Kapitel 1

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Die ersten Sonnenstrahlen schienen durch das kleine, vergitterte Fenster und kitzelten mein Gesicht.
Ich schlug die Augen auf und stöhnte. Die harte Matratze hatte meinem Rücken nicht gutgetan. Doch es half nichts.

Ich schwang meine Beine aus dem Bett, zog mir ein großes, ausgewaschenes T-Shirt und eine zu lange Leggins an. Dann schlich ich die Treppe runter, um Frühstück zu machen.
Ich nahm zwei Teller, stellte sie auf den Tisch und setzte Teewasser auf. Dann griff ich nach zwei Tassen und stellte sie zu den Tellern auf den Tisch.

Pling! Das Teewasser war fertig. Ich hob die Kanne an und merkte dabei nicht, wie jemand hinter mich trat.     

[TW]

„Lass mich das doch machen!"
Mit süßlicher Stimme nahm mir meine ‚Tante' die Kanne aus der Hand. Als ich ihr ihr seltsames Grinsen sah zuckte ich zusammen.
Die rundliche Frau hob den Wasserkocher und lehrte mir den kochend heißen Inhalt über den eh schon schmerzenden Rücken.

Ich schrie auf, doch sie lachte bloß und zischte: „Wenn du das nicht noch einmal erleben willst hänge jetzt die Wäsche auf! Und hol' die Post rein! Danach jätest du den Garten. Auf jetzt, du Nichtsnutz!" 

[TW Ende]

Mit Tränen in den Augen stolperte ich durch den Flur, öffnete die Haustür und drehte mich zum Briefkasten.

Doch - was war das? Saß da etwa eine Eule?! Ich wischte mit dem Ärmel über die Augen. Das ... war keine Illusion. Die Eule war echt!
Vorsichtig schlich ich wieder etwas zurück, um sie nicht zu verschrecken.

Waren Eulen nicht eigentlich nachtaktiv? Doch weiter darüber nachdenken konnte ich nicht, denn sie schuhute, wackelte mit einem Fuß und hüpfte auf mich zu. War sie vielleicht verletzt?
Aber nein, wenn ich genau hinsah blitzte - ein Brief auf? Ja war das denn möglich?

Ich blinzelte, doch der altertümlich wirkende Brief wurde eher deutlicher sichtbar, als dass er verschwand.
Mit zitternden Knien hockte ich mich neben sie und ignorierte den stechenden Schmerz in meinem Rücken, der mich bei jeder Bewegung an meine eigentliche Pflicht erinnerte.

Ich streckte mich nach dem Umschlag und wie durch Zauberhand löste er sich vom Bein der kleinen Eule. Wer würde denn einen Brief per Eule verschicken?!

Neugierig sah ich auf den Absender ... und blinzelte erneut verwirrt. Hogwarts, Schule für Hexerei und Zauberei?
Irgendwas war hier ganz faul. Wollte irgendein Spinner uns einen Streich spielen?
Überzeugt, dass es so war, stand ich auf, wieder den stechenden Schmerz spürend.

Ich wollte die Tür öffnen, stockte dann aber. Was würde ich Sabine erzählen, woher der Brief kam? Nachher dachte sie noch, dass ICH sie auf den Arm nehmen will ...

Ich seufzte und drehte den Umschlag in meiner Hand. Er sah wertvoll aus. War das Pergament? Möglich. Da kannte ich mich nicht so aus.

Doch was mich viel mehr erstaunte, war die Adressierung - an mich! Und zwar mehr als deutlich.
Dort stand in geschwungener grüner Tinte: An Miss Samantha Smith, Waltham Abbey, London: Osprey Road 15, Nische unter dem Dach.

Warte - woher wusste der Spinner wo genau ich wohne?! Was hatte ich ihm denn getan?

