Kapitel 4

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Viel Spaß mit Kapitel 4!

(Rechts ein Bild von Harry(2011))

BOOTCAMP (Bereits 3 Tage im Gange)

Allein lief ich durch die Wembley Arena von London. Wie konnten Liam und ich nur so streiten?

Traurig ging ich durch den Gang indem die Teilnehmer des Bootcamps untergebracht waren. Seid geraumer Zeit hatte ich Liam nicht mehr gesehen. Wir redeten schon seid 2 Tagen nicht miteinander.

Wieso musste er auch an meinen Laptop gehen? Neugieriger Trottel!

Meine Wut auf ihn schwand, als ich nun endlich den großen Saal erreichte. Viele der Kandidaten standen auf der Bühne um das Tanzen zu üben. Unter ihnen war Liam. Ich erkannte seine blonden Haare sofort.

Ohne weiter nachzudenken setzte ich mich in die erste Reihe und beobachtete die Tänzer.

Ohne richtig aufzupassen wanderte mein Blick durch die Menge.

***Was vorher geschah***

"Liam bist du fertig?", fragte ich beim Betreten des Zimmers.

Ich sah meinen Bruder über meinen Laptop gebäugt. Eine E-Mail stand offen und er las sie.

War das ... ?!

"Liam! Was soll das?", fragte ich empört und lief auf ihn zu. Mit einer schnellen Bewegung schloss ich den Computer. Ein leisen 'Kling' war zu hören, als er sich ausschaltete.

"Wieso hast du nicht geantwortet?", fragte er gerade heraus.

Liam hatte die E-Mail des Internates gelesen. Sie hatten mir einen zweijährigen Praktikumsplatz angeboten. In Island!

"Das ist dein Traum Ruby! Schon seid so langer Zeit!", rief er aus und gestikulierte wild mit den Armen.

Er hatte Recht. Das Praktikum wäre bei einer Isländischen Pferdezucht. Ich wollte irgendwann mal Tierärztin werden und mich auf Islandpferde spezialisieren. Das wäre eine Chance für mich, die nie mehr wieder kommen wird. Aber ich hatte bereits beim letzten Mal Liams Auftritte verpasst. Ich bin nicht für ihn da gewesen, als Simon ihn nach Hause schickte. Nochmal konnte ich das nicht.

"Ich wollte nicht schon wieder deine Auftritte verpassen!", schrie ich ihm entgegen.

"Hier geht es nicht um mich, sondern um dich! Das ist deine Zukunft!"

"Aber das hier ist auch deine Zukunft und ich wollte nicht schon wieder nur eine Randfigur in alle dem sein Liam! Ich weiß wie viel dir das bedeutet und ich möchte dir dabei zur Seite stehen!"

"Aber du versaust dir damit dein Leben! Und ich lasse nicht zu das du das wegen mir machst!", er fuhr sich mit einer Hand durch die Haare. Seine Stimme wurde schweicher.

"Bitte Ruby ... ich will das du fährst!", bettelte er.

"Ich kann nicht ... ", stammelte ich, "der Flug gänge direkt nach der Bootcampentscheidung!"

"Klar kannst du! Du fährst!"

"Nein!"

Er wurde wieder wütend. "Wieso kannst du dir nicht einmal was von mir sagen lassen? Wieso bist du immer so stur? Ich bin dein Bruder und ich versichere dir das es mir gut gehen wird. Auch ohne dich! Ich hab es satt mich von dir beschützen zu lassen!"

Kaum waren die Worte ausgesprochen realisierte er was er da gesagt hatte.

Das bedeutete es ihm also? Das ich hier war?

Ich blinzelte ein paar Mal überrascht.

"Ruby ... das ... so meinte ich es nicht! Ich-", stammelte er unbeholfen.

