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Dowoon

"Sie weiß gar nicht, wie gut sie es hat", meinte Wonpil und ich warf ihm einen fragenden Blick zu. Wie meinte er das? Ich mein... es gab definitiv coolere Typen, als mich. Er zum Beispiel. Wonpil war ein cooler Typ. Er hatte auf alles eine perfekte, lockere Antwort und er sah nicht etwa cool aus, weil er gewisse Klamotten tragen würde, nein, die Klamotten sahen cool aus, weil sie von ihm getragen wurden. Ich konnte verstehen, dass ihm die Mädchen in Scharen hinter her rannten, weniger verstehen konnte ich warum er sie alle abblitzen ließ. "Ich weiß nicht", meinte ich, "vielleicht bin ich einfach nicht smooth genug." Wonpil zischte. Er wirkte fast ein bisschen verärgert. 

"Du bist zu gut. Sie ist nur blind. Sie ist blind und taub und dumm."

Wow. Ich wusste er hasste sie. Zum zweiten mal heute fühlte ich mich ziemlich überfahren. Ich machte den Mund auf, um was zu sagen, doch so wirklich wusste ich nichts darauf zu erwidern, also schloss ich den Mund wieder. So kannte ich Wonpil gar nicht. Es passte auch nicht wirklich zu ihm, genauso wenig wie dieser ernste Gesichtsausdruck, der seine sonst so weichen Züge hart erscheinen ließ.

"Rede nicht so über sie", sagte ich leise. Ich sah mich trotzdem berufen meinen Crush zu verteidigen. Wonpils Augen wurden noch schmaler. "Sonst was? Huh?", fragte er unentspannt. "Willst du dich mit mir streiten? Für sie?" Ich runzelte die Stirn und presste die Lippen aufeinander. Was wollte er mir damit sagen? Warum führte er sich so auf, als wäre sie unser Feind? Im Grunde kannte ich sie sogar weitaus länger als ihn. Wonpil kam aber scheinbar richtig in Fahrt. "Sie ist die, die es nicht schafft auf ein 'Ich mag dich' ein 'Ich dich auch' zurück zu schreiben", zischte er. Jap, er konnte sie nicht leiden. Er kannte sie eben nicht und sah nur was war sie grade schlecht machte. Vielleicht war das meine Schuld. Ich sollte mich vielleicht nicht immer bei ihm ausheulen, natürlich musste er denken, dass sie voll das Monster war. Ich bekam glatt ein schlechtes Gewissen ihr gegenüber.

"Klar, das ist die so viel bessere Wahl im Gegensatz zu deinem besten Freund, der dir immer den Rücken frei hält. Lohnt sich voll zu streiten. Go for it." Mein schlechtes Gewissen wurde nur noch größer, denn jetzt hatte ich Wonpil gegenüber auch irgendwie eins. Ich sag ihn mit großen Augen an. Wenn ich eins sicher nicht wollte, dann war es sich mit meinem besten Freund zu streiten. Wieso musste er mich so verunsichern? Eine Sekunden sagte keiner von uns beiden was. "Sei einfach nicht gemein, Wonpil", brach ich schließlich die Stille und die Worte klangen laut, obwohl ich nur leise sprach angesichts der drückenden Stille, die vorher geherrscht hatte. Sie war wirklich kein gutes Thema, denn sie ließ die Stimmung zwischen mir und Wonpil kippen und dass gefiel mir nicht wirklich. Ich ließ mich zur Seite kippen und fast schon schüchtern legte ich meinen Kopf auf sein Knie. "Das steht dir nicht", fügte ich hinzu. 

Wonpil ließ es zu. Er sah ein paar Augenblicke zu mir runter, dann seufzte er. "Ich will nicht gemein sein, aber..." Für einen Moment suchte er nach Worte, während er begann mir sanft durch die Haare zu streichen. "Schau, ich hab Recht: Sie ist dumm, sonst würde sie jeden Tag Freudentränen vergießen, weil du ihr schreibst. Du hast nicht verdient von ihr so behandelt zu werden." Ich schloss die Augen und genoss einfach Wonpils Zuwendung. Bevor er angefangen hatte mich ständig anzutatschen hatte ich gar nicht gewusst, dass ich sowas tatsächlich mochte. "Sie macht das ja nicht mit Absicht", meinte ich. Zumindest glaubte ich das. "Sie ist eben einfach so?" Manchmal musste man eben Kompromisse eingehen, wenn man jemanden mochte, oder etwa nicht? Es war ja nicht so, als wäre alles an ihr schlecht? Der Großteil war wirklich süß, talentiert und toll.

