Kapitel 17

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Langsam beruhigten Kira und ich uns. Pures Glück pumpte durch meine Adern, als meine Kompanien ihre Faust gegen die Tür schlug. Von drinnen kam zwar keine Regung, doch ich war mir sicher den Direktor langsam auf einer Tastatur, die mehr wie eine Schreibmaschine klang, tippen zu hören. Eine kurze Pause entstand. Fast schon sicher, gleich eine Tür vor die Nase zu bekommen zog ich Kira eine Armlänge von der Tür, als hinter uns träge Schritte hallten. Schlüpfend kam der Musiklehrer auf uns zu. Anders als wir sparte er sich das Klopfen, sondern drückte die metallisch, glänzende Türklinke, im langweiligen Grau, herunter. Bei seinem Miesepetrigen Gesicht verging mir jegliches Mitleid, welches ich wohl für ihn aufbringen sollte. Griesgrämig zog er die Tür soweit auf, bis wir auf den nahezu kahlköpfigen Schuldirektor blicken konnten. Das ergraute Haar sah aus, als wäre es ein Lorbeerkranz, nur halt in alt und sehr viel weniger ehrenhaft. In meinen Kopf schlich sich das Bild des Schuldirektors, wie er an Fasching mit Caesar Kostüm von schülern mit Wasserpistolen beschossen wurde, sodass das Kostüm klam an ihm klebte. Die Vorstellung war dermaßen ulkig, dass ich mir nur schwer das Lachen verkneifen konnte. Vermutlich hatten die Geräusche, welche ich dabei von mir gab, etwas von einem sterbenden Kranich.
Auch Kira puste neben mir los, was es unendlich schwer machte den armen Mann nicht aus zu lachen.
Dieser schaute ein wenig verdutzt aus der Wäsche, wie wir alle in seinem Büro standen.
Sein Blick fokussierte dabei den Lehrer neben uns. Fragend wanderten seine Augenbrauen in die höhe.
"Thomas, was treibt Sie in mein Büro?"
Die Augen des Angesprochen wurden so groß wie Tennisbälle und starten verdutzt zu seinem Vorgesetzten. Langsam begann der komische Kautz mich zu nerven. Was erwartete er denn, was geschehen würde, wenn er in das Büro gehen würde? Natürlich wurde er angesprochen.
Ein Augenrollen unterdrückend pflanzte ich mich auf den erst besten Platz zum Sitzen. Alle anderen im Raum taten es mir gleich und so begann der Schulleiter sich die Perspektive aller Anwesenden anzuhören.
Ich versuchte dabei mit grottigen Ausreden mein Verhalten zu rechtfertigen und erzürnte damit den Direktor, welcher sich, ab einem gewissen Zeitpunkt meiner Rechtfertigung, nur noch das ergraute Haar raufte. Vermutlich hatte er durch solche Schüler wie mich seine Haarpracht einbüßen müssen. Pure Ratlosigkeit schien sich über ihn zu legen und seine Handbewegungen zerrten immer verzweigter an seinen Haaren. Wahrscheinlich überdachte er gerade seine gesamte Karrierelaufbahn, welche ihn an diesen Tisch gebracht hatte.
Nachdem alle Berichte angehört und alle Nachfragen beantwortet waren wurde es ruhig in dem kleinen Raum. Man sah die Zahnräder im Kopf des Schulleiters förmlich rattern und qualmen, so angestrengt suchte er nach einem angebrachten Handeln. Die Stille sollte wohl erdrückend auf mich wirken, mir Angst vor der folgenden Strafe machen, aber ich war nervös, weil ich darauf hoffte, dass der Direktor streng durch griff. Wenn er mich jetzt schon von der Schule verweisen würde könnte ich morgen oder übermorgen vielleicht schon wieder in Kajas Armen liegen. Ich würde sie niemals wieder los lassen, dass versprach ich mir selbst. Zu groß war die Angst sie wieder zu verlieren, wie nach unseren ersten Kuss. Meine Augen funkelten förmlich bei den Gedanken daran. Es war der schönste Augenblick in meinem Leben gewesen. Zwar war er nicht sonderlich realistisch, dass man mich für mein Fehlverhalten direkt suspendieren würde, aber ich hoffte mindestens auf eine Verwarnung mit einer Suspendierung bin vielleicht einer Woche. War ich zu optimistisch? Vermutlich, aber ich hoffte so sehr Kaya sehen zu können.