"Schon ok Liam. Ich hab verstanden. Mein Flug ist schon so gut wie gebucht", ich schenkte ihm ein schwaches Lächeln und zog mein Handy aus der Tasche. Ohne noch einmal zu ihm zu sehen ging ich aus der Tür.

***Gegenwart***

Mein Flug war wirklich gebucht. Mom hatte mir bereits meine Koffer gebracht. Ich würde direkt nach der Entscheidung verschwinden!

Ohne es mir eingestehen zu wollen: Tief in meinem Inneren wusste ich das ich es nicht über mich bringen würde einfach zu gehen. Ich wollte wenigstens wissen ob er es wieder eine Runde weiter schaffte oder nicht.

Liam litt in seiner Kindheit unter einer unfunktionalen Niere. Es ging ihm lange sehr schlecht und ich wurde zu einer Art 'Krankenschwester' für ihn. Seid ich ihn so gesehen hatte ... in den Krankenhausbetten ... fühlte ich mich für ihn verantwortlich. Die Zeit im Internat war schon eine Qual gewesen, aber wenigstens konnte ich da an den Wochenenden nach Hause.

Die zwei Jahre in Island würden anderster werden. Die Ranch befand sich am Rand der Insel. Dort hab es keinen Fernseher, kaum Handyempfang und geschweige denn Internet.

Auf was hatte ich mich da nur eingelassen?

Mein Blick glitt über die Leute auf der Bühne. Am Rand stand eine Gruppe Jungen und ich erkannte einen unter ihnen wieder.

Es war Harry Styles!

Seid wir hier in London angekommen waren hatte ich noch nicht einen der mir bekannten Teilnehmer gesehen! Auch den kleinen irischen Justin Bieber nicht.

Doch da stand Harry. Seine braunen Locken vielen ihm genauso wild um den Kopf wie ich es in Erinnerung hatte. Zugegeben: Ich hatte mir sein Video noch öfter angesehen. Wenn ich nicht hinter Liam stehen würde, dann wäre er vermutlich mein Favorit!

Er war in einer Unterhaltung verwickelt und so konnte ich ihn eine Zeit lang anstarren. In welchem Zimmer er wohl untergebracht war?

Harry war größer, als ich ihn mir vorgestellt hätte. Seine Figur war dünn, selbst in den weiten grauen Jogginghosen, die er trug. Das dunkelrote T-Shirt, das er anhatte ließ ihn rausstechen.

Als ob er meinen Blick spühren würde drehte er sich plötzlich zu mir um. Er sah mir direkt in die Augen.

Auch wenn ich solche Momente in Büchern oder Filmen immer total kitschig und unrealistisch fand, könnte ich es in diesem Augenblick nicht besser beschreiben:

Alles schien still zu sehen. Jeder noch so kleine Gedanke, der eben noch in meinem Kopf gewesen ist, war nun wie ausgewischt. Alles was ich noch tun konnte, war ihn anzusehen. Als würde nichts Anderes mehr zählen.

"Grün", schoss es mir in den Kopf. "Seine Augen sind Grün."

Harry unterbrach unseren Blickkontakt. Auch wenn es mir vorkam wie eine Ewigkeit, hatten sich unsere Augen für höchstens 5 Sekunden getroffen.

Als erwache ich aus einer Starre, war ich vollkommen verwirrt. Hätte mich jetzt Jemand nach meinem Namen gefragt hätte ich vermutlich mit 'Horst' oder sowas geantwortet.

Unsicher drückte ich mir die Hand gegen die Schläfe, als könnte das dieses komische Gefühl vertreiben.

"Alles klar bei dir?", hörte ich eine Stimme hinter mir. Verwundert über den starken Akzent drehte ich mich um und sah in zwei riesige, blaue Kulleraugen.

"Hi!", sagte ich und lächelte, "du bist Niall Horan, richtig?"

Der blonde Junge grinste und ließ sich, ohne Vorwarnung, neben mir in den Sitz fallen.

"Ja genau", antwortete er und ich musste lachen.

