Kapitel 2.1

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~Yama - Hauptstadt Yama~

In Yama, der Hauptstadt des gleichnamigen Planeten, hatten sich heute sämtliche Bewohner versammelt, um dem größten Fest dieses Jahrhunderts beizuwohnen und damit ein neues Zeitalter zu beginnen.

Auf den Marktplatz von Yama, den Straßen und sogar auf den Dächern der Häuser, drängten sich die verschiedensten Wesen. Die Luft war erfüllt mit allem, was fliegen konnte. Harpyien, die neben Engeln schwebten. Die unterschiedlichsten Dämonenrassen, deren Flügel über fledermausartig zu gefiedert gingen, schwebten über den Häusern und alle warteten auf den Beginn dieser Feier.

Selbst die sonst so scheuen Nagas hatten sich hervorgetraut und konnten es kaum erwarten.

Das Mermaidcafe, ein Gebäude, das einer Koralle ähnelte und überall mit Muscheln verziert war, war heute geschlossen. Es wurde von zwei Meerjungfrauen geführt, die sonst immer geöffnet hatten, um den Bewohnern von Yama als Rückzugsort zu dienen. Doch heute, wo sie ein gutes Geschäft hätten machen können, hatten sie geschlossen, um der Krönung beizuwohnen. Erst, nachdem die Krönung vorüber war, würden sie ihr Geschäft öffnen und mit etwas Glück sogar die Königin für einige Zeit beherbergen.

Mit der Krönung ihrer neuen Königin würden sie ein neues Zeitalter einläuten und das erste Mal seit einigen Jahrhunderten würde Yama wieder eine Reichskönigin besitzen. Eine Königin, die über die Territoriumsköniginnen herrschte.

In der Welt, die mit Sternenstaub gefüllt war, der magische Kräfte verlieh, gab es ein ganz sensibles System an Klassen.

Egal welcher Rasse man angehörte, man konnte in eine der Klassen eingegliedert werden.

Die niedrigste dieser Klasse waren die Imps. Wesen, die nicht in der Lage waren, den Sternenstaub zu nutzen und damit Magie zu wirken.

Dann folgten die Heiler, Magier und Krieger, die alle in der Lage waren die Magie zu nutzen. Das taten sie auf vielfältigste Weise und die Art wie sie den Sternenstaub nutzten, unterschied sie. Imps waren die größte Klasse und selbst alle Heiler, Krieger und Magier zusammen waren noch nicht genug, um mit den Zahlen der Imps mitzuhalten.

Über diesen Klassen standen die Klassen der Königinnen und Könige. Königinnen und Könige waren sehr selten und normalerweise machten sie kaum ein Prozent der magisch begabten Wesen aus.

Eine Königin wurde als solche geboren und war in der Lage durch ihre Magie andere Wesen an sich zu binden.

Egal ob magisch, oder nicht, jedes Wesen konnte eine Verbindung zu einer Königin spüren und verspürte das instinktive Bedürfnis diese zu beschützen und sich ihr zu unterwerfen. Das war wichtig, denn die Königinnen bildeten das moralische Zentrum der magischen Welt. Nur sie waren in der Lage die jüngeren magischen Wesen auf ihren Weg zur Kontrolle der Magie zu begleiten.

Je mächtiger eine Königin war, desto mehr Wesen konnte sie in ihrem Bann ziehen. Das ging sogar so weit, dass sie rangniedrigeren Königinnen das Gefolge streitig machen konnte. Doch dies geschah eher selten, da das System der Königinnen recht komplex aufgebaut war, um eben dies zu verhindern.

Und heute würde die stärkste der Königinnen gekrönt werden. Ab diesem Tag hätten alle Territoriumsköniginnen dieser einen Königin Rechenschaft abzulegen.

An diesem Tag würde sich vieles ändern.

Für einige mehr, für andere weniger.

Doch am meisten änderte sich für die junge Frau, die von ihrem Volk erwählt war.

Shioni Kaya war eine Itari. Ein Wesen, das vor Urzeiten von den Altdrachen, welche ihre Welt erschufen, geschaffen worden war. Sie konnten wie Vampire Blut trinken und daraus den Sternenstaub ziehen, doch sie besaßen auch die Eigenschaften der Tiere. Eine Gabe der Drachen, welche sie über die reinen Vampire stellte. Auch wenn es nicht immer familienbedingt war, welches Tier man besaß, wurde das Gen der Itaris doch dominant weitergegeben. Das wiederrum machte sie noch einmal sehr mächtig. Manche von ihnen besaßen sogar Fledermausflügel, von denen keiner sagen konnte, ob diese durch die Vampirgene oder die Tiergene entstanden waren. Diejenigen, die welche besaßen konnten sie fast alle einziehen und somit verstecken, genau wie die tierischen Attribute. Doch es gab auch einige unter den Itaris, welche das nicht konnten und gezwungen waren permanent mit ein Hirschgeweih oder Katzenohren herumzulaufen. Je nachdem, welchem Tier sie angehörten.

