Konfrontation

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Bens p.o.v.

Er war hier. Ich konnte seinen Duft riechen.
Ich hatte ihn mir eingeprägt, als er gestern an mir vorbei ins Gebäude gelaufen war.
Und nun war er hier.
Irgendwie musste ich ihn abpassen, ohne dass Lilly es merkte und dann konfrontieren.

Ob er mir wohl etwas über Lillys Vergangenheit erzählen würde?
Es gab nur eine Möglichkeit, das herauszufinden.
Fakt war, ich musste es geschickt anstellen.
Denn ich war mir nicht so sicher, dass er mir einfach so alles verraten würde.

Es hatte gerade zur großen Pause gegongt.
Also folgte ich seinem Geruch bis zur Cafeteria. Sah so aus, als würde er sich einen Snack kaufen.
Ich war groß genug, um gut über die Menge blicken zu können.
Dort. Innerhalb von Sekunden hatte ich ihn entdeckt.
Er stand an der Kasse und kaufte sich gerade einen Snickers.

Würde er sich setzen?
Wenn er wieder rausgehen würde, konnte ich ihn hier an der Tür abpassen.
Also wartete ich.
Und tatsächlich, er wandte sich dem Ausgang zu, während er von seinem Snickers aß.

Als er hochsah, trafen sich unsere Blicke. Stirnrunzelnd taxierte er mich.
Natürlich. Er kannte mich nicht, wusste nicht, was ich von ihm wollte, warum ich ihn so fixierte.
Er würde es gleich erfahren.
Damit er wusste, dass ich ihm nichts Böses wollte, nickte ich ihm freundlich zu.

Noch immer misstrauisch, erwiderte er das Nicken, während er näher kam.
Schließlich war er bei mir angelangt und blieb vor mir stehen.
Seine Nasenflügel blähten sich.
Und sein Blick wurde noch misstrauischer.
Er hatte gerade eben erkannt, dass vor ihm ebenfalls ein Werwolf stand.

Ich lächelte ihm kurz und ernst zu.

"Wir müssen reden.", fing ich als Erstes an.

Er zog nur unbeeindruckt eine Braue hoch.

"Ach ja? Und wer sagt das?", Seine Stimme troff nur so vor Arroganz.

Gut. Wie er wollte.

"Deine Konkurrenz. Es geht um Lilly."

Damit hatte ich ihn. Das sah ich daran, wie er mich nun genauer betrachtete, regelrecht musterte.
Sein Blick wurde berechnend, analysierend. Als wäre ich sein Gegner.
Was ich in gewisser Hinsicht wohl auch war.

"Gehen wir vor die Schule? Da ist nicht so viel los und wir können in Ruhe miteinander sprechen.", schlug ich vor.

Kurz blickte er mich nachdenklich an, dann nickte er.
Zusammen machten wir uns also auf den Weg nach draußen.
Hoffentlich sah uns Lilly nicht.
Hoffentlich suchte sie nicht nach mir.
Hoffentlich erfuhr ich endlich etwas über ihre Vergangenheit.

Ich hoffte viel.
Allerdings würde Lilly mich wahrscheinlich nicht sehen. Erstens war sie zu dieser Zeit oben im zweiten Stock bei ihren Freundinnen.
Zweitens hatte sie mich noch nie vermisst, so weit ich mich erinnerte.

Und was Damien anging, hatte ich einen Trumpf im Ärmel.
Er würde mir schon noch verraten, was ich wissen wollte.

Wir schwiegen auf dem Weg nach draußen.
Erst als wir in der warmen Vormittagssonne standen und einen Baum in der Nähe ansteuerten, ergriff Damien das Wort.
Hier war im Moment sowieso keiner, der uns belauschen könnte.

"Du hast gesagt, du bist meine Konkurrenz. Also stehst du auf Lilly?", Nun waren wir beim Baum angekommen, an den sich Damien sogleich mit verschränkten Armen lehnte. Mit einem berechnenden Blick sah er mich an.

Jetzt musste ich schlau vorgehen.

"Das werde ich dir sagen, wenn du mir auch etwas verrätst.", erwiderte ich lediglich.

Schon wieder zuckte seine eine Braue nach oben.

"Aha. Und was willst du wissen?"

Es schien ihm nicht zu passen, dass ich ihm nicht sofort geantwortet hatte.
Als wäre er nichts anderes als Gehorsam gewohnt.

"Du weißt was über Lillys Vergangenheit. Ich weiß was über Lillys Gegenwart. Wie wär's, wenn wir unsere Informationen einfach austauschen? Frage gegen Frage?"

Ein einfacher Deal. Mal sehen, ob er darauf einging.

