Heimat - Tür 24

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Runa stand an Deck des Schiffes, die letzten Tage und Nächte waren nur langsam vergangen. Die Männer waren erschöpft und die Gemüter etwas erhitzt. Jeder wollte nur noch nach Hause.

Die meiste Zeit der Heimfahrt verbrachte Runa zusammen mit Bjorn. Sie genossen gemeinsam die Zuneigung und Berührungen des anderen und es schien so, dass sie versuchten ihre verpasste Zeit nachzuholen. Wenn Runa nicht gerade bei Bjorn war, dann leistete sie der Engländerin Gesellschaft. Mittlerweile hatte Ivar es geschafft, ihr einige Wörter in der Sprache der Wikinger beizubringen und es auch geschafft, ihren Namen zu erfahren.

Sie hieß Amelia und war eine einfache Zofe am Hofe des Königs. Mehr konnte Ivar nicht in Erfahrung bringen. Auf Nachfragen über die Schwangerschaft oder den Vater  des Kindes reagierte Amelia auf zwei verschiedene Weisen. Entweder sie strafte Ivar mit Ignoranz und redete eine Weile nicht mehr mit ihm oder sie brach erneut in Tränen aus. Es würde noch lange dauern, bis sie den Tod des Säuglings verkraftet hatte.

Plötzlich berührte etwas Kaltes Runas Nasenspitze und sie erschrak ein wenig. Mit ihrem Finger strich sie über den Nasenrücken und hinterließ einen nassen Streifen darauf. Als sie ihren Blick gen Himmel wandte, konnte sie Schneeflocken erkennen, die nach und nach immer dichter hinab fielen. Sie breitete die Arme aus um einige der fallenden Flocken aufzufangen.

„Land in Sicht!" brüllte der erste Wikinger über das gesamte Schiff.

Lachend drängten sich dann auch schon die ersten Männer an die Spitze des Schiffes, um ihre Heimat endlich wieder sehen zu können.

„Wir sind endlich zuhause!" Bjorn lief lachend auf Runa zu und zog sie in eine Umarmung. Er drehte sich mit ihr um die eigene Achse und lachte dabei wie ein glückliches kleines Kind.

„Ja das sind wir wohl." Runa schenkte ihm ein ehrliches Lächeln.

Die ersten Schneeflocken hatten sich bereits in seinen Haaren festgesetzt und wurden da langsam zu Wassertropfen. Zärtlich strich Runa Bjorn über die Wange und gab ihm einen zärtlichen Kuss.

Ihre Bindung war während der Reise und den vielen Gesprächen die sie führten tiefer und vertrauter geworden. Bjorn hatte darauf bestanden, dass sie sofort nachdem sie in Harvardstad angekommen waren, ihre Lagerstätte räumte und zu ihm zog. Er wollte seine Liebe ihr gegenüber öffentlich zeigen und sie somit schützen. Wobei Runa eher glaubte, dass dies nur sein Vorwand war, um sicher zu gehen, dass auch kein anderer Mann auf die Idee kam, sich ihr zu nähern.

Es kam Runa wie eine Ewigkeit vor, bis die ersten Schiffe im Hafen anlegten. Das gesamte Dorf war mittlerweile versammelt und begrüßte die Wikinger. Kinder sprangen an den Beinen ihrer Väter nach oben, Frauen zogen ihre Männer in lange Umarmungen und küssten sie ausgiebig. Die Wikingermänner zogen ihre Frauen ungeniert an sich und fassten ihnen beherzt an den Arsch oder die Brüste. Man konnte durchaus erkennen, dass sie bereits seit einigen Monden ohne Frauen auskommen mussten.

Königin Asdis wurde von ihrem Mann nicht anders begrüßt und nach kurzer Ansprache waren auch beide verschwunden. Bjorns Brüder Kalf und Svan begrüßten ihn und Ivar auch herzlich. Zogen sie in Umarmungen und schlugen ihnen anerkennend auf die Schultern.

Ivar schütze dabei Amelia vor den neugierigen Blicken der ersten Dorfbewohner und brachte sie schließlich auch ins Haupthaus.

Bjorn wechselte einige Worte mit seinen Brüdern. Auch Runa wurde recht herzlich in Empfang genommen. Vor allem als Sigi sie erblickte. Mit einem lauten Aufschrei rannte die Heilerin auf ihre Freundin zu.

„Runa! Bei Odin ist es schön dich zu sehen!" und schon lagen sich die Frauen in den Armen.

„Sigi! Wie geht es dir? Du kannst ja laufen? Wie ist dein Bein verheilt." Runa konnte die Tränen der Freude nur schwer zurück halten.

„Es ist sehr gut verheilt! Du hast es auch ausgezeichnet versorgt. Und erzähl, wie war die Reise?" mit diesen Worten zog Sigi Runa mit sich zu ihrem Haus.

