46~I'm so afraid~46

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~I'm so afraid~

Die Wochen vergingen wie immer eigentlich. Schwer zogen sie vorüber, für mich fühlte es sich sowieso inzwischen so an, als wäre ich im falschen Film gelandet. Ich wusste nicht warum, aber alles wirkte plötzlich so fremd und doch irgendwie so vertraut. Mein eigener Körper schien mir fremd, mein eigener Geist schien mir so abwegig, meine Gedanken irgendwie verwirrt.

Das einzige, was mir sehr vertraut und schön vorkam, war Yoongi. Sein Lächeln, welches inzwischen immer öfter sein Gesicht zierte, seine Gestik, wenn er sich freute oder für etwas wirklich brannte. Er hatte mir zum Beispiel neulich ein paar weitere seiner Songtexte gezeigt, hatte mir erklärt, was für eine versteckte Bedeutung sie hatten, hatte mir Einblick in seine Seele gegeben, hatte sich so sehr gefreut, dass er das endlich mit jemandem teilen konnte.

Ich hingegen fühlte mich irgendwie ausgebrannt, fast so als sei mir all mein Wille geraubt worden und ich hatte das Gefühl, je mehr Yoongi lächelte, desto trauriger wurde ich. Voran das liegen konnte, wusste ich nicht. Es war eine undefinierte Leere, die ich spürte und zugleich auch nicht spürte. Gleichzeitig fühlte es sich so an, als würde ich auf der Stelle treten, denn ich kam einfach nicht voran, was das Laufen anging. Ich steckte fest und das machte mich nur noch unmotivierter, als ich es schon war.

Aber mich ganz zurückziehen konnte ich nicht. Ich musste mich zu den gemeinschaftlichen Essen quälen, Yoongi unter die Augen treten, Namjoon in sein Gesicht blicken, welches irgendwie anders als sonst wirkte. Alles wirkte schwer, so grau und gleichzeitig war alles so unglaublich widersprüchlich.

Denn während ich das Gefühl hatte Yoongi würde mich nicht mehr lieben, so liebte er mich umso mehr, zumindest sagte das mir mein Verstand.

Während ich das Gefühl hatte, ich kam nicht voran, so war ich doch inzwischen in der Lage meinen Alltag überwiegende ohne Rollstuhl, dafür mit Prothesen und Krücken zu bestreiten.

Und während ich mich wie ein einziges schwarzes deprimiertes Loch fühlte, so schien ich für Yoongi eine einzige Bereicherung zu sein.

Es war komisch diese widersprüchlichen Gefühle zu haben und ich wusste nicht warum, aber seit ein paar Wochen, in denen Yoongi es nicht unterlassen hatte, mich abends immer wieder zu besuchen und mit mir zu kuscheln, hatte sich diese Angst eingestellt. Diese Angst alles zu verlieren, dass alles von einem Tag auf den andern einfach so zu Bruch gehen würde und ich dann allein war zwischen all den Trümmern und Ruinen.

Ich hatte so sehr Angst davor, dass ich begann mich mehr und mehr zurückzuziehen und mich jeden Abend in den unendlichen Konsum von Musik zu flüchten; nicht selten kam es vor, dass ich dann, wenn ich allein war zu einem einzigen heulendem Klumpen mutierte und mich fragte, ob es das alles wert war.

Mein Herz tat jedes Mal so unglaublich weh und nicht häufig murmelte ich während meinen Perioden des Weinens 'Ich habe so große Angst' vor mich hin. Es stimmte. Ich hatte Angst. Angst, alles zu verlieren. Yoongi zu verlieren, Namjoon zu verlieren, Angst davor, dass sich Jimin einen neuen besten Freund gesucht hatte, wenn ich wieder zurück in die Schule kam, Angst davor, dass ich allein gelassen wurde.

Und ich wusste noch nicht mal, woher diese Angst kam, sie war einfach da.

An diesem regnerischen Abend hatte ich mich wieder mitsamt Kopfhörer und meiner Trauer bei abgedunkeltem Zimmer in meinen vier Wänden verzogen, dort wo ich weinen konnte so viel ich wollte und so oft wie ich wollte.

