~8~

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

🎈🎈🎈🎈🎈🎈🎈🎈🎈🎈🎈🎈🎈🎈

Der Fahrtwind blies Mara die dunklen Haare aus dem Gesicht und sie betrachtete die vorbeifliegende Landschaft. Man konnte nicht viel erkennen, es war schon sehr spät, aber der Himmel war klar und die Sterne strahlten hell, ein bisschen wie funkelnde Diamanten, die ihnen den Weg zeigen wollen.
Im Auto roch es nach Schweiß und Fett, denn gerade eben hatten sie noch eine Packung Pommes aus den Drive-In gegessen.
"Phoebe, jetzt links abbiegen", befahl Mara und Phoebe riss das Lenkrad herum. Die Reifen quietschten in der Kurve und Mara musste lachen.
Der Parkplatz am Strand sah im Dunklen ganz anders aus, aber Mara konnte sich trotzdem noch an ihn erinnern, als wäre es gestern gewesen, als sie hier gestanden hatte und voller Vorfreude auf den Strand Pirouetten gedreht hatte.
Sie stieg aus und nahm den abgewetzten Lederkoffer mit.
Dann drehte sie sich im Kreis bis ihr schwindelig wurde.
Früher hatte sie dasselbe auch immer am Strand getan, solange bis sie vor lauter Schwindel nicht mehr gerade gehen konnte und in den weichen Sand gefallen war.
Plötzlich kamen alle Erinnerungen an früher wieder, mit solch einer Wucht, das es Mara die Tränen in die Augen trieb.

Mum und sie. Am Baker Beach. Sie waren am Strand gesessen und hatten die Zehen in den warmen Sand gebohrt. Es war der 25. Mai, Maras Geburtstag. "Mummy, sieh mal. Dort drüben kann man Luftballons kaufen", hatte Mara ganz aufgeregt gerufen und auf den Strandverkäufer gedeutet. "Sieben Luftballons für dich, weil du jetzt schon sieben bist", hatte ihre Mum gesagt und die bunten Luftballons an ihr Handgelenk gebunden.

"Mara, wir müssen uns beeilen, es ist schon 23:00", rief Phoebe und sperrte das Auto ab, das ganz allein auf den Parkplatz stand.
"Wo treffen wir diesen Sam jetzt?", fragte Phoebe hektisch und kramte in ihrer Handtasche nach den Handy, um die Uhrzeit noch einmal überprüfen zu können.
"Er wird gleich hier sein, reg dich ab", beruhighte Mara sie, setzte sich auf den noch warmen Asphaltboden und betrachtete ihre zerkratzten, nackten Füße. Phoebe hatte ihr Schuhe angeboten, aber Mara hatte dankend abgelehnt.
Keine Schuhe zu haben, war nicht ihr größtes Problem.
Plötzlich hörte man ein lautes Hupen und ein hellblauer, ziemlich zerkratzter Buick Skylark raste auf den Parkplatz. Aus dem Oldtimer stieg Sam und ein paar Sekunden später eine vielleicht achtzigjährige Frau, die ein fliederfarbenes Kostüm trug.
"Hallo, Luftballonmädchen", flüsterte ihr Sam zur Begrüßung ins Ohr. Mara musste lachen, sein Atem kitzelte sie.
Sam sah noch genauso aus, wie sie ihn in Erinnerung hatte, nur andere Sachen trug er.
Phoebe schüttelte Sam die Hand und stellte sich als neue Freundin von Mara vor. Die alte Frau kam auch herübergehumpelt.
"Augustine Westbay, sehr erfreut", krächzte sie und schüttelte Phoebes Hand so fest, dass deren Fingergelenke knackten.
"Wir müssen ein Stückchen gehen bis wir da sind, etwa eine halbe Stunde. Schaffen sie das?", fragte Mara die alte Lady. "Mein Enkel wird mich tragen, keine Sorge", schnarrte sie und klatschte in die Hände, woraufhin Sam sie huckepack nahm.                                                                          Mara setzte sich an die Spitze der Truppe. Ihr machte es nichts aus, Sams Oma dabeizuhaben. Eigentlich wollte sie das immer alleine machen, aber vielleicht hatte Phoebe recht und allein ist es langweilig. Der Fußmarsch machte Mara auch nicht viel aus, keiner sprach und sie verbrachte ihre Zeit damit, den klaren Sternenhimmel zu betrachten und dem Zirpen der Grillen zu lauschen. Etwas lag in der Luft, es roch verheißungsvoll und Mara wurde ganz kribbelig.                   Auf einmal tauchte die Brücke vor ihnen auf, die Golden Gate Bridge. Sie lag dort, still und geheimnisvoll, ins silbrige Licht des Mondes getaucht, genau wie in ihren Träumen. Zwar hörte man die Autos, die darüber rasten, aber dieser Moment gehörte trotzdem nur ihnen. „Wir haben nur noch eine halbe Stunde, beeilt euch", rief Mara und ging weiter.                                                            Es war trotzdem nicht so wie in ihren Träumen. Ihre Mum stand nicht auf der Brücke, aber dafür konnte sie in normalem Tempo vorwärts gehen, nicht schneckenhaft langsam.                             „Hier ist es", flüsterte Mara, als sie das silberne Schloss, das am Geländer der Brücke angemacht war, erkannte. Sie stellte den Koffer auf den Boden und nahm das Schloss in die Hände. Es war schon ein bisschen verrostet, aber die Buchstaben darauf waren immer noch lesbar.

C+M

„Was bedeutet das C?", fragte Sam, der sich über Maras Schulter gebeugt hatte. „Cynthia", krächzte Mara, „Meine Mum hieß so. Cynthia Gilberts." Sam nahm ihr schweigend den Koffer aus der Hand, setzte sich am Boden und öffnete ihn. Er nahm einen Luftballon und begann ihn aufzublasen, knotete ihn zusammen und befestigte ihn an einem Band. Phoebe und Augustine setzten sich dazu und halfen mit. Die Stille beruhigte Mara und sie ließ sich gegenüber der anderen auf den Boden fallen.

„Okay", flüsterte sie, ihre Stimme klang seltsam rau, „Ich muss euch etwas erzählen."

🎈🎈🎈🎈🎈🎈🎈🎈🎈🎈🎈🎈🎈🎈


Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro