55~Welcome Home~55

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~Welcome Home~


Gespannt stand ich also mit einem Rucksack und mit meinen Krücken bewaffnet am Eingang und sah dabei zu, wie nach einer gefühlten Ewigkeit des Wartens endlich der Wagen meiner Eltern um die Ecke bog und die Einfahrt hinaufkam.
Augenblicklich spürte ich Nervosität in mir aufsteigen. Ich hatte meine Eltern jetzt für ein paar Monate nicht mehr gesehen, was war also, wenn ich irgendetwas Essenzielles verändert hatte?
Doch diese Sorge verpuffte wie ein platzender Luftballon, als ich meine Mutter erkannte, die nun aus dem Wagen stieg und mit einem breiten Lächeln auf mich zu kam.
„Ma-" Ich kam nicht weiter, da sie mich in eine lange Umarmung zog und mich somit am Sprechen hinderte. Gerne hätte ich die Umarmung erwidert, aber dann hätte ich meine Krücken loslassen müssen, was zur Folge gehabt hätte, dass ich umgefallen wäre.

„Hoseok." Sie blickte mich breit lächelnd an und musterte mich von Kopf bis Fuß. „Du kannst also schon auf Krücken laufen, oh ich bin so stolz auf dich." Ich wollte so etwas wie 'Toll, oder?' erwidern, aber ehe ich das tun konnte, hatte sich mich nochmal in ihre Arme geschlossen.
Nun löste sie sich wieder von mir und trat zur Seite, damit mein Vater mich ebenfalls begrüßen konnte.
„Hallo, Hoseok." Auch er lächelte breit, als er mich umarmte und mir einmal durch meine Haare wuschelte. „Du siehst gut aus." Ich grinste breit, bevor er mir meinen Rucksack abnahm und meine Mutter mir ins Auto folgte.

„Wie geht es dir?", wollte meine Mutter von mir wissen, als mein Vater auf die Schnellstraße fuhr, die in die Stadt führte.
„Besser, als noch vor ein paar Monaten und das Laufen klappt auch schon super, immerhin habe ich ja jetzt Prothesen." Ich senkte den Blick und strich über meine Knie. Ich war schon ein wenig stolz auf meine Gehhilfen und die Hoffnung, dass ich mit ihnen wieder tanzen könnte, wurde von Tag zu Tag größer, an dem ich besser in der Benutzung dieser wurde.
Es wurde still um mich herum, einzig das Radio, aus dem leise Musik drang, störte diese Stille.
Ich hob wieder den Kopf und blickte aus dem Autofenster. Meine Augen huschten über viele andere Autos und über die Landschaft, die an uns vorbeizog. Es war ein schönes Bild, das sich mir bot. Viele bunte Autos, ein paar Bäume und weite Felder. Vor ein paar Monaten wäre mir das noch nicht mal aufgefallen, aber nun, da ich wusste, wie wertvoll das Leben war, war ich aufmerksamer für mich und meine Umgebung geworden.

Deshalb fielen mir auch die Handvoll Vögel auf, die gerade von einem der Felder in die Luft stoben und gen Himmel flogen. Kurz schienen zwei von ihnen ein Wettrennen zu machen, wer schneller höher in die Luft kam und ich beobachtete die zwei mit einem lächelnden Gesicht.
Es war wunderschön ihnen dabei zuzusehen, wie sie flogen und frei waren, eine Freiheit, die ich nun endlich auch zu schätzen wusste.
Ich war so vertieft darin, meine Umgebung zu beobachten und dankbar dafür zu sein, dass ich im hier und jetzt sein konnte, dass ich gar nicht so richtig merkte, wie wir unserem Wohnviertel, meinem zu Hause, immer näher kamen.

Erst als meine Mutter sich zu mir drehte, wurde ich in meinen Gedanken unterbrochen und somit wieder in die Realität befördert wurde, bemerkte ich, dass wir im unser Einfahrt gehalten hatten.
„Wir sind da, brauchst du Hilfe beim Aussteigen?" Sie sah mich mit ihren dunkeln Augen an, die immer so viel Wärme ausstrahlten, doch ich schüttelte den Kopf.
„Geht schon, danke."

