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Ich wälzte mich im Bett hin und her, bis ich irgendwann von lauter Müdigkeit einschlief.

Mit heftigen Kopfschmerzen stellte ich den Wecker aus, der früh am Morgen auf meinem Nachttisch anfing zu klingeln. Wieso war die Nacht so schnell zu Ende gegangen? Es fühlte sich so an, als wäre ich erst vor fünf Minuten eingeschlafen.

Mit schweren Beinen stand ich auf, um ins Bad zu gehen. Nicole war auch schon wach und trank ihren Kaffee in der Küche.
"Guten Morgen, Nicole."
"Morgen, Kleine."
"Warum bist du denn schon wach?"
"Jemand muss euch doch zum Bahnhof bringen. "
"Ach...das habe ich nicht mal überlegt."
"Du bist aufgeregt und unruhig. Damien ist aber bei dir und er lässt dich auch nicht alleine. Und du kannst mich jederzeit anrufen."
"Danke Nicole. Ich gehe jetzt duschen."

**********

Die Zeit schien nicht auf meiner Seite zu sein. Einige Zeit später sassen wir schon im Zug, in Richtung meiner alten Heimat. In mir brodelte ein komisches Gefühl. Ich würde wieder die Plätze sehen, wo ich tausende von Tränen vergossen hatte. Die Strassen, auf denen ich mit Tränen überströmten Gesicht gelaufen bin.

Ich hätte nie gedacht, dass ich so früh wieder hierhin zurückkehren würde.

Damien nahm meine Hand und drückte sie fest in seine, um mir zu zeigen, das er bei mir war und dafür war ich ihm dankbar. Er versuchte, mich abzulenken, mit all dem, was er mir erzählte oder mit lauter Witzen, nur um mich zum Lachen zu bringen. Was aber dann meine Aufmerksamkeit raubte, war das Nächste, was er mir sagte.

"Gestern habe ich mit Celine gesprochen."
"Ach ja?"
"Ja. Sie hat mich besucht, im Geschäft."
"Aha. Warum?" , versuchte ich ruhig zu sagen, doch innerlich kochte ich. Ich wollte laut schreien vor Wut.

Ich schaute weiterhin aus dem Fenster, um ihn nicht angucken zu müssen. Warum hatte er gestern nichts gesagt? Und warum jetzt?
"Sie wollte mit mir reden."
"Ja....."
"Ja, das wollte sie." , und mehr sagte er nicht. Er erzählte nichts weiteres und das machte mich wahnsinnig. Nicht zu wissen, was sie wollte, warum sie bei ihm gewesen war, machte mich wahnsinnig. Ich hielt es nicht mehr aus.

"Jetzt rede endlich.", sagte ich genervt und schaute ihn an.
"Raus mit der Sprache, Damien. Rede. Was wollte sie?"
"Na endlich, meine Hübsche. Endlich zeigst du mehr Interesse daran."

"Was soll das, Damien?"
"Du solltest reagieren. Du warst nicht bei mir und ich wollte sehen, das du wieder da bist."
"Fang nicht mit so etwas an. Ich bin da."
"Nein, Celeste, bist du nicht. Du bist wieder in deiner Vergangenheit, zurück in deiner Angst. Lass das nicht zu. Bleib bei mir."
"Damien ich...."
"Ich weiß. Wir schaffen das, zusammen."
"Zusammen.", flüsterte ich. " Jetzt sag schon, was wollte Celine."

Ich drückte die Augen zu und wartete gespannt, was er mir sagen würde. Ich hatte Vertrauen zu ihm, denn ich wusste, er würde nichts tun, um mich zu verletzten. Wahrscheinlich versuchte, sich ihm wieder anzunähern.

"Sie hat gehört, das wir zusammen sind und wollte es aus meinem Mund hören. Wollte eigentlich wissen, ob das wahr ist."

"Und dich überreden, lieber sie zu wählen vielleicht? Sich ein bisschen an dich zu schmiegen?", sagte ich zickig, ohne ihn anzugucken. Er liess es aber nicht so stehen und drehte meinen Kopf, um mich anzuschauen und grinste mich an.

