°•·.·•° 3. Kapitel || Ne Tonne Schminke an der Hand und andere Probleme °•·.·•°

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°•·.·•° 3. Kapitel || Ne Tonne Schminke an der Hand und andere Probleme °•·.·•°

Das laute Klingeln der Schulglocke riss mich aus meinen Gedanken. Ich lief schnell in Richtung Klassenraum, während Piper sich aufgeregt mit Hazel unterhielt.
Was so viel hieß wie: Piper redete und Hazel hörte zu.

Ich hielt den Blick gesenkt. An Luke zu denken tat weh.

Frustriert schüttelte ich den Kopf. Luke war in San Francisco. Ich in New York. Er war nicht mein Mate.

Schluss, Aus, Ende!!!

Aber das sagte sich so leicht...

Ich bekam ihn einfach nicht aus meinem Kopf.

Seine Verabschiedung war so schön gewesen. Er hatte mich ganz fest umarmt... Er bereute das alles! Das Mobbing, die Hänseleien... alles.

Aber wieso jetzt?

Jetzt war es zu spät für uns...

Allerdings hatte er auch nicht direkt gesagt, dass er mich liebte...

Vielleicht war es gut, dass ich ihn nie wieder sehen würde...

Vielleicht...

Vielleicht, vielleicht, vielleicht! Immer vielleicht! Sind Tatsachen mittlerweile ausgestorben?

Anscheinend.

Eine Schweigeminute für die Tatsachen bitte.

Aber Luke liebte mich nicht.

Schluss, Aus, Ende!

Diesmal aber wirklich!

Aber ich wusste, dass ich früher oder später wieder an ihn denken würde.

Ich gebe mir 5 Minuten.
Oder 4.
Oder 3.
Oder eine halbe.

Geistesabwesend nahm ich meinen Ranzen und bemühte mich, mit Piper Schritt zu halten. Schließlich wusste ich nicht, wo sich der Klassenraum befand.

Als ich schließlich davor stand, atmete ich tief durch. Dann betrat ich den Klassenraum.

Er war ziemlich klein und schlicht gehalten. Die Wände waren mit einem bereits verblichenden, gelben Farbton versehen.

Was mich sehr freute war, dass die Tische in Reihen standen.

Wir hatten diese behinderte Hufeisenform gehabt.

Ich hasste diese Art, die Tische zu stellen. Entweder saßt du schief, oder du warst genau im Sichtfeld des Lehrers....

Während alle Schüler sich an ihre Plätze setzten, stand ich dumm daneben und kam mir ziemlich überflüssig vor. Ich wusste weder, welche Plätze frei waren, noch, wer nichts dagegen hatte, neben mir zu sitzen.

Calypso fiel also weg.

Während ich noch überlegte, zuckte Piper neben mir zusammen. Ich sah sie verwundert an, doch sie registrierte nur die Tür. Als ich ihrem Blick folgte, erkannte ich, dass sie genauer gesagt nur eine einzelne Person registrierte. Einen Jungen, der das Klassenzimmer in jenem Moment betreten hatte, in dem Piper zusammengezuckt war.

Sie schien wirklich fasziniert von ihm zu sein. Die Ärmste war wohl auch verliebt. Zu ihrer Verteidigung muss ich aber sagen, dass der Junge sehr gut aussah. Er hatte blonde, streng geschnittene Haare und eisblaue Augen. Sie wirkten irgendwie energiegeladen, aber ich sah ihn ja nicht von ganz nah, also konnte das täuschen.

Seiner Haltung entnahm ich, dass er Selbstvertrauen besaß, aber er schien auch irgendwie melancholisch.

Es war diese bestimmte Art von Trauer, die man bei extremer Verzweiflung mit sich trug. Irgendwann musste ich ihn mal darauf ansprechen.

Er setzte sich und seine Miene wurde starr. Kurz schloss er die Augen, dann wurden seine Gesichtszüge beinahe kühl und die Verzweiflung verschwand aus seinem Blick. Aber es war nur aufgesetzt, sonst hätte er vorhin nicht so ausgesehen.

Piper hatte das wahrscheinlich auch bemerkt, da sie ihm kurz aufmunternd zulächelte. Er reagierte nicht darauf, doch in seinem Augen erkannte ich Dankbarkeit, die Piper allerdings nicht bemerkte. Enttäuscht wandte Piper den Blick ab. Da erinnerte ich mich an seinen Namen, da Piper natürlich auch von ihm geredet hatte. Jason.

Die Tür schwang erneut auf. Da der Unterricht eigentlich schon begonnen hatte, erwartete ich den Lehrer, doch ein aufgedonnertes Mädchen lief herein. "Hiiiii", kreischte sie schrill und umarmte Calypso, die sich bereits gesetzt hatte. "Stell dir vor, ich war noch beim alten Herrn Hechter von drüben und der meinte, ich hab einen geilen Arsch", sagte sie weiterhin mit dieser unglaublich schrillen Stimme.

Das Mädchen hatte einen asiatischen Teint und war von Schminke förmlich zugekleistert.

Piper murmelte: "Das will niemand wissen, Drew Tanaka." Doch diese Drew hatte es anscheinend gehört und baute sich vor Piper auf. "Aber Schätzchen, das meinst du doch nicht wirklich ernst? Für dich interessiert sich hier doch niemand."

Hazel sagte leise: "Doch."

"Ach nein.... Du bist noch unwichtiger... Wie hießt du noch gleich? Shazel? Hagel? Fragel? Du warst doch die, mit der Hexenmutter?"

Ich verstand nicht ganz, was los war, doch offensichtlich verärgerte es Hazel.
Ihr Blick verhärtete sich. Sie sprang wütend auf und funkelte Drew an. Diese lachte nur schrill und gekünstelt. "Du und McLean können gerne sterben gehen. Euch vermisst doch eh niemand."

Mein Geduldsfaden riss. Ohne groß darüber nachzudenken holte ich aus.

Wer hatte jetzt eine Tonne Schminke an der Hand kleben?

Genau, ich.

Drew sah mich schockiert an. Sie hob zu einer Antwort an, ging dann aber doch wortlos zu ihrem Platz und holte ihren Spiegel heraus.

Piper hatte sich schweigend hingesetzt und starrte auf den Boden. Hazel flüsterte leise: "Danke." Ansonsten war Totenstille.

Ich beobachtete, wie Drew vergeblich versuchte, sich nachzuschminken, dabei aber kläglich scheiterte. Sie stampfte wütend auf den Boden. Dann registrierte sie, dass Jason in der Nähe war.

"Hallo, mein Hübscher", gurrte sie und ich verzog angeekelt das Gesicht.

Jason schien am liebsten das Gleiche tun zu wollen, doch Drew hatte einen Mörderblick aufgesetzt, also hielt er lieber die Klappe.

Dann rutschte sie näher zu ihm. Piper verzog das Gesicht und blickte aus dem Fenster. Gute Reaktion...

Er schien sich ziemlich unwohl zu fühlen, was Drew aber geflissentlich ignorierte. Sie drückte ihm nämlich einen dicken, fetten Kuss auf die Lippen. Piper, die sich kurz umgedreht hatte, sah aus, als müsste sie gleich kotzen und mir ging es nicht anders.

Piper tat mir leid.
Die Enttäuschung war ihr deutlich anzumerken. Aber mir fiel ein Detail auf, welches Drew ignorierte, obwohl sie es merken musste.

Jason erwiederte den Kuss nicht.

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