Warum ich nicht meinem Freund und Namjoon gegenüber meine Gefühle ansprach, war einfach. Ich hatte Angst, dass es ihnen zu viel werden würde und, dass sie mich dann allein ließen, weil ich seit mehreren Wochen ja sowieso nur 'den Depressiven' spielte, obwohl ich eigentlich nicht das Recht dazu hatte.

Aber gleichzeitig fühlte sich meine Seele, mein Herz so unglaublich fremd an, fast so als wären sie kein Teil von mir.

Es war alles so verwirrend, so dunkel und so unglaublich komisch.

So auch jetzt, als ich meinen Blick durch mein abgedunkeltes Zimmer schweifen ließ und wieder meine komplette Situation hinterfragte. Ich wünschte mir so sehr Yoongis tröstende Berührungen herbei und gleichzeitig hatte ich Angst davor, mich durch diese noch abhängiger zu machen. Denn es war kein Geheimnis mehr, dass ich ihn brauchte und ich hatte Angst, ich würde in ein noch größeres Loch fallen, als ich es schon war.

Ich wäre so noch für den Rest des Abends so in meinem Bett sitzen geblieben, grübelnd und traurig, da war ich mir sicher.

Allerdings hatte ich dabei nicht die Rechnung mit meinem Freund Yoongi gemacht, der sich anscheinen gedacht hatte, dass er mal mit mir reden müsse.

Er trat in mein Zimmer und kam kurz darauf an mein Bett, das ich inzwischen wie mein Zweites zu Hause behandelte. Er ließ sich an dessen Ende nieder und blickte mich an, solange bis ich von selbst meine Kopfhörer herausnehmen und ihm meine Aufmerksamkeit schenken würde.

Das tat ich auch, allerdings erst, nachdem ich ihn gemusterte und festgestellt hatte, dass sein Gesicht nicht gerade glücklich wirkte.

„Ich vermisse dich Hobi", begann er, als ich mein Handy beiseite gelegt hatte. „Ich will dich zurück." Er sah mich eindringlich an und vergrub seine Beine unter meiner Decke.

„Aber ich bin doch da, Yoongi", antwortete ich, wusste aber, dass das eigentlich eine Lüge war. Auch Yoongi wusste dies offenbar, denn er schüttelt nur den Kopf.

„Bist du nicht. Du bist anders." Er seufzte und berührte mit seinen Füßen leicht meine Oberschenkel, was mich kurz zusammenfahren ließ.

„Wie anders? Ich bin doch ich, oder nicht?" Sein Blick verfinsterte sich und er schüttele abermals den Kopf.

„Bist du nicht. Du verziehst dich in dein Zimmer, redest kaum noch mit mir, ich habe das Gefühl, dass dich etwas bedrückt. Ist es... meinetwegen?" Ich schluckte und blickte ihm nun zum ersten Mal seit Tagen richtig in die Augen.

„Ich weiß es ehrlich gesagt nicht und es ist schwer zu erklären, verstehst du?" Er nickte, griff nach meiner rechten Hand, welche bis jetzt neben meinem Oberkörper gelegen hatte und sah mich flehend an. „Erklär's mir. Bitte." Ich wand meine Hand aus seinem Griff und zog sie zurück.

„Das ergibt alles keinen Sinn und ist so kindisch."
Doch mein Gegenüber griff nur wieder nach meiner Hand, dieses Mal so, dass ich sie ihm nicht einfach entziehen konnte.

„Ist es nicht. Was glaubst du, wo ich jetzt wäre, wenn ich all meine Probleme als kindisch abgetan hätte und sie niemals jemandem erzählt hätte? Genau unter den Rädern eines Zuges oder in den Fluten eines Flusses, tot wohlgemerkt. Und jetzt erklär es mir, bitte." Seine Stimme war zum Ende des Satzes hin flehend geworden und sein Blick, mit dem er mich ansah, verriet mir, dass er es wirklich hören wollte, mich wirklich verstehen wollte. Also nickte ich schließlich ergeben und begann mit bedrückter Stimme meine Situation zu erläutern.

