🔹Kapitel 3🔹

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Man, war das kalt. Ich schlotterte. Konnten wir denn nicht einfach in dieses Haus gehen? Ich war mir zwar nicht so sicher, ob es drinnen wärmer war, aber ich fand das hier draußen einfach nur unheimlich. Der Wolf machte sich noch ein paar mal bemerkbar, dann war Ruhe. Stattdessen hörte ich nun die Schreihe eines Uhu's und ich vermutete, dass wir uns in der Nähe eines Waldes befinden mussten. Ich hatte Angst, wieder niedergeschlagen zu werden, weshalb ich mich nicht erneut umdrehte.
Vor mir streckte sich das Haus in die Höhe. Viel erkennen konnte ich leider nicht, aber ich versuchte, möglichst viele Details herauszufinden. Falls ich es jemals schaffen würde, abzuhauen, könnte ich der Polizei das Haus, in dem ich gefangen gehalten wurde, genauestens beschreiben.
Einen Balkon hatte es jedenfalls, soweit ich den dunklen Schatten richtig definiert hatte. Mehr war jedoch nicht zu erkennen.

Plötzlich hörte ich ein kurzes Zischen und erschrak. Dann bemerkte ich, dass Simon eine Fackel entzündet hatte. 
,,Gibt da drin kein elektrisches Licht!“, antwortete Matze auf mein fragendes Gesicht. Konnte der Gedanken lesen?
Ich hatte doch noch gar nichts gesagt...
,,Mach die Tür auf!“, zischte er mir ins Ohr. Da ich wohl keine andere Wahl hatte, als ihm zu gehorchen, streckte ich meine zitternde Hand zur Türklinke und bemerkte angewidert, dass mindestens ein Dutzend Spinnen ihr Netz darüber gespannt hatten.
,,Iii...“, machte ich leise und doch laut genug, dass Matze mich hören konnte.
,,Ach Mäusschen, wenn du vor so was schon Schiss hast, dann wirste die Nacht nie überleben!“, meinte er genervt.
Das ließ mir das Blut in den Adern gefrieren. Würde er mich etwa umbringen, nur, weil ich Angst vor Spinnen hatte? Hilfe, was für ein kranker Typ! Schnell fasste ich in die Spinnweben und drückte die Klinke nach unten. Dann trat ich endlich in das Haus.
Von außen sah es ganz gewöhnlich aus, nicht luxuriös, aber dafür gemütlich. Aber nun, als ich hier stand...
Wie lange hier wohl schon niemand mehr gewesen war? Überall war Staub und ich musste husten. Ich kam mir vor wie in einem Horrorfilm. Mein Magen krümmte sich zusammen. Musste ich heute Nacht etwa hier schlafen? Hier?
Bei den Männern? Warum passierte so etwas ausgerechnet mir?
Mir war zum Heulen zumute. Was hatten die beiden nur vor? Und wo die anderen Verbrecher waren, wusste ich immer noch nicht...
Ein kleiner Trost war, dass ich wenigstens nicht zu einem dieser Volldeppen nach Hause musste, denn hier lebte garantiert schon länger Keiner mehr.
Matze lief mit mir in einen dunklen Raum. Eigentlich war das ganze Haus düster und ein bisschen gruselig...
Matze grinste fies und meinte: ,,Kleine, du schläfst heute hier...“ Nach einer kurzen Pause fuhr er fort: ,,...aber weil du den Anschein machst, Angst vor Spinnen zu haben, werde ich diese Nacht ebenfalls hier verbringen und dich vor diesen übelst gefährlichen Tierchen beschützen!“
Ich war zwar froh, dass ich nicht allein sein musste, aber mit Matze hier zu bleiben, war garantiert nicht besser!
Man, war ich müde! Trotz meiner jetzigen Situation fielen mir immer wieder vor Müdigkeit die Augen zu. Matze bemerkte das belustigt und befahl mir, die steinige Treppe nach oben zu gehen. Oben angekommen nahm er sein Handy aus seiner Hosentasche und benutzte es als Taschenlampe, schließlich gab es hier keine Lichtschalter, geschweige denn überhaupt Lampen! Wenn es hier im Haus keinen Strom gab, würde es dann fließendes Wasser geben? Ich mahlte mir aus, wie es wohl wäre, wenn nicht. Dann würde ich morgen extrem fettige Haare haben und das möchte bestimmt keiner von ihnen. Außerdem würde ich später sicher mal auf Toilette gehen müssen und ohne Wasser? Würden sie mich überhaupt gehen lassen? Natürlich...sie konnten es mir schließlich schlecht verbieten...oder? Ach, egal. Noch musste ich ja nicht, dazu war ich viel zu nervös.

Matze steckte nun endlich seine Pistole in seinen Waffengurt und schubste mich ein paar Meter von ihm weg. Ich kam ins Straucheln und fiel beinahe hin. Zum Glück konnte ich mich noch fangen, bevor ich zu Boden krachte. Matze lachte fies und ich drehte mich deprimiert um. Musste dieser Typ mich eigentlich immer auslachen? Das zog mich echt 'runter, da es mich an frühere Zeiten erinnerte. Damals in der Grundschule wurde ich so arg gemobbt, dass meine Noten derart schlecht wurden und ich die Versetzung in die vierte Klasse kaum geschafft hatte. Irgendwann, mitten unter dem Schuljahr, wechselte ich dann in die Grundschule von unserer Nachbarstadt, wo ich schnell total viele liebe Menschen kennenlernte. Dort mobbte mich zum Glück keiner mehr!

Aber wenn dieser Matze so weitermachte, kamen immer mehr Erinnerungen hoch. Ich versuchte, seine spitzen Bemerkungen einfach zu ignorieren, was leider überhaupt nicht funktionierte. Ich konnte gut kontern, das gab ich offen zu, aber in Anwesenheit dieser Vollidioten fühlte ich mich einfach zu schwach, um irgendetwas Passendes zu sagen. Deshalb blieb ich lieber still und antwortete nur schön brav auf seine Fragen...

Langsam drehte ich mich zu ihm um. Er starrte mich total fasziniert an. Was war denn nun los? Hilfe! Seine Augen sprachen etwas Anderes als sein Mund. Er meinte: ,,Geh den Gang runter, zu der letzten Tür rechts, da gehst du rein und ich komm gleich nach! Und wehe, du bist nicht da! Glaub mir, wir werden dich finden, so schnell kommst du hier nicht weg, ist das klar?“
Er hatte so einen lieben Gesichtsausdruck, doch seine Worte ruinierten alles! Stumm nickte ich, auch, wenn mir bei dem Gedanken, allein durch all die Spinnweben zu laufen und das noch ohne Licht, schon schlecht wurde.
Nun grinste er schon wieder so blöd. Was hatte er denn? Hatte ich irgendetwas im Gesicht? Meine Haare? Meine Augen? Meine Nase? Meine Ohren? Was war denn so witzig an mir? Ich kniff die Augen zusammen, um vielleicht ein bisschen schlau aus im zu werden, aber das funktionierte ehrlich gesagt nicht besser. Anscheinend sah ich dadurch noch komischer aus, jedenfalls brach er, wie vorhin im Auto, in schallendes Gelächter aus. Irgendwie machte mich das traurig. Ich war ganz allein, irgendwo im Nirgendwo in einem dunklen Haus, hatte niemanden, mit dem ich sprechen hätte können und dann musste mein Entführer mich auch noch auslachen!
,,Na, los, geh!“, fordete er mich auf, als er sich wieder beruhigt hatte.
Zitternd fragte ich mit weit aufgerissenen Augen: ,,Allein?“
,,Mäuschen, natürlich allein! Du bist doch schon groß, das schaffst du schon, ganz sicher!“, ironierte er.
,,Im ... Dunkeln?“, versuchte ich es erneut stotternd.
,,Ich geb dir auch mein Han.... oh, Moment mal! Ok, du hast mich überredet!“, gab Matze endlich nach.
Er packte mich an meiner linken Hand und ,,zog“ mich hinter sich her. Ich war echt froh, das er vorraus lief, so rannte ich wenigstens nicht direkt in ein Spinnennetz.

Wenig später kamen wir endlich bei dem besagten Raum an. Ich sollte die Tür öffnen, was ich auch zitternd tat. Als ich in diesem Raum stand, fiel mir die Kinnlade herunter. Von der Decke hingen unzählige Spinnweben, ich konnte sogar ein paar dicke Spinnen klettern sehen! Mein Blick schweifte durch das Zimmer und blieb etwa in der Mitte des Raumes hängen. Hier stand ein Bett aus dunklem Holz mit Hand- und Fußfesseln und ohne Decke und Kissen...Ich konnte, bei genauerem Hinsehen, auch noch eine Halsfessel wahrnehmen. Er würde mich doch nicht etwa dort hin fesseln, oder? Da ich es unbedingt wissen wollte, fragte ich ihn direkt. Matze grinste pervers und meinte: ,,Erstmal nicht...aber wir werden sehen, Mausi!“
Musste er mich eigentlich immer so komisch nennen? Ich war weder sein Schätzchen noch seine Mausi! Hätte ich ein bisschen mehr Mut gehabt, hätte ich ihm das auch direkt ins Gesicht geschrien! Leider hatte ich diesen Mut nicht....

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