18. Türchen

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Michael Bublé hallte mir entgegen, kaum hatte Sean mit einem breiten Grinsen die Wohnungstür geöffnet. Der Knirps begrüßte mich fröhlich und raste sofort wieder zurück ins Wohnzimmer, wo sich sein Vater sich ein Duett mit Michael leistete.

„–holly jolly Christmas. It's the best time of the year. Now I don't know if there'll be snow. But have a cup of cheer", sang Asher mit überraschend guter Stimme und bemerkte mich im ersten Moment gar nicht. Er kämpfte gerade damit, die Lichterketten auseinander zu fieseln, die sich ineinander verknotet hatten, während Sean hibbelig daneben stand und nur darauf wartete, dass sein Vater endlich fertig war.

Ich schlüpfte aus meinen dicken Klamotten und legte meine Handschuhe gleich wieder auf die Heizung, da draußen wieder ein saftiger Schneesturm wetterte. Der Schneefall hatte in den letzten Stunden wieder stark zugenommen, sodass ich kurz mit dem Gedanken gespielt hatte, nicht zu Asher und Sean zu gehen.
Durch den Schnee zu stapfen, nur um einen Weihnachtsbaum zu schmücken, schien mir nicht gerechtfertigt, aber Ashers Lippen, die ich seit dem Kuss auf dem Weihnachtsmarkt auf meinen spüren konnte, hatten mich schlussendlich doch aus der Wohnung gelockt.

Nun zu sehen, wie sehr sich Sean auf das Schmücken freute und wie viel Mühe Asher sich für seinen Sohn machte, ließ mich meine Entscheidung auch ohne einem weiteren Kuss nicht bereuen.

„Oh, hey", grinste Asher verschmitzt, als er mich bemerkte und gleichzeitig auch die zwei Lichterketten endlich auseinander bekommen hatte.

„Hey", lächelte ich und trat um das große Sofa herum, um mir die unzähligen Baumhänger anzusehen, die auf der Sitzfläche ausgebreitet waren. Die meisten waren eindeutig und ziemlich sicher von Sean selbstgebastelt und während sie äußerlich nicht sonderlich viel hermachten, immerhin war Sean doch noch immer ein Kindergartenkind, wusste ich die Mühe dahinter zu schätzen.

„Magst du was Warmes trinken?", fragte Asher und legte die Lichterketten weit voneinander getrennt auf den Boden, damit sie sich nicht ja wieder verhedderten, ehe er aus dem Wirrwarr an Weihnachts- und Baumdeko, das rund um ihn herum auf dem Boden lag, heraus tänzelte.

„Gerne", lächelte ich. „Es ist unglaublich kalt draußen", ließ ich ihn wissen, obwohl er sich das wahrscheinlich sowieso denken konnte.

„Wir hatten schon Angst, du kommst nicht", rief Sean, der nun statt seinem Vater zwischen dem Wirrwarr stand und erst die Dekoration und dann mich mit großen Augen ansah.

Seine Worten ließen mich die Augenbrauen ein wenig zusammenziehen und zu Asher sehen, der in diesem Moment ebenfalls von seinem Sohn zurück zu mir sah. Ein leichter Rotschimmer war auf seinen Wangen zu entdecken, ehe er leise hüstelte.
„Der Schnee ist doch recht stark und ich weiß ja, dass du davon kein Fan bist", erläuterte Asher und zuckte gleichzeitig mit den Schultern. „Umso mehr freue ich mich, dass du doch da bist. Ich hätte es dir nur ein bisschen übel genommen, wenn du zuhause geblieben wärst", lachte er und drehte sich von mir weg, um in die Küche zu gehen.

„Ich wäre traurig gewesen", rief Sean, stolperte über die Dekorationen hinweg zu mir und sprang schwungvoll gegen meinen Körper. Er schlang seine Arme um meine Mitte und drückte sich fest an mich.

