Klischee-Check

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Jetzt ist es etwa ein Jahr her, dass ich das letzte Kapitel dieses Buches veröffentlicht habe.
Einige Leute haben es gelesen und mir wertvolles Feedback gegeben. Vielen Dank dafür!
Ich freue mich über jeden Leser, der sich gut unterhalten fühlt.

Ich habe mal eine Liste gesehen, in welcher die 10 schlimmsten Klischees aus Krimis aufgelistet waren. Wollen wir uns das mal ansehen und schauen welche Klischees ich bediene?

Klischee 1: Ein neuer Kollege
Der „alte Hase" bekommt einen neuen Kollegen oder eine Kollegin nachdem sein alter Partner gestorben ist. Gerne auch im Dienst indem er sich opfert um andere zu retten. Der neue Kollege ist da natürlich erstmal total mies und die beiden können gar nicht miteinander. Gemeinsam lösen sie den Fall und bauen gegenseitiges Vertrauen auf.
Okay, sterben musste Roses Mentor Helmut Heß nicht, denn er ging wenig spektakulär in den verdienten Ruhestand. Ansonsten bekenne ich mich schuldig!
Klischee erfüllt! ✅

Klischee 2: Die verlorene Nachricht
Die schusselige Sekretärin vergisst eine wichtige Nachricht, die den Mordfall lösen könnte, ihren Chef zu überbringen oder das Band von Anrufbeantworter ist voll.
Ein paar Indizien und Spuren kamen vielleicht etwas verspätet, aber solch konstruierte Hindernisse habe ich meines Wissens nicht eingebaut.
Klischee nicht erfüllt! ❎

Klischee 3: Der geniale Serienmörder
Der hochintelligente Psychopath entwickelt einen komplexen Plan und spielt mit den ermittelnden Kommissaren. Dieses Klischee wird in vielen Krimis aufgegriffen. Bekannte Beispiele gefällig? Das Schweigen der Lämmer und Dexter.
Wie sieht es bei mir aus?
Serienmörderin ja, komplexer Plan eher nein.
Klischee nicht erfüllt! ❎

Klischee 4: Der Held hat Suchtprobleme
Jeder hartgesottene Detektiv hat sie. Alkohol, Kokain, Kleptomanie... Was darf's sein?
Rose hatte eine fürchterliche Kindheit und ich bin sicherlich nicht der erste Krimi-Autor der so einen Charakter entwickelt hat. Er nimmt deswegen regelmäßig Medikamente ein. Aber süchtig ist er nicht.
Klischee nicht erfüllt! ❎

Klischee 5: Das erste Kapitel gehört dem Mörder
Dass es das schon oft gibt, da stimme ich dem Ersteller der Klischee-Liste zu, wieso das aber so schlecht sein soll, verstehe ich nicht so recht. So hat man einen groben Eindruck von der Motivation des Mörders und hat diese stets im Hinterkopf während man den Protagonisten bei der Aufklärung begleiten.
Mein erstes Kapitel wird aus der Perspektive des Opfers geschildert. Die Mörderin taucht kurz auf und beobachtet ihr Opfer aus dem Hintergrund.
Habe ich das Klischee erfüllt? Ich muss lange überlegen, doch ich entscheide mich für Nein.
Klischee nicht erfüllt! ❎

Klischee 6: Gescheiterte Ehe
Der ganze Stress, den der anstrengende Job als Polizist oder Detektiv mit sich bringt, belastet natürlich die Liebesbeziehung der Protagonisten. Darum kam es erst kürzlich zum Liebes-Aus oder es steht kurz bevor. Das kann den Helden auch eine mysteriöse Aura verschaffen, ist aber wenig originell.
Meine Protagonisten haben einfach schlichtweg keine Beziehungen. Dafür war in der Geschichte kein Platz und wirklich relevant war es auch nicht.
Klischee nicht erfüllt! ❎