"Du bist so süß, wenn du eifersüchtig bist! Du kannst ruhig sein. Sie hat es verstanden und wusste längst, dass ich nichts von ihr wollte. "

"Das ist nicht witzig, Damien. Ich habe dir doch gesagt, das sie ein Problem für mich sein wird. Sie soll sich jemand anderen suchen und nicht mehr dich."

Damien umfasste mein Gesicht und schaute mir tief in die Augen.
"Ich gehöre dir und ich will nur dich. Sie interessiert mich nicht und glaube mir, jetzt hat sie es kapiert. Ich habe es ihr klar und deutlich gesagt."
"Das will ich hoffen, Damien."
Damien nickte, küsste mich kurz und drückte mich an seine Brust.

"Versuch, ein bisschen zu schlafen. Du bist kaputt und ich weiß genau, dass du kein Auge zugemacht hast heute Nacht."
"Da hast du recht."

Ich lege meinen Kopf in seinen Schoß und machte die Augen zu. Ich vertrieb meine Gedanken und meine Angst wegen dem, was später passieren würde, und konzentrierte mich nur auf Damiens Hand, die meinen Kopf kraulte. Liebevoll strich er immer wieder über meine Haare, um mich zu beruhigen.

Ich schaffte es in der Tat, zu schlafen und fühlte mich gleich besser. Gegen Mittag aßen wir etwas von den belegten Brötchen, die Nicole uns vorbereitet hatte. Wir unterhielten uns über alles mögliche und telefonierten mit Nicole und Cole. Es war schon süß von Cole, dass er sich so Sorgen darüber machte, wie es mir ging und ihn so zurückhaltend am Telefon zu hören.

Langsam kamen wir meinem früheren Zuhause immer näher. Die Bilder fingen an, bekannter zu werden und waren immer noch so, wie ich es in Erinnerung hatte. Die Spannung wuchs und ich fing an unruhig zu werden. Damien bemerkte das sofort und nahm meine Hand in seine.

Kurz nach vierzehn Uhr stiegen wir aus. Ich blieb am Bahnhof stehen und erinnerte mich, dass es nicht lange her war, als ich alleine und mit einem Herzen voller Schmerz, da stand. Ich ging weiter, bis vorne zur Strasse und achtete auf gar nichts. Nicht mal auf Damien, der neben mir ging. Ich sah die Strassen, die Gebäude und Geschäfte, die ich kannte und alles trieb mir Tränen in die Augen. Eigentlich liebte ich diesen Ort, doch in den letzten Jahren wurde alles mit viel zu viel Schmerz assoziiert und das wollte ich vergessen und aus meinem Kopf löschen.

Damien kam schnell an meine Seite und griff nach meiner Hand. Ich drehte den Kopf und schaute ihn an. Mit der anderen Hand fing er meine Tränen auf.
"Tief durchatmen. Ich weiß, dass das alles nicht leicht ist."
Ich schloss meine Augen und zog Damien hinter mir her. Ich musste das alles endlich beenden.
"Gehen wir. Ich will so schnell wie möglich fertig sein und wenn es geht, gleich wieder weg fahren."
"Wie? Gleich heute?"
"Ja gleich heute. Ich halte das nicht durch, Damien. Wir gehen jetzt gleich dorthin und dann gibt es noch einen Ort, den ich besuchen will. Sobald wir das gemacht haben, fahren wir wieder. Ich will nicht hier bleiben. Wofür?"
"Ok, alles gut."

Ich achtete nicht auf die Umgebung und nur eine halbe Stunde später standen wir vor dem einen Gebäude, von dem ich niemals dachte, das ich es je sehen würde.

Ich blieb davor stehen und blickte auf die Mauern und das große Tor, das sich vor meinen Augen auf baute. Ich bewegte mich nicht mehr und ich schaffte es auch nicht, einen einzigen Schritt weiter zu gehen. Doch dann dachte ich an all die Ereignisse der letzten Tage und sagte mir, dass das hier der letzte Schritt war, den ich machen musste.