„Dann ist es ja gut, dass ich da bin", lächelte ich zu dem Knirps hinter und tätschelte seinen Kopf. Sean grinste daraufhin nur zufrieden, nickte energisch und hob dann seine Arme in meine Richtung, als wollte er, dass ich ihn auf den Arm nehmen sollte.

„Sean, ich denke, du bist groß genug, um auf deinen eigenen Beinen zu stehen", tadelte Asher seinen Sohn beobachtet hatte. Sean ließ sich davon jedoch nicht abbringen und sah weiterhin mit strahlenden Augen zu mir auf.

Erst als er seine Arme ein weiteres Mal auffordernd zu mir streckte, ging ich langsam in die Hocke und sah an seinem Nicken, dass das genau das war, was er von mir wollte.
Als ich auf seiner Augenhöhe war, schlang er seine Arme um meinen Hals und drückte seine Wange an meine.

„Papi hat dich vermisst", flüsterte der Knirps mir ins Ohr und ließ mir nichts anderes übrig als ihn für dafür fest zu knuddeln. Ich legte meine Arme fest um seinen kleinen Körper und drückte ihn an mich, was der Kleine nur zu genießen schien.

„Ich deinen Papa auch", antwortete ich flüsternd, was Sean begeistert quietschen ließ, ehe er wieder in Richtung Tannenbaum rannte.

„Gibt es da Geheimnisse?", fragte Asher mit forschendem Blick, grinste mir jedoch entgegen, als er mir eine dampfende Tasse hinhielt.

„Nein, nein", grinste ich und nahm dankbar das warme Getränk entgegen.

Ashers abwartenden Blick realisierte ich erst, als mir ein bekannter Duft in die Nase stieg.

„Ist–", fing ich perplex an und nahm einen tiefen Atemzug. „Ist das ein Karamellkaffee?" Ich riss erstaunt die Augen auf, als Asher stolz zu nicken begann.

„Du musst ihn probieren. Ich finde ihn fast besser als den aus dem Café letztes Mal", grinste er und nickte mir auffordernd zu.

Ich setzte die Tasse vorsichtig an meine Lippen und nippte an dem heißen Getränk. Die Hitze ließ meine Lippen pritzeln und der Geschmack, der sich auf meiner Zunge ausbreitete, entlockte mir ein begeistertes „Mmh".

„Das ist richtig lecker", ließ ich Asher wissen, der weiterhin nur stolz grinste. Ich nippte ein weiteres Mal daran, ehe ich die Tasse für einen Moment beiseite stellte, damit sie ein wenig abkühlen konnte.

„Wie hast du den gemacht?", fragte ich begeistert nach und zog die Ärmel meines Pullovers nach oben, da mir langsam doch warm wurde.

Mein Gegenüber zuckte nur mit den Schultern und wandte sich dann seinem Sohn zu, der schon sehnsüchtig wartete, dass wir endlich zu ihm kamen, um den Baum zu schmücken.

Asher begann damit gekonnt die Lichterketten um den üppigen Baum zu legen, bis diese perfekt lagen und die blaugrünen Zweige bereits jetzt schon sinnlich leuchten ließen.

„Jetzt seid ihr dran", grinste er verschmitzt und ließ sich mit einem zufriedenen Ausatmen auf das Sofa fallen. Ich warf ihm einen ungläubigen und teils genervten Blick zu, während Sean sich sofort daran machte seine liebsten Aufhänger herauszusuchen.

Schlussendlich war es Sean, der die meiste Arbeit machte. Er suchte die Hänger aus, suchte sich den perfekten Platz und hing sie selbst auf, sofern er dafür groß genug war. Wenn er an die auserkorene Stelle nicht hinaufkam, sprang ich ein, und hängte den Anhänger unter Seans penibler Anleitung auf.

Asher lag derweil weiterhin auf dem Sofa, trank aus seiner Tasse und summte fröhlich mit den Weihnachtsliedern mit, die im Hintergrund liefen. Seltsamerweise störten mich diese heute nicht einmal.

