Kapitel 9

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„Jette!“, rief Hagrid, als Hermione, Harry und ich ihn ein paar Tage später besuchten.
Er griff nach meiner Hand und sah erst meinen neuen Ring, dann mich erstaunt an. „Is' da irgn'was, was du mir erzähl'n willst?“, fragte er. Er tat so, als sei er mir böse, dass ich ihm noch nicht davon erzählt hatte, doch das Funkeln in seinen Augen und das breite Lächeln verrieten ihn.

„Tja…“, sagte ich, „Wie du siehst, werden Dean und ich heiraten.“
Wie jedes Mal, wenn ich daran dachte, stahl sich ein breites Grinsen auf mein Gesicht.

Hagrid zog mich in eine knochenbrecherische Umarmung, hielt mich dann aber ein Stück von sich weg.
„Ich werd doch eingelad´n, nich´?“, fragte er schon fast misstrauisch. „Natürlich!“, versicherte ich ihm.
In den letzten Tagen hatte ich immer wieder über unsere Hochzeit nachgedacht, und auch, wenn das Ganze noch ziemlich lange hin war, schließlich würden wir erst nach der Schule heiraten, war ich mir schon jetzt sicher, dass ich keine zu große Feier wollte.

Die Weasleys, Harry, Hermione und ein paar Freunde, das würde mir vollkommen genügen. Ich schätze, wenn man eine Hochzeit so riesen groß feiert, dann kann man sie gar nicht so wirklich genießen und sie bedeutet eher Stress.

Nachdem diese Sache geklärt war, begann Hagrid von den neusten Tierwesen, die er für den Unterricht zusammen gesucht hatte, zu erzählen.

Erst, als es Draußen bereits ziemlich dunkel war, verabschiedeten wir uns.

Als ich einige Minuten später den Schlafsaal betrat, die anderen waren noch im Gemeinschaftsraum geblieben, zog ich mir meinen Pyjama an und setzte mich dann mit einer dicken Decke aufs Fensterbrett.
Mein Blick schweifte nach draußen und blieb am Mond hängen, der groß und rund am Himmel schien.

Ich fragte mich, ob ich je wieder einen Vollmond würde sehen können, ohne, dass sich diese kalte Trauer in mir breit machte.
Als Sirius gestorben war, hatte ich nicht verstanden, warum Harry so am Boden zerstört war. Ich hatte getrauert, keine Frage, doch das Leben ging weiter.
Erst, als ich während der Schlacht von Remus seinem Tod erfahren hatte, hatte ich nachvollziehen können, wie mein Bruder sich gefühlt haben musste.

Mum und Dad hatten unsere Paten perfekt ausgesucht, fast so, als hätten sie bereits gewusst, wie wir später einmal werden würden.
Ich mochte Sirius wirklich, aber es war einfach nicht das gleiche, wie mit Remus.

Irgendwann musste ich eingeschlafen sein, denn als ich die Augen aufschlug, musste ich erst einmal blinzeln um mich an das helle Licht zu gewöhnen, dass mir nun entgegen schien.

Es dauerte einen Moment, bis mir klar wurde, dass ich zum Unterricht musste, doch als es mir auffiel, sprang ich wie von der Tarantel gestochen auf.
Mein Blick glitt hektisch durch den Schlafsaal, die Betten der anderen waren alle leer, warum hatte mich denn niemand geweckt?
So unauffällig konnte ein riesiger Deckenhaufen auf dem Fensterbrett doch nicht sein, oder? Während ich in Rekordzeit, ein Blick auf die Uhr hatte mir verraten, dass der Unterricht bereits in zwanzig Minuten beginnen würde, in meine Uniform schlüpfte, massierte ich mir den Nacken.

Wie hatte ich in so einer unangenehmen Pose nur die ganze Nacht lang durchschlafen können?
Eilig stopfte ich ein paar Bücher in meine Tasche und schwang mir diese über die Schulter, ehe ich aus dem Schlafsaal eilte.

