Ein Freund

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Anastasia Pov:

"Ich hab ein Auto organisiert. Wir sollten verschwinden."

"Steve, wir wissen doch nicht mal wohin. Noch immer haben wir keine Ahnung was dieser Algorithmus im genauen kann. Und dazu haben wir noch Anastasia an unserer Seite, die jede kleinste Chance nutzen wird um zu verschwinden. Es ist fast 5 Uhr morgens. Wo sollen wir deiner Meinung nach hin?"

"Zu einem Freund."

"Wer?"

"Erinnerst du dich an den Mann, bevor du mich abgeholt hast für die Mission von der Lemurian Star?"

"Wir sind Verbrecher! Wir werden in ganz Amerika gesucht! Und du willst auf einen fast komplett fremden Menschen vertrauen?"

"Unsere Möglichkeiten sind gerade sehr eigeschränkt, Natasha!"

Die Stimmen tönten laut in mein Ohr. Leicht blinzelten meine Augenlieder, um meinen Körper irgendwie zur Besinnung zu bekommen. All meine Gliedmaßen fühlten sich wie schwere Steine an. Es kam mir so vor, als wäre ein riesiger Felsen auf meiner Lunge, der verhinderte das Luft in sie strömte.

Meine Augen machten einen dunklen Raum mit zwei Personen aus. Beide sahen zu mir, während ich mich langsam versuchte im Bett aufzusetzen.

"Auch mal aufgewacht?" hörte ich die sarkastische Stimme der rothaarigen Agentin.

"Klappe." murmelte ich.

"Sieh mal einer an... Sie kann sprechen! Seit wann denn das?" fragte sie erstaunt. Schweigen.

"Mach Sie los, wir fahren. In zwei Minuten unten am Eingang." Und damit ging Rogers aus dem Zimmer.

"Du hast ihn gehört." seufzte Black Widow und begann die Handschelle zu öffnen. Langsam kamen meine Erinnerungen wieder zurück. Hatte ich das geträumt? Den Kuss mit Rogers? Aber es war so echt. Nein es war kein Traum! Deswegen hat er mich auch nicht einmal angeschaut. Mist!

Was hab ich mir dabei eigentlich nur gedacht?

"Hey!"

"Hey!" Ein schnipsen vor meinem Gesicht ließ mich aufsehen. Ein fragender Blick sah mir entgegen. "Alles klar?"

Ich schaute wieder weg und stand auf. Meine Hände wieder aneinander gekettet, verließen wir das Hotel.

Draußen wartete der Captain tatsächlich schon mit einem Auto. So wie die letzten male auch, ketteten sie mich an die Autotür der Rückbank. Komplette Stille war im Auto vertreten. Nicht einer sagte ein Wort.

Rogers ignorierte mich komplett. Lediglich ein Blick über die Schultern bekam ich von Romanoff zugeworfen.

Es schien eine nicht enden zu wollende Fahrt zu sein. Wir waren schon über 2 Stunden unterwegs. Dabei durchquerten wir New Jersey und passierten schon bald die Grenze nach Washington. Nach weiteren stillen Minuten wurde ich unsanft gegen die Autotür gedrückt. Rogers legte eine scharfe Kurve ein und gab danach extra Gas, wodurch ich in den Sitz gedrückt wurde.

"Willst du uns umbringen?" rief Romanoff ebenso erschrocken, wie ich mich fühlte.

"Der schwarze Wagen hinter uns verfolgt uns seit 5 Minuten." antwortete der Fahrer knapp, da er viel mehr auf den Verkehr konzentriert war.

"Bist du deswegen so komisch durch die kleinen Straßen gefahren?"

"Ganz genau. Er folgt uns noch immer."

"Dann zeig mal was du kannst." Ein leicht verzweifelter Ausdruck machte sich auf dem Gesicht der Agentin breit. Immer wieder bog er in kleine Straßen der Stadt ein und nutzte den frühen Arbeitsverkehr um immer wieder andere Wege einzuschlagen.

Nach weiteren Minuten beruhigte sich der Fahrstil vom Captain wieder. "Ich glaub die sind weg."

"Sieht so aus." Ein erleichtertes Seufzen entglitt Romanoff.

"Achtung!" Eine Vollbremsung ließ mich nach vorne schleudern. Durch die Scheibe sah ich den schwarzen Wagen erneut, nur dass er dieses mal direkt vor uns stand und parkte. Männer standen um das Auto herum und schmissen eine Granate auf unseren Wagen.