"Schön dich jetzt lachen zu sehen. Du sahst traurig aus?"

"Nein ... nein mir gehts gut. Ich war nur in Gedanken!", beruhigte ich ihn und er schien sich wirklich zu entspannen.

"Lachst du mich aus?", fragte er plötzlich und zog die Mundwinkel nach unten. Er wirkte wirklich wie ein kleines, motziges Kind.

"Nein. Ganz und gar nicht! Ich liebe deinen Akzent! Er bringt mich zum lachen", antwortete ich ehrlich und sein Lächeln kehrte zurück.

"Woher wusstest du wer ich bin?", Niall's Blick lag nun auch auf den anderen Kandidaten, die noch immer ihre Tanzschritte übten.

"Mein Bruder nimmt teil und wir haben uns Videos der Konkurrenz auf Youtube angeschaut."

"Mmmhh", brummte er, ohne seinen Blick abzuwenden, "wie heißt dein Bruder?"

"Liam. Liam Payne", nun hatte ich Nialls Aufmerksamkeit.

"Sein Auftritt war atemberaubend! Außerdem ist er ein echt netter Kerl! Du bist seine Schwester? Cool!", seine Laune schien sich plötzlich um ein dreifaches verbessert zu haben! Ich grinste wieder. Nun war er wie hyperaktiv und wippte nervös mit dem Fuß.

"Morgen sind die Entscheidungen", meinte er leise und sah wieder auf die Bühne, sein Blick fiel auf Liam, "ich bin mir sicher er kommt weiter!"

Etwas an seinem Ton ließ mich stutzen. "Und du nicht?", fragte ich deshalb und so wie er nun das Gesicht verzog, wusste ich, das ich den wunden Punkt getroffen hatte.

Ich schwöre dieser Niall wechselte seine Laune im Sekunden-Takt!

"Hey!", ich legte ihm eine Hand auf die Schulter, "klar schaffst du das! Du bist gut! Und all das Glück Irlands ist auf deiner Seite!"

Er lachte und ich war froh darüber. Diesen Jungen traurig zu sehen erschien mir einfach falsch.

Zusammen saßen wir noch eine Weile dort und schauten dem Tanztraining zu. Meine Aufmerksamkeit war dabei immer auf Harry oder Liam gerichtet und ich denke Niall bemerkte das.

"Er ist gut nicht wahr?", fragte er unerwartet und sah mich an.

"Wen meinst du?", versuchte ich die Situation zu überspielen. Er hatte mich beim starren ertappt!

"Harry Styles"

"Ja, er ist wirklich gut ..."

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Am Abend ging ich erst spät zu unserem Zimmer zurück. Liam würde vermutlich schon schlafen und genau das hatte ich beabsichtigt.

Es war bereits nach 11, als ich nun die dunklen Flure entlang ging. So gut wie alle Teilnehmer schliefen, nur hier und da hörte man leise Musik. Morgen früh sind die Entscheidungen. Morgen Mittag ging mein Flug nach Island.

Gedankenverloren blieb ich mitten im Gang stehen. Ich holte mein Handy hervor und sah auf das Display.

7 entgangene Anrufe. 3 ungelesene Nachrichten

Justin hatte mir geantwortet. Den ganzen Tag hatte ich nicht mehr an unser Telefonat von gestern gedacht. Er war richtig wütend während ich ihm erklärte, dass ich nicht mehr nach Hause kommen würde. Natürlich beendete das unsere Beziehung. So hatte ich ihn noch nie erlebt. Er schrie regelrecht ins Telefon und verfluchte mich in den höchsten Tönen. Vielleicht hatte Liam immer Recht gehabt. Ich war nur froh das ich es ihm nicht persönlich habe sagen müssen.

Die Anrufe und Nachrichten waren alle von ihm. Ich öffnete eine Nachricht und las:

"Du kannst nicht einfach so fahren ohne mich vorher zu fragen!"