Klischee 7: Der Täter hatte eine schwere Kindheit
Das ist zwar in erschreckend vielen True-Crime-Fällen wirklich so gewesen, aber originell ist es wohl eher nicht. Die Kindheit heranzuziehen ermöglicht es das Motiv der Tat von der Handlung gänzlich zu entkoppeln.
Ob hier die gierige Ehefrau, oder das Erpressungsopfer, welches den Spieß einfach umdreht hier origineller sind? Ich glaube nicht.
Dieses Klischee erfüllt mein Buch definitiv! Diesen Schuh muss ich mir anziehen.
Klischee erfüllt! ✅

Klischee 8: Der Böse raucht
Dieser Punkt hat mich wirklich überrascht.
Angeblich soll Hollywood das etabliert haben, sodass schon die erste angezündete Zigarette den bösen Buben entlarven soll.
Mir ist bislang nicht aufgefallen, dass überdurchschnittlich viele Antagonisten rauchen sollen.
In meiner Geschichte ist Rose der erste, der raucht. Und Katharina, unsere fiese Mörderin? Ich bin mir gerade nicht ganz sicher, aber ich glaube eher nicht, dass sie geraucht hat.
Klischee nicht erfüllt! ❎

Klischee 9: Der wichtigste Zeuge leider an Gedächtnisschwund
Die Oma mit Alzheimer hat es eigentlich beobachtet, aber kann sich nicht daran erinnern, oder ein Zeuge erlitt einen posttraumatischen Schock und erinnert sich nur bruchstückhaft.
Ich habe schon ein paar Krimis gelesen, auf die das zutrifft. Meist fand ich es aber sogar eher spannend.
Bei mir spielt dieses Element absolut keine Rolle.
Klischee nicht erfüllt! ❎

Klischee 10: Verfolgungsjagden
Der Ersteller der Liste meint, dass Verfolgungsjagden in der Literatur deutlich schwieriger darzustellen seien als im Film.
Da stimme ich vollumfänglich zu! Dem Klischee zufolge ist der Ermittler an einem späten Punkt der Geschichte dem Täter ganz nah. Er hat sich ihm quasi an die Versen geheftet und doch gelingt den Bösen immer ganz knapp noch die Flucht.
Ich frage mich ob es spannender ist, wenn Sherlock Holmes sämtliche Verdächtige im Treppenhaus des alten Herrenhauses versammeln lässt und dann seine Deduktion schildert, die eindeutig beweisen soll, dass Gräfin Rotherz General Schneider im Billardzimmer mit dem Kerzenleuchter erschlagen hat und diese sich schlichtweg in ihr Schicksal ergibt.
Ich habe ganze drei Verfolgungen in meinem Buch und ich werde es wieder tun!
Klischee erfüllt! ✅

Sehen wir uns abschließend noch das Endergebnis an: Von 10 Klischees hat mein Buch 3 erfüllt. Suchtprobleme und der Mörder im ersten Kapitel erfülle ich nicht, aber ich fühle mich ein wenig ertappt - gar keine Frage!

Werde ich künftig Klischees gänzlich vermeiden?
Ich denke nicht, ich werde vermehrt darauf achten, aber es wird wohl wieder passieren, dass ich gewisse Klischees erfülle. Ich finde, in gewisser Weise sind das auch einfach die Stilmittel dieses Genres und sie werden so häufig genutzt, da sie die spannende Stimmung gut erzeugen können oder Charaktere spannender und überzeugender machen können.
Ich habe beispielsweise auch nur sehr wenige Young-Adult Geschichten gelesen, bei denen kein gutbestückter Star zufällig auf das unscheinbare aber sehr attraktive Mädchen trifft und das ganze in einem wilden Techtelmechtel endet, bei dem es selbstredend nicht bei einer Runde bleibt.
Schauen wir ins Horror-Genre, in dem ich mich ja auch gerne bewege, gibt es sicher sogar noch viel mehr Klischees und doch funktioniert diese doch meist.

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