Kapitel 1

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Es war ein gemütlicher Abend in Distrikt 7. Die Abendsonne schien durchs Fenster meines Hauses im Dorf der Sieger. Hier wohnte ich allein.
Meine Familie war von diesem Snow umgebracht worden, nachdem ich mich nicht für ihn und sein dreckiges Kapitol ausziehen wollte.
Außerdem war ich die einzige noch lebende weibliche Siegerin meines Distrikts. Aber sagen wir so: ich vermisse die anderen Siegerinnen nicht. Sie waren hinterhältig und lästig gewesen.
Ich schaltete meinen Fernseher ein. Wie jedes Jahr hielt Snow eine Rede vor den Hungerspielen. Ich hasste es. Die Hungerspiele hatten mir jeden genommen, den ich liebte und trotzdem musste ich jedes verdammte Jahr diesen halb verhungerten Kindern als Mentorin bei den Spielen beistehen. Keiner von ihnen hatte bisher etwas getaugt.
Vielleicht lag es auch an mir, aber das war mir egal. Wer die Spiele gewinnt wird nicht glücklich. Manchmal wünschte ich mir, ich wäre in der Arena gestorben, dann müsste ich mir das nicht mehr antun.
Dieses Jahr war auf jeden Fall ein Jubel Jubiläum. Hurra. Das hieß wieder irgendeine beschissene Besonderheit, um das Kapitol zu unterhalten. Und wir mussten darunter leiden. Als würde es den Distrikten nicht schon schlimm genug gehen.
Beim letzten Jubel Jubiläum wurden statt 24 Tributen die doppelte Anzahl in die Arena gesteckt,  absolut abscheulich.
Snow laberte und laberte, bis er endlich seinen Umschlag hervorzog. Er war golden mit einer 75 darauf. Er öffnete den Umschlag und zog langsam ein Stück Papier heraus. Er räusperte sich, rückte die weiße Rose an seinem Jackett zurecht und begann zu verlesen:
"Anlässlich der 75. Hungerspiele, werden dieses Jahr die Tribute aus den bereits bestehenden Siegern der einzelnen Distrikte ausgewählt."
Ich schnappte nach Luft. Das war nicht sein Ernst, oder? Ich nahm den nächstbesten Gegenstand und warf ihn gegen die Wand. Ich schrie und hämmerte mit den Fäusten auf den Couchtisch. Meine Finger krallten sich ins Sofakissen. Eine Welt schien für mich zusammenzubrechen, ich dachte, Snow hätte mir bereits alles genommen, doch diese Verlesung trieb es nun auf die Spitze. Wie verrückt geworden rannte ich durch das Haus, schrie, schlug und trat wild um mich, bis ich den Frust endlich fertig hinausgebrüllt hatte. Ich fasste mich langsam wieder. Ich richtete mich auf und traf eine Erkenntnis. Ich musste es ihnen dieses Jahr heimzahlen. Ihnen allen. Snow, den Spielmachern, dem gesamten gottverdammten Kapitol. Dieses Jahr würde Präsident Snow das ausbaden müssen was er mir angetan hatte. Ich hatte nichts mehr zu verlieren. Ich würde nichts scheuen, um eine Bewegung auszulösen. Eine Bewegung gegen das Kapitol.
Eine Bewegung gegen Coriolanus Snow.

Ich stand auf. Ich sammelte die, jetzt kaputte, Holzschüssel auf, die ich vorhin in meinem Ausraster gegen die Wand geschmettert hatte. Ich warf sie in den Müll und fing an grübelnd hin und her zu laufen.
Wie konnte ich mich rächen? Mir fiel absolut nichts ein. Ich legte mich ins Bett und versuchte einzuschlafen. Aber mein Kopf war voll mit Plänen gegen den Präsidenten, die aber definitiv nicht funktionieren würden. Oder vielleicht doch? Mit genug Verbündeten? Ich lag die halbe Nacht lang wach, was vielleicht nicht so gut war. Morgen würde meine Stylistin kommen und mich verunstalten. Und dann musste ich zur Tribüne und für die Spiele ausgewählt werden. Wenn ich eine Bewegung starten wollte, musste ich ausgeschlafen sein.
Irgendwann zwischen 3 Uhr nachts und Morgengrauen schlief ich ein. Es war kein wirklich erholsamer Schlaf. Ich hatte lauter Albträume aus der Arena. Albträume von Menschen, die ich getötet hatte. Bei dem Gedanken das nochmal durchmachen zu müssen wurde mir ganz schlecht. 

Am nächsten Morgen wurde ich durch die schrille Türklingel geweckt. Meine supertolle Stylistin war da. Damit meine ich übrigens die unfähigste Frau auf diesem Planeten.
Sie wuselte herein, zusammen mit einem riesigen Koffer voll mit Utensilien.  Hinter ihr trödelte ihr Styling Team herein. Sofort nahmen Mabry, Steve und Rachel mich mit ins Bad.
Sie wollten mich zwingen in irgendwelche Badewannen mit ekelhaftem Badezusatz zu steigen, aber ich weigerte mich. Stattdessen duschte ich einfach normal.
Als sie fertig waren mit Gesichtspflege und Beinhaare abreißen kam Jill Frieks, die Stylistin in den Raum. Sie hatte ein Kleid dabei. Naja, Lumpen traf es eher. Es war ein hässliches Kleid aus einem Stoff, der mit Holzschnitten bedruckt war, wie immer, passend für Distrikt 7, Holzindustrie.  Außerdem hatte es grüne Rüschen.
Ich ignorierte sie gekonnt, ging in mein Schlafzimmer und suchte mir mein eigenes Outfit aus. Bei der Ernte war das noch in Ordnung, aber danach würde ich immer in ihrer Schande von Mode rumlaufen müssen. Allein bei dem Gedanken daran verdrehte ich die Augen: Hätte ich doch bloß einen Stylisten wie Flammenmädchen Katniss Everdeen aus den letzten Spielen.

Wir gingen alle zusammen aus dem Haus zur Ernte. Wir liefen über lange Pfade, an heilen sowie kaputten Häusern und dem Auspeitschungsplatz vorbei und erreichten schließlich die Veranstaltung. Ich stellte mich, die Arme verschränkt auf die Bühne und schaute grimmig. Mein Blick glitt über die Friedenswächter und andere Personen aus dem Kapitol. Wie ich diese Leute doch hasste. Sie sollten doch dahin gehen, wo der Pfeffer wächst und nicht jedes Jahr aufs neue in unseren Distrikt.
Melinda Reves, die zuständig für Distrikt 7 war, begann ihre Rede. Dieselbe wie jedes Jahr. "Fröhliche Hungerspiele, und möge das Glück stehts mit euch sein" ,zwitscherte sie. Ich rief dazwischen, voller Wut:
"Das Glück ist niemals mit uns, wie sie sehen können! Ich habe die Spiele vor 8 Jahren gewonnen, warum soll ich das jetzt nochmal tun? Wie wäre es, wenn man sie mit ihrem albernen Kostüm mal in die Arena stecken würde?"
"Mason, es reicht!"
„Mir reicht's auch! Sie können sich ihre blöden Spiele sonst wohin stecken!"
Ich drehte mich um und rannte davon. Hinter mir versuchten die Friedenswächter mich einzuholen und nach ein paar Minuten Sprinten gelang ihnen das leider auch. Ich spürte nur noch wie sie mir etwas in den Arm stachen, wahrscheinlich eine Betäubungsspritze, als mir auch schon schwarz vor Augen wurde.

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