Das hatte er schon am Telefon gesagt. Ich hätte ihn um Erlaubnis fragen müssen, schließlich wäre ich seine Freundin.

"Niemand macht einfach so mit mir Schluss"

Ich wurde unruhig. Das klang nicht gut.

"Wir sehen uns noch!"

Ok. Das machte mir nun wirklich Angst! Liam sollte davon wissen. Ohne auszupassen drehte ich mich um und stieß mit Jemandem zusammen.

"Autsch. 'Tschuldige-", brachte ich hervor, doch dann wurde mir der Mund zugehalten. Geschockt realisierte ich wer mich da im Griff hatte:

Justin

Vor Zwei Tagen hätte ich nie gedacht, dass ich mal solche Angst vor ihm haben könnte!

Liam hatte Recht ... er hatte ja so Recht ...

"Und du hast gedacht ich lasse dich einfach so abhauen?", flüsterte er mir ins Ohr. Sein heißer Atem ließ mir einen Schauer über den Rücken laufen.

Ich versuchte mich gegen ihn zu wehren, doch er presste mich mit seinem ganzen Gewicht gegen die Wand. Hätte ich bei Liams Boxtraining nur besser aufgepasst!

"Du verschwindest nicht einfach so!", redete er weiter, seine Stimme klang zynisch, "ich hab hier das letzte Wort!"

Damit schloss sich seine andere Hand um meinen Hals. Panik stieg in mir auf, als meine Luft knapp wurde und er mir die Möglichkeit nahm zu atmen.

"Ich entscheide ob du gehst und wohin du gehst. Ich schwöre-"

Mit einem Ruck wurde Justin von mir weggerissen. Sein Griff um meinen Hals lockerte sich jedoch nicht und so gingen wir gemeinsam zu Boden. Hart knallte ich mit dem Kopf auf und kurz sah ich Sternchen. Mein Blick verschwamm.

Neben mir spührte ich wie Justin sich aufrappelte. Seine Hand schloss sich um meinen Arm und er zwang mich dazu mit ihm aufzustehen.

"Lass sie gehen", hörte ich eine Stimme sagen. Sie klang drohen und bekannt für mich. So tief ...

Ich brachte meine Augen dazu sich zu fokusieren und endlich wurde mein Blick schärfer.

"Harry?", brachte ich über die Lippen. Meine Stimme kratzte im Hals, warscheinlich gab das Morgen eine schöne Schwellung.

"Was willst du?", brummte Justin und sah Harry böse an. Sein Griff um meinen Arm lockerte sich nicht, stattdessen zog er mich näher zu sich. Ich winselte kurz, als er meine Haut quetschte.

"Ich will das du sie gehen lässt. O.k?", sagte er wieder in der tiefen, gefährlichen Stimme. Seine grünen Augen blitzten im dunkeln und er wirkte bedrohend.

"Bring mich dazu!", rief Justin aus. Wieso hatte uns noch Niemand gehört?

Mein Blick schwankte alamiert zwischen Harry und Justin hin und her.

Harrys Augen waren auf meinen Arm gerichtet. Auf die Stelle, wo Justin mich festhielt.

Justin hingegen starrte Harry nur an. Ich kannte diesen Blick. Wieso habe ich bis jetzt nie gemerkt was er wirklich bedeutete?

"In weniger als einer Minute ist dieser Flur gestürmt mit Security", begann Harry leise, "ich gebe dir sogar Vorsprung, wenn du sie jetzt gehen lässt!"

"Du machst mir keine Angst"

"Die solltest du aber haben"

Harry schritt näher an den Notfallschalter. Einer dieser kleinen Glaskästen, die Alarm schlugen sobald die Scheibe durchschlagen wurde.

Justin schien zu überlegen. Er zog mich noch ein wenig näher und hob dabei die andere Hand, um Harry zu signalisieren das er aufgab.