Am Ende war es doch komplizierter, als ich dachte, aus dem Auto auszusteigen, aber nach einer gefühlten Ewigkeit stand ich endlich sicher und setzte mich in Richtung Haustür in Bewegung.
„Wir sind zurück", rief mein Vater in das Haus hinein und ich runzelte in einer kurzen Verwirrung die Stirn. Hier war doch sonst niemand, mit wem sprach er also?

Mir wurde meine Verwunderung sofort genommen, als ich ein freudiges Quieken aus der Küche vernahm und kurz darauf Jimin um die Ecke stob. „Hobi!" Er machte vor mir halt und sah mich mit einem glücklichen Lächeln an. „Hobi! Du bist wieder da!", rief er wieder und kurz drauf spürte ich, wie er seine Arme um mich schlang. „Was machst du den hier?", wollte ich grinsend von ihm wissen, als er sich wieder von mir löste. „Deine Eltern haben mir erzählt, dass du für ein paar Tage nach Hause kommst und gefragt, ob ich nicht zum Abendessen kommen will und -" Er stockte, als er meiner großen Augen wahrnahm, welche sich innerhalb von Sekunden zu der Größe von Untertassen geweitet hatten, als ich eine weitere Person aus der Küche treten sah; eine pinkhaarige Person.

„Oh mein Gott, Taehyung." Ich stand da und starrte meinen Bruder an, wie als sei er ein Alien. Von allen Personen war er derjenige, den ich am meisten vermisst hatte. Umso fröhlicher war ich, als seine tiefe und samtige Stimme an meine Ohren drang. „Hallo, Hoseokie." Er lächelte und lehnte im Türrahen, wie als wäre ich nur für ein paar Stunden weg gewesen. „Taehyung!" Nun war ich derjenige, der, so gut es mir möglich war, auf ihn zustürmte. „Hoseokie!" Er grinste sein typisches Grinsen, dass er immer aufsetzte, wenn ihn etwas unglaublich freute und schloss mich in seine Arme.
„Ich hab dich vermisst." Er löste sich wieder von mir und wuschelte mir durch meine Haare, was ihm einen etwas beleidigten Blick von mir einbrachte. Aber ich war ihm keinesfalls böse. Diese Geste war etwas, was er, als der Ältere von uns beiden, schon immer getan hatte und es drückte im Grunde genommen einfach nur seine große Zuneigung zu mir aus.



„Dann erzähl doch mal, wie ist es dir ergangen?" Meine Mutter stellte eine Schüssel mit Reis vor mir ab und ich nickte ihr dankbar zu. Sie hatte heute extra für mich mein Lieblingsessen gekocht und nun saß ich mit samt Jimin und meiner Familie an dem großen Esstisch in der Küche und aß zu Abend.
Ich schob mir ein kleines Stück Hühnchen in den Mund, bevor er zu einer Antwort ansetzte.

„Eigentlich echt gut. Ich habe mich schnell an die Situation gewöhnt."
Ich blickte in die Runde und bemerkte erst jetzt, dass so gut wie jeder mich interessiert ansah, anscheinend war in den paar Monaten, die ich in der Klinik gewesen war, nicht sehr viel passiert. „Hast du Freunde dort?", wollte mein Vater schließlich von mir wissen, während ich einen Schluck aus meinem Glas nahm, das mit Cola gefüllt war. Normalerweise gab es Cola bei uns nie und da ich sie in den letzten Monaten auch wenig getrunken hatte, schmeckte sie nun umso

„Ja, ich habe genauer gesagt hatte drei Freunde. Namjoon, Jungkook und Yoongi. Allerdings hatte Jungkook Krebs und ist vor einem guten Monat gestorben." Ich senkte kurz den Blick auf mein Essen und versuchte nicht allzu traurig zu wirken. Allerdings war ich auch selbst schuld, ich hätte den 16-jährigen nicht erwähnen müssen. „Jungkook war der, mit der Mütze, oder?" Tae sah mich mitfühlend an und ich nickte knapp. Mich selbst überraschte es sehr, dass mich der Tod meines Freundes immer noch so mitnahm, obwohl ich ihn nicht mal ein halbes Jahr gekannt hatte. „Das tut mir leid, er war total nett und schien sehr sympathisch." Eine Hand schob sich über den Tisch in mein Blickfeld und ein aufmunternd lächelnder Tae blickte mich an.