"Bist du soweit, Celeste?", hörte ich Damien fragen. Er war ruhig und ließ mir die Zeit,die ich brauchte, um mich vorbereiten zu können. Aber egal wieviel Zeit ich hatte, ich würde es nicht schaffen. Also drückte ich die Augen zu, holte tief Luft und sprang einfach ins kalte Wasser.

"Ich bin bereit."

Wir gingen zusammen auf das Tor zu und wie ein Roboter erledigten wir all die Formalitäten, um rein zu kommen. Ausweis, Tasche und der ganze Rest, den wir dabei hatten, wurde kontrolliert. Zum Schluss wurden wir zu dem Raum begleitet, wo ich ihn sehen werden würde. Dort blieb ich stehen und drehte mich um, um Damien an zu sehen. Ich legte ihm die Arme um den Hals und drückte ihn fest. Ich brauchte das.

"Hey, Süße. Alles ist gut. Es wird alles gut. Bald ist es vorbei. "
"Ich weiß. Nur, das ich das jetzt brauche."
"Ok."
"Damien....warte bitte hier. "
"Nein, Celeste. Das..."
"Bitte. Ich muss das alleine machen. Und dann...Ich brauche dich dann hier, wenn ich raus komme. Ich brauche dich dann, um mich auf zu fangen und fest zu halten, denn das wird nötig sein. Ich weiß es jetzt schon. Bitte."

Ihm passte das überhaupt nicht. Das sah ich. Doch ich musste das alleine schaffen und ich brauchte ihn danach. Das Treffen würde mich schwach machen und ich brauchte seine Kraft.
"Es passt mir überhaupt nicht, Celeste, aber ich tue es."
"Danke."

Ich küsste ihn und dann drehte ich mich um, bereit rein zu gehen. Ich wurde rein gebracht, zu einem Tisch. Auf weiteren Stühlen sassen schon andere Personen und an der Wand standen zwei Sicherheitskräfte. Ich senkte meinen Kopf und machte die Augen zu. Dann hörte ich eine Tür und Schritte, die immer näher kamen. Vor mir wurde ein Stuhl weggezogen. Ich spürte eine Person und wie ich beobachtet wurde. Dann hörte ich seine Stimme. Diese Stimme, die mich sogar jetzt noch vor Angst zum zittern brachte.

"Celeste!"

Ich hatte Angst, die Augen auf zu machen. Ich hatte Angst, sein Gesicht zu sehen und in seine Augen zu schauen. Aber ich wollte ihm nicht zeigen, dass ich schwach war. Ich wollte ihm zeigen, wie stark ich jetzt war und das ich keine Angst mehr hatte.

Er hat mich zu einer anderen Person gemacht und jetzt war ich nicht mehr das kleine, ängstliche Mädchen ohne Schutz. Ich war gewachsen.

Ich sammelte all meinen Schmerz und Wut und machte meine Augen auf . Ich sah seine Hände auf dem Tisch und langsam hob ich meinen Kopf, bis ich in seine Augen blicken konnte.

Ich drückte meine Hände zu Fäusten und versuchte, mich zu beherrschen. Aber das hatte er nicht verdient. Bei mir hatte er sich auch nicht beherrscht. Dann machte er den Fehler und fing an zu reden.

"Ich wollte das nicht", flüsterte er. Ich konnte ihm aber nicht glauben. Nein, das tat ich nicht.

Ich stand auf und sammelte meine ganze Kraft und schlug ihm ins Gesicht. Sein Kopf drehte sich zur Seite und in dem Raum wurde es still. Alle Augen waren auf uns gerichtet, mir war das aber egal.

"Wie kannst du noch so etwas sagen? Wie? Du hast doch bis vor kurzem weiter versucht, mich kaputt zu machen."
"Aber, Celeste, ich..."

"Hör auf. Hör. Einfach. Auf. Du verdienst es nicht, meinen Namen auszusprechen. Du verstehst es nicht, oder? Du willst es einfach nicht kapieren, dass ich nicht mehr kann? Es ist das Ende, denn du....du hast auch das letzte Stück meines Ichs zerstört, den es noch gab", sagte ich mit Tränen in den Augen.

