kapitel 1 : nur etwas verloren

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Inmitten der stillen Nacht wiederholte Octavia beharrlich den faszinierenden Satz "Ai laik Octavia kom Skai Kru en ai gaf gouthru klin", als ob sie ein altes, mystisches Ritual vollzöge. Jedes Mal, wenn die Worte ihre Lippen berührten, schien die Luft elektrisch geladen, als würde die Essenz ihrer Botschaft den Himmel durchdringen. Die Flammen des Lagerfeuers tanzten im Rhythmus ihrer Wiederholungen, ein Schauspiel, das die Magie der gesprochenen Worte zu unterstreichen schien. Während Octavia in ihrem Lernen vertieft war, ruhte Kezias Schwert in einem wohlverdienten Schlaf, als würde es die verborgene Bedeutung des Gesagten bereits verinnerlicht haben. Am Ufer des Wassers stand Lincoln, sein Blick verloren in den sanften Wellen, die im goldenen Glanz der Sonne schimmerten. Die Nacht umhüllte sie mit einem Schleier von Stille und Mysterium, während Octavia mit Hingabe Holz zum Feuer hinzufügte, als wolle sie nicht nur die Flammen, sondern auch die Macht ihrer Worte nähren.

Lincoln, der die geheimnisvolle Melodie von Octavias Aussprache aufmerksam verfolgte, konnte nicht umhin, seine eigene Note hinzuzufügen. "Nicht 'klin', sondern 'gouthru klin'. Versuch es noch einmal." Seine Worte waren wie eine sanfte Brise, die die feinen Nuancen der Grounder-Sprache einfing. Ein leises Lächeln spielte um Kezias Lippen, als sie sich einen Augenblick lang in der faszinierenden Dynamik zwischen Octavia und Lincoln verlor. Das Korrigieren des jungen Kriegers schien beinahe anspruchsvoller zu sein als das Training unter der Eiskönigin selbst - zumindest kam es Kezia in diesem Augenblick so vor. In der zauberhaften Stille der Natur durchbrach Octavia schließlich den magischen Vorhang mit Worten, die wie sanfte Melodien durch den nächtlichen Schleier schwebten: "[Ich bin Octavia vom Himmelsvolk und möchte sicher passieren.]" Die kleine Blake konnte ihre Verwirrung nicht verbergen und ihre Stimme erklang impulsiv: "Warum sollte ich das lernen? Ihr sprecht doch unsere Sprache." Ein leiser Seufzer entschlüpfte Octavia, während ihre Augen die von Lincoln suchten, der mit ruhiger Bestimmtheit antwortete: "Nicht alle sprechen unsere Sprache." Seine Worte trugen eine Tiefe in sich, als würden sie unsichtbare Brücken zwischen den Welten schlagen, die in der Dunkelheit der Gefahr oft übersehen wurden.

Die Flammen, die im Feuer tanzten, wurden zum Hintergrund für Kezias schlichte Erklärung. "Nur die Krieger beherrschen diese Sprache", sagte die weißhaarige Kriegerin schlicht und Lincoln gesellte sich zu ihnen, begleitet von Algen aus dem Fluss, und fügte hinzu: "Wenn du am Meer überleben willst, musst du klingen wie einer von uns." Kezia seufzte und sagte mit einem Hauch von Melancholie: "Zum Glück haben wir noch genug Zeit. Bis wir das Meer erreichen, dauert es noch eine Weile." Octavia reichte dem Grounder sein eigenes Buch mit kunstvollen Zeichnungen und bat darum, etwas über seine Kultur zu erfahren. "In der Nähe meines Dorfes gibt es eine Statue, an der wir Streitfälle schlichten", erklärte Lincoln, während er Octavias Wunde mit Algen behutsam behandelte. Die kleine Blake legte zwei Finger unter sein Kinn und forderte ihn auf: "Zieh den Pfeil endlich raus, hör auf zu zögern." Ein schmerzhaftes Aufschreien entrang sich Octavias Lippen, als Lincoln den Pfeil aus ihrem Bein zog und mit einem leichten Lächeln sagte: "Konntest du nicht wenigstens eine Warnung geben?"

Keine Sekunde später spürte Octavia einen brennenden Schmerz an ihrem Bein, als die weißhaarige Kriegerin ohne Vorwarnung das Messer auf die Wunde drückte, um sie zu behandeln. Kezia erwartete, dass das zarte Himmelsmädchen vor Schmerzen schreiend zusammenbrechen würde, aber Octavia biss nur die Zähne zusammen und kein Ton entkam ihr. Lincoln spuckte plötzlich aus, nachdem er die Pfeilspitze abgeleckt hatte, und fluchte: "Vergiftet." Die kleine Blake schaute besorgt zu Lincoln auf und fragte: "Das heißt, du hast kein Gegengift, oder?" Kezia schloss sich der Besorgnis an und blickte ebenfalls zu Lincoln. "Nein, ich habe es Finn gegeben, für Raven", erklärte Lincoln, während er etwas um die Wunde legte und Octavia schlug vor, zurückzugehen, doch Kezia entgegnete, dass es viel zu weit sei.

"Bis zum Meer ist es noch weiter", fügte Octavia leise hinzu, ihre Worte von einer schweren Last getragen. Ein resignierter Fluch entrang sich abermals den Lippen Lincolns, während in seinen Augen ein verzweifeltes Feuer loderte. In jenem Augenblick erkannte Kezia, dass er das Leben des zarten Mädchens nicht opfern wollte. Dennoch mahnte Octavia vor einer Rückkehr in sein Dorf: "Du kennst die Konsequenzen für Verräter." Lincoln, im Begriff, Einspruch zu erheben, wurde von Kezia unterbrochen, die ernsthaft verkündete: "Das kleine Mädchen hat recht. Tod durch tausend Schnitte. Jedes Mitglied deines Clans wird dir einen Schnitt zufügen, nicht nur dir. Dann werden sie uns den Würmern vorwerfen." Ein Seitenblick mit hochgezogener Augenbraue von Kezia zu Lincoln verdeutlichte: "Du hast ihr davon erzählt."

In einem Moment des Nachdenkens, begleitet von einem genervten Augenrollen Kezias, sammelte Lincoln seinen Entschluss. "Hey, ich bin gleich wieder da. Kezia, gib ihr eines deiner Messer und komm dann mit mir." Zögerlich überreichte Kezia der kleinen Blake eines ihrer Messer und erhob sich. "Lincoln, wohin willst du gehen?" erkundigte sich das Mädchen besorgt. Auch Kezia stand auf, um ihm zu folgen. "Das Gegengift kommt von den Käfern, die das Flussmoos fressen", erklärte Lincoln ruhig. Mit einer Hand an Blakes Wange fuhr er fort: "Ich werde dich mit den Käfern füttern. Das wird funktionieren." Seine Worte klangen warm und einfühlsam, während er versuchte, dem Mädchen Trost zu spenden und einen Funken Hoffnung zu entfachen.

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Der dunkelhäutige Grounder grub mit seinem Messer in den Boden, während Kezia Ausschau hielt. "Warum vertraust du ihnen?", wollte die weißhaarige Kriegerin wissen und hatte die Arme vor der Brust verschränkt. "Warum tust du es nicht?", stellte er provokant eine Gegenfrage und Kezia seufzte. "Du weißt warum. Ich habe alles verloren aufgrund von Vertrauen", antwortete Kezia, während sie tief einatmete und sich umsah. "Du kennst meine Geschichte, aber du kennst nicht alles... ich habe mich in eine Person verliebt, in die ich mich nicht verlieben durfte. Aber ich tat es und das war mein dummer Fehler. Der Grund, warum ich verbannt wurde, warum ich mein Blut und meine Liebe verraten habe. Um ihn und sie zu schützen. Und wie hat sie sich bei mir bedankt? Sie schoss einen Pfeil in meinen Bauch und ich verlor..." Kezia stockte in ihrer Erzählung und für einen Moment herrschte Stille. Doch dann sprach sie weiter, mit einer gefühlvollen Stimme: "Ich habe gelernt, dass Vertrauen ein kostbares Gut ist, das nicht leichtfertig verschenkt werden sollte. Aber manchmal muss man sich trotzdem darauf einlassen, um zu überleben und zu kämpfen."

"Kezia, bist du in Ordnung? Was ist passiert?", fragte Lincoln besorgt und legte sanft eine Hand auf ihre Schulter. Kezia atmete tief durch und zwang sich, ruhig zu bleiben. "Es ist nichts, Lincoln. Ich habe nur etwas verloren, das mir sehr viel bedeutet", antwortete sie mit zitternder Stimme. Lincoln spürte, dass etwas Schwerwiegendes vorgefallen sein musste, aber er fragte nicht weiter nach. Stattdessen folgten sie dem Schrei von Octavia, der immer lauter wurde. Als sie die kleine Blake entdeckten, die mit einem Messer in der Hand in Richtung Wald blickte, wurde ihnen klar, dass sie in Gefahr waren. "Octavia, was ist passiert? Wer hat dir wehgetan?", fragte Lincoln und nahm sie behutsam in seine Arme. Die kleine Blake schluchzte und erzählte von einem Mann, den sie gesehen hatte. "Es war ein Monster, Lincoln. Ein Monster!", rief sie verzweifelt aus. Kezia trat neben sie und nahm ihr das Messer aus der Hand.

"Beruhige dich, Blake. Wir werden dich beschützen", sagte sie mit fester Stimme. Lincoln bemerkte, wie sich Kezias Gesicht verfinsterte und er wusste, dass sie entschlossen war, jeden Angreifer abzuwehren. "Wir müssen Octavia so schnell wie möglich zurückbringen. Das Gift breitet sich aus", sagte er und Kezia nickte. Sie tauschten einen Blick aus und wussten, dass sie hier verschwinden mussten. "Komm schon", war alles, was Kezia sagte, und in den Wald vor lief ehe Lincoln ihr folgte, der  Octavia über die Schulter geworfen hatte. "Wohin? Wohin gehen wir?", fragte Octavia mehrmals, während Kezia stur nach vorne blickte, während Lincoln antwortete: "Halt dich einfach fest."

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"Okteivia kom Skai kru and i ga go through klir", wiederholte die kleine Blake erneut, diesmal flüsternd, während sie drohte, in Ohnmacht zu fallen. Lincoln legte seine Hand auf ihre Schulter und versuchte sie zu beruhigen. "Ruhig. Wir sind fast da", sagte er sanft und blickte dabei zu Kezia, die mit ihrem gespannten Bogen hinter ihnen herlief. "Kannst du es nicht riechen?", fragte Lincoln, während sie schwer atmend durch den Wald liefen. "Wir sind gleich am Meer!" Octavia schüttelte den Kopf, während Kezia Blake besorgt ansah. "Nein, ich rieche nichts", antwortete sie, und Lincoln beschleunigte seine Schritte. Sie erreichten schließlich eine Treppe, die sie hinaufführte. Die kleine Blake begann sich zu fragen, wohin sie liefen, denn es schien nicht der Weg zum Meer zu sein. Lincoln keuchte vor Erschöpfung, bevor er Octavia an eine Säule lehnte. "Versuch etwas zu schlafen. Ich komme bald mit dem Gegengift zurück", sagte er, und auch Kezia ließ sich erschöpft neben Octavia fallen. Octavia war noch wach und sah sich um. Sie erblickte eine riesige Steinstatue, einen Mann, der auf einem Stuhl saß. Wenn sie sich nicht irrte, hatte sie so etwas einmal in einem Buch auf der Ark gesehen. "Du hast mich in dein Dorf gebracht, Lincoln?" fragte sie entsetzt und erschöpft.

"Ich werde dich nicht sterben lassen", erwiderte er fest, und Kezia zog ihren Umhang hoch, um ihre Verletzung zu verbergen. Blake sah zu ihnen auf, besorgt um alle drei. "Lincoln... sie werden dich töten!" hauchte sie und blickte verängstigt zu ihm auf. "Hey, das tun sie nur, wenn sie mich erwischen. Du darfst nicht sterben, klar? Das gilt für euch beide?", erwiderte er und sah dabei zu Kezia und Octavia. Die weißhaarige Kriegerin nickte, bevor sie ihren Kopf gegen die Säule lehnte. Ihre Wunde pochte, und sie hasste es, Schwäche zu zeigen. Schmerzen waren Schwäche, und diese Verletzung hatte sie während des Kampfes am Dropship und der darauffolgenden Explosion erlitten. "Sei ganz leise", wies Lincoln sie an, bevor er losrannte. Blake hörte seinen Rhythmus, seine Atmung und seine Schritte, als er in die Dunkelheit verschwand. Sie legte ihren Kopf auf ihre Knie und schloss die Augen, in der Hoffnung, dass Lincoln bald zurückkommen würde und alles wieder gut werden würde.

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Octavia wandte sich an den Grounder, der ein paar Meter von ihnen entfernt saß, und fragte: "Wo ist Lincoln?" Er hatte sich um ihre Wunden gekümmert und ihnen Medizin gegeben, aber der weißhaarige Krieger ließ ihn nur ungern an sich heran. "Ich bin Nyko. Lincoln ist mein Freund, obwohl ich das von Kezia nicht behaupten kann. Deshalb habe ich dir geholfen", antwortete Nyko, und der kleine Blake stand unruhig auf. "Du kannst stehen. Das ist gut. Du solltest jetzt laufen", sagte Nyko, der seine Sachen packte. Kezia und Octavia tauschten einen Blick aus und fragten erneut: "Wo ist Lincoln?" "Er büßt für seine Taten", antwortete Nyko und stand auf, um fortzufahren: "Weil er euch geholfen hat, ist unser Clan verwundbar. Wir können die Sensenmänner nicht aufhalten, wenn sie kommen." Der Grounder wollte gehen, aber Kezia stellte sich ihm in den Weg. "Warte", unterbrach sie ihn, "Heißt das, er wurde erwischt?" Nyko nickte nur als Antwort und ging an der weißhaarigen Kriegerin vorbei.

"Nein, warte. Sie werden ihn umbringen. Wir müssen etwas tun. Ich flehe dich an. Wenn er dein Freund ist, müssen wir etwas tun", flehte der kleine Blake den Erdling an, der stehen geblieben war. "Ich habe etwas getan. Ich habe dein Leben gerettet. Jetzt lauf", erwiderte Nyko, und im nächsten Moment schlug Octavia ihn mit einem Stein nieder. Er stand wieder auf und wollte angreifen, aber Kezia traf ihn mit einem Stein an der Stirn, und er fiel regungslos zu Boden. "Danke, dass ihr mir das Leben gerettet habt", sagte der kleine Blake, bevor die beiden ihn knebelten, auf die Beine zogen und los liefen.

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Octavia schob den Grounder vor sich her und Kezia umklammerte fest das Messer in ihrer Hand, während sie durch eine schmale Schlucht liefen. Nyko stöhnte vor Schmerzen auf, als die kleine Blake das Schwert fest gegen seinen Hals drückte. Pfeile und Speere wurden auf sie gerichtet, aber die beiden jungen Frauen bewegten sich selbstbewusst vorwärts. "AI laik Okteivia kom Skai Kru. Und du hast etwas, das wir wollen", rief die kleine Blake aus und wartete gespannt darauf, was passieren würde. Eine dunkelhäutige Kriegerin trat aus dem Haus, das aus altem Gerümpel bestand, und schaute auf die beiden Mädchen herab, bevor sie sagte: "Ai laik Indra kom Trigeda. Chit yo gaf?" Octavia atmete tief ein und aus, während Nyko erneut stöhnte und sowohl die Pfeile als auch die Speere nur noch bedrohlicher auf die beiden jungen Frauen gerichtet waren. Man konnte ansehen, dass das schwarzhaarige Mädchen kein einziges Wort verstanden hatte. Indra kam den kleinen Abhang hinunter und wiederholte sich: "Ich sagte, was willst du, Octavia vom Himmelsvolk?"

"Lincoln", antwortete die kleine Blake unwirsch, und Kezia flüsterte seinen Namen ebenso zischend. "Nein", erwiderte die dunkelhäutige Kriegerin nur und Octavia trat Nyko den Boden unter den Füßen weg, während Kezia ihr Messer in seinen Oberschenkel stieß. "Wartet", befahl Indra, während die anderen Grounder ihre Waffen nur noch bedrohlicher auf die beiden jungen Frauen richteten. "Das reicht jetzt. Nyko ist unser einziger Heiler", sprach die dunkelhäutige Kriegerin und Kezia erwiderte: "[Ich weiß!]" Indra wechselte kurz einen Blick mit ihren Leuten, bevor diese ihre Waffen ein wenig senkten. "Gut. Dann tut ihr, was wir sagen", erwiderte Kezia und zog ihr Messer wieder aus Nykos Bein, der nun vor Schmerzen stöhnte. "Bring Lincoln dorthin, wo wir ihn zuletzt gesehen haben. Er weiß, wo das ist", meldete sich Octavia wieder zu Wort und hatte Nykos Kopf nach hinten gerissen, während sie den Druck der Klinge verstärkte. "Nur du und er, sonst niemand", sagte Kezia: "Wenn wir noch jemanden sehen, töten wir euren Heiler. Ihr habt Zeit bis zur Dunkelheit." Die weißhaarige Kriegerin zog den Grounder wieder auf die Beine und die drei verließen den Ort. Die Szene war gespenstisch still, bis auf das Stöhnen von Nyko, der vor Schmerzen litt. Die Worte der beiden jungen Frauen hatten eine bedrohliche Atmosphäre erzeugt und man konnte spüren, dass sie entschlossen waren, alles zu tun, um ihr Ziel zu erreichen.

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