Ich fürchte, das würde ich nur erfahren, wenn ich den Brief öffnete.
Ich hatte keine besonders gute Erfahrung mit Briefen gemacht, der letzte an mich Adressierte war von meiner Schule eine Beschwerde, weil ich im Unterricht eingeschlafen war. Das hatte gewaltigen Ärger gegeben.

Als ich den Umschlag vorsichtig geöffnet hatte fielen mir zwei Briefe entgegen. Ich öffnete den größeren von beiden, skeptische Neugier trieb mich dazu an.

Sehr geehrte Miss Smith,

Wir freuen uns sehr, ihnen mitteilen zu können,
dass sie an der Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei aufgenommen wurden.
Genauere Informationen wird einer unserer Lehrer ihnen bei einem zeitnahen Besuch geben.

Mit Freundlichen Grüßen,
Minerva McGonagall,
Stellvertretende Schulleiterin

Wie?! Ich las den Brief noch einmal durch. Das war aber ein schlechter Scherz. Die können doch nicht einfach so zu uns kommen! Oh weh, das würde Ärger geben.

Ein „Beeilung! Ich warte auf meine Post!", von innen trieb mich zur Eile an. Ich nahm die reguläre Post, steckte den seltsamen Brief in die große Tasche meiner ziemlich ausgeleierten Hose und betrat das Haus.
Während ich meinem ‚Onkel' die Post überreichte, der schon ungeduldig mit den dicken Fingern auf den Tisch trommelten, versuchte ich ihm nicht in die Augen zu sehen.

Dann machte ich mich schnell auf den Weg nach oben zur Waschküche, um die Wäsche aufzuhängen.

Und wirklich, der Ärger ließ nicht allzu lange auf sich warten.

Ich war fast fertig, als ein wütender Schrei von unten mich unterbrach.
„Missgeburt!"

Ich rannte los. Am besten, ich widersetzte mich nicht. Das machte es nur noch schlimmer.
Auch, wenn alles in mir danach schrie, jetzt nicht zu meinem zornigen Onkel zu gehen, gehorchte ich.

Im Eingang vor der Kellertür stand Rinn, der, mit vor Zorn bebender Hand und rotem Gesicht, einen Brief in der Hand hielt, der mir viel zu bekannt war. Woher hatte er den nur? Mist!

„Was. Soll. Das?!" Ich machte mich ganz klein. Meine Gedanken rasten. Was sollte ich sagen? Egal was, er würde mir sowieso nicht glauben.

Ein durchdringendes Klingeln ersparte mir die Antwort. Mein Onkel warf mir noch einen kurzen zornigen Blick zu, dann richtete er sein falsches Lächeln und öffnete.

Vor der Tür, in einem dunkelgrünen, langen Gewand, stand eine ältere Dame, die meinen Onkel mit einem nicht deutbaren Blick musterte. Sie hatte eine strenge Hochsteckfrisur, eine kleine, eckige Brille und ein markantes Gesicht.

Nach dem kurzen Moment des Schweigens, das unangenehm in der Luft hing, ergriff die Besucherin das Wort.

„Guten Tag, Mister Smith. Mein Name ist Professor McGonagall, Konrektorin der Hogwarts - Schule für Hexerei und Zauberei. Gehe ich recht in der Annahme, dass Sie den Brief bereits gelesen haben?"

Mir stockte der Atem. Das war eine echte Hexe! Dann war das alles also doch kein Scherz?

Das war fast zu schön, um wahr zu sein.

„Was wollen Sie von uns?" Die Abneigung in Rinns Stimme war unüberhörbar.
 „Samantha abholen, damit sie rechtzeitig zum Schulbeginn in ihre neue Schule gehen kann", antwortete die Professorin mit leicht verwirrtem Blick.

„Tut uns leid, das lassen wir nicht zu. Unsere-" er stockte „Tochter wird hier bei uns bleiben und ihren Abschluss in einer normalen Schule absolvieren."

Ich senkte den Blick. Natürlich würden Rinn und Sabine mich nicht gehen lassen. Wie konnte ich das denn auch nur denken?
Sie hatten mein Schicksal schon besiegelt, ob es mir so gefällt oder nicht.

