36-/Wie 'du auch'?!

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Tenko PoV.

So habe ich meine Schwester wirklich noch nie erlebt, sie zeigt sich immer so gelassen und beinahe unerschütterlich... Egal wie mein Bild von ihr war, oder wie sie wollte, dass es war- am Ende ist auch Hana nur ein Mensch mit Sorgen, Ängsten und Gedanken, welche in alle möglichen Richtungen führen können.

Ich habe nichts gesagt als sie eben den Raum verlassen hat. Man könnte meinen sie wäre aufgesprungen und Richtung Flur geeilt, wie in all diesen Überdramatischen Filmen und Büchern...

Jedoch ist sie bloß aufgestanden, hat sich mit zitternden Händen ihr Smartphone geschnappt und ist gegangen.
Ich hätte genug Zeit gehabt, ihr zu antworten oder sie aufzuhalten- mich zu entschuldigen und ihr zu versprechen, dass das nie wieder vorkommen wird, nur habe ich es nicht getan- so ein Versprechen will ich ihr nämlich nicht geben.

Mein leicht beschämter Blick liegt auf der Tischplatte vor mir, ich habe noch immer kein Wort gesagt und habe wieder einmal das Gefühl, mein Kopf würde jeden Moment explodieren-

Ich grübele wieder zu viel.

...

Ich mag wie die Hauptfigur eines schlechten Romanes klingen- aber jetzt ist nicht die Zeit zum Nachdenken, ich muss Handeln.
Ohne noch mehr Zeit zu verlieren, erhebe ich mich nun endgültig von dem ungemütlichen Küchenstuhl und mache mich auf den Weg zu meiner Schwester.

Als ich zögernd an ihre Tür klopfe und darauf hoffe, sie irgendwie beruhigen- und mich eventuell etwas mit ihr aussprechen zu können, erklingt aufeinmal eine Stimme aus dem Nebenraum.

Ein simples
"Ich bin hier Tenko"
Hallt aus dem Schlafzimmer meiner Mutter und jagt mir für den Bruchteil einer Sekunde, einen kleinen Schrecken ein.

Ich setze zögernd einen Fuß vor den anderen und sehe nur Augenblicke später, wie Hana sich mit bedrücktem Gesichtsausdruck auf die Bettkante gesetzt hat- sie wirft mir ein schwaches lächeln entgegen- ich erwiedere dies zwar, lehne mich jedoch nur gegen den hellen Türrahmen und beginne zu sprechen.

"Es tut mir wirklich leid, ich dachte nur, dass ich... Also... Wir reden nie über sowas ernstes und ich- also ich wollte nicht, dass du dir Sorgen darum machst... Ich weiß auch nicht"

Diese ganze Sache macht mich etwas verlegen- so sehr ich mir etwas Ernsthaftigkeit auch gewünscht hatte, jetzt, wo sie da ist, habe ich keine ahnung, wie ich reagieren soll.

Schließlich meinte ich es so- über solche Dinge spreche ich nie mit... Irgendjemandem, vor allen nicht mit meiner Schwester... Das ist einfach sehr ungewohnt.

"Ich weiß genau worauf du hinaus willst, du brauchst keine Worte dafür suchen... Natürlich mache ich mir Sorgen um dich. Ich... Ich dachte wir könnten uns sowas hier ersparen, würden wir versuchen normal weiter zu machen, ich hatte keine ahnung, dass es dir so schlecht damit geht. Es tut mir leid"

Noch immer vergräbt sie ihre Finger in der hellen Matratze und hat ihren angespannten Blick zu Boden gerichtet.

Die Atmosphäre des Raumes quellt förmlich über vor Hanas deutlichen Schuldgefühlen.
Nur braucht sie die wirklich nicht zu haben-

"Ich habs dir auch nicht grade leicht gemacht, hm?"

Meine ich daraufhin neckisch und erkenne doch tatsächlich ein ehrliches, wenn auch kaum sichtbares grinsen auf den Lippen meines Gegenübers.

...

Mom und Dad- diese Themen sind irgendwie unangenehm- Zumindest sind sie nicht leicht zu diskutieren.

"Du... Du brauchst deshalb kein schlechtes Gewissen haben"

"Zu spät. Viel zu spät"

Ich muss kichern als das junge Mädchen sich mit einem tiefen seufzen auf die Matratze fallen lässt und gequält ihre Augen zusammenkneift - ich bin erleichtert, dass die Stimmung sich wenigstens ein bisschen gelockert hat. Nur habe ich noch immer keine ahnung, was nun passiert.

"Lach du nur Tenko, ich fühle mich wirklich schlecht... oh- willst du noch irgendwas mit mir teilen? Oder muss ich erst wieder bei den Todorokis anrufen?"

"Erstens- autsch. Zweitens- Da gibts was... Pfannkuchen. Ich hasse sie. Ich gebe Touya lieber noch 10 Jahre Nachhilfe, als auch nur einen weiteren essen zu müssen"

Hana scheint mit dieser beichte überhaupt nicht gerechnet zu haben- sie sitzt schnell wieder Kerzengrade auf dem Bett und wirft mir einen Blick entgegen, den ich nicht einmal deuten kann, so verdutzt ist er.
Was sie nun aber sagt, lässt mich sofort dramatisch nach Luft schnappen-

"Du auch?!"

"Wie 'du auch'?!"

Frage ich sofort empört und sehe die letzten zig male, an denen meine Schwester zufrieden die Pfannkuchen verputzt hat, welche ich widerwillig gebacken habe, an meinem Geistigen Auge vorbei rasen.

"Ich... Ich kann das Zeug echt nicht mehr sehen, ich dachte du machst die gerne, deshalb... Ach keine ahnung... "

"U-Und was jetzt? Ich kann immer noch nicht Kochen, ich will mir nicht auch noch deine Sandwiches versauen lassen"

Gebe ich verzweifelt zu und muss im selben Moment schon den nächsten, großen Schock dieses Tages verkraften.
Allein der entschuldigende Blick meines Gegenübers verrät mir nämlich, dass was auch immer nun folgen wird, nichts allzu positives sein kann.

"Dieser Vorschlag von Touyas Mutter- weißt du Tenko, dass... Also die Essenssituation ist schon geregelt. Die Tyrannei der Pfannkuchen ist vorbei, wenn du so willst"

Ich kneife skeptisch meine Augen zusammen als diese mehr als verdächtigen Worte ihre Kehle verlassen- ich habe angst...
Vor allem das Touya irgendwie in das ganze involviert ist, macht mir Sorgen.

...

"Um welchen Preis denn?"

"Ach, nur was Kleines, nebensächliches... Ein täglicher Besuch bei den Todorokis, um mit ihnen Mittag zu essen-"

"Hä!?"
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ICH WAR NICHT SPÄT. DAS IS EINBILDUNG

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