38. Gesucht und gefunden?

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Arbeitsmaterialien und vor allem Lebensmittel wurden hier in dem kleinen Dorf gerne mal unter Nachbarn ausgetauscht. Doch Julia war der Meinung, dass ich heute doch lieber in den kleinen Laden sollte. Herumzufragen auf den Höfen würde zu viel Zeit kosten.

„Max, komm", forderte ich den Hund genervt auf und lief los. Der Köter folgte. Sogar mal ohne Leine.

Aribe Village war nicht sonderlich groß, aber durch die ganzen Bauernhöfe und Weideflächen wirkte es sehr weitläufig. Die Sonne schien heute wieder angenehm und ein leichter Wind wehte. Hier und da hörte man eine Kreissäge und die verschiedensten Tiergeräusche. Typisch Bergdorf eben und tatsächlich etwas beruhigend.

Bei dem kleinen Geschäft an dem größeren Parkplatz angekommen, sah ich skeptisch die Tür an. Dann sah ich zu Max runter. Ob der mit reindurfte? Max schien es ja nicht zu wissen, seine braunen Augen sahen nur hoch zu mir und freudig hing ihm die Zunge raus.

Schulterzuckend betrat ich den kleinen Laden und stieß die Tür etwas weiter auf, damit der Hund mir folgen konnte. Für den Ladenbesitzer hoffte ich einfach mal, dass Max nichts anpinkelte oder anknabberte.

Unsere Wege trennten sich schnell. Worüber ich recht froh war. Immerhin war der Flohfänger nicht mein bester Freund.

Ich lief mit langsamen Schritten durch die engen Gänge auf der Suche nach Petersilie. Der Ladenbesitzer war scheinbar nicht da. An der Kasse stand schließlich niemand. Nur meine und Max Schritte hörte ich über den Boden schlurfen. Dann öffnete sich die Tür und neugierig spähte ich über eins der Regale. Meine Körpergröße war dafür nicht sonderlich hilfreich, aber es ging.

Ein mir fremder Mann betrat den Laden. Nichts Ungewöhnliches, dennoch stellten sich meine Nackenhaare auf und schnell verschwand ich wieder hinter dem Regal.

Die Tür fiel wieder zu und ich vernahm die schnellen Schritte des Mannes, welche sich der Kasse näherten. Vielleicht ein Dieb?

Meine Petersilie schon längst vergessen, lief ich um das Regal herum und beobachtete den Fremden von hinten. Er schien mir nicht wie ein typischer Räuber und wirkte auch sonst nicht auffällig, aber seine unruhige Art und die dunkle Jacke mit dem komischen Zeichen hinten auf dem Rücken drauf, kurbelten mein Misstrauen gerade zu an.

Ich hielt nicht viel von Vorurteilen, dennoch checkte ich ihn von Kopf bis Fuß ab.

Er trug eine normale Jeans, Stiefel und hatte dunklere Haare. Kein großer Muskelberg, vor dem man Angst haben könnte, nur wusste man ja nie, was manche so verheimlichten.

Ein Hundegebell ließ meine Aufmerksamkeit wieder zu Max gehen. Dieser hatte den Fremden gesehen und lief abschätzend auf ihn zu. Jawohl, Max, schnapp ihn dir! Doch der Fremde wandte ebenfalls seinen Blick zu dem großen Hund und hielt ihm die Hand hin. Es dauerte nicht mal zwei Sekunden, da leckte Max ihm die Hand ab und legte sich vor ihm auf den Boden, um sich streicheln zu lassen. Augenverdrehend seufzte ich leise.

„Wo kommst du denn her, hm?", wollte der Mann unerwartet freundlich von dem Hund wissen. Das würde der ihm schon nicht beantworten.

Mit dem Mann eigentlich schon abgeschlossen, machte ich mich wieder auf die Suche nach meiner Petersilie und bekam gar nicht mit wie der Mann bezahlte, da der Ladenbesitzer wieder da war. Sie verfielen in ein kurzes Gespräch, welchem ich aber nicht folgte.

Erst als der Fremde wieder draußen war, ging ich zur Kasse.

„Dich hätte ich so schnell nicht wieder erwartet", lachte der Kassierer mich an und nahm meine Petersilie entgegen.

Ich sah nach draußen. „Hm." Der Mann war wieder weg.

„Ich hab gehört, dass du und dein kleiner Kumpel jetzt bei Aarón wohnen", erzählte er weiter und nannte mir beiläufig den Preis. „Find ich gut, er kümmert sich sicher gut um euch."

Mit hochgezogenen Augenbrauen sah ich wieder zu ihm, reichte ihm sein Geld und brummte, „Ja, tut er."

Ohne eine wirkliche Verabschiedung oder dergleichen verließ ich den Laden wieder. Der Typ war mir einfach zu freundlich. Sein Lachen, welches mich bis nach draußen verfolgte, gefiel mir nicht sonderlich. Der nahm mich nicht ernst. Was ne Frechheit!

Max folgte mir, ohne, dass ich etwas sagen musste.

Draußen wanderte mein Blick wieder über den Parkplatz. Kein Auto stand mehr dort und auch schien das kleine Dorf recht verlassen. Doch ich dachte mir nichts dabei und lief wieder nach Hause. Ich begegnete niemanden und auch sonst herrschte eine angenehme Stille, so dass ich meine Aufmerksamkeit etwas vernachlässigte.

