Und täglich grüßt das Sandmännchen

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

Vorbei sind die Zeiten, in denen du einen geregelten Tag-Nacht-Ryhthmus hattest. Denn regelmäßiger Schlaf ist gut für den Körper und speziell fürs Gehirn und gehört damit abgeschafft. Wie du das hinkriegst? Nichts leichter als das.

Organisiere zuerst deine Umgebung zielführend: Stell eine möglichst laut tickende Uhr neben dein Bett, damit dir nachts immer bewusst bleiben kann, wie die Zeit vergeht, in der du nicht schläfst. Geeignet sind hier auch blinkende oder leuchtende Geräte, die in unregelmäßigen Abständen verschiedenste Geräusche von sich geben. Außerdem solltest du für entweder zu warme oder zu kalte Luft sorgen, auf keinen Fall mit genug Sauerstoff angereichert, mit kratziger Bettwäsche und einem knarrenden Bettgestell. Stell außerdem dein Bett mitten in den Raum, am besten legst du dich mit dem Kopf Richtung Tür. Der evolutionär alte Teil deines Gehirns wird effektiv verhindern, dass du in einer dermaßen ungeschützten Position einschlafen kannst.

Ernähren darfst du dich ruhig von Energydrinks und Kaffee, besonders in den späten Abend- und Nachstunden lege ich dir das sehr ans Herz. Da Koffein mehrere Stunden im Körper wirkt (und Taurin noch viel länger), kannst du damit ganz offiziell die Nacht zum Tag machen. Geeignet ist hier auch Alkohol – Gerüchte behaupten zwar hartnäckig, dass man betrunken besser schlafen kann, das ist aber ziemlicher Quark. Tatsächlich wird man betrunken zwar müde, man schläft aber nicht tief genug – und ist daher am nächsten Tag wie gerädert. Vom eigentlichen Kater mal ganz abgesehen.

Für den leichteren Einstieg am ersten Tag suchst du dir am besten noch einen Wecker, den du morgens gut überhören kannst. Am besten einen sehr leisen. Den ignorierst du dann entweder komplett oder drückst, noch besser, so oft auf Snooze, bis Mittag ist und du zwar mehrere Stunden gedöst, aber eben nicht erholsam geschlafen hast, weil du alle paar Minuten unterbrochen wurdest.

Den Tag über kannst du dich beschäftigen, wie du willst. Besonders geeignet sind dabei körperlich anspruchslose Tätigkeiten wie Fernsehen, auf dem Sofa rumliegen oder endlose Videospielsequenzen, am besten im abgedunkelten Zimmer. Hauptsache, dein Körper wird nicht müde davon. Weiter verstärken kannst du den Effekt noch durch einen ausgeprägten Mittagsschlaf. Du kannst dir dabei gerne einreden, dass du nur ein kurzes „Nickerchen" machst, „Nur mal kurz die Augen ausruhen" ist auch immer ein guter Weg, sich selbst ins Knie zu schießen. Am effektivsten sind mehrere Stunden Schlaf am Nachmittag und frühen Abend, um sicherzustellen, dass du nachts auch wirklich kein Auge mehr zumachst. Zum Abend hin solltest du dich dann nochmal bewegen und dich vor allem viel grellem Licht aussetzen.

Wenn du jetzt keine Lust hast extra aufzustehen und für ein bisschen Licht dein Zimmer zu verlassen, lass dir gesagt sein: Musst du gar nicht! Ein Handybildschirm strahlt genug grelles Licht ab, um dein Gehirn davon zu überzeugen, dass es Tag ist und somit eine gute Zeit, um wach zu werden. Manche Handyhersteller versuchen diese Strategie zu untergraben und haben einen Blaulichtfilter integriert, aber mit ein bisschen technischem Know How lässt der sich ohne Probleme ausschalten (oder erst gar nicht anschalten).

Und wenn wir gerade beim Handy sind: Das muss natürlich angeschaltet und laut gestellt direkt neben deinem Kopf liegen, alternativ geht auch Vibration auf einer harten, scheppernden Unterlage oder direkt auf der Matratze. Dazu ergänzend solltest du dir ein paar Gruppenchats zulegen, in denen natürlich auch nachts viele wichtige Nachrichten eingehen könnten, die du auf gar keinen Fall verpassen darfst.

Soviel zu den Basics. Nun kommen noch ein paar Tipps für Fortgeschrittene: Du solltest deinem Gehirn unbedingt beibringen, dass es im Bett wach sein sollte. Unser Gehirn ist nämlich sehr gut darin, bestimmte Umgebungsfaktoren mit körperlichen Reaktionen zu koppeln – wer kennt nicht den plötzlichen Harndrang, nur weil wir irgendwo Wasser plätschern hören?

Wie du das praktisch umsetzen kannst? Ganz einfach. Indem du im Bett sehr viele andere Dinge tust, außer eben schlafen. Mach dort Homeoffice oder Homeschooling, schau Horrorfilme oder lies spannende Krimis. Gut macht sich auch, den telefonisch oder persönlich geführten Streit mit Freunden im Bett auszutragen – wenn du oft genug im Bett wütend oder aggressiv wurdest, wird dein Gehirn irgendwann automatisch dieses Gefühl hervorrufen, sobald du dich hinlegst. Und dann hast du gewonnen, denn an Schlaf ist nicht mehr zu denken.

Übrigens kannst du gut für den Fall vorsorgen, dass du doch irgendwann einschlafen solltest. Trink einfach am späten Abend noch etwa einen Liter Wasser. Deine volle Blase wird dich schon nach wenigen Stunden zuverlässig wecken.

Die Zeit, in der du nachts wach im Bett liegst, lässt sich übrigens optimal nutzen, um sich möglichst viele Gedanken darüber zu machen, dass du schon wieder nicht schlafen kannst und was das für den kommenden Morgen bedeutet. Jetzt kannst mit ein bisschen Phantasie und Vorstellungsvermögen auch gleich noch viele andere Lebensruinierungsstrategien anwenden. Aber dazu später mehr.


Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro