G189bn (2)

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An der Grammatik habe ich außer eins-zwei holprigen Formulierungen nur eines auszusetzen: manchmal stehen zwei Leerzeichen direkt hintereinander. Da könntest du bei deiner Überarbeitung drauf achten.
Auch das Vokabular war absolut ausreichend, und es wurden korrekte medizinische Fachbegriffe verwendet, um Maries Zustand zu beschreiben.
Was die Beschreibungen angeht, so stehen mir als Leser zu Anfang noch klare Bilder im Kopf (in einer engen S-Bahn war wohl jeder schon mal), aber je weiter die Erzählung voranschreitet, desto spärlicher werden die Bilder, bis der Krankenhausflur und Maries Krankenhauszimmer nur noch schwammige Hintergründe sind, die mit einigen Worten erwähnt werden.

Der Text fesselt mich außerdem nicht durchweg. Dafür sind einige Entwicklungen zu rasant. Jonas’ Liebe auf den ersten Blick ist zwar poetisch dargestellt, dennoch ist es mir persönlich zu wenig, um sein gesamtes Handeln in der Geschichte zu erklären. Die Geschichte hätte die verbleibenden 1.000 Worte bis zur Wortobergrenze noch gut in die Ausarbeitung der Begegnung von Jonas und Marie stecken können. So wie es im Moment ist, kennt er sie seit fünf Minuten, hat auch höchstens so lang mit ihr geredet, und schon ist er unsterblich in sie verliebt. Der Leser bekommt in der momentanen Form die Chemie zwischen den beiden nicht mit.

Marie bleibt ein relativ farbloser Charakter, den man seit 500 Worten kennt, und dem dann direkt etwas Schlimmes widerfährt. Würde der Leser sie über das Gespräch mit Jonas besser kennenlernen, dann wäre auch ihr Unfall effektiver.

Es ist kaum Charakterentwicklung vorhanden. Das einzige, was mir einfällt, ist Jonas Bekehrung vom in einem Nebensatz erwähnten Player (was ich auch nur falsch gedeutet haben könnte) zu einem unsterblich verliebten Teenager. Marie kenne ich zu wenig, sodass ich keine Veränderung in ihrem Charakter feststellen kann. Pablo ist nur der kranke Freund, Maries Eltern nur besorgt. Da bewegt sich nix. Dadurch ist auch die Geschichte nicht besonders fesselnd, weil sich nicht wirklich viel ändert. Interessant hätte die Geschichte dadurch werden können, dass Marie bleibende Schäden durch den Unfall davonträgt, und sie, Jonas und ihre Eltern jetzt Wege finden müssen, um damit umzugehen.

Die Idee von zwei Teenagern, die sich treffen, sich durch ein Unglück verlieren, glücklicherweise aber wieder zusammenfinden, ist in ihrer rudimentärsten Form nicht wirklich neu. Maries Unfall ist eine interessante Komponente, aus der leider wenig gemacht wird, weil der Fokus nicht auf ihr sondern auf Jonas liegt. Und selbst bei ihm wird von dieser Zeit nur erzählt. Der Leser ist während dieser dunklen Phase seines Lebens nicht bei ihm, was die Wirkung hemmt.

Der/die Autor*in hat sich auf jeden Fall mit der Geschichte befasst. Dennoch wirkt sie nur bodenständig ausgearbeitet, da es einige Ungereimtheiten gibt. Beispielsweise macht es in meinen Augen keinen Sinn, dass Jonas’ roter Schal an der Garderobe neben einem Tanzsaal hängen soll, wenn er den für die Arbeit im Café ausgezogen haben soll. Normalerweise haben Kellner und weitere Angestellte eine eigene Garderobe mit Spinden, in denen sie ihre Wertsachen verschließen können. Der ganze Aufhänger der Geschichte ist also schon ein wenig fragwürdig. Genauso fehlt mir, wie schon angesprochen, ein längeres Gespräch zwischen Marie und Jonas, in dem die beiden eine Dynamik entwickeln. Ein solches Gespräch würde auch Marie sehr viel besser charakterisieren. Denn außer Jonas sind fast keine Charaktere weiter ausgearbeitet. Wie schon gesagt: Pablo ist der kranke Kumpel, über den Jonas an seinen Job gekommen ist, Marie ist die wunderschöne und elegante, wohl auch etwas religiöse Tänzerin, und ihre Eltern sind um ihre in einem tragischen Unfall verletzte Tochter besorgt. Bei Pablo und Maries Eltern ist das auch nicht schlimm, aber gerade von Marie, der Love Interest, hätte ich mir mehr gewünscht. Der Leser sollte Jonas’ Vernarrtheit verstehen, aber das ist schwierig, wenn sie kein eigener Charakter ist.

