Geständnis

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Ich saß an diesem Abend das erste Mal seit langem zusammen mit meinem Vater am Essenstisch. Sonst war er immer noch auf Arbeit, wenn es Abendbrot gab und war morgens auch schon wieder weg, wenn ich frühstückte. Ich sah ihn einfach viel zu wenig.

Nun beobachtete er mich, während ich mein Spiegelei aß. Ich hatte ihn vorher gefragt ob er auch eins wollte, doch er hatte keinen Hunger. Dabei hatte er weder Mittag noch Abendbrot gegessen.

Er benahm sich äußerst merkwürdig.
Ich seufzte und legte meine Gabel weg.

,,Dad, was ist los?" fragte ich.
Er zuckte kurz zusammen, als hätte er gerade erst bemerkt, dass ich direkt gegenüber von ihm saß.
,,Ähm..." Er kratze sich kurz am Kinn. Er sah unrasiert aus und das passte so gar nicht zu ihm. Irgendetwas war an der Sache faul.

,,Dad?" hakte ich nach.

Er atmete tief aus.
,,Das wird dir nicht gefallen" sagte er und ich hatte böse Vorahnungen.
,,Sags einfach" meinte ich.

,,Ich muss auf eine Geschäftsreise. Mein neuer Arbeitgeber verlangt das, damit eine bessere Weiterbildung bekomme" sagte er.

Ich hätte heulen können.
,,Das ist nicht fair. Wir sind gerade erst hier angekommen. Wir haben nicht mal die Kartons ausgeräumt und du musst wieder weg?! Kannst du das nicht verschieben?" schimpfte  ich. Das konnte doch nicht wahr sein. Er wollte mich doch jetzt nicht im Ernst allein lassen.

,,Es ist nur für zwei Wochen. Du bist 17 und alt genug um eine Weile allein zuhause zu bleiben" versuchte er zu beschwichtigen, doch das machte mich noch wütender.

,,Zwei Wochen? Hier kann mir sonst was passieren Dad und du lässt mich ganz allein in diesem riesigen Haus. Was ist, wenn hier jemand einbricht oder das Haus in Flammen aufgeht?"
Zugegeben, das war ein ziemlich kläglicher Versuch, ihn von der Reise abzuhalten. Er sah das offensichtlich genauso, denn er kommentierte es nur mit einem ,,Das wird schon nicht passieren".

Andere Eltern würden sich wahrscheinlich eher ein Bein ausreißen, als ihre Kinder allein zuhause zu lassen. Und andere Teenager würden eine riesige Party feiern, wenn sie zwei Wochen allein zuhause wären, aber ich war nicht wie die anderen.

Ich hatte nur noch meinen Vater. Meine Mom war vor einem halben Jahr an Krebs gestorben. Es ging alles sehr schnell. Vor einem Jahr hatte sie die Diagnose bekommen und war dann ein halbes Jahr später, trotz Chemo gestorben.

Das war der eigentliche Grund, warum wir in die Stadt gezogen waren. Auf unserem Hof erinnerte einfach alles an Mom.
Die hübschen Schränke in unserer Küche waren von ihr bemalt worden, den Tieren hatte sie die Namen gegeben und insgesamt hatte sie sich in allem verewigt.

Und das hielten weder ich noch mein Dad auf Dauer aus. Außerdem schafften wir es zu zweit nicht, den Hof aufrecht zu erhalten. Es war einfach zu viel Arbeit für einen Teenager, der noch zur Schule ging und einen Mann, der gerade seine Frau verloren hatte.

Die Stadt sollte unser Neuanfang werden, was aber meiner Meinung nach nicht hieß, dass er mich nun zwei Wochen komplett allein in einem riesigen fremden Haus lassen konnte.

,,Wann musst du losfahren?" fragte ich aufgebracht.

Er kratzte sich wieder am Kinn.
Oh, Oh, schlechtes Zeichen.

,,Dad?" sagte ich nachdrücklich.

,,Morgen" murmelte er.

Der Appetit war mir nun entgültig vergangen. Unser neues Haus war noch nicht mal richtig eingeräumt, mein Zimmer muss noch gestrichen werden und Dad wollte mich ab morgen für zwei Wochen sitzen lassen. So hatte ich mir unser neues Leben absolut nicht vorgestellt!

,,Wie war denn dein Schultag? Hast du nette Leute kennengelernt?" fragte er.

Ich war so irritiert von dem schnellen Themenwechsel, dass ich einfach antwortete.
,,Ganz gut. Ich habe ein Mädchen kennengelernt, das ziemlich nett ist" sagte ich.

Den Unfall verschwieg ich ihm ersteinmal. Das würde nur zu Streit führen. Außerdem musste sich Jacob ja zuerst melden, bevor es um irgendwelche Angelegenheiten mit der Versicherung gehen konnte.

Vielleicht vergaß er mich einfach.

Okay, eher unwahrscheinlich, bei dem Blick den er mir heute zugeworfen hatte. Jacob Stone war eindeutig stinksauer auf mich.

Er bezeichnete mich als Psychopatin und hielt mich offenbar für minderbemittelt.

Naja, schlimmer konnte es nicht mehr werden.

Dachte ich zumindest...




Hey liebe Leser!
Ich hab jetzt Ferien, also kommen in den nächsten Tagen mehr Kapis als sonst.
*Hust* Couchpotatoe *Hust*
Also wenn euch die Story gefällt, dann votet bitte und schreibt mir Verbesserungsvorschläge. Ich werde versuchen, so viel wie möglich davon umzusetzen.
Und sagt mir bitte Bescheid, wenn ihr Rechtschreibfehler oder sonstiges findet.
Viele liebe Grüße
eure Melody

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