"Das war nicht unsere letzte Begegnung Ruby", hauchte er mir ins Ohr, "vergiss mich nicht!"

Mit einem angewiderten Laut stieß er mich beiseite und ich knallte wieder gegen die Wand. Justin warf mir und Harry einen letzten Blick zu ehe er auf dem Absatz kehrt machte und den Flur entlangging. Ich sah ihm geschockt nach, bis er um die Ecke bog.

Im ersten Moment wusste ich nicht was ich tun sollte. Was war gerade passiert?

Harrys Bewegung neben mir brachte mich dazu ihn anzusehen. Seine günen Augen hatte er entwas zusammengekniffen und so sah er mich forschend an. Als wolle er feststellen was ich nun als nächstet tat.

Ohne das ich es wollte begannen die Tränen zu fließen. Ich zitterte unkontrolliert und sank die Wand hinab.

Harry setzte sich neben mich und schnell hatte er die Arme um mich gelegt. Ich klammerte mich an sein Shirt und vergrub das Gesicht in seiner Schulter.

"Shhhhh", hörte ich ihn immer wieder sagen, "alles wird gut. Er ist weg."

"Bitte ... sag keinem was davon, ja?", flüstere ich und sah zu ihm hoch.

"Ok", antwortete er schlicht und begann leise zu summen. Ich spührte wie seine Brust vibrierte und irgendetwas daran beruhigte mich imens.

Nach wenigen Minuten schlief ich ein.

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(Am nächsten Morgen)

Ein Poltern weckte mich und ich schreckte aus dem Schlaf. Kerzengerade saß ich im Bett ... moment ... Bett?

Verwirrt sah ich mich um. Das Licht war an und ich lag in einem Bett, aber das war nicht mein und Liams Zimmer! Mein Blick wanderte weiter und ich sah ... Harry?

Er stand mitten im Raum. Zu seinen Füßen lagen zwei leere Glasflaschen und es sah aus als wäre er gerade dagegengelaufen.

"Tschuldige", sagte er schüchtern und fuhr sich mit einer Hand durch die dichten Locken.

"Ähm ... kein Problem ...", stammelte ich. Ok das war merkwürdig!

"Es ... es tut mir Leid wegen Gestern", meinte ich leise und vermied es ihn anzusehen.

"Kein Ding. Ich war nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort", antwortete er schlicht und setzte seinen Weg durchs Zimmer fort.

"Ist das dein Zimmer?", fragte ich beschämt. Ich will gar nicht wissen wie er mich hergebracht hat.

"Ja. Ich hätte dich schlecht so verweint wie du warst zu deinem Bruder bringen können", meinte er und wühlte in einem großen Koffer.

"Woher weißt du wer ich bin?", fragte ich neugierig.

"Woher wusstest du wer ich bin?", stellte er mir die gegenfrage. Er grinste breit und wühlte dann weiter. Irgendwann zog er etwas langes braunes hervor. Danach schmiss er es mir entgegen.

Reflexartig fing ich es auf. Ich erkannte das braune Stück Stoff als einen Schal. Wofür sollte-

"Der kleine Ire, mit dem du dich gestern währen des Trainings unterhalten hast, Niall? Er hat mir von dir erzählt."

Er lehnte sich gegen die Wand und verschränke die Arme vor der Brust. Ein Lächeln spielte auf seinen Lippen.

"Niall?", fragte ich verwirrt, "was hat er dir gesagt?"

"Das du deine Augen gar nicht von mir lassen konntest!", er lächelte breiter. Auf seinen Wangen erschienen Grübchen, die mich dazu brachten ebenfalls zu lächeln.

Moment ... was hatte er gesagt???

"Ugh ... diese Kobolde!!!", rief ich aus und schmiss ihm den Schal zurück.

Harry lachte laut. Das ist das erste Mal das ich ihn lachen höre, schoss es mir durch den Kopf.