Ich konnte es nicht mehr auszuhalten.

"Du hast alles kaputt gemacht. Du hast mein Leben ruiniert, du hast meine Seele weggenommen...du. Du verdienst es nicht, dass ich gerade da bin. Aber eins will ich dir noch sagen: ich bin froh, dass du lebst. Denn du sollst fühlen, wie es ist, wenn dir alles weggenommen wird. Du sollst alles in deinem Gewissen tragen und damit leben. Du sollst sehen, dass ich wieder lebe. Ja, ich lebe und ich bin auf dem gutem Weg, glücklich zu sein. Ich habe gewonnen und du......du hast verloren. Alles! Ich will dich nicht mehr sehen, ich will nichts mehr von dir hören. Niemals."

Ich drehte mich um und ging mit wackeligen Beinen raus, um endlich frische Luft zu bekommen. Der letzte Rest an Schmerz kam gerade aus mir heraus. Der letzte Tropfen Leid. Ich zitterte und die Tränen wollten nicht aufhören zu fließen. Jetzt sah ich alles wieder. Ich sah es....leblos, kalt und blutig. Mit schnellen Schritten rannte ich aus dem Gebäude raus. Ich wusste, dass Damien hinter mir war. Doch ich rannte. Draussen angekommen, fiel ich auf meine Knie und ließ alles raus.

Meinen ganzen Schmerz und mein ganzes Leid!

*************

Vorbei! Beendet! Luft! Freiheit! Erlösung!

Das waren die Worte, die mir gerade in den Kopf kamen, doch gleichzeitig fühlte ich mich kalt und zitterte vor Aufregung. Drinnen hatte ich versucht, stark zu sein und einmal nicht als Opfer vor ihm zu stehen.

Jetzt aber kam meine Schwäche wieder ans Tageslicht. Auf den Knien gelandet ließ ich meinen Kopf hängen und die Tränen fanden vom alleine ihren Weg auf meine Wangen.

Ich ließ es geschehen und wurde, genau wie versprochen, von Damien aufgefangen.
Er kniete vor mir und legte die Arme um mich. Er drückte mich fest an seine Brust und flüsterte mir beruhigende Worte ins Ohr.

Minuten später spürte ich seine Hand unter meinem Kinn und mein Kopf wurde angehoben. Auf seinem Gesicht und in seinen Augen sah ich Stolz. Ein Lächeln lag auf seinem Gesicht und sein Blick ging mir bis ins Herz.
"Du hast es geschafft und zu Ende gebracht."
"Es ist vorbei. Komplett vorbei.", flüsterte ich leise.
"Das ist es und du warst sehr stark! Du bist eine sehr starke Frau, Celeste. Wenige schaffen es, das zu überstehen, was du durchgemacht hast. Vergiss das nicht."

Ich näherte mich Damien an und küsste ihn. Lächelnd entfernte ich mich und schaute ihn liebevoll an und er erwiderte mein Lächeln.
"Mein Mädchen ist stark."
"Bin ich?"
"Das bist du. Komm jetzt, gehen wir weg von hier."

Ich nahm Damiens Hand und wir gingen die Straße entlang.
"Wir müssen noch wo hin. Aber davor muss ich noch etwas besorgen."
Damien schaute mich mit einem Lächeln im Gesicht an, doch ich konnte auch etwas Traurigkeit in seinen Augen erkennen. Er wusste genau, wo ich hin wollte.
"Gehen wir deine Mama besuchen, Celeste."

Ich hob seine Hand und küsste die Rückseite.
Auf dem Weg zum Friedhof kauften wir uns noch einen Kaffee und ich besorgte noch einen Strauß weiße Rosen. Im Stillen kamen wir zu unserem Ziel. Ich ging geradewegs zu ihrem Grab. Damien zögerte und blieb ein paar Schritte abseits.

Ich saß auf meinen Knien und legte die Blumen auf die Erde.

"Hallo Mama!"

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