Nur die wirklich alten Wesen dieser Welt, kannten die wahre Geschichte der vier großen Rassen und die Entstehung der Klassen, doch sie behielten sie für sich.

Shioni atmete tief durch und strich das Kleid aus Spinnenseide glatt. Es leuchtete in den schönsten Goldtönen und brachte so das rote Haar zur Geltung, das sie sich aufwändig und mit allerlei Blumen hochgesteckt hatte. Es bildete einen recht starken Kontrast zu den violetten Augen der jung wirkenden Frau.

Die graue Katze mit den zwei buschigen Schwänzen, die es sich auf dem Sessel bequem gemacht hatte, blickte zu ihrer Herrin auf. Ihre grünen Augen musterte sie und das Seufzen ließ sie wachsam werden. Doch schnell war klar, dass es keine Probleme gab, bei denen sie helfen konnte. Also senkte Inuki den Kopf wieder und blieb ruhig. Ihr letzter Versuch Shioni zu beruhigen war darin geendet, dass sie Ärger bekommen hatte, weil sie das Kleid mit ihren Katzenhaaren versaute. Also hielt sie sich aus der Sache raus. Auch wenn es ihr nicht leicht fiel. Die Angst der Rothaarigen war bis zu Inuki zu spüren.

Shionis Herz klopfte aufgeregt und sie zitterte vor Nervosität, während sie aus dem Fenster ihres Zimmers auf den reichlich gefüllten Marktplatz blickte. Die Vielzahl der unterschiedlichen Bauten, die alle im Stil des Heimatlandes der Besitzer gehalten waren, machte die Stadt zu einer bunten Mischung, die man fast schon als Flickenteppich bezeichnen konnte. Wer hier einheitliche Baukunst suchte, würde enttäuscht werden. Es gab einige Bezirke in denen bestimmte Stile vorherrschten, weil sich dort eine Rasse besonders sammelte, doch ansonsten gab es die eher schlicht gehaltenen Häuser der Lycaner, welche neben den dunklen Bauten der Vampire standen und die auch manchmal von den bunten und ausgefallenen Häusern der Meerjungfrauen unterbrochen wurden. Selbst die Elfen hatten ihre Baukunst hierher gebracht und so gab es Häuser, die aussahen, als wären sie direkt aus dem Boden gewachsen. Für manche wirkte die Stadt zu bunt und unkontrolliert, doch Shioni liebte diese Mischung. Es war ihr Zuhause und wenn man sich darauf einließ, zeigte sie, dass niemand ausgeschlossen war.

"Wenn du noch mehr zitterst, wirst du auf den Weg zusammenbrechen. Das macht keinen guten Eindruck", erklärte eine nüchterne Stimme und Shioni drehte den Blick zu ihrer Schwester, um sie verwirrt anzusehen. Das schwarze Haar mit dem sanften Rotschimmer war hochgesteckt, reichte aber nicht an die kunstvolle Frisur von Shioni heran. Der etwas größere Körper mit der blassen Haut steckte in einem blauen, schlichten Seidenkleid, das sie elegant wirken ließ. Doch der Blick aus den azurblauen, großen Augen und ihre Worte ließen Shioni misstrauisch werden. Diese Worte passten überhaupt nicht zu Mikoto. So sprach sie nur, wenn sie ebenfalls aufgeregt war, was Shioni ein leichtes Lächeln auf die Lippen zauberte.

Mikoto war ihre jüngere Schwester und Heilerin an ihrem Hof. Sie gehörte zu ihren höchsten Hofmitgliedern, weshalb sie Shioni heute auch begleiten würde.

Im Gegensatz zu Shioni wirkte Mikoto wie die Ruhe selbst. Sie hatte die Hände ähnlich wie Shioni vor sich gefaltet, doch Mikoto hielt die Finger still, während Shioni unerlässlich mit ihren Fingernägeln spielte, die in einem hellen Goldton angemalt waren. Auf der Schulter der Schwarzhaarigen saß ein kleiner Kolibri mit hellblauem Gefieder, der sich ein wenig an ihre Wange schmiegte. Shioni richtete den Blick auf ihr Seelentier Inuki, die noch im Sessel lag und ärgerte sich darüber, dass sie diese nicht einfach knuddeln konnte, um sich zu beruhigen. Doch als Katze haarte sie sich und Katzenhaare auf ihrem Kleid konnte sie im Moment kaum gebrauchen.

