4. Kapitel

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~Man übersieht die Lüge in den Augen weil man an die Wahrheit in den Worten glaubt...~

Einen Tag später...

Endlich wurde ich entlassen. Weg von den Ärzten. Den sterilen Betten. Zurück in mein Leben.

In mein reales Leben...das Leben das ich gewählt hatte.

Die Kopfschmerzen waren verschwunden. Nur mehr ein Pochen an meinem Hinterkopf. Nichts weiter.

Trotz den ständigen Versicherungen das es mir wieder gut ging, stützte sie mich ein wenig und führte mich zu unserem kleinen, Sonnenblumen-gelben Auto.

Mom liebte diesen Wagen. Er war zwar schon sehr alt aber sah immer noch so aus wie an seinen besten Tagen. Quietschgelb und fröhlich.

"Wie wäre es wenn ich morgen noch nicht in die Schule gehe? Nicht das ich noch Mal umkippe..." schlug ich vor.

Ich konnte schon immer gut lügen. Es war eine Begabung von mir auf die ich eigentlich nie stolz war, sie jedoch ständig gebraucht hatte.

Meine Mom nickte verständnisvoll. "Du hast wahrscheinlich recht...ich will dich nicht noch einmal vom Krankenhaus abholen"

Ein Glücksgefühl stieg in mir auf. Ich würde diese Drogen bekommen. Endlich wieder in den Rauschzustand verfallen. Endlich wieder frei sein.

Wir fuhren heim und ich konnte nur am Morgen denken. Beim Frachtbahnhof. Bei ihm.

Der, der mir mein neues Ich schenken  würde. Der, der mir helfen würde wieder in meine Fantasie zu versinken und möglicherweise nie wieder aufzutauchen.
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Am nächsten Morgen wachte ich auf.
Ich lag nicht wie sonst noch ein paar Minuten länger in meinem weichen, warmen Bett, sondern war sofort auf den Beinen.

Schnell zog ich mir eine schwarze Hose und dazu noch einen schwarzen Hoodie an. Ich fühlte mich jetzt schon kriminell, wenn ich mich im Spiegel betrachtete.

Meine Mom war schon lange weg, bei ihrer Arbeit im Kaufhaus, während ich mich fertig machte um zum Frachtbahnhof zu gehen.

Also ging ich los. Zu Fuß den relativ kurzen Weg zur Bushaltestelle und von dieser dann weiter zum Bahnhof.

Als ich in den Bus einstieg und mich in die vorletzte Reihe setzte, legte ich mich zum ersten Mal an diesem Tag entspannt zurück.

Ich hatte es geschafft. Hatte gelogen, schwänzte die Schule und fuhr ins Ungewisse.

"Schwänzt du etwa Schule?" fragte da plötzlich jemand hinter mir und ich fuhr erschrocken hoch.

Als ich mich wieder gefasst hatte, mein Herz wieder relativ normal schlug und meine Gänsehaut sich wieder gelegt hatte, sah ich den Jungen hinter mir wütend an.

"Erschreckt mich nie wieder so!" fuhr ich ihn an und legte meine Hand, die zuerst an meiner Brust gelegen hatte, zurück auf meinen Oberschenkel.

Dunkelbraune, glatte Haare. Freche, leuchtend blaue Augen. Ja, das war Liam.

Er war ein Junge aus meinem Jahrgang, der Klassenclown.
Der, der jeden zum Lachen brachte, immer ein freches Grinsen aufgesetzt hatte und sehr beliebt war. Wer könnte es ihm verübeln. Er war so frech und doch so charmant das man ihn einfach lieben musste.

Genau diese charmante Seite zeigte er gerade. Mit einem leichten Lächeln im markanten Gesicht konnte ich ihm nicht wiederstehen.
Sogar ich musste Lächeln.

"Du hast ein echt schönes Lächeln, zeigst es aber viel zu selten nach meinem Geschmack" meinte er und sein Lächeln ging zu einem breiten Grinsen über.

Sofort sah ich ihn wieder ernst an.
"Ist doch jetzt egal. Was machst du hier? Müsstest du nicht eigentlich..."

"In der Schule sein?" beendete er meinen Satz schnell und legte seinen Arm auf die Lehne.

"Ich habe eine bessere Frage, müssten wir das nicht beide?"
Wieder dieses Lächeln. Dieses Lächeln dem man nichts verübeln und nur mitmachen konnte. Liam's Lächeln.

"Na schön. Wenn du mir sagst was du hier willst, werde ich dir mehr von mir erzählen" antwortete ich geheimnissvoll auf seine Frage. Diese Spiel konnte ich auch spielen.

"Aha, ist unsere graue Maus gar nicht so unschuldig, hm?" lachte er und sah mir dann wieder tief in die Augen.
"Ich bin dabei. Auch wenn du mir nie glauben wirst was ich machen werde..."

//Oh, mir würdest du es auch nie glauben wenn ich dir die Wahrheit erzählen würde...// dachte ich mir lachend.

"Ich bin auf den Weg zum Bahnhof. Mir wurde gesagt dort wartet jemand auf mich und hier bin ich. Krank geschrieben im Bus dorthin" erzählte er und hob unschuldig seine Hände.

"Hm..." überlegte ich kurz. "Das kauf ich dir nicht ab. Du würdest dich nie Geschichte verpassen, da bringst du doch immer deine besten Witze..." erinnerte ich mich und sah ihn überlegen an.

"Das war die Wahrheit, aber jetzt möchte ich deine Geschichte hören. Schließlich hatten wir einen Deal. Schwarze Klamotten, Kaputzenpulli. Alles ziemlich verdächtig, findest du nicht?" fragte er mich und ich sah an mir herab. Er hatte Recht.

Ich war vollkommen in schwarz gehüllt und meine Haare, die ich schnell in einem Dutt gesteckt hatte sahen auch nicht gerade alltagsmäßig aus.

"Du hast mich wohl erwischt. Ich fahre zum Bahnhof und...treffe dort meine Freundin. Sie haben Ferien und naja, heute ist sie zufälligerweise in der Stadt. Das wollte ich nicht verpassen" meinte ich und lügte so gut es ging.

"Na dann, wir sind da. Vielleicht sieht man sich ja" meinte er mit dem frechen Grinsen im Gesicht. Zusammen stiegen wir aus und gingen in verschiedene Richtungen.

Zum Abschied machte ich noch eine Armee-Geste und schließlich verloren wir uns aus den Augen.

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Hier ein etwas kürzeres Kapitel da ich kurz meine Motivation verloren hatte, aber ihr habt sie mir wieder gegeben. Ein großes Dankeschön an Brandpfote der meine Geschichte als erstes in die Welt gebracht hatte.
Und auch an Honigklang und Seelenpfote die es Brandy gleichgemacht haben, und meine Geschichte weiter veröffentlich haben.
Ich danke euch hier noch ein Mal für das. Danke. Ich kann es gar nicht oft genug sagen❤️❤️
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