„Und was macht ihr dann den ganzen Tag? Ich mein, ihr werdet wohl kaum jede Minute Therapie oder so was haben, oder?", versuchte Jimin geschickt das Thema zu wechseln.
Es gelang ihm, denn durch diese Frage wurde ich an die schönen freien Stunden mit meinem Freund erinnert und so fuhr ich lächelnd fort. „Nein, natürlich nicht. Donnerstags haben wir immer für ein paar Stunden Ausgang und wenn wir nicht Therapie haben, können wir in den Park oder was spielen, es gibt genug Sachen, die du dort tun kannst, Musik hören, reden oder so." Oder mit Yoongi kuscheln.

Ich lächelte, als das schöne zierliche Gesicht meines Freundes vor  mir auftauchte. Was er jetzt wohl tat? Mein Blick glitt zur Küchenuhr,   die 18.24 anzeigte. Dann saß er wahrscheinlich Augen verdrehend beim Essen und musste sich Danis und Namjoons Geschwafel anhören.
Bei dem Gedanken daran, dass Yoongi mit einem ziemlich genervten  Gesichtsausdruck in der Cafeteria saß und ab und an ein paar   seiner Kommentare einwarf, musste ich kurz auflachen. Mein Freund war echt ein Fall für sich, was das Genervt sein anging.
„Was ist so lustig, Hobi?" Jimin grinste mich an. Und obwohl er es nicht wollte, so brachte er mich damit noch mehr zum Lachen, da ich Yoongi einfach nicht aus meinen Gedanken vertreiben konnte.

„Ich habe nur gerade an Yoongi gedacht." Alle sahen mich mit einem verständnislosen  Gesichtsausdruck an, wie sollten sie auch anders, sie kannten den  Grumpy Cat spielenden 18-jährigen ja auch nicht. „Der ist so unglaublich gut darin, genervt zu sein und böse zu schauen." Ich kicherte noch ein wenig, vor mich hin, bevor wieder gefräßige Stille   einkehrte und alle sich wieder ihrem Essen widmeten.

„Wo wir gerade bei Yoongi sind", begann ich nach ein paar weiteren Minuten der Stille zögerlich. „Du kennst ihn doch oder, Tae?" Ich sah  den pinkhaarigen Studenten fragend an und er nickte. „Ja, der war ein wenig... Eigen. Was ist mit ihm?" Ich sah wieder eingeschüchtert auf meinen Teller vor mir.

Mein Bruder fand Yoongi also ein wenig komisch. Ich  konnte es ihm nicht verübeln, immerhin war der Minthaarige zu mir am Anfang  auch ein bisschen komisch gewesen. Trotzdem machte es mich irgendwo traurig,  dass mein Bruder ihn nicht zu mögen schien.

„Aber ich habe nur ein paar Sätze mit ihm gewechselt, also kann ich ihn nicht einschätzen, was ist denn jetzt mit ihm?" Er runzelte fragend die Stirn und augenblicklich   hoben sich meine Mundwinkel wieder, er hatte sich also noch kein dauerhaftes Bild von meinem Freund gemacht, das war wunderbar.

„Na ja, Yoongi und ich, wie zwei sind sehr gute Freunde und -" Ich brach ab. Konnte ich das jetzt einfach so sagen? Was war, wenn meine Familie  etwas  gegen gleichgeschlechtliche Beziehungen hatte? Dann war ich nämlich echt  aufgeschmissen.

„Yoongi und du?" Jimin, der unmittelbar neben mir saß, rückte ein Stück näher an mich heran und blickte mich mit einer Mischung aus Interesse und Neugier an.
„Also, wir zwei sind halt Freunde, aber -", stotterte ich. Gedanklich verfluchte ich mich selbst für meine Unsicherheit. Warum fiel es mir so  schwer einfach zu sagen, dass ich  eine Beziehung hatte? Mein Bruder hatte das doch auch hinbekommen. Aber das war kein Mann gewesen...

Ich schüttelte mich kurz und atmete ein paar Mal ein und aus, bevor ich endlich die Bombe platzten ließ.

„Yoongi und ich, wir sind in einer Beziehung."

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