Deswegen zuckte ich auch überrascht zusammen, als ich hinter mir schlurfende Schritte vernahm. Wurde ich die ganze Zeit verfolgt?

Ungewollt ging mein Herzschlag schneller. Max schien das alles nicht zu stören, aber auf den war ja kein Verlass. Zu gerne würde ich mich umdrehen, doch das wäre zu auffällig und vielleicht auch etwas peinlich. Also lief ich etwas schneller und nutzte die Gelegenheit bei einem am Straßenrand stehendem Auto in den Rückspiegel zu sehen. Da war jemand hinter mir.

Misstrauisch lauschte ich den Schritten meines Verfolgers und ein erschreckender Gedanke huschte mir durch den Kopf. Was, wenn es der Mafiosi war?

Unüberlegt keuchte ich auf und verschwand beinahe instinktiv in einer Seitenstraße. Max, der vorausgelaufen war und an einem Busch schnupperte, bemerkte mein Verschwinden gar nicht. Ich hingegen blieb hinter der Ecke stehen und drückte mich an die kalte Steinwand. Der Schatten des Fremden erschien schon und wenige Sekunden später lief er unbeirrt an der kleinen Seitenstraße vorbei.

Ich hingegen verließ mein Versteck und sah ihn mir von hinten an. Das war doch derselbe von vorhin im Laden!

Nur was hatte der da auf dem Rücken geschnallt? Ein Gewehr?!

Meine Augen weiteten sich, meine Muskeln spannten sich augenblicklich an und innerlich zerbrach ich mir den Kopf darüber, was ich wohl als nächstes tun sollte. Angreifen? Fliehen? War es vielleicht gar nicht der Mafiosi der mich suchte?

Meine Entscheidung zum Angriff bereits getroffen, näherte ich mich dem großen Mann leise. Er lief nicht sonderlich schnell und somit hatte ich ihn bald eingeholt. Ohne groß darüber nachzudenken, schnellte ich nach vorn und schlang meinen rechten Arm unter seinen Kopf um seinen Hals und drückte ihn an mich. Meine linke Hand legte sich auf seinen Mund, damit erstickte ich seinen erschrockenen Schrei und hielt ihn eisern fest. Dann verlegte ich meinen linken Arm seitlich hinter seinen Kopf, um meinen Griff zu festigen.

Wild wehrte er sich und ich spürte, wie das Gewehr auf seinem Rücken gegen mich drückte.

Aus meiner Erfahrung wusste ich, dass die Bewusstlosigkeit, wenn man es gut machte und das Gehirn keinen Sauerstoff mehr bekam, schon nach wenigen Sekunden eintrat. Und ich behielt recht. Schnell knickten seine Beine ein und ich ging mit ihm zu Boden.

Seine Augen flatterten, er war noch nicht ganz weg, aber mir reichte es.

Ich löste meinen Griff, riss ihm das Gewehr vom Rücken und warf es weiter weg. Dann drückte ich ihn auf den Boden und setzte mich auf seine Brust. Seine Arme pinnte ich rechts und links auf die Straße, was dank seiner Schwäche funktionierte.

Endlich konnte ich ihn mir genauer ansehen.

Er schien etwas älter als ich zunächst erwartet hatte und auch sonst sah er nicht sonderlich bedrohlich aus. Sein Dreitagebart zeigte bereits graue Härchen, aber ich ließ mich nicht beirren. Mafiosi hin oder her, es könnte auch nur ein Botschafter oder ähnliches sein.

„Wer bist du?", knurrte ich ihn an.

Er war jedoch noch nicht vollständig wieder bei sich. Das Würgen ging wohl etwas zu lang. Ich wartete also einen Augenblick und sah stattdessen die Straße hinauf und hinunter. Zum Glück hatte uns niemand gesehen. Nur Max war wieder zurückgekommen.

Der Mann unter mir fing an zu husten. „Was... willst du?", wollte er wissen.

Seine Stimme, die einerseits sauer und andrerseits ängstlich klang, ließ mich stutzig werden. Kannte er mich vielleicht doch nicht? Ich legte den Kopf schief und sah ihn eindringlich an, vielleicht-

„Ace! Was um Himmels Willen tust du da?!", riss eine wütende Stimme mich aus meinen Überlegungen und noch bevor ich den Blick heben konnte, hatte mich eine Hand energisch am Nacken und der Kapuze gepackt und zerrte mich von dem Mann auf der Straße runter. Dieser richtete sich hustend etwas auf und nutzte den Freiraum, um wieder richtig durchzuatmen.

Verspannt wegen dem festen Griff, ließ ich mich zur Seite schleifen und sah nach oben, da ich durch die Haltung nicht wirklich stehen konnte. Aarón. Oh Mist.

*****

Hey, hoffe natürlich, dass euch das Kapitel gefallen hat❣️

Ace hat's mal wieder geschafft, sich in Schwierigkeiten zu bringen. Was denkt ihr, wer der fremde Mann ist? Freu mich auf eure Antworten und wünsche euch noch einen schönen Tag.💗

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