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*Hawkeye*

Als S.H.I.E.L.D. Agent wurde Clint Barton schon seit Jahren antrainiert in jeder Situation immer die Fassung zu bewahren und logisch zu denken. Selbstbeherrschung war ihm allerdings noch nie so schwergefallen wie heute. Mit gespanntem Bogen stand er vor einem Mann, der seine Gedanken kontrolliert und ihn gezwungen hatte seine eigenen Kameraden zu töten. Die Spitze seines Pfeils zeigte direkt auf Loki's Stirn, der selbst jetzt, im Moment seiner Niederlage, ein fast wahnsinniges Grinsen auf den Lippen hatte. Wenn er nicht gerade ein verrückter Massenmörder gewesen wäre, hätte er mit diesem Lächeln sicherlich eine große Gruppe an Groupies haben können (#loki'd).

„Loki, du hast verloren." Das war die tiefe Stimme des Asen Thors, der mit seinem Wikingerkostüm, wie die restlichen Avengers sein Outfit heimlich nannten, und dem Hammer Mjöllnir in der Hand bedrohlich auf seinen Stief-, Adoptiv- oder was auch immer Bruder hinunterblickte. Die Beziehung zwischen den beiden würde Barton wohl nie verstehen. Die Avengers befanden sich im obersten Stockwerk des Stark-Tower's, der einiges an Zerstörung hatte ertragen müssen. Hawkeye konnte kein einziges noch ganzes Fenster zählen und dort, wo eigentlich Tische oder Regale hätten stehen sollen, war nur noch ein einziger Kleinholzhaufen. Perfektes Brennholz, eigentlich. Überlegte sich Barton mit einem zweiten Blick auf die Verwüstung. Eine weitere Eigenschaft, die er in seiner Zeit bei S.H.I.E.L.D. erworben hatte, war es in allen Dingen einen praktischen Zweck zu sehen. Diese Sichtweise war bis jetzt bei jeder Mission nützlich gewesen und auch abseits seines Vollzeit-Jobs beispielsweise beim Campen mit seinen Kindern. Weniger glücklich war seine Frau Laura allerdings gewesen, als er in einem weiteren Ein-Strich-Bild seines Sohnes Cooper einen potenziellen Feueranzünder gesehen hatte. STOP! Nicht die Gedanken abschweifen lassen! Konzentrier dich lieber darauf nicht „ausversehen" die Sehne deines Bogens loszulassen. Seine Finger fingen nämlich schön langsam an zu kribbeln. Wie lange wollten sie jetzt bitte noch in dieser Helden-Pose dastehen? Bis ein Bildhauer kommen und sie in Stein meißeln würde?

„Seid ihr wirklich so siegessicher? Habt ihr in den letzten Tagen etwa gar nichts gelernt?" Endlich hatte Loki es auch mal geschafft auf Thors wirklich epischen Satz zu antworten. „Nun ja wir sind zu sechst und du allein. Wir haben Hulk und du wahrscheinlich immer noch ein paar gebrochene Rippen von eurem Zusammenstoß. Ja, ich würde sagen wir haben so ziemlich gewonnen." Dieser Kommentar kam von Natasha, die mit Loki's Zepter in der Hand und ihrem zugegebenermaßen echt coolem Elektroschocker-Outfit hinter Thor stand. Notiz an mich selbst: Lege dir auch Elektroschocker zu. Loki's Stimme, die einen so überlegenen und ironischen Klang hatte, dass es Barton kalt den Rücken hinunterlief, riss ihn allerdings aus seinen Gedanken: „Kannst du nicht zählen, Weib? Ich bin ganz klar in der Überzahl." Was soll das den jetzt schon wieder heißen? Doch Hawkeye's Frage beantwortete sich im nächsten Augenblick wie von selbst. Dutzende von Trugbildern, die Ebenbilder zu dem gehörnten Verrückten höchstpersönlich waren und wie aus dem nichts aufgetaucht waren, umzingelten die Avengers und hatten auch dabei ein Lachen auf den Lippen, das strahlend weiße Zähne aufblitzen ließ. Weitere Notiz an mich selbst: Frag' den Typen nach seiner Zahnpasta, wenn er endlich in seiner Zelle verrottet. Trotzdem ließ Barton ohne lange nachzudenken die Sehne seines Bogens los. Der Pfeil hätte natürlich sein Ziel getroffen. Was auch sonst? Wenn da nicht das kleine Problem wäre, dass es überhaupt kein Ziel zu geben schien. Das Trugbild Loki's vor ihm flackerte nur kurz grünlich auf und schien danach fast noch überlegener zu ihm hochzugrinsen.