"Raus hier!" rief der Captain. Sofort flohen die beiden aus dem Auto. Witzbolde. Wollen die mich eigentlich verarschen?

Ängstlich sah ich durch die Scheibe und hoffte einer von denen würde meine Handschellen von der Tür befreien. Aus den Augenwinkeln sah ich Rogers der wieder auf mich zu kam, doch es war zu spät. Der Wagen flog aufgrund der Explosion durch die Luft. Ich wurde ordentlich durchgeschüttelt und mein Kopf knallte immer wieder gegen harten Grund. Der Wagen überschlug sich mehrmals, bevor er auf dem Dach zum liegen kam. Ich sah nur noch schwarz, bis sich ein Licht in die Dunkelheit schlich. War ich tot?

Nein, dafür spürte ich zu viel von dem körperlichen Schmerz. Oder war das normal wenn man tot ist?

"Anastasia!" Aus einer Entfernung vernahm ich eine männliche Stimme die einen Namen rief. Doch der Name war mir vollkommen unbekannt. Ich spürte eine warme Flüssigkeit die über meine Schläfen lief. Meine Handgelenke taten höllisch weh, da sie während dem rumschleudern durch die Handschellen zurück gehalten wurden.

Zwar schwach, aber meine Sicht wurde langsam klarer. Das helle Licht verwandelte sich in die von der Morgensonne bestrahlte Straße. Das Licht wurde noch heller, als die Autotür aus ihren Angeln gerissen wurde. Dem entsprechend fiel ich ein wenig aus dem Auto, da ich noch immer an diese Tür gekettet war. Aber nicht mehr lange. Ein kräftiger Ruck und die zwei Schellen waren nicht mehr miteinander verbunden. Mein Blick machte zwei blaue Augen aus, die mich sorgenvoll anblickten. Das letzte was ich spürte waren starke Arme die sich um meine Taille und meine Beine schlangen. Dann war alles schwarz.

-

"Hier lang."

"Bist du dir sicher?"

"Ja, jetzt komm. Sie braucht dringend Hilfe."

"Seit wann so besorgt, Rogers?"

Ein schmerzhaftes Stöhnen verließ meinen Mund. Mein Körper fühlte sich an, als würde er von innen verbrennen. Alles schmerzte. Und dazu wurde ich immer wieder gegen etwas warmes, aber dennoch hartes gedrückt. Nach wenigen Sekunden schaffte ich es tatsächlich meine Augen ein Spalt weit zu öffnen. Meine Sicht fiel auf blauen Stoff. Nach weiteren Sekunden merkte ich dass es der Stoff von Captain Rogers Jacke war. Er hielt mich im Arm und lief mit mir, wo auch immer hin. Mein Kopf lehnte gegen seiner Brust. Normalerweise hätte ich jetzt wie wild rebelliert, doch im Moment konnte ich nicht mal einen vernünftigen Laut geben. Meine Lunge fühlte sich wie zerquetscht an, weswegen ich auch anfing zu husten. Jeder Huster, jede dadurch durchgeführte Bewegung tat höllisch weh.

"Sie ist wach." hörte ich die erleichtert ausatmende Stimme von Rogers.

"Hey, Anastasia? Kannst du mich hören?" tönte nun auch die Stimme von Romanoff in meinem Ohr. Mit schmerzverzerrtem Gesicht brachte ich irgendein Brummen aus meinem Mund heraus. Ich wusste ja selbst nicht, was ich sagen wollte.

"Halt durch Anastasia. Wir sind gleich da." flüsterte er mir zu.

Langsam kam ich wieder zur Besinnung. So gut es ging stieß ich mich von Rogers weg. Ich wollte keine Schwäche zeigen.

"Ich kann laufen." murmelte ich und versuchte mich weiter aus seinem Griff zu winden, weswegen er stehen blieb.

"Ist das dein Ernst?" fragte er kopfschüttelnd und machte nicht die Anstalt mich runter zu lassen.

"Lass sie runter. Tu es einfach." kam es nun auch wieder von Romanoff, die ihn ernst ansah. Er schaute zwischen ihr und mir hin und her, bis er mich mit einem Seufzen runter ließ. Sofort stieß ich mich wieder von ihm weg, dass ich ohne Körperkontakt zu einem der beiden stehe.

Wacklig stand ich auf den Beinen, aber ich stand. Für einen Moment schloss ich die Augen, atmete tief durch und versuchte den Schmerz so gut es ging zu ignorieren. Dann machte ich die Augen wieder auf und lief los. Es war nicht gerade angenehm, doch immer noch besser als schwach in den Armen vom Captain zu liegen.

