G109hi (1)

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Du hast eine Geschichte über eine Frau geschrieben, die ohne jegliche Erinnerungen und offensichtlich verletzt in der Finsternis erwacht. Im Verlauf der Geschichte versucht sie verzweifelt, sowohl ihre Erinnerungen wiederzufinden als auch aus ihrem Gefängnis auszubrechen. Das Ganze ist in Form eines fünfzehnseitigen Monologs geschrieben, und genau da sehe ich auch die größte Schwäche darin.

Bereits der Einstieg ist in meinen Augen viel zu lang und enthält zu viele Wiederholungen, die Du zwar zum Teil bewusst als Stilmittel einsetzt, die das Ganze allerdings vollkommen überladen. Stilmittel wirken nur richtig, wenn sie mit Bedacht eingesetzt werden, und dass sich hier dieselben Fragen und Sätze stetig wiederholen, hat bei mir leider sehr schnell dafür gesorgt, dass ich das Interesse verloren habe - dabei möchtest Du ja eigentlich das Gegenteil davon erreichen, Du möchtest, dass man als Leser*in neugierig wird und mitfiebert.

In Kapitel zwei gibt es eine kleine Änderung, als Farbe und die Flüssigkeit ins Spiel kommen, doch das ist zu wenig, um wirklich zu fesseln.

Der erste richtige Twist kommt, als der Protagonistin klar wird, dass sie in einer Fabrik ist. Diese Wendung kann allerdings auch nicht so recht wirken, weil die Tatsache direkt nebensächlich wird, als die Protagonistin im Anschluss erneut damit anfängt, die Fragen vom Beginn zu wälzen.

Eine weitere Wendung gibt es dann mit dem Finden der Uhr und der Karte (dem Namen), doch auch diese verliert sich ohne weitere Folgen ins Nichts - und dann geht es weiter mit dem Tasten durch die Dunkelheit.

Zum Schluss schafft es die Protagonistin tatsächlich nach Draußen und damit endet die Geschichte. Eine Erklärung gibt es nicht.

Rechtschreibung, Zeichensetzung und Grammatik:

Es gibt wenige Kommafehler und ein oder zwei Tippfehler, nichts Großes. Von mir gibt es hier deshalb die volle Punktzahl

Lediglich bei der Grammatik muss ich etwas abziehen, weil Du hin und wieder ein paar verschachtelte Sätze hast, die so nicht ganz aufgehen.

Zum Beispiel:


„Aufheiternd wäre wohl bloß ein Kameramann, der aus der

Ecke springt, laut „Da haben wir Sie wohl ganz schön reingelegt!" ruft und das Licht

wieder angeht."

Außerdem habe ich ein paar Kasus-Fehler gefunden.

Zum Thema Wortwahl/Vokabular, Stilmittel und Wiederholungen: Mir ist aufgefallen, dass Du Wiederholungen als Stilmittel nutzt, für mich hat das aber nicht ganz funktioniert. Es hat leider dazu geführt, dass ich nach einer Weile immer wieder, ohne es zu merken, angefangen habe, querzulesen und ganze Passagen zu überspringen, und dann wieder zurückgehen musste, um den Text ein zweites Mal zu prüfen. So entsteht leider kein guter Lesefluss, keine Atmosphäre und damit auch keine Spannung. An einigen Stellen waren die Wiederholungen, vor allem einzelner Wörter, auch eher unabsichtlich, zumindest glaube ich das.

Zum Beispiel in dieser Passage:

Besonders die letzte Frage gräbt sich in mein Gehirn, verankert sich fest hinter meiner Stirn, pflanzt sich in meinem Kopf und brennt sich tief in meine Gedanken. Nur eine Frage. Eine einfache Frage. Und doch so entscheidend. Ich versuche mich abzulenken, konzentriere mich auf die anderen Fragen.

Solche Stellen gibt es leider zuhauf. Hier könnte man sehr gut mit Synonymen arbeiten.

Mut und Kreativität: Dass ein Protagonist verletzt und ohne Erinnerung in einer Fabrik erwacht, ist nicht besonders neu oder originell, deswegen kann ich hier nur eine mittelmäßige Punktzahl vergeben. Drei Mut-Punkte gibt es für die Entscheidung, die Geschichte als Monolog zu schreiben.

Mehr Abzug musste ich bei Aufbau und Hintergrundwissen geben. Man erfährt leider viel zu wenig, Details gibt es - von den immer wiederkehrenden Fragen abgesehen - so gut wie keine.

Ähnliches gilt für die Figuren: Da man kaum etwas über die Protagonistin erfährt, hat sie auch nicht wirklich Wiedererkennungswert, nicht einmal einen bestimmten Charakter - vielleicht ließe sich ein gewisser Kampfgeist herauslesen, doch ich denke, dass der auf einen einfachen Überlebensinstinkt zurückzuführen ist, der in einer solchen Situation in jedem erwachen würde. Eine wirkliche Entwicklung gibt es auch nicht. Die Erzählform - Monolog einer Ich-Erzählerin - würde sich grundsätzlich eignen, ist aber ein schwieriges Unterfangen, weshalb ich zu einer anderen Form raten würde.

Eine gewisse Emotionalität gibt es schon, Sinneseindrücke könnte man aber noch vielfältiger einsetzen. Vor allem durch die Tatsache, dass Du Dich dazu entschlossen hast, die Protagonistin (und die Lesenden) im Dunkeln tappen zu lassen, fällt auf, dass Du Dich sehr auf das Sehen fokussierst: Immer wieder wird erwähnt, dass die Protagonistin nichts sehen kann, manchmal wird etwas gefühlt, andere Sinne werden jedoch kaum benutzt. Sie hört wenig, schmeckt nur einmal etwas (Blut), Gerüche werden überhaupt nicht erwähnt.

Bitte lass Dich von dieser Kritik nicht entmutigen. Du hast auf jeden Fall bewiesen, dass Du schreiben kannst. Deine Geschichte hat Potenzial und mit ein paar Änderungen könnte man noch einiges aus ihr herausholen.

Zunächst würde ich Dir raten, sie sehr stark zu kürzen (mindestens um ein Drittel, wenn nicht gar um die Hälfte), vor allem die vielen Wiederholungen zu streichen und Dich auf einen gezielten Einsatz von Stilmitteln zu beschränken.

Dann solltest Du Dir Gedanken über Deinen Spannungsbogen machen: Wo wird Spannung aufgebaut, wo gibt es wichtige Wendepunkte, wo ist der Höhepunkt?
Du könntest auch noch einmal überlegen, ob ein Monolog wirklich die beste Erzählform ist und das ggf. ändern.

Zu guter Letzt: Als Autor*in geht man zu Beginn einer jeden Geschichte einen Vertrag mit den Lesenden ein: Wenn Du am Anfang eine Frage aufwirfst, und Du wirfst sehr viele Fragen auf, wollen Lesende miträtseln. Sie freuen sich darauf, alles über die Umstände zu erfahren und wollen am Ende eine schlüssige Auflösung, eine Klärung der ganzen Rätsel.

Natürlich muss man nicht ALLES beantworten, eine Geschichte darf schon in gewisser Weise offen enden. Wenn eine Geschichte, die so viele Fragen aufwirft, am Ende aber einfach vorbei ist, ohne dass auch nur eine davon halbwegs zufriedenstellend beantwortet wird, fühlen sich die Leser*innen veräppelt - denn das Versprechen, der „Vertrag", war, dass der Fall aufgeklärt wird.

Die Sache mit dem komplett offenen Ende würde ich mir deswegen noch einmal gut überlegen.

Gesamtpunktzahl: 201 (von 382 möglichen Punkten)


Rechtschreibung (60)

Werden die Regeln der Deutschen Rechtschreibung eingehalten? 60 von 60 Punkten (0, 15, 30, 45 oder 60)

Schlüssel:

60 = Weitgehend korrekte Einhaltung der RR

45 = Wenige Fehler, punktuelle Schwächen

30 = Viele Fehler, latent unsichere RS

15 = Sehr viele Fehler, die die Lesbarkeit/den Lesefluss einschränken0 = Enorm viele Fehler, die die Lesbarkeit deutlich negativ beeinflussen

Grammatik

Wie werden die Regelungen zur Grammatik umgesetzt? 15 von 20 Punkten (0, 5, 10, 15 oder 20)

Schlüssel:

0 = Textverständnis ist durch zahlreiche Grammatikfehler stark eingeschränkt

5 = Grobe Verstöße gegen die Grammatik häufen sich

10 = Verstöße in vielen Bereichen

15 = Einige Verstöße in wenigen Bereichen

20 = Weitgehend korrekte Verwendung der Grammatik

Zeichensetzung

Wie sinnvoll und regelkonform erfolgt die Nutzung von Satzzeichen? 15 von 15 Punkten (0, 5, 10 oder 15)

Schlüssel:

0 = die Nutzung von Satzzeichen folgt kaum einer Regel

5 = Satzzeichen werden seltener richtig verwendet

10 = Satzzeichen werden überdurchschnittlich oft richtig genutzt

15 = Satzzeichen werden meistens/immer richtig eingesetzt

Wortwahl/Vokabular 14 von 26 Punkten

Wie sehr unterstützt das gezeigte Vokabular die Wirkung bzw. die Einzigartigkeit der Geschichte? 5 (0-6)

Tragen Ausdruck und Wortwahl dazu bei, dass die Geschichte gut lesbar ist? 5 (0-6)

Ist die Wortwahl abwechslungsreich? Wenn sie das nicht ist: wie sehr dient das der Geschichte? 2 (0-6)

Ist die Geschichte frei von störenden Wort- oder Satzwiederholungen? 2 (0-8)

Sprachliche, stilistische und rhetorische Mittel 4 von 14 Punkten

Wie sehr gelingt es der Geschichte, Bilder im Kopf des Lesers entstehen zu lassen? 2 (0-6)

Wie effektiv unterstützen sprachliche Stilmittel (z.B. Metaphern, rhetorische Fragen, Symbole, Alliterationen) die Atmosphäre/die Figurenentwicklung/die Handlung? 2 (0-8)

Idee/Mut 7 von 14 Punkten

Wie originell, kreativ oder einfallsreich ist die Geschichte? 4 (0-8)

Wie mutig ist die Geschichte? 3 (0-6)

Hintergrundwissen/logischer Aufbau 6 von 24 Punkten

Harmonieren die Geschichte und die Welt, in der sie spielt, mit der Art, wie sie erzählt wird? 3 (0-8)

Passt das, was passiert, in die Welt/in die Zeit, in der die Handlung spielt? 3 (0-8)

Wie ausgearbeitet und detailreich ist die Geschichte? 2 (0-8)

Figurenentwicklung 13 von 72 Punkten

Allgemein 11 von 45 Punkten

Sind die Figuren glaubhaft gestaltet? 4 (0-9)

Wie groß ist ihr Wiedererkennungswert? 2 (0-9)

Passen ihre Handlungen zu ihrem Charakter? 2 (0-9)

Sorgt die Figurenkonstellation für Spannung? 2 (0-9)

Wie gut werden alle Hauptfiguren charakterisiert? 1 (0-9)

Protagonist*in/Erzählperspektive 2 von 27 Punkten

Findet eine charakterliche Entwicklung statt? 0 (0-9)

Ist diese nachvollziehbar und lebensnah? 0 (0-9)

Eignet sich die gewählte Erzählform/Erzählperspektive für die Geschichte? 2 (0-9)

Dialoge/innerer Monolog 15 von 36 Punkten

Bewertet wird nur anhand eines der beiden folgenden Schemata.

Dialoge:

Verleihen die Dialoge den Figuren Tiefe? ___ (0-10)

Wie fesselnd und interessant sind sie? ___ (0-10)

Passt die Menge der Dialoge in die Geschichte? ___ (0-8)

Wie sehr treiben sie die Handlung voran? ___ (0-8)

Innerer Monolog:

Passen die Monologe zur Person, die spricht/denkt? 6 (0-9)

Wie sehr tragen die Monologe zur Charakterisierung der Figur bei? 2 (0-9)

Werden Empfindungen, Wahrnehmungen, Gedanken und Überzeugungen der Figur deutlich? 5 (0-9)

Regen die Monologe zum Weiterlesen an? 2 (0-9)

Emotionalität 8 von 14 Punkten

Wie sehr weckt die Geschichte Empathie im Leser? Wie sehr kann dieser mitfühlen? 4 (0-7)

Inwiefern werden Gefühle auch gezeigt, statt nur vorgeschrieben/beschrieben? (werden "show" und "tell" abwechslungsreich, vielfältig bzw. sinnvoll in Bezug auf Gefühle eingesetzt)? 4 (0-7)

Beschreibungen 15 von 28 Punkten

Fügen sich die Beschreibungen sinnvoll in die Geschichte ein? 4 (0-7)

Wie stark fördern sie die Figuren- und Handlungsentwicklung? 3 (0-7)

Wie vielfältig werden Sinneseindrücke eingesetzt? 4 (0-7)

Passt die Menge der Beschreibungen oder sind es zu viele/zu wenige? 4 (0-7)

Spannungsbogen 8 von 20 Punkten

Gibt es einen Spannungsbogen? 4 (0-10)

Wird die Spannung bewusst aufgebaut? 4 (0-10)

Plot/Aufbau/innere Logik der Geschichte 12 von 18 Punkten

Ereignen sich die Geschehnisse in einer schlüssigen Reihenfolge? Gibt es unnötige oder überflüssige Passagen? 4 (0-8)

Ist die Handlung glaubwürdig? 8 (0-10)

Atmosphäre 9 von 21 Punkten

Wird durch den Stil, die Figuren, die Handlungen, die Welt eine Atmosphäre geschaffen? 3 (0-7)

Wirkt die Atmosphäre passend? 3 (0-7)

Regt die Atmosphäre dazu an, sich in der Geschichte zu verlieren? 3 (0-7)

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