In der Geschichte mögen einige Symbole versteckt sein, hinter die ich jetzt nicht gestiegen bin, aber zwei werden einem sehr prominent gezeigt: einmal der rote Schal Jonas’, den ich jetzt mal als den roten Faden des Schicksals gedeutet habe, der die beiden zusammenführt. Das zweite Symbol wäre die Geschichte von Jona und dem Walfisch, welche Marie auf seltsame Art und Weise in ihrer Konversation anspricht. Darin wird Jona von einem Walfisch verschlungen, betet im Magen des Tieres für drei Tage und drei Nächte, und wird danach an Land gespuckt. Diese Erzählung wäre vergleichbar mit Jonas’ Zustand während Maries Koma. Was bedeuten müsste, dass Gott irgendetwas mit Maries Aufwachen und Unversehrtheit zu tun haben müsste. Aber viel tiefer als dieser sehr implizierte und reingedeutete religiöse Aspekt ging die Geschichte nicht.

Jonas als Protagonist kann gegen den Konflikt der Geschichte (Maries Koma) nichts tun, weshalb in dieser Hinsicht Charakterentwicklung sowie Spannungsaufbau im zweiten Teil der Geschichte hinfällig sind. Dennoch reagiert er auf etwas überspitzte Art und Weise auf die Situation und zieht sich emotional in sich selbst zurück.
Der Spannungsbogen der Geschichte ist sehr an die Drei-Akt-Struktur angelehnt, also Einleitung, Spannungsaufbau, Höhepunkt mit Fall des Protagonisten und einem kathartischen Ende. Mir persönlich kommt der Höhepunkt, also der Unfall, zu schnell. Wie schon mehrfach gesagt kennt man Marie nicht gut genug. Das erste Gespräch zwischen den beiden ist für mich die schwächste Stelle der Geschichte und sollte, meiner Meinung nach, unbedingt nochmal über- und weiter ausgearbeitet werden. Leider reißt es mich persönlich auch aus der Geschichte.

Meine Kritikpunkte nochmal im Überblick:
- Keine Figur entwickelt sich über den Verlauf der Geschichte tatsächlich
- Jonas wird als einziger Charakter etwas ausführlicher charakterisiert
- Jonas’ und Maries Gespräch ist viel zu kurz und indirekt
- Das Hindernis der Geschichte (Maries Koma) ist kein Hindernis, das Jonas aus eigener Kraft überwinden und an dem er deshalb nicht wachsen kann
- trotz der plötzlich auftauchenden, intensiven emotionalen Beschreibungen bleibt die Umgebung in Schatten gehüllt, wodurch sich die Atmosphäre nicht richtig aufbauen kann
- Marie muss als zweiter Hauptcharakter mehr charakterisiert werden, damit ihr Unfall einen größeren Effekt auf den Leser haben kann

Gesamtpunktzahl: 94/141

Sprache (38/42 Punkte)

Rechtschreibung (18/20)

Werden die Regeln der Deutschen Rechtschreibung eingehalten? (18)

Grammatik (2/2)

Werden Regelungen zur Grammatik umgesetzt? (2 Punkte; 2=die Regeln werden meistens/immer beachtet) 
Zeichensetzung (4/4)

Erfolgt die Nutzung von Satzzeichen regelgemäß? (2; 2=die Regeln werden meistens/immer beachtet) 
Nur wenn bei der vorigen Frage mindestens 1 Punkt gegeben wurde: Unterstützt die Satzzeichenwahl die Atmosphäre? (2; 2=sie tut es überwiegend/oft)

Wortwahl/Vokabular (8/8)

Tragen Ausdruck bzw. Wortwahl bzw. Sprachstil zum Verständnis bzw. zur gelungenen Darstellung der Geschichte bei (inklusive der Figuren)? (3; 3=sie tun das meistens/immer) 

Merkt man, dass der Verfasser einen für die Geschichte ausreichend/genügend großen Wortschatz besitzt? (1) 

Unterstützt das gezeigte Vokabular die Geschichte? (2; 2=häufig/immer) 

Stören Wort- oder Satzwiederholungen den Lesefluss? (2; 2=selten/nie) 

Verwendung von sprachlichen, stilistischen, rhetorischen Mitteln (6/8)

Entstehen Bilder im Kopf des Lesers? (1) 

Weiß der Text selbst zu fesseln? (3) 

Unterstützen die sprachlichen Mittel die Atmosphäre/die Figurenentwicklung/die Handlung? (2; jeweils 1 Punkt je Aspekt) 

Idee (2/5 Punkte)

Wie außergewöhnlich und durchdacht ist die Idee? Hier zählt nicht die Umsetzung (2) 

Wissen/Hintergrund/Facettenreichtum (11/17 Punkte) 

Besitzt der Autor das notwendige Basiswissen für seine Geschichte? (1) 

Wird nicht unbegründet gegen Gesetzmäßigkeiten, gegen die Geschichte oder gegen Vorgänge im Wettbewerbstext selbst, die nicht begründet werden? (3; jeweils 1 Punkt)
 
Kann die Faktenbasis die Geschichte tragen? (2; 2=sie tut das meistens/immer)

Werden die passenden Fachbegriffe/wird ein angemessenes Vokabular benutzt? (2; 2=meist angemessen/passend) 

Wie ausgearbeitet ist die Geschichte? (2; 2=bodenständig ausgearbeitet) 

Will man sich mit der Geschichte befassen? (0) 

