Anspannung

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Olivia p.o.v.

Wir frühstückten schweigend. Da war plötzlich eine Spannung zwischen uns...nicht diese Spannung wegen der Mate-Sache. Nein, irgendwie fühlte sich diese neue Spannung zwischen uns an, als ständen tausend  ungesagte Worte im Raum.

Egal, ob ich mich zu ihm hingezogen gefühlt hatte, ich hatte mich bei Alessandro immer wohl gefühlt. Und jetzt? Jetzt war da so ein Unwohlsein.
Einerseits war mir das gestern alles immer noch peinlich.
Andererseits fühlte ich mich schuldig und hasste mich auch selbst dafür, so unvorsichtig gewesen zu sein. Warum hatte ich nur so viel getrunken?
Ich hätte wissen müssen, dass ich dann so etwas tun könnte!

Es war meine Schuld, dass Alessandro so angespannt war. Dass diese Spannung zwischen uns existierte.
Wie musste er sich bei dem Ganzen fühlen?
Schließlich machte ich ihm durch solche Aktionen Hoffnung.
Hoffnung, wo es keine gab. Keine geben durfte.

Ich hasste diese Anspannung. Am liebsten hätte ich den gestrigen Tag rückgängig gemacht. Wäre nicht zur Party gegangen. Hätte mich nicht so betrunken.
Aber das war jetzt nicht mehr möglich.

Plötzlich wurde die Haustür geöffnet.
"Stellt alles in die Küche!", rief Macella.

Kurz darauf tauchten auch schon Ben, Lilly und Tom auf und trugen jeweils eine schwere Tüte in die Küche. Dabei entdeckten sie uns am Esstisch und wirkten für einen Moment verwirrt.
Kein Wunder. Was mussten wir denn schon für ein Bild abgeben?
So angespannt und schweigend wie wir waren.

"Na, was geht? Endlich aus dem Dornröschen-Schlaf erwacht?", Grinsend blickte Tom mich an, während er sich neben Alessandro an den Tisch setzte.

Dankbar, dass er mich von der derzeitigen Situation mit Alessandro ablenkte, grinste ich zurück.

"Tatsächlich ja. Aber leider wurde ich nicht von einem Kuss geweckt, sondern von einem schrecklichen Hämmern in meinem Kopf.", antwortete ich jammernd.

Gespielt tadelnd schnalzte Tom mit der Zunge und schüttelte den Kopf.

"Tja, Schätzchen, das kommt davon, wenn man zu viel trinkt. Aber wir haben Aspirin. Soll ich...?"

"Alessandro hat mir schon was gegeben. Aber danke."

Tatsächlich kümmerte sich Alessandro noch immer um mich. Aber das war es auch schon.
Vielleicht hatte ich ihn damit verscheucht, dass ich seine Nase abgeknutscht hatte?

Auch die nächsten Tage änderte sich nichts zwischen uns. Wir redeten kaum noch. Er neckte mich nicht mehr. Grinste mich nicht verschmitzt an, flüsterte mir keine anzüglichen Bemerkungen ins Ohr.
Die Nächte verbrachte ich auch allein.
Am Anfang konnte ich mich noch mit seinem Duft trösten, der in seinem Kissen hing, aber irgendwann war auch der verschwunden.

Ich vermisste ihn. Alles an mir verzehrte sich nach ihm. Diese Distanz brachte mich beinahe um. Ich konnte an nichts anderes mehr denken als an ihn.
Wollte er mich nicht mehr? Und warum freute ich mich nicht? Ich sollte mich freuen, verdammt!
So würde er doch weniger leiden.

Aber ich konnte es einfach nicht. Ich konnte die Traurigkeit und Enttäuschung nicht abstellen. Genauso wenig wie das Schuldbewusstsein und den Selbsthass.
Ich hatte uns das angetan. Wenn ich ihm nicht andauernd Hoffnung gemacht hätte....wenn ich standhaft geblieben wäre....wenn ich diese verdammte Krankheit nicht hätte!

Wenn, wenn, wenn....
Am Ende konnte ich ja doch nichts ändern. Nur hoffen. Hoffen, dass alles ein gutes Ende nahm. Für ihn.
Dass er seine wahre Mate fand. Glücklich mit ihr war. Ein schönes Leben führte.
Ohne mich. Ohne noch einen Gedanken an mich zu verschwenden.

Denn ich würde dann nicht mehr da sein. Aber wer weiß?
Vielleicht könnte ich ihn als Geist beobachten oder so.
Könnte mich für ihn freuen.
Wobei...nein. Es würde mich ja doch nur schmerzen, ihn mit einer anderen zu sehen.

Alessandros p.o.v

Ich rannte. Rannte durch den Wald in meiner Wolfsgestalt.
Rannte bis mir die Lunge brannte. Aber ich hörte nicht auf. Ich konnte nicht.
Wenn ich aufhörte, wäre alles wieder da.
Olivia. Keine Sekunde verging, in der ich nicht an sie dachte.

Ich hatte mich seit dieser Geburtstagsparty von ihr zurück gezogen. Ich wusste, es war das Richtige. Auch wenn es sich nicht so anfühlte.
Einfach alles an mir, jede Faser meines Körpers, verzehrte sich nach ihr. Nach ihrem Duft, ihrer Stimme, ihrem Lachen, wie ihr Gesicht sich rot färbte, wenn ihr etwas peinlich war ....

Ich könnte diese Liste endlos weiterführen. Aber dann wäre der Schmerz noch größer.
Der Schmerz, der mich seit jeher begleitete. Seit ich den Entschluss gefasst hatte, Distanz zu wahren.
Bis sie die Matebindung akzeptierte.
Oder besser gesagt, falls sie sie akzeptierte. Würde sie es jemals tun?

Bis dahin durfte ich mich ihr nicht allzu sehr nähern. Nicht, wenn ich seit dieser verdammten Nacht das drängende Bedürfnis verspürte, sie endlich mein nennen zu können. Sie endlich markieren zu können.
Ach, was dachte ich da. Ich verspürte schon von Anfang an das Bedürfnis, sie zu markieren. Aber mit jeder Berührung, jeder Minute mit ihr zusammen und jedem verdammten Kuss wurde dieses Bedürfnis immer stärker.

Aber sie wollte es nicht. Wollte mich nicht. Und bis dahin musste ich mich zurück halten. All meine Instinkte bekämpfen. Ihr zuliebe.

Ich hätte ihr natürlich den Grund erklären können, warum ich mich von ihr fernhielt. Aber ganz ehrlich?
Ich schämte mich. Ich würde irgendwann Alpha sein.
Ich musste in der Lage sein, mich zusammenzureißen. Mein Wohl für andere zurückzustecken.

Sie würde mich nur noch weniger akzeptieren wollen, wenn sie wusste wie schwach ich doch war.
Wahrscheinlich würde sie Angst haben. Angst, dass ich die Kontrolle verlor und sie markierte.
Ich könnte es ihr nicht verdenken. Wer wollte schon in der Nähe eines so schwachen Mates sein?
Vielleicht würde sie sogar fliehen.
Nein, ich konnte es ihr nicht sagen.

Jetzt blieb mir nur eins:
Abwarten. Bis sie die Matebindung akzeptierte. Hoffentlich. Daran musste ich mich festhalten.
Etwas anderes gab es nicht für mich.
Auch wenn mich jede Sekunde schmerzte, die ich fern von ihr war.
Jede verdammte einzelne Sekunde.

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