Wonpil strich mir weiter durch die Haare. "Wenn es das ist, was sie ist, dann magst du es nicht", meinte er nachdenklich und ich runzelte wieder die Stirn. "Sie macht dich unglücklich mit ihrem Verhalten. Erzähl mir nicht, das würde dir gefallen", redete er weiter, "wenn das ist, was sie ist, dann gefällt sie dir gar nicht." Ich drehte mich ein bisschen um ihn ansehen zu können, was ihn dazu veranlasste mir gedankenverloren den Pony aus der Stirn zu streichen. Die Geste löste ein warmes Gefühl in mir aus, ohne dass ich sagen könnte warum oder was genau das eigentlich war, doch ich mochte es. Bei Wonpil fühlte ich mich sicher, wie sollte ich das auch nicht mögen?

Ich musterte Wonpil ein paar Augenblicke. Lohnte es sich mit ihm auszudiskutieren, dass sie auch sehr viele gute Seiten hatte? Schließlich hatte ich meine Gründe sie zu mögen. Das kam ja nicht aus heiteren Himmel, weil ich ein Idiot war, sondern war aus einer mehrjährigen Freundschaft gewachsen. Doch ich hatte wirklich nicht vor mich mir ihm zu streiten und irgendwie konnte ich dazu auch gar nicht genug Aggression aufbauen, egal wie schlecht er über sie sprach, denn Wonpils bloße Anwesenheit beruhigte besser, als jeder Baldrian. Er strich mir weiter durch mein Haar. "Du weißt das ich Recht habe, Dowoon", sagte er leise, nachdem er mich eine Weile meinen Gedanken nachhängen hatte lassen.

Hatte er das?

Vielleicht. Doch so einfach war das nicht. Ich konnte nicht ihr den schwarzen Peter zu schieben, dafür, dass sie nun mal war wie sie war, oder? "Ich rede noch mal mit ihr", sagte ich. Das war wohl das Beste was ich tun konnte. Ich hatte ihr Zeit eingeräumt. Ich hatte gewartet. Aber vielleicht wurde es Zeit eine Entscheidung von ihr zu verlangen. Ich setzte mich auf. "Sie soll sich entscheiden, so geht es nicht weiter", meinte ich resolut. Wonpil zog nur eine Augenbraue hoch. "Und wann willst du nochmal mit ihr reden?", fragte er mich. Ich rieb mir unsicher den Nacken. "Jetzt gleich?", fragte ich zögerlich. Ich sollte es wirklich einfach gleich machen. Wenn ich es jetzt nicht tat, dann tat ich es vielleicht nie.

Wonpil wirkte nicht ganz überzeugt, doch dann nickte er. "Dann ruf sie eben an", spornte er mich an, doch ich schüttelte schnell den Kopf und erhob mich vom Sofa. "Nein, ich kläre das persönlich", sagte ich und war ein Blick auf mein Handy, um die Uhrzeit in Erfahrung zu bringen. "Sie müsste grade beim Tanzen sein. Ehe ich dort bin ist sie fertig und ich kann sie abfangen", meinte ich und steckte mein Handy wieder weg. Wonpil stand ebenfalls auf. "Gut mach das", meinte er und lächelte, doch es sass nicht so wie sonst und ich fragte mich worüber genau er sich Sorgen machte. "Was auch immer ich ihr sagen soll", meinte ich und alleine schon der Gedanke an ein derartiges Gespräch ließ meinen Magen flau und mich schüchtern werden.

"Sag ihr, dass sie dich entweder endlich an sich ran lassen soll oder ganz wegstoßen. Sag ihr, dass du müde bist, zu warten", sagte Wonpil und ich nickte. "Und was ist, wenn sie es einfach nicht tut?", fragte ich und rieb mir die Nasenwurzel. Welche Möglichkeiten hatte ich, wenn sie sich einfach nicht zu einer Entscheidung durchringen konnte?

"Küss sie." Entgeistert sah ich Wonpil an. "Was?", entkam es mir. "Küss sie", wiederholte er nur und legte den Kopf schief. "Du wirst ja dann sehen, ob sie dich wegstößt oder voll drauf abfährt. Dann hast du deine Antwort." Die Idee war gar nicht mal so abwegig. "Ich weiss nicht, ob das so eine gute Idee ist", meinte ich, doch Wonpil grinste nur schief. "Sei keine Memme", meinte er. "Im schlimmsten Fall gibts eine Ohrfeige, aber das ist dann endlich eindeutig. Ruf mich an, wenn du mich brauchst." Ich seufzte und wusste nicht, ob ich lachen oder weinen sollte. "Okay. Danke, Hyung. Wünsch mir Glück." Wonpil nickte. 

"Viel Glück, Dowoon."

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