Dadurch, dass Asher mitsang und den Liedern damit eine persönliche Note verlieh, fand ich es wirklich angenehm und sogar nicht einmal mehr störend, dass der feine Herr es sich einfach auf dem Sofa bequem gemacht hatte.

„Wollt ihr Bratwurst mit Kartoffelsalat essen?", fragte Asher als Sean und ich langsam in den Endspurt kamen und der Baum schon sehr voll war.

„Ich esse alles", ließ ich ihn wissen, während Sean seinen Vater offenbar nicht zugehört hatte. Asher wartete noch einen Moment, ob sein Sohn vielleicht noch antwortete, ehe er sich mit einem Grinsen auf den Lippen abwandte.

„Und ich dachte, der feine Herr isst keine Bratwurst", schmunzelte Asher unterm vorbeigehen und ich wusste gleich, dass er damit die Situation auf dem Weihnachtsmarkt meinte, wo ich keine Bratwurst wollte.

„Hier gibt es auch keine lange Schlage", erwiderte ich grinsend und hörte den Kindsvater laut aus der Küche lachen.

„Jetzt noch der Stern", grinste Sean und hielt den großen, gelben Stern, der die Spitze des Baumes zieren sollte, stolz und auch ein wenig erhaben hoch.

„Papa? Hilfst du mir?", rief Sean in die Küche, wo Asher gerade den Tisch deckte, damit wir zeitnah essen konnten.

Für einen Moment war ich irritiert, warum Sean nach seinem Papa rief, anstatt einfach mich zu fragen, nachdem ich ihm eh schon den gesamten Baum über geholfen hatte. Als Asher jedoch dann zu uns heran trat, seinen Sohn mit Leichtigkeit auf seine Schultern setzte und sich nach vorne lehnte, damit Sean selber den Stern auf die Spitze setzten konnte, verstand ich warum.

Es war ein rührendes Bild Vater und Sohn dabei beobachten zu können, wie sie im Teamwork den Stern auf die Spitze des Weihnachtsbaum setzten.

„Wartet", rief ich von mir selbst überrascht plötzlich aus und begann fast panisch in meinem Mantel nach meinem Handy zu kramen. „Davon muss ich ein Foto machen", ließ ich die beiden wissen. „Nicht bewegen."

Asher begann zu grinsen, während Sean mir nur unbegeistert entgegen sah, ehe er wieder breit zu grinsen begann und mir stolz seine Zahnlücke zeigte, kaum hatte ich mein Handy fotografierbereit gehoben. Den Stern hielt er dabei weiterhin in den Händen.

Auch Asher lächelte in die Kamera, bevor sich die zwei Männer wieder darauf konzentrierten, den Stern richtig abzusetzen. Davon machte ich noch weitere Fotos.

„Der Baum ist wirklich schön geworden", lobte Asher uns und setzte seinen Sohn wieder am Boden ab.

„Ja!", rief Sean begeistert aus und nickte energisch.

Während Asher sich dann noch um das restliche Essen kümmerte, räumte ich die Überbleibsel ein wenig weg. Sean hatte es ich auf dem Sofa bequem gemacht und beobachtete mit großen Augen unseren Weihnachtsbaum.

Ich musste ehrlich zugeben, dass er wirklich schön geworden war.

Er war mit Abstand der schönste Weihnachtsbaum, den ich je gesehen hatte.

Nach dem köstlichen Essen, machten wir es uns wieder auf dem Sofa vor dem Kamin bequem, bis Asher Seans ins Bett brachte, da der Knirps bereits am Sofa mehrmals wegnickte.

Asher kam nach einer Weile mit einem sanften Lächeln auf den Lippen zurück ins Wohnzimmer und setzte sich nah zu mir, legte gleich seinen Arm um mich und zog mich an seinen Körper. Ich ließ es widerstandslos geschehen und schmiegte mich dann zufrieden an seine Brust, während Asher eine Decke über uns ausbreitete.