In diesem Moment kam Sabine um die Ecke. Ihrem Ausdruck nach hatte sie das gesamte Gespräch mitbekommen.
„Aber denk doch mal nach, Schatz!", begann sie mit lieblicher Stimme, so dass nur Rinn - und ich - sie hören konnten.
„Wir wären sie los!"

Mein Herz zog sich zusammen. So direkt zu hören, wie wenig wichtig ich ihnen war, tat verdammt weh.
Dabei wusste ich es ja eigentlich. Aber auch wusste ich, dass normale Eltern ihre Kinder anders behandeln.
Dass sie ihre Kinder unterstützen bei ihren Problemen.
Dass sie ihnen helfen, statt ihre Fehler zu bestrafen.

Und trotzdem schmerzte es.

Die schneidende Stimme Professor McGonagalls ließ mich zusammenzucken.

„Ich denke nicht, dass es da etwas zu diskutieren gibt. Wenn sie nicht lernt, mit ihrer Magie umzugehen, wird das schlimme Folgen haben. Für alle.
Ist ihnen denn noch nie etwas Merkwürdiges aufgefallen, das in Zusammenhang mit Samantha geschah? Etwas, das Sie nicht erklären konnten?"

Die beiden schwiegen. Und auch ich dachte nach. Jetzt, wo sie es sagte ... ich dachte daran, wie die Tür meiner Kammer sich auf rätselhafte Weise verschlossen hatte, und sich nicht öffnen ließ. Das war, als ich mich vor Angst vor der Strafe, die auf eines meiner Fehlverhalten drohte, weinend in meinem Bett zusammengerollt hatte. Die Tür war erst am nächsten Tag wieder aufgegangen.
Mir fielen so viele seltsame Situationen ein, die ich mir nun ganz leicht erklären konnte ...

Als ich aufsah, blickte ich direkt in das lächelnde Gesicht der Professorin.

„Komm", sagte sie nun, „ich denke, du hast viele, viele Fragen ..."

Unsicher blickte ich zu meinen Erziehungsberechtigten, die mich mit entgeisterten Mienen ansahen. Doch sie blieben stumm.

Die Entscheidung fiel mir nicht schwer; mit entschlossenen Schritten trat ich zu Professor McGonagall.
„Tschüss", murmelte ich in Richtung Tür, dann folgte ich der Hexe, die sich umsah.

„Wollen wir uns dort", sie zeigte auf die Bank am Ende der Straße „hinsetzen? Dann können wir ungestört deine Fragen beantworten."

Ich nickte. Das Chaos in meinem Kopf würde ich wohl schwer alleine lichten können.

„Ich denke ich berichte dir erst einmal alles, das in meinen Augen unumgänglich zu wissen ist, danach kannst du gerne jede deiner Fragen stellen", begann McGonagall, sobald wir uns auf die Bank gesetzt hatten.

„Beginnen wir mit Hogwarts. Das ist die magische Schule für Hexen und Zauberer. Jedes magische Kind aus England, Schottland oder Irland geht hier ab dem elften Lebensjahr zur Schule.

Dort wird dir beigebracht, deine Magie zu kontrollieren und gezielt anzuwenden.

Ich bin Lehrerin für Verwandlung, bei mir wirst du lernen, Gegenstände, Tiere und später auch dich selbst zu verwandeln.
Du wirst lernen, dich gegen böse Magie zu verteidigen - im Fach Verteidigung gegen die dunklen Künste.
Wie du Zaubertränke braust, auf Besen reitest, später auch Quidditch, den magischen Besensport, spielst und vieles mehr.

Unser wundervoller Direktor ist Professor Dumbledore, einer der größten Zauberer der Zeit.