Wie nicht anders zu erwarten, war der Gemeinschaftsraum fast leer, nur ein paar fünft Klässler saßen in einer Ecke und unterhielten sich.
Schnellen Schrittes, man könnte es fast schon als rennen bezeichnen, lief ich hinunter zur großen Halle.
Die Türen standen wie immer weit offen und die Schüler saßen an ihren Tischen, es würde nicht lange dauern, bis sie zu ihren Unterrichtsräumen aufbrachen.

Doch irgendetwas war anders. Das Gemurmel, das in der Luft lag, hatte eine ganz andere Stimmung als sonst, es klang aufgeregt, nervös und vielleicht sogar schon ein wenig ängstlich.

Mit gerunzelter Stirn lief ich den Gryffindortisch entlang zu meinen Freunden. Auch sie hatten die Köpfe zusammengesteckt und unterhielten sich angeregt, sodass sie mich erst bemerkten, als ich direkt hinter ihnen stand.

„Warum hat m…“, setzte ich an, verstummte dann aber augenblicklich, als ich den ernsten Blick meines Bruders sah.

„Morgen“, sagte Harry.

„Was ist passiert?“, fragte ich ihn argwöhnisch. Was konnte geschehen sein, dass die ganze Schülerschaft in Aufruhr versetzte und dafür sorgte, dass mein Bruder derart besorgt drein blickte?

Harry rutschte ein Stück beiseite, sodass ich mich zwischen ihn und Dean, der mir einen kleinen Gutenmorgenkuss auf die Stirn gab, setzen konnte.

Er sah mich ernst an, „Es gab einen Ausbruch. Aus Azkaban.“

Meine Kinnlade klappte nach unten und es fühlte sich so an, als wenn mir jemand die Bank unterm Hintern weggezogen hätte.
„Das ist nicht dein Ernst!“, flüsterte ich, „Wer?“

„Doch, leider schon.“, sagte Dean und Ginny fügte hinzu: „Wir wissen noch nicht, wer es ist, der Tagesprophet hat noch keine genaueren Informationen herausgerückt.“

Das konnte doch nicht war sein! Kingsley hatte nach der Schlacht dafür gesorgt, dass die verbliebenen Todesser so sicher gefangen gehalten wurden, wie es nur ging. Wenn jetzt welche von ihnen entkommen waren, dann hieß das, dass es einen Verräter gab, und wenn da einer war, dann bestand auch eine große Wahrscheinlichkeit, dass es einen weiteren gab, oder zwei oder drei oder wie viele auch immer.

„Das kann doch einfach nicht wahr sein!“, murmelte ich und lehnte meinen Kopf an  Dean´s Schulter. Sanft streichelte er mir über den Arm und aus irgendeinem Grund beruhigte mich diese leichte Berührung unfassbar.

„Was sollen wir jetzt machen?“, fragte ich nach einem kurzen Schweigen. „Nichts!“, antwortete Hermione entschlossen, „Wir beenden unser Schuljahr und lassen dieses Mal das Ministerium die Arbeit machen!“

Ich konnte verstehen, dass sie keine Lust auf erneute Gefahr hatte, aber ich konnte mir nicht vorstellen hier zu sitzen, zu lernen und so zu tun, als sei nichts geschehen, während dort draußen Todesser frei herum liefen.

„Aber sie werden unsere Köpfe rollen sehen wollen!“, versuchte ich sie zu überzeugen und sah Hilfe suchend zu Harry.
„Jette, ich will nicht, dass ihr da raus geht und sie jagt!“, sagte Dean. Seine Stimme war ruhig, aber entschlossen, „Du glaubst gar nicht, wie schrecklich es letztes Jahr war zu wissen, dass du Voldemort hinterher jagst.“

Ich schloss die Augen und holte tief Luft. „Nun gut.“, sagte ich und griff nach einer Scheibe Toast, als wäre die Sache erledigt. Doch das war sie nicht. Während ich aufstand,sah ich Dean an und ich wusste, dass er mir nicht abnahm, dass ich freiwillig einfach so hier bleiben würde.

Schweigend machten wir uns auf den Weg zu unseren Klassenräumen.

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