"Ich bin so nervös", gab Shioni von sich und hatte Mühe nicht weiter im Zimmer auf und ab zu laufen, weil sie wusste, dass das Mikoto verrückt machte.

Diese trat auf ihre Schwester zu und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Eigentlich hätte sie ihren Kopf an ihre Brust gezogen, doch sie wollte die Frisur nicht zerstören. Dennoch wollte sie ihrer Schwester beistehen.

"Du bist nicht allein. Wir sind für dich da", erklärte sie mitfühlend und strich der Rothaarigen über den Rücken.

Shioni war gerade dabei sich ein wenig zu beruhigen, als es an der Tür zu ihrem Gemach klopfte und sie heftig zusammenzuckte. Ihr Blick richtete sich auf die Tür, die sich einen Spalt öffnete. Ein Mann mittleren Alters steckte den Kopf hinein. Das kurze, dunkelblonde Haar war sorgsam gekämmt und die nussbraunen Augen suchten den Raum ab, ehe sie Shioni entdeckten und sich ein weicher Ausdruck hineinlegte.

"Mylady. Es ist so weit", erklärte Lord Dynel, der Haushofmeister ihres Hofes. Neben dem Hauptmann der Wache und der Beraterin war er einer der mächtigsten Menschen an diesem Hof.

"Wo ist Makoto?", wollte Shioni leise wissen, weil sie zwar ihren Hauptmann draußen spüren konnte, doch von ihrer zweiten Schwester war nichts zu spüren.

Lord Dynel senkte den Blick. "Lady Makoto hat sich nicht gemeldet", erklärte er und man spürte die Wut in seiner Stimme. Mikoto war nur die Hofheilerin und hätte in diesem Zug zum Marktplatz nichts verloren. Zumindest nicht in dieser Position, in der Shioni sie geplant hatte. Doch wenn Makoto nicht auftauchte, würde das vielleicht ein wenig kaschieren, dass zwischen den Schwestern etwas nicht stimmte. Lord Dynel war immer noch schleierhaft, wieso Shioni ausgerechnet Makoto als ihre Beraterin gewählt hatte. Mikotos Zwillingsschwester war bestenfalls ein schwieriger Zeitgenosse und Lord Dynel konnte sie nicht leiden. Als Königin war sie eine Gefahr für Shioni, doch diese sah das anderes. Sie wusste, dass es Leute gab, die ihrer Schwester die Treue geschworen hatten und indem Shioni Makoto zu ihrer Beraterin gemacht hatte, waren die Anhänger ihrer Schwester erst einmal besänftigt. Doch dadurch, dass Makoto scheinbar nicht geplant hatte, dem Zug beizuwohnen, schickte sie ein deutliches Zeichen an ihre Umgebung. Ein Zeichen, das sicher noch für Ärger sorgen würde.

"Ich verstehe", meinte Shioni mit ruhiger Stimme, ehe sie die Schultern straffte und ihre violetten Augen auf Lord Dynel richtete. Dieser nickte und reichte Shioni den Arm. Diese hakte sich unter und ließ sich von ihrem Haushofmeister aus dem Raum führen.

Gähnend betrachtete Inuki dies und streckte sich ein wenig, um schließlich vom Sessel zu springen und zu Aoi zu blicken, der neben der Tür auf einer Sitzstange saß und sein Gefieder ein wenig putzte. Beide Tiere würden sich darum kümmern, die Gegend im Auge zu behalten, um ihre Herrinnen zu schützen, denn diese hatten im Moment ihre eigenen Probleme.

Makoto war für Shioni im Moment nicht so wichtig. Es galt ihren rechtmäßigen Platz einzunehmen und die Feier über sich ergehen zu lassen. Ihr war es noch immer ein Rätsel, wieso man ausgerechnet sie gewählt hatte, doch sie würde dem Volk nicht widersprechen. Es war einzig und allein eine Volksentscheidung, welche Königin dieses zur Reichskönigin ernannte. Sie würde versuchen dieser Ehre gerecht zu werden. Doch dazu musste sie erst einmal diesen Tag überstehen, ohne sich zu blamieren.

~*~*~

  Vielen Dank, dass ihr bis hierher gelesen habt.

Votes und Kommentare wären ein Traum.

Fragen:

Wie findet ihr Shioni?

Könnt ihr euch Mikoto bereits vorstellen, oder fehlt dort etwas?

Sollte ich mehr auf die Umgebung eingehen, oder reicht das so?  

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