Das konnte doch wohl nicht war sein... Barton knirschte genervt mit den Zähnen. Er hatte keine Lust mehr auf diese Freakshow mit Aliens, Göttern in lächerlichen Kostümen und glitzernden Steinchen, die Löcher in den Himmel bohrten. Insgeheim hoffte er immer noch, dass nicht doch irgendwann ein Moderator mit aufgesetztem Lächeln hinter der nächsten Ecke hervor hüpfen und Verstehen Sie Spaß? schreien würde. „Los schließt einen Kreis!", rief Cap' in seinem besten Befehlston und stellte sich in besagter Position auf. Barton und die restlich Avengers taten es ihm gleich (außer Hulk, der spontan beschlossen hatte, dass es doch ein viel besserer Plan wäre blind in der Luft herumzuschlagen). „Halte ein, grünes Wutmonster! Das hilft uns jetzt auch nicht weiter!", meinte Thor und verdrehte die Augen. Tatsächlich wunderte es Hawkeye, dass der Hüne nicht auch gleich angefangen hatte wild um sich zu hämmern. Vielleicht hatte er doch ein bisschen mehr Grips, als Barton ihm auf den ersten Blick zugetraut hätte. Jetzt meldete sich wieder Loki's Stimme zu Wort, die von allen Seiten zu kommen schien: „Ich denke, dass ist das erste Mal, dass wir uns einig sind, Bruder! Ab hier hilft euch nichts mehr weiter." Von da an ging alles furchtbar schnell. Zu schnell um irgendetwas dagegen machen zu können. Barton hasste es hilflos zu sein.

Ehe Thor Ich dachte ich bin nicht dein Bruder. sagen konnte, war Loki's Plan schon längst in die Tat umgesetzt. Mit einem technisch perfekten Schlag, das musste Barton zugeben, hatte er Natasha weggestoßen und das Zepter aus der Hand gerissen. Allein um das zu schaffen, brauchte man schon einiges an Karate-Kid-Fähigkeiten, wie Barton schon oft am eigenen Leib zu spüren bekommen hatte. Was anschließend passierte begriff Hawkeye auch viele Wochen später noch nicht. Das letzte, woran er sich erinnerte, war, dass Loki's Zepter angefangen hatte in einem furchtbar hässlichen Blau zu leuchten, das Hawkeye leider nur allzu bekannt war. Blaues Leuchten würde ihn wahrscheinlich noch lange in seinen Albträumen verfolgen. Sei es vom Teserakt oder von dem goldenen Speer-was-auch-immer-Teil. Wenn ich den Typen irgendwann nochmal in die Finger bekommen sollte, schieße ich ihm einen Pfeil zwischen die Augen ohne zu zögern. Vielleicht kann ich ja dann besser schlafen...

Im nächsten Moment wurde ihm auch schon schwarz vor Augen, sodass er gar keine Zeit für mehr hasserfüllte Todesdrohungen hatte.

Der Augenblick, der ihm wohl für immer im Gedächtnis bleiben würde war jedoch, als er plötzlich in einem anderen Körper aufwachte.

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Das war dann jetzt mal mein erstes Kapitel. 

Es ist zwar ein bisschen kürzer, da es als Einleitung dient,

aber ich hoffe es hat euch trotzdem gefallen. Danke nochmal für Lesen <3.

Eure GirlOnPage7



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