Der Traum

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»Kelly?«
Keine Antwort.
»Kelly!«
Meine Schuhe schlagen hart auf dem Waldboden auf. Ich versuche mir einen Weg durch das Dickicht zu bahnen, doch immer wieder schlagen mir Äste ins Gesicht. Blutige Kratzer ziehen sich über meine Stirn und Wangen. Ich ignoriere den brennenden Schmerz und schreie Kellys Namen.

Noch bevor ich an der Klippe ankomme, höre ich das Brausen des Meeres. Luft weht mir entgegen und hinterlässt einen salzigen Geschmack in meinem Mund.

Als ich aus dem Wald stürme, vernehme ich die Silhouette eines Mädchens: Kelly.
Ihr Gesicht ist panisch und angstverzerrt.

Als sich unsere Blicke treffen, sehe ich in ihren Augen Erleichterung aufblitzen. Sofort fängt sie an zu brüllen: »Simon! Hilfe

Ich sprinte los. Doch da bemerke aus dem linken Augenwinkel, dass wir nicht alleine sind: Eine schwarze Gestalt kommt ebenfalls auf sie zugestürmt.

Als ich meinen Kopf zur Seite wende, übersehe ich eine Wurzel im Boden und stolpere. Keuchend liege ich auf dem Boden. Als ich versuche mich aufzurappeln, fährt mir ein stechender Schmerz durch den Knöchel.

»Kelly!« , schreie ich. »Renn weg
Ich robbe mich langsam vorwärts. »Ich kann nicht!« , brüllt sie zurück.
Mittlerweile ist die in schwarz gehüllte Person am Rand der Klippe angekommen.

»Kelly!« , rufe ich nochmal.

Ich beisse die Zähne zusammen, als ich versehentlich mit dem Fuß auf dem Boden aufkomme. Heisse Tränen laufen mir über die Wangen. Als ich zu Kelly aufsehe, bemerke ich, dass dies bei ihr auch der Fall ist.
Schluchzend wiederholt sie immer wieder meinen Namen. Am Anfang schreit sie noch, doch ihre Stimme wird immer leiser, bis sie nur noch flüstert und ich sie kam hören kann; dazu bin ich zu weit weg.

Ungefähr zehn Meter trennen uns noch, als die dunkle Gestalt Kelly packt und mit aller Kraft versucht, sie von der Klippe zu stoßen.
Fassungslos starre ich die beiden an.

Ich stehe auf und ignoriere den Schmerz; jetzt gibt es wichtigeres. So gut ich kann renne ich zu ihr hin. Als ich endlich am Rand der Klippe ankomme, verliert Kelly grade den Halt.

Die nächsten Sekunden scheinen in Zeitlupe abzulaufen: Kelly stürzt rückwärts die Klippe herunter und streckt im Fall die Hand nach mir aus. Ich versuche sie zu greifen, doch erreiche sie nicht.

Eine gefühlte Ewigkeit später schlägt Kelly auf dem Wasser auf, das ungefähr dreißig Meter unter mir schäumend gegen die Felsen schlägt. Erst in dem Moment sehe ich, dass sie gefesselt ist, was bedeutet, dass sie dort unten ertrinken wird.

Ich knie an dem Abgrund und ringe nach Luft.
Die Person von eben ist verschwunden.

Langsam realisiere ich, dass alles, was ich geliebt habe, vor wenigen Sekunden in die kalten Wogen des Meeres gestoßen wurde und ich es nie wieder zurück bekommen werde.

Meine Lungen scheinen zu schrumpfen; ich bekommen immer weniger Luft. Die Welt fängt an, sich zu drehen, und schwarze Punkte tanzen vor meinen Augen. Mir ist so schwindelig, dass ich nach vorne kippe. Geradewegs Richtung der tosenden Wellen, die auch Kelly verschluckt haben und sie nie wieder hergeben werden.

Nur nebenbei bemerke ich, dass ich falle. Meine Arme und Beine sind gen Himmel gestreckt, den ich nur schwach erkennen kann. »Kelly...« , flüstere ich. »...ich liebe dich.«

Nach langer Zeit berührt das Wasser meinen Rücken. Der Aufschlag ist so hart, dass der letzte Rest Luft aus meinen Lungen gepresst
wird und...



***



[548 Wörter]



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