„Ich habe Angst, Yoongi. So unglaublich große Angst, weißt du?" Ich legte eine kurze Pause ein, wartete darauf, dass Yoongi etwas erwidern würde. „Wovor denn, Hoseok?"

„Dich zu verlieren, davor, dass sich von einem auf den andern Tag alle von mir abwenden und ich allein bin, ich will nicht allein sein, das tut so weh. Mein Herz fühlt sich an als würde es anschwellen und dann unter dem Druck zerspringen. Ich hasse dieses Gefühl."

Yoongi lächelte leicht und strich mit seinem Daumen sanft über meinen Handrücken, eine Geste, die sich jetzt in dieser Situation besonders intensiv anfühlte.

„Aber warum denn? Ich werde dich nicht verlassen, Namjoon wird dich nicht verlassen und der Rest auch nicht. Ich weiß, das fühlt sich nicht so an, aber das alles findet nur in deinem Kopf statt, es ist nicht echt." Ich schluckte uns senkte den Blick, doch Yoongi ließ sich davon nicht beirren und sprach weiter.

„Ich weiß wie sich das anfühlt, es ist scheiße. Aber das Schlechteste, was du tun kannst, ist, dich zurückziehen, denn dann denken die andern, dass du kein Interesse mehr an ihnen hast und dann driftet das auseinander. Und dadurch haben sich deine Ängste erfüllt und das ist toxisch, weil deine Psyche, dein Monster, dann recht hatte, du verfällst in eine Spirale, die kein Ende hat."

Ich blickte zu ihm auf, als er geendet hatte und sah ihn lange an, versuchte irgendetwas zu finden, was ihn lügen ließ, ihn unglaubwürdig werden ließ, aber ich fand nichts.

„Woher weißt du das?", fragte ich also stattdessen und wieder zierten Yoongis Lippen dieses melancholische Lächeln.

„Ich habe es selbst erlebt, Hoseokie. Ich hatte Verlustängste, habe teilweise sogar mitten in der Schule begonnen zu weinen, einfach, weil ich es nicht mehr unterdrücken konnte. Anfangs waren meine Freuden noch da, aber mit der Zeit habe ich mich zurückgezogen, mir meine eigene Welt aufgebaut, die aus dem Bildschirm meines Laptops und meinen Gedanken bestand. Ich hatte irgendwann Angst raus zu gehen, Angst, dass man mich verletzen könnte.
Und so verlor ich meine Freunde.

Sie alle haben gedacht,  dass ich sie vergessen hätte, obwohl ich Tag  und Nacht an nichts anders  gedacht habe, als an sie, weil sie mir so  wichtig waren. Aber als ich das  realisiert habe, war es zu spät, ich  war allein und somit hatten meine  Monster recht." Er schluckte und ich  konnte erkennen, dass er ein paar  Tränen zurückhalten musste. „Ich  werde dich nicht verlassen, Hobi, weil  ich weiß wie das ist. Aber Jimin  weiß das vielleicht nicht, also würde  ich auf ihn aufpassen, weißt du?  Ruf ihn doch bei Gelegenheit mal an, er  wird sich bestimmt freuen."  Ich nickte. Jimin, der der so ziemlich  eine der wichtigsten Personen  ein meinem Leben war; mein bester Freund.

„Und was soll ich  jetzt  tun?" Ich seufzte und ließ meinen Blick durch das Zimmer gleiten,  welches  mir plötzlich so unglaublich eng vorkam.

„Wir haben ja  noch ein  wenig Zeit bis zur Nachtruhe, wie wäre es, wenn wir rausgehen,  in den  Park? Da ist jetzt niemand mehr und wenn wir Glück haben, sehen  wir die  Sterne." Yoongis Augen begannen bei dem Gedanken daran mit mir  die  Sterne zu beobachten zu leuchten und ich nickte schließlich.

„Ja okay, unter einer Bedingung." Er sah mich skeptisch an. „Und die wäre?"

„Ich nehme meine Musik mit."

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