Runa hatte gar keine Zeit, es sich anders zu überlegen und fand sich kurze Zeit später, mit einer frischen, heißen Tasse Tee in der Hand, am Tisch der Heilerin wieder.

Dort wurde sie förmlich von ihrer Freundin ausgequetscht über die Geschehnisse der Reise.

Erst als es bereits wieder Dunkel vor den Fenstern wurde, konnte Runa sich von ihrer Freundin verabschieden und machte sich nach langer Zeit, auf den Weg Richtung Haupthaus.

Schon von weitem konnte sie die Feierlaune der Wikinger hören. Wie erwartet, wurde die Heimkehr der Männer mit einem rauschenden Fest gefeiert. Musik hallte durch die Straßen von Harvarstad und vermischte sich mit dem rauen Lachen der Wikinger und den fröhlichen Schreien von spielenden Kindern.

Runa drehte auf dem schnellsten Weg um und rannte zurück zu Sigi, um ihre Freundin zu überreden, gemeinsam mit ihr das Willkommensfest der Wikinger zu besuchen. Zufrieden grinste Runa, als sie gemeinsam mit Sigi den gleichen Weg zurück zum Haupthaus entlangstapfte.

Mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen betrat Runa, gefolgt von Sigi das Haus und landete im Getümmel. Es brannte in der Mitte ein großes Feuer und spendete somit wohlige Wärme. Männer und Frauen tanzten und lachten im Raum. Jeder Wikinger hatte ein Horn oder einen Becher gefüllt mit Met in der Hand. Zwischen ihren Beinen rannten Kinder und Hunde gemeinsam umher und spielten.

Runa ließ ihren Blick über die Meute gleiten und landete schließlich bei den schönsten blauen Augen die sie kannte. Ihr Lächeln wurde größer und sie fing an, sich zwischen den anderen Wikingern einen Weg zu bahnen.

Sigi hingegen wurde bereits von einem Wikinger in Beschlag genommen und saß auf dessen Schoss. Runa musste wohl auf noch ihre Freundin ausfragen, was in ihrer Abwesenheit passiert war. Doch für heute wollte sie es sein lassen. Die letzten Meter die sie von Bjorn trennten, kam er ihr mit einem strahlenden Gesicht entgegen. Seine Wangen waren bereits leicht gerötet. Dies lag offensichtlich nicht nur an der großen Hitze in der Halle, sondern auch an der Menge Met, die Bjorn schon getrunken hatte.

Ohne Scheu zog er Runa in seine Arme und drückte ihr einen Kuss auf die Lippen. Runa schmeckte sofort eine Mischung aus Met, Fleisch und Bjorn. Zufrieden brummte sie und schmiegte sich enger an ihn. Als sie sich aus dem Kuss lösten, konnte Runa die ersten erstaunten Blicke der daheimgebliebenen Wikinger sehen.

Überrascht wurden die Beiden angestarrt. Die ersten Blicke trafen Bjorn und wanderten dann von ihm zu Runa. Diese musste sich ein spöttisches Lächeln verkneifen und strahle Bjorn glücklich an. Dieser grinste ebenfalls und küsste sie zum Erstaunen der Frauen und Männer noch einmal.

„Nun! Wie ihr sehen könnt, hat unser lieber Bjorn nun doch endlich jemanden gefunden, der sein Herz erwärmt hat!" lallte der König leicht über seine Untertanen hinweg und grinste selbstgefällig.

„Auf Bjorn und Runa!" diesmal war es Asdis die ihre Stimme und ihren Becher erhob.

„Skull!" war die gemeinsame Antwort der Wikinger und man konnte das zusammenprallen der Becher hören.

„Auf uns!" flüsterte Bjorn Runa zu, trank einen Schluck aus seinem Becher und reichte ihn Runa.

„Skull!" antworte Runa ihm und trank den Becher in einem Zug leer. Sofort breitete sich der süßliche Geschmack von Honig in ihrem Mund aus. Genüsslich schloss sie ihre Augen und lehnte sich näher an Bjorn.

Dieser legte einen Arm um sie und begann mit ihr zu tanzen. Erst in den frühen Morgenstunden war die Feierlichkeit der Wikinger zu Ende und die letzten wankten Richtung Heimat. Bjorn sah Runa an und zog sie am  Arm mit sich zu ihrem Zimmer. Dort angekommen küsste er sie begierig.

„Endlich allein!" hauchte er ihr ins Ohr, was Runa einen angenehmen Schauer über ihren Rücken jagte.


Ich wünsche euch allen fröhliche Weihnachten. Ich hoffe euch hat mein Adventkalender gefallen.

Wenn es euch bis hier Gefallen hat und dieses Kapitel 40 Votes bekommt, wird es noch eine kleine, (nicht jugendfreie) Weihnachtsüberraschung am Abend geben ;)

eure Alex

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