Wir unterhielten uns noch lange. Ich sah ihm dabei zu wie er sich für die Entscheidung fertig machte. Hier und da musste ich ihm meine Meinung zu einem Outfit sagen. Der Morgen verflog und bald hatten wir 9 Uhr. Die Entscheidung war um 10.

"Ich sollte mich auch mal umziehen gehen, außerdem macht Liam sich sicher Sorgen", seufzte ich irgendwann.

Schnell schälte ich mich aus der Bettdecke und schwang die Beine aus dem Bett. Zu meiner Überraschung kam Harry auf mich zu und stellte sich hinter mich. Er hatte wieder den Schal in der Hand und legte ihn mir nun locker um den Hals. Ich drehte mich zu ihm um. Wir standen so nah zusammen, dass es mir die Sprache verschlug.

"Du solltest deinen Hals in der nächsten Zeit ein wenig verstecken", flüsterte er. Mit einem Finger strich er über die Haut und ich spührte wie sie unangenehm unter der Berührung spannte. Vermutlich war er übersäht mit blaunen Flecken.

"Danke", sagte ich und er trat einen Schritt zurück.

Etwas enttäuscht machte ich mir meinen Weg zur Tür. "Wir sehen uns später?", fragte ich.

"Klar"

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"Wo bist du gewesen?"

Kaum machte ich die Tür auf stand Liam vor mir.

"Ich war ... weg", antwortete ich und ignorierte ihn. Ich ging quer durchs Zimmer zu meinem Koffer. Liams Augen folgten mir argwöhnich.

Schnell zog ich mir mein T-Shirt über den Kopf und griff nach meinen Dusch-Sachen.

Liam sah mir immer noch nach, als ich im Bad verschwand.

Zwanzig Minuten später kam ich zurück ins Zimmer. Liam saß auf dem Bett und schien auf mich zu warten.

Ich trug nun ein weißes Top, es floss seidig an mir hinab. Außerdem hatte ich Harrys Schal um den Hals. Wie ich es mir gedacht hatte war mein Hals übersäht mit blauen Flecken und Schrammen. Auch mein Arm war blau, doch das konnte ich mit ein wenig Schminke überdecken. Die tiefen Augenringe vom Weinen hatte ich überschminkt und nun sah ich einigermaßen respektabel aus.

Meine Füße steckten in Ballarinas und ich zeigte viel Bein, durch die kurzen Jeanshosen. Die blonden Locken fielen mir über die Schultern.

"Du siehst gut aus", sagte Liam leise.

"Danke", antwortete ich knapp und zupfte den Schal zurecht. Hoffentlich verdeckte er alles!

Ich schmiss meine alten Klamotten in meinem Koffer und suchte nach meiner Umhängetasche. Sie würde gut zu Harrys Schal passen.

Harry ... sofort breitete sich ein Lächeln in meinem Gesicht aus.

"Es tut mir Leid", hörte ich Liams Stimme und die unterbrach meine Träumerei.

Ich drehte mich langsam um und sah ihn traurig an.

"Es tut mir wirklich Leid Ruby! Du weißt das ich es nicht so gemeint habe!", Liam stand auf und kam auf mich zu.

"Ich weiß", gab ich zu, "aber es hat trotzdem weh getan."

"Es tut mir Leid!", damit umarmten wir uns. Ich hatte ihn vermisst. Sein gewohnter Geruch stieg mir in die Nase und ich fühlte mich gleich besser.

"Du fährst nach der Entscheidung?", flüsterte er mir ins Haar.

"Ja"

"Ich bin froh das du hier bist"

"Du schaffst das!", ich befreite mich aus seinen Armen und lächelte ihn an, "zeigen wir es ihnen!"

Schnell hauchte ich ihm einen Kuss auf die Wange und nahm seine Hand.

"Gehen wir!"

Das nächste Vorsingen stand an.

Das Finale des Bootcamps.

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