Das knisternde Feuer im Kamin, der leuchtende Weihnachtsbaum und die leise Weihnachtsmusik im Hintergrund schaffte eine so unglaublich angenehme Atmosphäre, dass ich am liebsten für immer mit Asher hier liegen geblieben wäre.

„Hängt dein Hass gegen Weihnachten vielleicht mit deiner Zeit im Heim zusammen?", fragte Asher plötzlich aus dem Nichts.

Die Frage traf mich völlig unvorbereitet und brachte mich dazu meinen Kopf zu heben und aufzusehen.

Asher wandte dabei seinen Blick auch vom Kamin ab und sah abwartend zu mir hinunter.

Ob mein Hass gegen Weihnachten mit dem Heim zu tun hatte? Darüber hatte ich mir nie Gedanken gemacht und wollte jetzt auch nicht damit anfangen.

Seine Frage hatte die angenehme Atmosphäre augenblicklich zerstört, sodass ich mich langsam aus seinen Armen windete.

„Es wird langsam spät. Ich sollte nach Hause", ließ ich ihn wissen und erhob mich im nächsten Moment vom Sofa. Asher sah mir irritiert hinterher, als ich schneller als wahrscheinlich nötig meinen Mantel überwarf.

„Draußen tobt ein halber Schneesturm, Irwin. Du kannst hier übernachten." Ashers Stimme war beinahe flehend, aber genau das brachte mich irgendwie dazu mich noch mehr zu beeilen.

Plötzlich wollte ich einfach nur noch nach Hause. Nur noch weg von Asher und von seiner Frage.

„Irwin, das ist doch blöd. Bleib doch hier", versuchte er mich erneut zu überzeugen, als ich meine Mütze über zog.

„Das passt schon", murmelte ich, schlüpfte in meine Handschuhe und versuchte dann die Knöpfe meines Mantels zuzubekommen, was kläglich scheiterte.

Asher trat mit einem leisen Seufzen an mich heran, schob meine hektischen Hände beiseite und begann meinen Mantel zuzuknöpfen, ehe er nach meinem Schal griff und ihn fest um meinen Hals legte.

„Schreib mir bitte, wenn du zuhause angekommen bist, ja?", fragte Asher und zog meine Mütze noch einmal zurecht.

Ihm wieder so nah zu sein, ließ mich urplötzlich wieder ruhig werden. Ich konnte nur nicken. Das entlockte Asher ein kleines, zierliches Lächeln, das mit seinem sonst so strahlenden kaum zu vergleichen war.

Ich wusste, dass ich mit meiner Flucht gerade alles kaputt machen könnte, aber ich konnte auch nicht einfach hier bleiben.

„Komm gut heim", lächelte er vorsichtig und machte schon wieder einen Schritt zurück, ehe er seine Hände plötzlich zu meinen Wangen brachte, sich zu mir hinunter lehnte und mir seinen sanften Kuss auf die Stirn drückte.

„Schlaf gut, Asher", flüsterte ich, weil er mir weiterhin nah war.

„Träum schön", antwortete er genauso leise. Sein heißer, nach Karamell duftender Atem traf auf meine Haut, seine Hände lagen warm auf meinen Wangen und seine Augen funkelten leicht.

Sein Anblick war so atemberaubend, dass ich mich nur auf die Zehenspitzen stellen konnte, um den Abstand zwischen uns zu überwinden und meine Lippen auf seine zu drücken.

Es war nur ein kurzer Kuss, aber ich hoffte, dass er damit verstand, dass ich ihn trotzdem wollte, dass ich nicht vor ihm konkret davon lief.
Asher erwiderte meinen Kuss, strich mit seinen Daumen sanft über meine Wangen und lächelte mir dann liebevoll entgegen, als wir uns langsam lösten.

„Wenn du mir in einer Stunde noch nicht geschrieben hast, gehe ich dich suchen", ließ er mich mit ernstem Tonfall wissen, was mich leise lachen und nicken ließ.

Ein letztes Mal berührten sich dann unsere Lippen, ehe ich mich auf den Nachhauseweg machte.

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