Spürt man, dass der Autor sich mit seiner Geschichte befasst hat? (1) 

Hat die Geschichte einen doppelten Boden bzw. lebt sie von einer zweiten Ebene? (0) 

Fühlt man sich durch tiefere Bedeutungen bereichert? (0) 

Wurden evtl. Symbole passend zur Handlung/zu den Figuren gewählt? (0) 

Figurenentwicklung (16/29 Punkte)
 
Allgemein (11/19)

Sind die Figuren schlüssig in ihrem Aufbau? (1; 1=oft)

Bereichern die Figuren das Geschehen? (2)

Passen ihre Handlungen zu ihrer Geschichte bzw. zu ihrem Charakter? (2; 2=meistens/immer) 

Haben die Figuren Wiedererkennungswert? (0; 0=nie) 

Beeindrucken die Figuren auf ihre Weise? (1; 1=oft) 

Werden die Figuren vielfältig charakterisiert? (1; 1=oft)

Werden alle Figuren (wenn auch nur kurz) charakterisiert? (2) 

Ist der Schreibstil den jeweiligen Figuren angepasst? (0) 

Sind die Charakterisierungen sinnvoll? (1) 

Wirken die Charakterisierungen künstlich oder aufgesetzt? (1) 

Sorgt die Figurenkonstellation für Spannung? (0) 

Unterscheiden sich die Figuren spürbar? (0) 

Der Protagonist (5/10)

Verfolgt der Protagonist ein eigenes Ziel? (0) 

Ist das Ziel klar und ergibt es sich organisch aus dem Geschehen bzw. dem Charakter? (1; ein Punkt je Aspekt) 

Gibt es einen Konflikt/einen Widerstand, der dem Erreichen des Zieles im Wege steht? (2) 

Arbeitet der Protagonist gegen diesen Widerstand und versucht ihn zu überwinden? (0) 

Gelingt ihm das auf glaubhafte (passt es zu seinem Charakter?), realistische (nutzt er nachvollziehbare und plausible Mittel) und dem Verlauf der Geschichte angepasste (ist das Verhalten irgendwie erwartbar/ergibt es sich aus der Handlungsweise? (2; jeweils einen pro Unterpunkt) 

Dialoge (5/7 Punkte) 

Treiben die Dialoge die Handlung voran? (2; 2=meistens)

Verleihen sie den Figuren Tiefe? (1)
 
Sind sie fesselnd/interessant? (0) 

Passt die Menge der Dialoge gut in die Geschichte oder wird zuviel/zuwenig geredet (und zu viel/zu wenig gehandelt)? (0) 

Wird ihre Funktion deutlich (Charakteren Tiefe verleihen; Vermittlung handlungsrelevanter Infos; erzeugen Konflikte; offenbaren Wissen; erklären Situationen)? (2; 2=meistens)

Emotionalität (3/9 Punkte) 

Berührt die Geschichte? (0)

Ist sie nicht nur auf Mitleid aus? (1) 

Sind die Gefühle der Figuren für den Leser nachvollziehbar? (0) 

Werden Gefühle auch gezeigt, statt nur vorgeschrieben? (1; 1=ab und zu gezeigt)

Werden die Körpersprache oder die Umwelt zur Beschreibung von Gefühlen herangezogen? (1; 1= eines von beidem) 

Beschreibungen (6/11 Punkte) 

Werden Beschreibungen geschickt eingesetzt? (1; 1=häufiger) 

Sind die Beschreibungen sinnvoll? (1)

Sind sie sinnvoll platziert? (1) 

Fördern die Beschreibungen die Figuren- und Handlungsentwicklung? (2; 2=häufiger) 

Werden durch die Beschreibungen alle Sinne des Lesers angesprochen?(0; 0=ein Sinn) 

Sind die Beschreibungen konkret und nicht abstrakt/allgemein (1; 1=hält sich die Waage) 

Spannungsbogen/Dramaturgie (8/11 Punkte) 

Gibt es einen Spannungsbogen? (2)  

Wird die Spannung bewusst aufgebaut? (1) 

Wirkt der Aufbau der Geschichte durchdacht? (2) 

Ist die Handlung glaubwürdig? (2; 2=meist) 

Wirken Punkte lächerlich (1)? 

Reißen bestimmte Momente negativ aus dem Lesefluss? (0/1) 

Wird die Handlung von den Figuren getragen? (0; 0=die Figuren sind Spielball des Schicksals) 

Atmosphäre (5/10 Punkte) 

Wird durch den Schreibstil/die Figuren/die Handlung/die Weltenbeschreibung eine Atmosphäre geschaffen? (2; jeweils 1 Punkt je Aspekt) 

Wirkt die Atmosphäre passend? (1) 

Regt die Atmosphäre dazu an, sich in der Geschichte zu verlieren? (0) 

Werden die Erwartungen an die Atmosphäre erfüllt? (0) 

Spiegelt die Atmosphäre das Geschehen wieder? (1) 

Weiß der Autor die Atmosphäre geschickt aufzubauen? (1; 1=häufiger) 

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