In Hogwarts haben wir vier Häuser, die über die Zeit, die du dort verbringst, gleichsam deiner Familie sein werden. Jedes Haus hat einen Hauslehrer, also einen Ansprechpartner der einem immer zuhören wird.
Es gibt Ravenclaw, Gryffindor, Slytherin und Hufflepuff.
Der sprechende Hut  teilt euch Schüler anhand eurer Charaktereigenschaften in eines der Häuser ein.

Ravenclaw wird unter anderen die Charaktereigenschaft weise zugeschrieben, nach Gryffindor kommen meist die Mutigen, Slytherins sind oft sehr ehrgeizig und Hufflepuff Schülerinnen und Schüler sind ganz besonders treu. 

Die Ausbildung in Hogwarts dauert sieben Jahre.
Danach kann man die verschiedensten Berufe ausüben.
In der Zauberwelt ist man mit siebzehn  volljährig.

Wir Zauberer verfügen über die praktische Möglichkeit des Apparierens. Also die Kunst, an einem Ort zu verschwinden und an einem anderen, von uns gewählten Ort, wieder auftauchen. Diese Kunst wirst du mit siebzehn lernen.

Ich denke, du weißt, dass wir Magie meist mit dem Zauberstab ausüben.
Unsere Post wird mit Eulen verschick, das hast du ebenfalls schon gesehen, wie ich annehme.

In der magischen Welt haben wir eine andere Währung als du sie kennst. Sikel, Galleonen und Knuts. Das Geld wird in Gringotts, der von Kobolden geführten Zauberbank, aufbewahrt.
Gringotts findest du in der Winkelgasse, einer magischen Einkaufsstraße. Dort werden wir gleich hingehen und deine Dinge für das nächste Schuljahr kaufen.
Du musst dir keine Gedanken um das Geld machen, wenn du nicht genügend hast wird selbstverständlich die Schule für deine Kosten aufkommen.

Zauberer nennen nicht-magische Menschen übrigens Muggel.

So ... Das war jetzt etwas viel, nicht wahr? Möchtest du noch etwas wissen?"
sie sah mich freundlich an.

Mein Kopf schwirrte von so vielem neuen Wissen.
Aber kein Wunder. Das war eine komplett neue Welt, in die ich gerade eintauchte!
Mein Kopf war voller Fragen.
Ich dachte kurz nach, dann fragte ich die, die wohl allen voranging:

„Wie ist es möglich, dass gerade ich magisch bin? Ich habe doch keinerlei Verwandte ..."

Die Professorin lächelte leicht.
„Das kommt für dich wohl ziemlich plötzlich.
Nun, es ist durchaus möglich, ohne magisches Blut Magie in sich zu tragen. Das ist nicht mal so unüblich - und bedeutet keinesfalls, dass du, nur weil du keine magischen Eltern hast, nicht genauso gut zaubern kannst, wie beispielsweise ein Reinblut. Das ist ein Kind, mit nur magischen Vorfahren."

Ich nickte abwesend. Die Frage, wer meine echten Eltern waren, spuckte erneut durch meinen Kopf. Waren sie möglicherweise auch Zauberer gewesen?
Kurz zögerte ich, dann gab ich mir einen Ruck.
„Wissen Sie vielleicht, wer meine Eltern waren?"
Professor McGonagall sah mich mitleidig an.

„Tut mir leid, Samantha, das weiß auch ich nicht ... "
Ich seufzte.

Würde ich das wohl je wissen?

Soo, das war das erste Kapitel ... ich hoffe, es hat euch gefallen!

Ich weiß, die Erklärungen von McGonagall waren ziemlich lang aber ich wollte sie auf keinen Fall überspringen. In meinen Augen ist es, auch in einer Fanfiction, wichtig mit den Charakteren zusammen in die neue Welt einzutauchen, dazu zählt eben ganz besonders die grundlegende Einführung ... ;)

Im nächsten Kapitel wird Sam dann der Winkelgasse einen Besuch abstatten und auch erste interessante Begegnungen machen. 

Ich wünsche euch noch eine schöne Woche! Bis zum nächsten Kapitel <3

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