Touya PoV.

Diese Gedanken- also meine Theorien und Sorgen um den sonst so geordneten blauschopf, sind auch Minuten später noch nicht abgeklungen.
Ein weiteres mal stört es mich wirklich tierisch dass ich soviel darüber Nachdenke, nur kann ich die Sorgen welche sich in den letzten Tagen um Tenkos Situation und sein Verhalten gesponnen haben, einfach nicht ablegen.

Wieder schiele ich leicht zu eben diesem herüber und ziehe skeptisch meine Augenbrauen zusammen- er sitzt auf dem Stuhl wie ein nasser Sack, der jeden Moment umkippen könnte.

Ebenfalls scheint seine betrübtheit- oder was auch immer er fühlt und denkt, förmlich um ihn herum zu wabern, zumindest ist die Atmosphäre die in meinem Zimmer herrscht, keine schöne.

Ich würde ihn gerne etwas Ärgern und mich nach seinem ersten Eindruck Erkundigen, vor allem seine Gedanken zu Shotos frecher Aussage hätte ich gerne gewusst, jedoch entscheide ich mich lieber dazu, heute einfach mal mitzuarbeiten.

Von diesen Texten und Aufgaben verstehe ich nicht alles, allein die letzten Tage haben Tenkos Notizen und seine Erklärungen mir aber schon merkbar weitergeholfen.

Ich würde es zwar nicht laut Aussprechen- alleine um mein Anfängliches Verhalten willen, nur bin ich dem kleineren dankbar.
Ob er sich dem bewusst ist oder oder nicht, aber er rettet grade mein Zeugnis- zumindest stückweise...

Dies ändert aber nichts an seiner jetzigen Situation, wobei ich eben diese nicht ganz verstehe-

Natürlich wird nicht alles von heute auf Morgen wieder perfekt, nur haben wir doch eben erst Mittag gegessen- er hat getrunken und wirkte vorhin noch recht in Ordnung...
Am Zucker dürfte es diesmal nicht liegen...

Ich sollte aufhören soviel zu grübeln, das ist wirklich nervig.

"Sag mal ist alles ok bei dir?"

Ich Wende meinen Kopf ausdruckslos zu Tenko herüber und warte auf eine Antwort, dieser aber scheint sich etwas anzuspannen- sein Blick wird sofort skeptisch, während sogar seine Wangen leicht erröten.

"Hab nur Kopfschmerzen, keine Sorge...  Arbeite einfach weiter"
Dieser Typ macht es mir wirklich nicht leicht.

"Ok"

Mit diesem simplen Wort schaue ich wieder auf mein Blatt und setze den Stift auf, ehe ich weiterschreibe.
Hier gibt es keine leeren Gänge voller blickdichter Bücherregale und großen Pflanzen, er kann sich hier nirgendwo verstecken und hat keinen Rückzugsort.

...

Ich bin gespannt wie diese Nachhilfestunden bei mir Zuhause wohl weiterhin ablaufen wird.

Tatsächlich konnte ich noch ein paar weitere Aufgaben erledigen und habe gar nicht mehr wirklich auf Tenko geachtet.
Ich weiß zwar nicht, wie lange er überhaupt bleibt, jedoch hoffe ich nach diesen letzen drei Aufgaben zumindest mit dem lernen Schluss machen zu können...

Als ich wenig später eine kleine Denkpause einlege und doch wieder zum anderen herüber schiele, bin ich etwas erschrocken- so blass habe ich ihn noch nie gesehen, ebenfalls wirkt er nicht weniger angespannt und scheint noch betrübter als vorher.

Dass das möglich ist...

Auch er bemerkt schnell meinen komischen Blick und wendet sich etwas ab, stellt mir dann aber eine Frage, welche ich so nicht erwartet hatte.

"Darf ich mich vielleicht kurz hinlegen? Ich fühl mich komisch"

Ich mustere ihn für einen Augenblick, ehe ich mich von dem gemütlichen Stuhl erhebe und halbherzig mein Bett etwas richte.
Das ist eine Situation, die ich so wirklich nicht erwartet hätte.

"Klar. Eine kleine Pause klingt sowieso ganz angenehm... Hier"

"Danke"

Ich beobachte den kleineren aufmerksam dabei, wie er zögernd aufsteht und sich nur Sekunden später, schwerfällig auf meiner Matratze niederlässt.
Tenko wendet sich ohne ein weiteres Wort von mir ab, während er sich langsam etwas zusammenrollt und es nun ein weiteres mal still ist.

Bloß das leise knacken meines Stuhles ist zu hören- auf diesem habe ich nämlich wieder Platz genommen und verschränke seufzend meine Arme vor der Brust.

Ich werde aus diesem Kerl einfach nicht schlau.

Was hat er und woran denkt er?

Ich wünschte ich könnte seine Gedanken lesen oder wenigstens nachempfinden, was er fühlt, schließlich scheint es nicht bei Kopfschmerzen geblieben zu sein...
Lange Nachdenken kann ich über die Sache nicht.

Verdammte Sorgen.

"Musst du... Nochmal was essen oder so? Was Trinken?"

Angesprochener schüttelt bloß leicht mit dem Kopf als ich diese Fragen stelle, jedoch kann ich mit dieser 'Aussage' nicht viel Anfangen.

Ein weiteres mal stelle ich mich auf die Füße und setze mich ohne zu zögernd in Bewegung um nach Tenko zu sehen- als dieser meine Aktion bemerkt, rollt er sich bloß weiter zusammen und wirkt damit irgendwie wie eine Katze, die machen das schließlich auch immer.

"Tenko-"

Mein Ausdruck wird beinahe traurig als ich meine Hand an die schmale Schulter des anderen lege und ihn Vorsichtig in meine Richtung ziehe.
Er sieht völlig fertig aus, ein weiteres mal errötet er, während seine müden Augen schon mit Tränen gefüllt sind.

Mein gegenüber scheint am liebsten im Boden versinken zu wollen, auch ich selber habe keine Ahnung, was ich ihm am besten Sagen könnte, oder ob ich einfach still bleiben soll. 
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Ok oop- ich bemerk jetzt erst, dass wir hier wirklich langsam auf's Ende zukommen :0
Idk warum mich das so überrascht aber I bims o-o

Naja, ich hoffe Tenko (ein weiteres mal) am Boden zu sehen hat euch bis jetzt gefallen 👉👈