Romanoff lief ebenfalls los, während der besagte Captain uns nur kopfschüttelnd folgte. Und auch wenn ich eindeutig alleine laufen konnte, so lief er dennoch direkt neben mir für den Fall dass er mich auffangen musste. Dies machte mich völlig irre. Nicht wegen seinem Beschützerinstinkt oder was weiß ich weswegen er neben mir läuft, nein viel eher, weil mich seine Anwesenheit tatsächlich ein wenig beruhigt. Und das passte mir ganz und gar nicht.

Ich war eine ausgebildete Killerin, ohne jegliche Gefühle die jeden und alles tötet. Und nun wurde ich von der Organisation, in der ich mein gesamtes Leben verbracht habe, verstoßen und damit quasi zum Tode verurteilt. Dann kommen noch zwei eigentlichen Feinde von mir, die mich plötzlich befreien und in eine bescheuerte Mission mit rein ziehen, mit der ich nichts zu tun habe. Und dort wird mir gesagt dass ich einen Namen besitze, dass ich ein Leben hatte, wenn auch nur für ein Jahr. Aber ich hatte ein Leben, einen Namen, eine Familie außerhalb des Red Rooms.

Und das alles passiert innerhalb zwei Tage und dieser Arsch von Captain schafft es nur mit seiner bloßen Anwesenheit mich so zu beruhigen, weswegen ich nicht komplett austicke. Mein gesamtes Leben wurde umgeschmissen und doch nimmt er im Moment die meisten meiner Gedanken ein. Was macht er verdammt nochmal mit mir? Wieso träume ich ständig von ihm, wieso ist er so nett zu mir, wieso habe ich ständig so ein komisches Gefühl wenn ich bei ihm bin und WIESO verdammt nochmal hat mir der Kuss gefallen?

Ich kenne ihn doch gar nicht. Und egal wie hübsch oder nett ein Mann während einer Mission zu mir war, ich hab nie etwas an mich rangelassen. Nicht ein einziges Gefühl. Aber er hat mich direkt von Anfang an aus der Fassung gebracht. Was war an ihm so anders?

In meinen Gedanken vertieft, lief ich still schweigend den beiden hinterher. Nicht mal ans fliehen dachte ich, da ich komplett verwirrt war.

Aus den Gedanken gerissen wurde ich, als der Captain uns darauf aufmerksam machte, dass wir gleich da wären. Es waren keine 30 Minuten die wir gelaufen sind, weswegen ich mir die Frage stellte, wie lange ich ohnmächtig war?! Ich wusste es nicht. Doch mir tat einfach alles weh.

"Da ist es." nickte er auf ein kleines, unscheinbares Reihenhaus. Die Straße in der wir uns befanden war friedlich. Kein Lärm, nur eine angenehme Ruhe. Eine ungewohnte Ruhe.

Er stieg die Stufen zur Tür hinauf und klopfte. Romanoff stand neben ihm, während ich aufmerksam mein Blick durch die Straße schweifen ließ.

Der Rollladen wurde von einem dunkelhäutigem Mann mit einem lila Nike Sportshirt hochgezogen. Verwirrt sah er unsere kleine Truppe an, bevor er die Tür öffnete.

"Hey Mann." begrüßt dieser Mann Rogers.

"Das hier tut mir wirklich leid. Wir müssen irgendwo untertauchen." entschuldigt sich dieser aufrichtig beim Fremden.

"Alle die wir kennen, wollen uns töten." erklärte die rothaarige Assassine.

Nachdenklich schweifte der Blick vom Fremden über sie, danach über mich und blieb schlussendlich beim Soldaten stehen.

"Nein, nicht alle." murmelte er und trat zur Seite, damit wir ins Innere eintreten konnten. Hinter uns schloss er die Tür und folgte uns ins Wohnzimmer.

"Sam Wilson, das sind Natasha Romanoff und Anastasia Koslow." stellte Rogers uns ihm vor. Bei meinem Namen sah er aufmerksam zu mir. Am liebsten hätte ich jetzt widersprochen, doch dafür hatte ich keine Kraft mehr. Es war zu viel, als dass ich mich darüber jetzt aufregen könnte.

"Ich zeig euch das Bad, ihr seht nämlich echt scheiße aus." nickte uns Wilson zu und lief vor weg. Mit einem kleinen Lächeln folgten Rogers und Romanoff ihm.

"Anastasia?" rief der blonde Soldat, als er merkte dass ich ihnen nicht folgte. Einen Moment zögerte ich, bevor ich ihnen dann doch folgte.

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