Prolog

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Ingo hatte sich nie wirklich als Kämpfer gesehen, auch wenn sein Leben ein einziger Kampf war. Er kämpfte in der Schule, zuhause, in der Disko, im Ferienlager und eigentlich überall sonst. Zuhause kämpfte er mit seinem Bruder um die letzte Packung Chips, in der Disko kämpfte er um das Mädchen seiner Träume, im Ferienlager um den besten Zeltplatz im Schatten und in der Schule kämpfte er den aussichtslosen Kampf um gute Noten. Und auch wenn er es oft nicht wahrhaben wollte, er war eine geborene Kämpfernatur.

Aber es war, als würde die Natur sehen, wie gut Ingo kämpfte. Und sie sah, wie Ingo die Packung Chips schließlich bekam, wie er das Mädchen in der Disko küsste und wie er im Ferienlager den besten Schlaf von allen hatte, weil er nicht jeden morgen von der heißen Sonne geweckt wurde. Und auch wenn Ingo nie wirklich Klassenbester wurde, so hatte er doch ziemlich gute Noten, denn er hatte sie sich erkämpft und alles, wofür er kämpfte, bekam er irgendwann auch.

Und deswegen entschied irgendeine höhere Gewalt, dass das Leben für Ingo zu einfach war, deswegen musste er nun schwerere Kämpfe bestreiten. Er kämpfte in einer Prügelei um seine Würde und dann kämpfte er im Krankenhaus gegen den Schmerz der gebrochenen Nase. Er kämpfte gegen die Trauer, die der Tod seines Vater in ihm hervorgerufen hatte und deswegen kämpfte er auch dagegen, sein Lehramtstudium zu verhauen.

Aber all diese Kämpfe waren nur Schulhofschlägereien im Gegensatz zu dem, was folgen würde. Denn eines Tages wurde Ingo von dieser höheren Gewalt in den Kampf seines Lebens geschickt, aber es war nicht mehr nur ein Kampf, es war eine Schlacht, es war Krieg. Und es war ein Krieg gegen sich selbst und gegen alle um ihn herum. Und wenn er verlor, dann würde er nicht mit einer krummen Nase da raus kommen, das wusste er. Würde er es nicht schaffen, auch diesen Kampf zu gewinnen, dann würde er auf dem Schlachtfeld elendig zu Grunde gehen. Und all seine Gegner um ihn herum würden nicht aufhören auf ihn einzuschlagen, bis er tot war.

Ingo wusste all das ganz genau und trotzdem war er gerade dabei elendig zu verlieren.

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