Nachdenklich kniff er die Augen zusammen, während er mich betrachtete.
Nach ein paar Sekunden öffnete er schließlich den Mund:

"Warum willst du was über ihre Vergangenheit wissen?"

Ich biss die Zähne zusammen. Das ging ihn nichts an. Ganz sicher würde ich ihm nichts von den Problemen zwischen Lilly und mir erzählen.
Er könnte das als Schwäche sehen und sie gegen mich verwenden.
Das konnte ich nicht zulassen.

So ignorierte ich seine Frage:
"Willst du nun was über ihre Gegenwart erfahren, oder nicht?", fragte ich ihn nur kühl und ein wenig desinteressiert, als würde ich nicht darauf brennen, mehr über Lilly zu erfahren.

Wieder kehrte Stille zwischen uns ein, während wir uns nur ansahen.
Damien rührte sich nicht, doch ich meinte beinahe zu sehen, wie sich die Räder in seinem Kopf  drehten.

Als nach einer Weile immer noch nichts kam, zuckte ich mit den Schultern.
"Dann eben nicht.", sagte ich gespielt gleichgültig und wandte mich ab.

Ich ging wieder aufs Schulgebäude zu, während ich still in meinem Kopf zählte.
1.
2.
3.

"Okay, komm wieder her!", rief da Damien widerwillig.
Kurz gönnte ich mir ein triumphierendes Lächeln, bevor ich mich wieder umdrehte und es von meinem Gesicht verschwinden ließ.
Mit einer hochgezogenen Augenbraue sah ich ihn an.

Er biss die Zähne aufeinander, dann fragte er:
"Was willst du wissen?"

Ich sah mich um. Noch immer war niemand zu sehen.
Dann ging ich wieder zu ihm.
Ich hatte den ganzen Tag über Zeit gehabt, mir eine Frage zurechtzulegen, weshalb ich jetzt nicht weiter darüber nachdenken musste, bevor sie aus mir herauskam:

"Was oder wer hat Lilly solche Angst eingejagt?"

Wieder schwieg er. So langsam zehrte dieses ständige Schweigen an meinen Nerven.
Ich stand so kurz davor, endlich etwas über Lillys Vergangenheit zu erfahren, dass ich ganz ungeduldig wurde.
Aber ich konnte ihn nicht drängen. Am Ende würde er mir dann gar nichts mehr verraten und das wollte ich nicht riskieren.

Schließlich antwortete er:
"Sie hat vor ihrem ehemaligen Alpha Angst....und vor ihrer Gabe."

Ich runzelte die Stirn. Gabe? Welche Gabe?
Sie hatte mir nie von irgendeiner Gabe erzählt.
Doch warum überraschte mich das überhaupt noch? Sie erzählte mir ja selten etwas.
Bitterkeit erfüllte bei diesem Gedanken mein Herz.

Damien musste mir meine Verwirrung angesehen haben, denn nun lächelte er spöttisch.

"Hat sie dir nichts von ihrer Gabe erzählt? Mach dir deswegen keinen Kopf, Kleiner, solche persönlichen Sachen erzählt sie eben nur ihren Lieblingsmenschen.", Der Hohn troff nur so von seinen Worten.

Ich versuchte, mir nichts anmerken zu lassen und forderte ihn mit kaltem Gesicht auf, seine Frage zu stellen.

Er überlegte kurz, dann fragte er:

"Ist sie mit irgendjemandem in irgendeiner Form zusammen?"

Nun war es wohl an der Zeit, dass er die Wahrheit erfuhr.

"Kann man wohl so sagen.", erwiderte ich nur knapp und genoss es, ihn für einen kurzen Moment zappeln zu lassen.

Sein Gesicht verdüsterte sich.
"Was heißt das?", knurrte er schon fast.

Ich ließ ein kurzes selbstgefälliges Lächeln aufblitzen.

"Ich bin ihr Mate.", sagte ich dann ernst.

Für einen Moment starrte Damien mich nur an. Entgeistert. Überrascht.
Doch schnell fasste er sich wieder und ließ mich nichts mehr als eine ernste, berechnende Maske sehen.

"Ihr Mate....", murmelte er vor sich hin, während er mich nachdenklich betrachtete. Dann atmete er noch einmal tief ein.
Und runzelte die Stirn.

"Warum habt ihr euch dann nicht markiert?", fragte er misstrauisch.

Gute Frage. Das wüsste ich auch gern.

"Zuerst komm ich dran.", erwiderte ich nur. Zwar biss er die Zähne zusammen, nickte mir dann aber zu, meine Frage zu stellen.

"Was hat sie für eine Gabe?", fragte ich gerade heraus.

Doch er lächelte mich nur träge an.

"Das solltest du sie fragen, nicht mich. Es gibt Dinge, die sie dir selbst sagen muss."

Ich biss die Zähne zusammen. Natürlich hatte er recht. Trotzdem würde ich es unglaublich gern wissen.
Schließlich hatte sie lange genug Zeit, es mir selbst zu sagen. Aber sie hat es nicht getan.

"Gut. Dann sag mir, warum sie Angst vor dem Alpha hat.", fragte ich ihn schließlich.
War er einfach nur einschüchternd? Es gab Rudel, die einen angsteinflößenden Alpha hatten. Nicht alle waren so nett wie Alpha Leone.

Er senkte den Blick.
"Der Alpha hat sie....zu Dingen gezwungen, die sie nicht tun wollte. Er hat es zum Wohle des Rudels getan, allerdings fand sie es wohl nicht so toll. Deswegen hat sie Angst vor ihrer Gabe. Weil sie damit anderen Schaden zugefügt hat."

Bei seinen Worten überkam mich eine unglaubliche Wut. Allein der Gedanke, dass jemand sie zu etwas gezwungen hatte, das sie nicht tun wollte.... verdammt, am liebsten würde ich ihrem ehemaligen Alpha dafür in die Fresse schlagen.
Ihn bereuen lassen, was er Lilly angetan hatte.
Der Drang war so stark, dass ich unwillkürlich die Hände zu Fäusten ballte und alle meine Muskeln sich anspannten, obwohl ich wusste, dass mein Gegner nicht hier war.
Verdammt, aber sollte er mir jemals unter die Augen treten...dann konnte er sich auf was gefasst machen.
Allein wegen ihm waren Lilly und ich nicht glücklich. Allein wegen diesem verdammten Arschloch.
Ich kannte ihn nicht und doch reichte das Wissen, dass er meiner Mate geschadet hatte, dass heißer Hass durch meine Adern floss.

Damien hatte den Blick wieder gehoben und betrachtete mich prüfend.

"Also. Warum habt ihr euch nicht markiert?", es dauerte kurz, bis ich mich wieder genug gefasst hatte, um ihm antworten zu können. Ich schob den Gedanken daran, dass dieser verdammte Alpha Lilly geschadet hatte, ganz weit weg.
Für einen Moment dachte ich über Damiens Frage nach, überlegte, ob ich ihn anlügen sollte.
Ich wollte ihm gegenüber nicht eingestehen, dass es Lilly war, die keine Markierung wollte.
Wer weiß, was er daraus schließen konnte und was er damit machen könnte.

Doch er schien mir die Wahrheit gesagt zu haben.
Und außerdem wirkte er ziemlich schlau auf mich, zweifellos würde er erkennen, dass ich log und ich wollte nicht wissen, was dann die Konsequenzen wären.

Also sagte ich die Wahrheit. So schmerzhaft sie auch war.

"Lilly will es nicht. Sie hat Angst, mich zu verletzen. Mehr weiß ich auch nicht."

Er sah mir prüfend in die Augen und als er zu dem Schluss zu kommen schien, dass ich die Wahrheit sagte, nickte er nachdenklich.

Ich wollte ihn gerade fragen, zu was für Dingen der Alpha Lilly gezwungen hatte, als es plötzlich gongte.
Kurz überlegte ich, ob ich nicht hierbleiben sollte, mehr Infos bekommen sollte.
Aber die nächste Stunde hatte ich mit Lilly. Es würde sie misstrauisch machen, wenn ich zu spät kam.
Und ich konnte es mir nicht leisten, sie misstrauisch zu machen

Also entschloss ich, zu gehen.

"Danke für die Antworten. Vielleicht können wir dieses Gespräch ja demnächst fortsetzen. "

"Ja, vielleicht.", antwortete er lediglich, immer noch nachdenklich.

Ohne ein weiteres Wort drehte ich mich um und ging zurück ins Schulhaus.
Ich musste erst einmal verkraften, was ich erfahren hatte.
Ein Arschloch von Alpha hatte Lilly Dinge aufgezwungen, die sie nicht tun wollte.
Wieder strömte Wut durch meinen Körper. Am liebsten würde ich auf etwas einschlagen, doch ich schaffte es, diesem Drang zu widerstehen. Ich musste, denn Lilly durfte mich so nicht sehen.
Außerdem hatte Lilly eine Gabe. Eine Gabe, vor der sie Angst hatte.
Ich musste ihr irgendwie diese Angst nehmen.
Ohne dass sie erfuhr, dass ich Damien ausgefragt hatte und sie belauscht hatte, alles hinter ihrem Rücken.

Ich wollte nicht wissen, wie sie darauf reagieren würde.

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