Da setzte der ältere Mann vor mir an und verkündete das Ende seiner Gedanken.
"Mike, Sie sind neu hier und ich berücksichtige sehr wohl, dass Sie sich noch nicht einleben konnten. Ebenso, dass Sie in ein bereits begonnenes Schuljahr hineinkommen und Ihnen daher Unterrichts Technisch der Anschluss erschwert wird, allerdings rechtfertigt dieser Umstand nicht eine solche Störung des Unterrichts. Die anderen Schüler steuern auf die Klausurenphase zu und ich bitte Sie dringlichst ein solches Verhalten zu unterlassen, anderweitig können wir nicht weg sehen, auch wenn wir im Wissen über die Umstände sind. Dieses Mal bleibt es bei einer Verwarnung, Ihre Eltern werde ich nicht darüber in Kenntnis setzten und sollten Sie von nun an den Unterricht nicht weiter stören und auch keine weiteren Auffälligkeiten an den Tag legen, so bin ich gewillt das heute einfach zu vergessen. Damit Sie auch eine direkte Konsequenz aus Ihrem Handeln ziehen und sich integrieren verpflichte ich Sie an einer AG teilzuhaben. Wir haben ein großes Angebot und würden uns über engagierte Schüler sehr freuen.
Kira? Bitte sei doch so gut und begleite deinen neuen Klassenkameraden zu seiner nächsten Unterrichtsstunde. Viel Erfolg beim Lernen. Thomas bleiben Sie bitte noch hier ich möchte das mit ihnen nicht vor ihren Schülern klären."
Und damit verließen wir den Raum. Die Enttäuschung über sein Urteil musste ich nicht einmal spielen. Nur wertete er meinen bedrückte Miene wohl als Traurigkeit über die Strafe eine AG wählen zu müssen, und nicht als Enttäuschung nicht suspendiert worden zu sein. Meine aktuellen Hoffnungen waren auch wirklich außergewöhnlich, aber genauso deswegen hoffte ich darauf, dass es ein leichtes sein würde sie zu erreichen.
Aus meinen Gedanken riss mich ein Ellenbogen, welcher sich spitz in meine Seite rammte und so alle Luft aus meiner Lunge stieß.
"Heyyy, kein Trübsal blasen! Das war der erste der Anfang und wir kriegen das schon hin, dass habe ich dir doch versprochen. Und jetzt sei glücklich du bist deiner Kaya ein ganzes Stück näher gekommen."
Tatsächlich bauten mich ihre Worte ein wenig auf und ich sah hoffnungsvoller auf die nächsten Tage. "Bringen wir jetzt erstmal die letzten Stunden hinter uns und dann gibt es zur Feier des Tages Rührei?" , schlug ich vor und brachte so Kiras Augen zum Funkeln. Ihren Freundestanz brauchte ich nicht zu sehen um zu wissen, dass ich heute mindestens die doppelte Portion Rührei machen musste. 
Den Matheunterricht hatten wir glücklicher Weise vollständig verpasst und so begaben wir uns zu einer Stunde Informatik, auf welches ich mich sogar freute. Kira hatte erwähnt, dass der Lehrer sehr entspannt war und von vorherigen Projekten berichtet, was sehr interessant klang.
Langsam verpuffte das Adrenalin und so kannte ich mich ruhig auf die Stunde konzentrieren. Vor uns stand an junger Mann mitte Zwanzig, welcher vermutlich frisch aus dem Ref kam. Er hatte ein freundliches Lächeln auf den Lippen und begann noch vor einer Begrüßung erste Informationen an die grüne Tafel zu schreiben. Kira schien auch viel engagierter als in anderen Unterrichts Stunden und schrieb die Befehle sorgsam ab. 
