Hera war eine bezaubernde Göttin. Ihre Präsenz ließ den Raum erhellen, der gar schon in seiner Pracht blendete. Prunkvolle Verzierungen und eine Überschüttung an malerischen nackten Menschen, zierten die hohen Decken.

Sie befanden sich in dem Arbeitsraum von Hercules, der nur durch einen typischen aus Glas bestehenden Tisch und vielen edel, hervorstechenden Sesseln geprägt wurde. Doch keiner hatte Platz genommen. Weder Hades, Blaire, Hercules, der Schönling Timotheus oder Hera, die neben ihrem Mann Zeus, dem Gebieter des Blitzes, standen.

"Das kann ich nicht sagen"

Hera gewährte sich Platz zu nehmen. Die gewonnenen Informationen über Hades Theorie, wie die reine Seele in sein Gebiet dringen konnte, brachte sie aus der Bahn. Das hatte es seit Lichtjahren nicht mehr gegeben.
"Ungleichgewicht? Wie meinst du das?" Hercules hatte zwar Kraft und die nötigen Business Strategien, um sein Reich zu regieren, aber an schnellem Verstehen mangelte es ihm so ziemlich.
"Wie sollte es sonst eine reine Seele in mein Reich schaffen, wenn sie nicht hingeführt wurde?" stellte Hades die Frage in den Raum.

"Kleiner Ausrutscher passieren doch jedes Mal", fügte Hercules sich ein und  gedachte dabei wieder, sein Lächeln aufzusetzen.
"Nicht wenn die Seele durch ein durch Zaubern geschütztes Reich hindurch kam" beharrte Hades angriffsbereit, zumal er es nicht mochte, wenn man etwas in seiner Unterwelt hinterfragte.
"Dann müsstest du einen besseren Hexer engagieren", grinste ihn Hercules immerhin weiter in seiner Laune an und bemerkte anscheinend die angespannte Atmosphäre, die von Hades ausging, nicht.

"Galil ist der Beste in der Unterwelt"

"Zeiten ändern sich, Bruderherz" konterte Hercules zurück und ließ Hades wütender werden. Hades verstand einfach nicht, wie sein Bruder den Ernst der Lage nicht für wichtig hielt. Wenn es zu einem Ungleichgewicht der Welten kommen würde, würde es Folgen bis zur Erde haben. Selbst gestrandete Seelen konnten nur schwer gebändigt werden und das würden die Menschen durch Wutausbrüchen dieser Seelen verspüren und wenn sie diese als Geister ansehen, könnte die Menschheit mehr über das Jenseits herausfinden.

Blaire wollte ihrem Partner helfen, doch sie wusste nicht wie. Sie erhoffte, wenn sie ihre Hand auf seine Schulter ablegte, Hades zumindest sie als diejenige ansah, die ihm glaubte. Frustriert wandte sich sein Kopf zu seiner Kolina. Er war nur mal mehr als froh, dass sie dabei war.
"Wir müssen etwas machen. Diese Seele" Blair's Augen blitzen kurz aus dem Fenster zur groß erscheinenden Sonne, bevor sie ihr Gesicht wieder den Göttern und der Göttin zurück wandte.
"Sie hatte solche Angst und hatte die falsche Umgebung, das was sie nicht verdient hatte, zu Gesicht bekommen. Ist es nicht der Sinn von uns, dem vorzubeugen? Sie dem Leben danach zu begleiten?

Der stille Zeus, der bis jetzt als Göttervater seinen Mund gehalten hatte, meldete sich zu Wort.

"Mein Kind, du magst Recht haben, jedoch haben wir nur eine verlorene Seele bis jetzt als Anhaltspunkt. Wir können nicht voreilige Schlüsse ziehen und uns in Gefahr begeben, nur durch eines Falles"

"Aber Vater..." Zeus stoppte seinen Sohn Hades durch eine Handbewegung.
"Hercules hat in dem Fall Recht, Hades. Wir werden dir berichten, falls es zu einem dieser ungünstigen Treffen Kommen sollte“,
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Hetzend schritt Hades die großen Treppen des Palastes herunter.

Er wollte es nicht wahrhaben. Er konnte es nicht glauben, dass seine Eltern, nein, seine ganze Familie ihm nicht trauten. Sie verstanden das Risiko, welches sich dahinter verbarg, nicht. Doch Hades würde nicht nur dem Entgegentreten, sondern dafür sorgen, dass es nicht zu Stande kommen würde, dieses Ungleichgewicht. Er hatte auch dafür die perfekte Partnerin, die gerade ihm hinterher rannte.

Hades entschied einfach am Treppenende, am Kieselstein weg auf sie zu warten. Er hätte aber dabei nicht mit einer grimmig blickenden Kolina gerechnet.
"Dieses hinterherrennen, ist nicht mehr witzig", pustete sie ein paar fallenden Strähnen aus dem Gesicht. Hades Finger kitzelten diese an ihren Seiten zu verfrachten.

Blaire konnte es genauso wenig fassen, wie seine Familie, das als Normal betiteln konnte. Es ärgerte sie genauso viel wie Hades, der gerade dabei war, Blair's Strähnen durch seine Finger zu gleiten.
Sein Blick war verhangen. Seine Wimpern kamen durch das Sonnenlicht stärker zum Vorschein und diese zusammengepressten Lippen wollte sie nur mehr küssen. Sie wollte ihn küssen und sie würde ihn küssen.

Doch dafür war das der falsche Ort und schon gar, wenn die Götter im Himmel ihre schmutzigen Gedanken lesen konnten.

"Da" strichen seine kühlen Finger ihre Haare aus ihrem Gesicht. Sie glaubte, sie hatte seinen Namen geflüstert, dass Hades einen Schritt näher trat, aber sicher war sie zu dem Zeitpunkt nicht.

"Du solltest meinen Namen nicht so oft und schon gar nicht vor meinem Elternhaus flüstern, Kitten" drang seine Stimme bis in ihr Mark ein.

"Warum?" provozierte sie in derselben Tonlage weiter.
"Weil ich dir dann Dinge versprechen kann, die dich genauso feucht lassen werden wie meine ersten Berührungen." Erinnerungen aus der Begrüßungszeremonie traten in ihr Gedächtnis und ließen sie aufkeuchen.
"Wie gern ich dich gerade berühren würde, Kitten" Oh, das hätte Blaire genauso haben wollen, doch sie befanden sich noch vor seinem Elternhaus.

Hades räusperte sich und versuchte, die Schmerzen seines Gliedes zu schlucken. Er wandte gezielt seinen Blick ab.

"Du wirst doch nicht einfach ruhig sitzen, während weitere reine Seelen in die Unterwelt dringen?" gewährte sich Blaire, diese Frage zu stellen und die Aufmerksamkeit auf die Seelen zu bringen.
Hades schenkte ihr einen Blick, der seine Entschlossenheit spiegelte.

"Denkst du das von mir? Gebe ich das Bild ab, um nach Regeln zu handeln?"

Blaire schwenkte nur ihren Kopf.

"Nein, das denke ich nicht. Ich weiß du hast einen Plan, den du verfolgst." Hades hatte ihn auch. Auf Anhieb zog er sie wieder zu seiner Brust, als sie durch grauen Wolken aus dem Himmel verschwanden.