Disqualifiziert wegen 72 (+) Fehlern auf 4718 Wörtern, d.h der Fehlerwert wurde um mindestens 25 Fehler überschritten, sowie weiteren 45 Kommafehlern, mehrere Grammatikfehler, sowie zwei Absätze lang fortlaufende Tempusfehler (falscher Wechsel von Präsens zu Präteritum).

Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht so wirklich, was ich hierzu sagen soll… Selbst wenn ich Deine Geschichte nicht disqualifizieren müsste, hätte ich wirklich Schwierigkeiten gehabt, sie adäquat zu bewerten. Sie ist nicht schlecht, aber die Fehler allein reißen einen immer und immer wieder aus dem Lesefluss. Sie springen einem quasi ins Auge – sind eigentlich nur Flüchtigkeitsfehler, die zum großen Teil auch Word findet.

Ich rate Dir aufs dringlichste, Rechtschreibe-, Komma- und Grammatikregeln zu wiederholen! Ein gutes Schreibprogramm zu suchen und für Texte außerhalb dieses Wettbewerbes, einen Betaleser zu finden! Vielleicht hast Du auch LRS und es nicht angegeben, was wirklich unglücklich wäre. In diesem Falle rate ich Dir ebenfalls zu oben genannten Tipps. LRS ist zwar ein Handicap, aber letztlich mit viel Übung überwindbar.

Ich selbst habe LRS und musste hart an mir arbeiten, immer wieder Regeln wiederholen, einüben, Eselsbrücken bauen. Ich kann Dir sagen, es hilft und trägt Früchte. Meine Fehler belaufen sich mittlerweile nur noch auf Flüchtigkeitsfehler (besonders, wenn ich unbewusst einfach nur Worte aufs Papier bringen will), aber spätestens beim Überarbeiten fallen mir die allermeisten Fehler auf. Klar, es ist anstrengend.

Du scheinst auf Fehler überhaupt nicht überarbeitet haben – und das finde ich fast schon ein bisschen respektlos der Geschichte gegenüber. Denn sie ist, wie gesagt, nicht schlecht. Im Raster hättest Du von mir wohl zwischen 95 und 85 Punkte bekommen. Die Idee selber ist nicht neu, aber einnehmend umgesetzt. Du hast Spannung erzeugen und halten können, Beklemmung erreicht, ohne mitleidig zu wirken. In meinem Kopf sind Bilder entstanden, denn trotz der hundert Fehler, hast Du einen angenehmen Schreibstil, der sicherlich großes Potenzial birgt. Ich hätte gerne ein bisschen mehr von dem erfahren, was sich in Deiner Welt abspielt. So liest es sich ein bisschen wie eine Kurzgeschichte, sehr stark inspiriert von Collins „Hungergames“ mit einem Touch Fantasy.

Ich mag die Namensgebung der Charaktere, die eine tiefere Bedeutung in die Charaktere einfließen lässt. Ich mag deine Beschreibungen, die zwar an manchen Stellen sehr verschachtelt und ungenau sind, aber man kann die Bilder erkennen, die dahinter stehen sollen. Corvin ist in sich als Persönlichkeit zwar nicht ganz schlüssig, kam mir an zwei Stellen vor wie ein Fähnchen im Wind, aber ist ansonsten ein interessanter Charakter mit spannenden Gedankengängen. Mir hat sich bis jetzt nicht erschlossen, warum Deine Geschichte nicht chronologisch erzählt wird.

Außerdem hatte ich beim zweiten Mal chronologischen Durchlesens das Gefühl, bist Du selber manchmal in deiner Erzählstruktur durcheinandergekommen (siehe Corvins Entscheidungsfindung). Und leider habe ich auch keinen Sinn in der Achronologie entdeckt. Foreshadowing kann man schöner gestalten.

Es ist schade um die Geschichte, wie gesagt. Falls ich nach den anderen Bewertungen noch Lust und Muse hab, und Du es Dir wünschst, werde ich Dir durch Kapitelwaise eine detailliertere Kritik zukommen lassen. So verbleibe ich nun erstmal mit der kurzen Erläuterung und Disqualifizierung.

Denn – so leid es mir tut – ich mache mir keine Mühe, wenn der Schreiberling sie sich nicht auch gemacht hat. Und Nomen/Substantive beim Korrekturlesen zu erkennen und groß zu schreiben ist wahrlich nicht schwer.