"Heute machen wir einen kleinen Exkurs in die Webseiten Gestaltung, da der Wunsch letzte Stunde aufkam." Allein bei dieser Aussage wusste ich, dass ich seinen Unterricht mögen würde. Nichts fand ich schlimmer, als Lehrer, die strick einen Plan durchzogen, ohne auf ihre Schüler Rücksicht zu nehmen. Und gerade auf wünsche einzugehen brachte den schüler etwas bei, was sie tatsächlich interessierte und lehrreich war.
Der Lehrer, welcher sich nach Beendigung seines Tafelbilds zu uns drehte, begann darauf hin damit die Grundlagen zu erklären und alle Schritte für Schritt auf die Entwicklungsebene mitzunehmen. Dort erklärte er in vereinfachter weise, was wir schreiben mussten um mit dem Programmieren zu beginnen.
"Hier sind ein paar Standard Befehle. Wer damit fertig ist und etwas weiter in die Materie eintauchen will, der kann im Internet danach suchen, aber ich kann auch immer gerne helfen." Nachdem der Grundbaustein für unsere Website gelegt war durften wir in Freiarbeit daran herum werkeln. Kira, welche in dieser Stunde neben mir saß, und ich entschieden uns zusammen zu tuen und probierten ersteinmal mit dem an der Tafel geschriebenen herum, bevor wir uns ein richtiges System überlegten. "Wir brauchen ein Thema.", betonte die 17 Jährige und brachte sie gleich erste Vorschläge ein. "Lass uns doch eine Website über die Dialekte von Vögeln machen.", schlug ich scherzhaft vor, was Kira einfach überging, welche die Idee tatsächlich gut fand. So probierten wir uns an Überschriften, Textgrößen und dem Einfügen von Links und Grafiken. Um uns herum war es nahezu still. Einige schüler hatten sich wie wir zusammen geschlossen und diskutieren leise über ihr Projekt, aber alle waren hoch konzentriert am arbeiten. Auch mich hatte die Arbeitsatmosphäre ergriffen und ich versank in einem Geist aus Produktivität und Motivation. So kamen wir wirklich schnell voran. Unser Lehrer lobte uns dafür, wie schnell wir ein ansehnliches Ergebnis erstellt hatten. Und ich musste sagen, es hatte nicht nur Spaß gemacht, sondern fühlte sich auch noch unglaublich gut an etwas funktionelles erschaffen zu haben. 
Kurz nach dem Klingeln der Glocke verließen Kira und ich den Computerraum und beeilten uns zu meiner Wohnung zu kommen, welche, als eine der wenigen im Hauptschloss, zum Glück nicht weit entfernt war. Inzwischen hatte ich auch erfahren, dass die WG meiner neuen Freundin auch im Haupthaus, allerdings auf der anderen Seite des kleinen Schlafabteils lag. Die Räumlichkeiten in diesem Bereich waren wohl für die Kinder der Sponsoren gedacht. Vermutlich sollte ich meinen Eltern unglaublich dankbar sein, dass sie mir die Chance haben ein solches Internat zu besuchen, nicht nur, da sie mich immer hier her fahren müssten, sondern auch auf finanzieller Ebene.
Meine Sicht darauf war allerdings eine andere. Waren sie dich selber schuld eine solch teuere Schule für mich zu bestimmen, ich hatte sie sicher nicht darum gebeten.
Diesen Gedanken verdrängend setzte ich mich in die Küche der kleinen Wohnung und begann mit Kira zusammen den Tag mit einer großen Portion Rührei zu feiern. Und so vergingen die Gedanken an Zuhause auch wenn Kaja immer in meinen Gedanken herum schwirrte. Schwerelos konnte ich feiern und glücklich sein.

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