Gedichte

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

Lillys p.o.v.

Zusammen mit Ben lief ich nach Hause.
Er war ungewöhnlich schweigsam. Wieder fragte ich mich, wo er sich in der Pause herum getrieben hatte.
Was war passiert, dass er nun so schweigsam war?

Nicht, dass er sonst immer vor Worten nur so übersprudelte, aber heute sprach er kaum.
Nur eine kurze Begrüßung und wieder war er in seinen Gedanken versunken.
Sein Blick nachdenklich.

Ich brannte darauf, zu erfahren, was in ihm vorging.
Aber ich fragte nicht.
Er würde ja nur wieder sauer werden und sowas sagen wie: wenn ich nichts über deine Vergangenheit erfahren darf, hast du auch nicht das Recht zu erfahren, was in meinem Kopf umhergeht.
Und er hätte Recht damit.

Da ich nicht wieder streiten wollte, ließ ich es.
Trottete schweigend neben ihm her.

Sonst redeten wir immer über belanglose Dinge, wie die Schule und so.
Klar, es war nichts Wichtiges, nicht so etwas wie meine Vergangenheit, die wie eine Kluft zwischen uns zu hängen schien.
Aber dennoch, es war etwas.

Ich meine, wir lachten zusammen, verstanden uns.
Wir waren glücklich zusammen.
Würden es die ganze Zeit sein, wenn meine Vergangenheit mich nicht zu dummen Handlungen hinreißen würde.

Aber wir hatten etwas.
Und doch, jetzt wo Damien da war...meine Vergangenheit war somit so präsent. Und diese Kluft, die sie zwischen uns öffnete, war es nun auch. Früher war sie zwar ebenfalls da gewesen, aber nur blass, wie ein böses Omen.
Nicht greifbar. Und nun schien sie so real wie jeder Baum am Wegesrand.

Der Weg erschien mir so viel länger als sonst.
Ich war erleichtert, als wir endlich das Haus vor uns sahen.
Am liebsten wäre ich darauf zugesprintet, nur um dieser schrecklichen Stille zwischen uns zu entkommen.

Ich hätte ja schon längst etwas gesagt, aber was?
Mir fiel nichts ein.
Und je länger diese Stille zwischen uns anhielt, desto mehr verließ mich der Mut, irgendetwas zu sagen.

Zwar sah ich das Haus dort vorne, dennoch sprintete ich nicht darauf zu, wie ich es gerne täte.
Das konnte ich Ben nicht antun. Was würde er von mir denken? Es würde ihn ja noch mehr verletzen. Er würde denken, ich wollte vor ihm fliehen.

Dabei stimmte das nicht. Das Problem war nicht er.
Das Problem war die Situation. Na ja, und ich, schließlich trug ich an der Situation die Schuld.

Endlich hatten wir das Haus erreicht.
Ich schloss auf und sobald die Tür aufging, empfing uns ein wunderbarer Geruch nach Frutti di Mare. Meeresfrüchte. Eins meiner Lieblingsessen.

Das Dichten konnte warten. Erst einmal würde ich essen.

Macella begrüßte uns beide lächelnd, wie immer.
Sie stellte uns das leckere Mittagessen auf den Tisch, fragte, wie es in der Schule war und ließ Mal wieder einen ihrer Wortschwalle los.
Ich war froh darum. Diesmal noch mehr als sonst.
Denn es übertönte die eigenartige Stille zwischen Ben und mir.

Er war auch das ganze Essen über schweigsam.
Aber daran konnte ich jetzt nichts ändern. Ich würde später das zwischen uns klären.

Wie ich von Macella erfuhr, waren Alesssandro, Olivia und Tom früher nach Hause gekommen, weil die letzten beiden Stunden entfallen waren. Sie hatten bereits früher gegessen, allerdings bei Olivias Eltern.

Das machten sie manchmal, schließlich wohnten wir auch nebeneinander.
Sie redete weiter.
Heute hatte sie sich zu uns gesetzt.
Ich fragte mich, ob sie die komische Stimmung zwischen mir und Ben bemerkt hatte und uns so quasi aushalf.

Ich glaubte schon. Sie war nicht nur eine herzliche, quirlige Frau, die sehr gerne redete, nein, sie besaß auch ein gutes Einfühlungsvermögen.
Eine wichtige Eigenschaft für eine Luna.
Und sie war auch eine perfekte Luna.

Bis wir fertig gegessen hatten, saß sie bei uns und unterbrach so ihre Arbeit.
Danach ging sie wieder weg und Bens und meine Wege trennten sich.
Er ging zur Couch, setzte sich vor den Tisch und breitete seine Schulsachen aus.

Für einen Moment blieb ich unschlüssig stehen.
Gerne wäre ich zu ihm gegangen.
Aber das wäre wohl nicht klug.
Ich sollte ihn in Ruhe lassen.
Ich hatte ihm schon genug wehgetan.

Also ging ich schließlich schweren Herzens nach oben in Bens und mein Zimmer.
Als ich die Tür hinter mir schloss, fiel mein Blick zuerst auf das Bett.

Auf das leere Bett. Traurigkeit füllte mein Herz. Das Zimmer fühlte sich auf einmal so leer an.
So ganz ohne Ben.
Ich könnte es ändern.
Wenn ich doch kein Feigling wäre, mir endlich ein Herz fassen würde, meine Ängste überwinden und ihm alles erzählen würde.

Aber nein. Ich versteckte mich ja lieber.
Vor lauter Selbsthass verzog ich das Gesicht.
Doch nicht einmal mein Hass konnte mich dazu bewegen, zu Ben zu gehen und ihm alles zu gestehen.

Zu groß war die Angst, die regelrechte Panik.
Allein bei dem Gedanken, ihm alles zu erzählen...der Vergangenheit wieder so in die Augen zu blicken....alles erneut zu erleben...und dann die Angst und Furcht in Bens Augen zu sehen.
Nein.
Ich konnte es einfach nicht.

Stattdessen ging ich zum Schreibtisch, nahm mir einen vollen Block und einen Bleistift.
Dann setzte ich mich aufs Bett.
Schlug den Block auf.
Und begann zu schreiben.

Das schwarze Monster in mir *
War seit jenem Tag weggeschlossen,
Ein Käfig aus eisernem Willen hat es eingeschlossen,
Doch nicht für immer, denn jetzt ist es hier.

Der dunkle Prinz steckte den Schlüssel ins Schloss,
Um zu spielen wieder den grausamen Boss,
Das Monster kam lauernd heraus,
grausam lächelnd angesichts des dargebotenen Schmerzensschmaus.

Nun wandert dieses Monster in mir,
Schickt mir schrecklich wahre Bilder,
Ohne jeglichen hübschen Filter,
Und diese Bilder, sie kommen so unerwartet wie ein schwarzer Stier.

Was soll ich nun machen?
Kann die Stärke nicht einfach so entfachen,
dachte, ich hätte alles hinter mir, wäre wieder stark,
Dabei bin ich nur ein jämmerlicher Feigling, werde so sein bis ich liege in meinem Sarg.

Ich will das alles nicht!
Wär am liebsten ganz weit weg!
Doch das hätte ja keinen Zweck,
Und ändern kann ich es auch nicht.

Ich senkte den Stift. Die Worte waren nur so aus mir herausgeflossen, zu lange hatte ich sie in mir eingeschlossen.
Es half tatsächlich.
Zwar nur kaum merklich, aber es half.

Als sähe ich so alles etwas einfacher.
Als wäre alles nicht mehr so ungeordnet.
Tatsächlich stellten die dunklen Buchstaben auf dem weißen Papier das Chaos in mir so einfach dar, dass es fast schon befreiend war.

Aber es gab noch so viel mehr zu schreiben.
Noch so viel mehr zu klären.

Und dank Frau Liebmann hatte ich nun endlich wieder den Mut, es zu tun.
Wieder hob ich die Hand und senkte den Stift auf das Blatt Papier.

Ließ das Chaos in mir sich in Worte entfalten und wie ohne mein Zutun bedeckten schon bald Wörter das Blatt.
Und ich konnte beinahe fühlen, wie das Chaos sich in mir Stück für Stück entwirrte.

-----------------------------------------------------------

*  Die Rechte des Gedichtes gehen an mich, bitte nicht kopieren

Kurze Frage: wie findet ihr die Idee mit den Gedichten?

Mögt ihr weitere davon lesen oder soll ich die quasi überspringen, also einfach schreiben, dass sie welche geschrieben hat, vllt auch über was, aber sie nicht wörtlich aufschreiben?

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro