Kapitel 25

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

„Wie kommt es eigentlich dazu, dass du hier ein Zimmer hast?", fragt Ephraim. Sein Blick schweift durch den Raum, welcher mit einem Doppelbett und einer Kommode möbliert ist. Es sieht ein wenig kahl aus, da es weder einen Schreibtisch noch sonst etwas hat, was den Raum persönlicher macht. Dennoch gibt es keinen Ort, an dem ich mich wohler fühle als hier. Ich war bei Violet und Henry immer willkommen und ich hatte hier auch immer einen sicheren Schlafplatz. Da ist es mir gänzlich egal gewesen, ob ich diesem Raum meinen eigenen Touch verliehen habe oder nicht, denn nur hier habe ich jemals vollkommenen Seelenfrieden gefunden.

„Ich habe viel Zeit mit Mathilda verbracht. Da hat sich das einfach ergeben", schwindle ich. Denn gemäß dieser Theorie sollte sie auch bei mir ein Zimmer haben. Nur kann ich mir nicht vorstellen, wie sich jemand mit gesundem Verstand etwas Derartiges wünschen würde, wenn nicht einmal mein eigener Bruder ein Zimmer dort hat, während meine Mutter jede Woche alle zehn Gästezimmer neu herrichten lässt, damit sie nicht ‚einrosten'. „Achso. Ich dachte nur, dass du auch bei ihr im Zimmer hättest schlafen können. Das macht man doch so, wenn man es so gut miteinander hat."

Ephraim macht die Bemerkung nur beiläufig, während seine Finger über das dunkle Holz der knarzigen Kommode streifen. Aber seine betonte Nonchalance, sein ruhiger Ton und seine ungeteilte Aufmerksamkeit sprechen eine andere Sprache. Ich frage mich, was er sich von seinem Verhalten verspricht. Was er von mir hören möchte. Denn ich glaube kaum, dass ich ihm eine passende Antwort geben kann. „Nun, bei uns war das eben anders." Ich beiße mir halbwegs auf die Zunge, um die Worte herunterzuschlucken, welche ich gerne hinzufügen würde. Auch wenn die Situation angenehm ist, wirkt Ephraim so, als würde er etwas vor mir verstecken. Und solange ich nicht herausfinde, was es genau ist, werde ich keine Informationen mit ihm teilen, welche er später gegen mich verwenden kann. Egal, wie gerne ich ihm im Moment alles erzählen würde. Ich darf es nicht tun.

„Selbst als wir angefangen haben, zusammen zu recherchieren, dachte ich für eine Weile, dass du an ihrem Tod schuldig bist", meint er nach einer Weile. Er dreht sich zu mir und lehnt sich an die Kommode, während er sich mit den Händen darauf abstützt. Ich gebe mir Mühe, nicht allzu schlecht auf seine Worte zu reagieren, aber ich ziehe dennoch scharf die Luft ein. Mir war zwar schon vorher bewusst, dass er solche Gedanken hatte, da er mit seinen Andeutungen nicht unbedingt diskret war. „Wieso erzählst du mir das?", will ich wissen und bemühe mich dabei um einen neutralen Gesichtsausdruck. Ich kenne ihn. Er sagt mir das nicht, weil er gerne zugibt, dass er bei einer Sache falschliegt.

„Weil das der eigentliche Grund war, wieso ich angefangen habe, die Sache mit dir zu untersuchen. Ich bin selbst nicht mehr weitergekommen. Also dachte ich mir, dass wohl niemand eher wissen würde, was los sei, als jemand, der versucht, seine Spuren zu verdecken." Ich weiche dem sanften Blick seiner ebenholzfarbigen Augen aus. Ich fühle mich so kindisch, weil ich für einen kurzen Moment tatsächlich geglaubt habe, etwas zwischen uns zu spüren. „Du warst gar nicht wütend, als ich aufgehört habe, mit dir zu recherchieren. Du warst erleichtert", stelle ich fest. Ich sollte nicht so enttäuscht sein und mir sollte nicht plötzlich so schlecht sein. Er ist er. Ich sollte mich langsam daran gewöhnt haben. „Nein, ich war mir noch nicht sicher, Birkshire."

„Und jetzt bist du dir sicher? Wie komme ich zu dieser Ehre?", hake ich nach. Ich klinge dabei so verbittert, dass ich mich eigentlich schämen müsste. Die ganze Zeit über habe ich gar nicht mit ihm gearbeitet, sondern nur in seinem Spielchen mitgespielt, welches ihm all meine Karten offengelegt hat. „Ich bezweifle, dass du dir dein Auto freiwillig stehlen lassen würdest. Außerdem scheinst du eine enge Verbindung zu Violet zu haben." Diesmal bin nicht ich es, die wegsieht, sondern er. Ich glaube nicht, dass ich jemanden so sehr gehasst habe, wie ich es jetzt bei ihm mache. Er hat geglaubt, dass ich dafür verantwortlich bin, bis ich überfallen wurde und ihn in aller Verzweiflung angerufen habe? Ich hätte dem Kerl beinahe mein Herz ausgeschüttet und nun steht er da und sagt mir, dass er bis vor wenigen Stunden noch geglaubt hat, dass ich Mathildas Tod inszeniert habe. Er hat gesehen, wie sehr ich sie geliebt habe. Wie sehr ich sie noch immer liebe und wie sehr ich an ihr hänge. Wenn das mein Haus wäre, hätte ich ihn nur schon dafür rausgeworfen. Ich fühle mich so dumm, dass ich mir am liebsten meine Haut abziehen würde. Als wir getanzt haben, als wir gemeinsam gegessen, geplottet haben, hat ihm das alles nichts bedeutet, während ich zum ersten Mal seit Mathildas Tod wieder ein bisschen Frieden verspürt habe. Zum ersten Mal ein bisschen gelebt habe.

„Wieso sagst du mir das jetzt?" Die Frage klingt schwächer, als ich es gerne hätte. Aber ich schiebe es darauf, dass ich geglaubt habe, nicht noch einmal stark sein zu müssen. Ich habe geglaubt, dass ich mich neben Ephraim tatsächlich fallen lassen kann, dass ich endlich mal ich sein kann und dass er sich darum kümmert, wie als er mich zur Krankenstation getragen hat, als ich mein Bewusstsein verloren habe. Aber davon ist in ihm nichts übrig. „Ich wollte nur fair zu dir sein, Helena." Er sagt meinen Namen so verzweifelt, so ehrlich. Ich wünschte, dass er ihn nicht gesagt hätte. Dass er nicht so aussieht, als würde ihm das alles etwas bedeuten. Ich wünschte, dass er nicht so gut darin wäre, mich zu manipulieren.

„Du warst nicht fair zu mir, Thornbury. Und du bist auch jetzt nicht fair", stelle ich klar. Es kostet mich so viel, meinen Frust nicht herauszuschreien, ihm meine Wut nicht um die Ohren zu schleudern. Ich beschränke mich darauf, mir das Kissen und eine Decke vom Bett zu nehmen. „Ich überlasse dir das Bett für die Nacht. Du wirst es wohl ohne ein Kissen überleben müssen." Es ist mir egal, wie kindisch dieses Verhalten ist, als ich mich an ihm vorbeidrücke. Ich brauche dringend eine frische Portion Selbstbewusstsein und Würde. Und vor allem habe ich es nötig, mich endlich mal zu entspannen und zu schlafen, denn in letzter Zeit besteht mein Leben aus einer Anhäufung von Albträumen, mit welchen ich nichts zu tun haben möchte. „Helena-...", beginnt Ephraim, doch ich unterbreche ihn, indem ich die Tür hinter mir zuschlage. Ich will keine Entschuldigung hören, ich will einmal in meinem Leben anständig behandelt werden. Aber scheinbar kriegen das andere Leute erst hin, wenn sie glauben, dass ich es Wert wäre. Dass ich doch nicht hinterlistig und gemein bin, so wie sie es erwarten, nur weil ich einen Namen trage, der auf dem Konto mehr Nullen hinter der eins hat, dass sie mich manchmal erdrücken.

Ich lege mich mit dem Kissen und der Decke auf die Couch. Ich hätte meinem Instinkt folgen und ihn aus der Mission halten sollen, auch wenn es bedeutet hätte, dass ich nun wohl einer Lungenentzündung unterläge. Ich lege mich auf den Rücken, damit die Knöpfe seines Hemdes sich nicht in meine Brust bohren. Das Wohnzimmer wird vom Mondlicht beleuchtet und ich finde es schön, wie viel Trost mir dieses wenige Licht spendet. Denn endlich muss ich mich nicht davor fürchten, was sich in der Dunkelheit verbergen könnte.

Ein Geräusch aus der Küche lässt mich aufschrecken. Ich lege mir eine Hand auf die Brust, während mir das Blut in den Ohren rauscht. Ich unterdrücke ein Fluchen und lausche angestrengt, vernehme allerdings keinen Ton mehr. Wer auch immer in dieser Küche ist, macht absichtlich keinen Lärm, was mich stutzen lässt. Wieso sollte man absichtlich leise sein in einem Haus, in dem nur zwei Menschen leben? Wer soll in diesem Haus etwas mitbekommen, wenn man nicht höllisch laut ist, sodass die nicht vorhandenen Nachbaren etwas mitbekommen könnten? Ich schüttle den Kopf. Nein, das wird es nicht sein. Violet und Henry haben immer einen Lärm in der Küche veranstaltet, als ich ein paar Tage hier verbringen durfte. Ich atme tief durch. Wenn da jemand einbricht, dann ist es nur fair, dass ich mich für Violet und Henry darum kümmere. Schließlich haben die beiden mich immer gut aufgenommen und sie hätten in meiner Situation dasselbe getan. Also tappe ich auf Zehenspitzen in Richtung Küche, während ich meine Hand etwas fester um den Bund von Ephraims Hosen schließe. Wenn ich über den Stoff stolpere, fliege ich auf. Meine Hände zittern wie verrückt, und ich spüre, dass mich die Panik von heute Nachmittag noch nicht verlassen hat, während ich dastehe und mir einreden möchte, dass alles gut ist. Gott, wieso tue ich mir so etwas an, wenn ich heute selbst nur knapp einer Entführung oder was auch immer das sein sollte, entkommen bin?

Ich schüttle den Kopf. Nein, nein, nein. Ich darf die Angst nicht zulassen, sonst wird sie mich für den Rest meines Lebens verfolgen. Ich bin nicht allein in diesem Haus. Außerdem würden Violet und Henry mir sofort helfen kommen, wenn tatsächlich etwas wäre. Also atme ich tief durch und zwinge Luft in meine Lungen. Ich muss das hier machen, sonst werde ich ohnehin kein Auge zukriegen. Um das Überraschungsmoment zu verstärken, bewege ich mich dazu, die Küchentür schnell aufzustoßen.

Ein gellender Schrei verlässt meine Kehle, als ein Messer an meinem Kopf vorbeisaust und durch die Luft schneidet. Plötzlich bin ich wieder im Auto, um mich herum ist nur Regen und ich fühle mich so verdammt hoffnungslos. Das Messer hätte mich genauso gut auch treffen können, denn ich kann nicht mehr atmen und mein Herz tut so weh, dass ich mich nur krümmen und mir eine Hand an die Brust halten kann. Ich hasse meine Situation und dass ich jedes Mal zusammenbreche, gerade wenn ich das Gefühl habe, wieder atmen zu können. Ich hasse es, dass jedem Lichtblick jeglicher Sonnenschein entzogen wird. Betäubender Lärm lässt mich zusammenfahren und ich presse die Hände auf meine Ohren, während ich auf meine Knie falle und beinahe den Verstand verliere. Mein Körper ist nicht mehr mir. Da ist ein See aus Unruhe, ein Meer aus Schmerz, ein Ozean aus Atemlosigkeit. Mein Gesicht ist feucht, aber ich spüre weder meine Tränen noch höre ich die Schluchzer, welche meinen Körper erzittern lassen. Das war eine katastrophale Idee von mir und das wird mir so hart ins Gesicht geschleudert, dass ich ein bisschen sterbe.

Hände legen sich auf meine Schultern, aber ich bringe die Kraft nicht auf, mich nach der Person umzusehen, welcher sie gehören. Ich schaffe es nicht einmal, als ich umarmt werde. Mein Kopf wird an eine Halsbeuge gepresst, während mir jemand beruhigend über die Haare streicht. Mein Herz zerbirst noch mehr in meiner Brust, weil ich weiß, dass es Violet ist, die mich in ihren Armen hält. Violet, die mich schon tausendmal umarmt und mir gezeigt hat, dass ich für sie so wie eine zweite Tochter bin. Sie ist diejenige, welche mir über die Haare streicht und mir beruhigende Worte zuspricht, bis ich wieder atmen kann, bis ich wieder sehen kann, bis sich der schrille Ton in meinem Ohr gelegt hat und nur ein leises Beben in meiner Brust hinterlässt. Sie ist es, welche geduldig wartet, bis ich mich wieder beruhigt habe.

„Alles ist gut, Liebes", sagt sie, nachdem sie langsam merkt, dass ich die Panikattacke überstanden habe. Sie hätte mich fünf Minuten halten können, vielleicht war es aber auch eine halbe Stunde. Wenn ich eine Panikattacke erleide, verliere ich jegliches Zeitgefühl. „Danke, Mom", bringe ich tränenerstickt hervor. Die Kopfschmerzen setzen, wie gewöhnlich, sofort ein und ich kann mich nicht einmal darüber ärgern, weil ich es mir schon gewohnt bin. In meinem Leben hatte ich schon so viele Panikattacken, dass mich jede einzelne nur noch müder macht. In letzter Zeit bin ich deshalb so müde, dass ich kaum denken kann.

Erst als Violet sich leicht anspannt, werde ich mir der Worte bewusst, welche ich ausgesprochen habe. Mom. Gott, ich bin so dumm. Nein, nein, nein. Wie viel schlimmer kann diese Situation eigentlich noch werden? Als wäre dies ein Eimer voll von kaltem Wasser gewesen, rüttelt mich die Realität durch und ich schaffe es, mich von ihr zu lösen und mich auf meine zittrigen Beine zu stellen. Violet steht kurz nach mir auf und ich sehe ihr an, dass sie mit mir darüber reden möchte, also komme ich ihr zuvor. „Wirfst du all deinen Gästen Messer entgegen?", witzle ich kraftlos und trete einige Schritte zurück, um mich unauffällig an die Flurwand zu lehnen. Violet sieht so ungläubig aus, als hätte ich ihr gerade gesagt, dass der Weihnachtsmann nicht existiert. Dann erst lehnt sie sich an den Türrahmen der Küchentür und lässt ihren Blick für einen kurzen Moment auf dem silbrigen Fleischmesser liegen. Ich nutze die Zeit, um mir die Tränen aus dem Gesicht zu wischen und so zu tun, als würde das meiner Existenz helfen. Als hätte ich mich beruhigt. Als wäre ich in Ordnung. Als könnte jemals etwas in meinem Leben überhaupt wieder in Ordnung sein.

Aber Violet seufzt und beantwortet dann meine Frage. „Seit...seit es geschehen ist, verfolgt mich die Panik, dass da etwas ist. Jemand. Ich weiß, wie unrealistisch es klingt, aber manchmal höre ich nachts Dinge, welche vorher nie da waren. Schritte. Stimmen. Autos. Meistens lähmt mich die Panik so sehr, dass ich auch zusammenbreche, so wie du es gemacht hast, aber manchmal schaffe ich es auch, über meine Schatten zu springen. Vor allem heute war ich auf der Hut, da du schon angegriffen wurdest. Ein Auto-Diebstahl ist keine harmlose Sache, Liebes. Ich dachte, dass jemand von deinem Besuch wusste und uns vielleicht beide sabotieren wollte. Ich habe das Messer geworfen, weil meine Panik außer Kontrolle geraten ist, so wie du die Tür aufgestoßen hast. Wenn ich gewusst hätte, dass du es bist, hätte ich es niemals geworfen, Helena."

Ich nicke, auch wenn ich gar nicht wütend bin auf Violet. Viel eher frage ich mich, ob auch sie eigene Recherchen anstellt. Mir ist zwar bewusst, dass jemand für sie Ermittlungen unternimmt, aber ich frage mich, ob Violet sich hundertprozentig darauf verlässt oder ob sie die Dinge selbst in die Hand nehmen will, so wie ich es mache. „Hat dich jemand bedroht? Oder ist es ein Instinkt?", frage ich weiter. Vielleicht hat sie Briefe bekommen, so wie das bei mir gewesen ist. Glücklicherweise schüttelt sie den Kopf und ich atme erleichtert auf. „Es tut mir wirklich leid, Helena. Ich wollte dir keinen derartigen Schrecken einjagen. Aber wir sollten vielleicht darüber reden, dass-...", beginnt sie, doch ich hebe die Hand.

„Mach dir keine Sorgen darum, Violet. Ich war ein wenig verstreut." Ich wollte dich nicht Mom nennen. Ich verziehe innerlich das Gesicht, aber ich bringe es nicht über das Herz, die Worte laut auszusprechen. Violet ist wie eine Mutter für mich, aber sie ist auch diejenige, welcher die Familie immer heilig gewesen ist. Sie würde meine Mutter vermutlich verklagen, wenn sie wüsste, was zwischen uns los gewesen ist. „Das denke ich nicht. Ich denke, dass du ehrlich warst", beharrt Violet allerdings darauf. Ich schüttle den Kopf, wieder den Tränen nahe. „Mach dir keine Gedanken darum. Wenn ich Panik schiebe, weiß ich nicht, wo mir der Kopf steht. Nimm es bitte nicht persönlich, ja? Ich werde mich noch ein wenig hinlegen. Gute Nacht", bringe ich hervor, als könnte ich nicht schnell genug verschwinden. Ich nehme Violet nur noch kurz in die Arme und verschwinde dann.

Ich stocke, als ich Ephraim sehe, der an der Ecke des Flurs steht, der ins Wohnzimmer führt, aber auch ihm gebe ich keine Gelegenheit, etwas zu sagen. Genau genommen bringe ich es nicht einmal über mich, ihm in die Augen zu sehen. Ich drücke mich an ihm vorbei und lege mich auf die Couch, als wäre es tatsächlich möglich, dass ich heute noch ein Auge zukriege.



Uiiii das war ein emotionaler Abend für Helena...😭

Meinungen zu Ephraims & Helenas Gespräch?

War Violets Reaktion berechtigt?

Wie gefällt euch das Verhältnis zwischen Helena jnd Violet bisher?

Ciao Kakao & bis zum nächsten Kapitel 🤎
(Vielleicht poste ich es nachher, irgendwie bin ich gerade relativ motiviert, selbst weiterzulesen & zu überarbeiten hihi 🤭)

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro