Kapitel 1

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Meine Füße trugen mich schnell zwischen den scheinbar immer engerwerdenden Wänden hindurch. Ich hörte die Schritte hinter mir deutlich, lauf schneller. Du musst viel schneller laufen, rief die Stimme in meinem Kopf und ich versuchte ihr zu folgen.

Um eine Ecke hastend, ohne überhaupt einen Blick darauf zu verschwenden wer mir entgegen kommen könnte, schaffte ich es etwas Abstand zwischen mich und den Typen zu bringen. Warum jagte er mir gleich nochmal nach?

Ach stimmt, das war ja sein Essen gewesen in der Tasche in meiner Hand. Aber ich hatte Hunger und er sah so aus als könnte er ruhig nochmal in den Laden gehen und sich etwas kaufen. Da brauchte er das nicht, ich aber schon.

Mit einem Satz sprang ich auf die Müllcontainer und über die kleiner Mauer die mir den Weg versperrt hätte. Ich hasste diese Viertel, überall diese kleinen Mauern oder Zäune. Aber im Moment war es eigentlich gut, denn so wurde ich meinen Verfolger los. Zumindest hoffte ich es, denn meine Lungen brannten.

Meinen Herzschlag hörte ich schon in meinem Kopf. Die Hände auf die Oberschenkel stützend sah ich mich um. Ich stand in einer leeren Gasse, nur ein paar Mülltonnen standen herum. Wenn man an den Häuserwänden hoch sah bekam man das übliche Bild. Rotes Mauerwerk und kleine Gitterbalkone und an jedem Haus eine Feuerleiter.

Irgendwo hörte ich ein Kind schreien, Wäsche die im lauen Wind flatterte und Fernseher die wieder die neusten Nachrichten brachten. In diesen Vierteln war das Leben wohl nicht sonderlich schön. Deswegen mied ich sie eigentlich, aber ich hatte Hunger und jetzt zurück zu laufen in Richtung Park dauerte zu lang.

Also zog ich mich auf die nächste Mülltonne hoch und sah in die Tüte, was er wohl für sein Abendessen gekauft hatte? Neugierig kramte herum, das Papier knitterte leicht und raschelte, wie die Ratten die hier im Müll nach ihrem Futter suchten.

Es schepperte und mein Körper zuckte erst leicht zusammen, aber es waren wohl wirklich nur die Ratten oder vielleicht auch eine streunde Katze? Vielleicht, ich mochte Katzen, immerhin sah ich ja selbst fast wie eine aus. Wenn auch im Moment wie eine ziemlich zerzauste Katze, naja.

In der Tüte fand ich zwei Sandwich und was zu trinken, er hatte sogar ein paar Bonbons gekauft. Vor Freude grinste ich vor mich hin, oh wie lang war ich schon nicht mehr an was zum naschen gekommen? Ich wusste es schon gar nicht mehr, aber ich freute mich einfach.

Vor mich hin futternd ließ ich die Beine baumeln und legte den Kopf in den Nacken, so konnte ich zwischen die Hauswänden hoch zum Himmel sehen, oder könnte ich, wenn da nicht diese doofen Wäscheleinen hängen würden. Hier gab es wohl einfach keine Sterne, die einem zumindest etwas Hoffnung und Trost spenden konnten. Hier gab es Krach und Streit und dazwischen einen Haufen Müll, der zum Himmel stank.

Aber nachdem ich selbst sicher schon ein paar Tage nicht dazu gekommen war mich zu waschen, was inzwischen echt etwas eklig war, sollte ich wohl nicht über den Müll anderer jammern. Aber ich jammer auch nicht, Katzenjammer ist etwas das in Schnulzen gehört und im echten Leben zwar auch existiert, aber zu nichts führt.

Mit einem Zischen drehte ich die Flasche auf, der Geruch von Orange stieg mir in die Nase. Uhii Limo, in meinen Gedanken hüpfte ich vor Freude und nahm dann einen Schluck. Hah, wie gut es doch tut mal wieder was anderes als Wasser zu trinken. Genüßlich schleckte ich mir über die Lippen.

Meine Ohren stellten sich auf, war das ein Geräusch? Suchend sah ich mich um und packte die Flasche, wieder verschlossen,  in meine Jacke und auch die Bonbons nahm ich noch aus der Tüte, dann stellte ich sie einfach auf den Boden und hüpfte von der Tonne.

Lauschend lief ich langsam die Gasse runter, es schien ruhig, fast etwas zu ruhig, aber das störte mich nicht. Hier war es manchmal zu ruhig und dann fielen fast immer Schüsse, aber wenn man sich da raus hielt war alles gut.

Meine Schritte brachten mich in Richtung Straße, ich bog in Richtung der besseren Viertel ab, dort wo mein Park lag und ich mich auch heute Nacht noch die letzten Stunden in denen der Mond den Himmel erhellte etwas schlafen legen würde. Hoffte ich zumindest.

Vielleicht auf einem der Bäume oder doch vielleicht auf dem Spielplatz in einem der Kletterhäuser? Mal sehen was sich finden würde.

Ich war recht klein und so ging ich gut als kleines Kind durch, auch wenn ich für ein Kind von dort zu schmutzig wirkte. Aber mit einer schnellen Katzenwäsche auf einer der öffentlichen Toiletten sollte das schon möglich sein.

Leise schlich ich also an den Häuserfassanden entlang, es war noch etwas Verkehr auf den Straßen, aber ich ließ mich davon nicht stören. Ich fiel hier ja nicht auf und es wollte ja auch niemand etwas von mir. Also kam ich dann doch ziemlich schnell an mein Ziel.

Den großen Park, nahe dem Viertel der besser Verdienenden. Für diese Gruppe von Menschen hatte ich nicht viel ürbig, aber ich hatte für die meisten Menschen nicht viel übrig. Irgendwie waren die meisten komisch, so verkrampft und so starr.

Wenn man spielen wollte verstanden sie einen nicht und mit ihren Kindern ließen sie einen auch nicht spielen. Ich verstand eigentlich gar nicht warum, aber es war wohl auch gar nicht so wichtig.

In der Nähe eines Eingangs zog ich mich auf einem großen Eichenbaum zurück. In einer Astgabel zusammengerollt und meinen Katzenschwanz behutsam um mich herum legend, schloss ich die Augen und versuchte zu etwas Schlaf zu kommen. Es würde nicht viel sein, aber ich brauchte auch gerade nicht viel.

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