~#2~

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//ich bin toll. Ich bin schön. Ich bin es wert.// das denkt sich die 16 jährige Emma Heute, wenn sie in den Spiegel guckt. Aber um solche Gedanken zu bekommen, musste Emma einen langen Weg hinter sich bringen.

"Emma! Komm jetzt, wir wollen los!" Und "Emma, ich muss mal, geh vom Klo!". Das sind die Sätze, die Emma morgens zu hören bekam. Ihre liebevolle Mutter, die sie zur Schule fahren wollte und ihre kleine nervige Schwester, die auf Toilette musste, nachdem Emma schon 45 Minuten im Bad verbrachte. Ja, so war das im Hause der Pattisons. Jeden Morgen stand Emma extra eine halbe Stunde früher auf, um sich Tag für Tag ein neues Make-Up zu verpassen. Und warum? Nur damit sie die Anderen mochten.
Die Anderen.
Wer waren schon die Anderen.
In Emmas Leben spielten die Anderen eine wichtige Rolle. Sie tat das alles nur für die Anderen. Sie machte sich jeden morgen so ein aufwendiges Make-Up, nur damit die Anderen ihre Narben nicht sehen konnten.
Die Anderen.
Die Anderen wussten doch gar nichts über sie.
Immer wenn Emma dann von ihrer Mutter zur Schule gefahren wurde, war das Erste was sie hörte "uuuh! Make-Up-Fresse wird von ihrer Mami gefahren".
Make-Up-Fresse.
So wirde Emma genannt.
Jeden Tag.
Doch würde sie auf das Make-Up verzichten, dann würden diese Leute mit "Bah, wie hässlich" oder "Narben-Fresse" kommen. Und das alles nur weil sie Emma nicht kannten. Jedenfalls nicht Wirklich. Weil sie nicht wussten, dass Emma vor sechs Jahren ihre Schwester rettete.

Vor sechs Jahren.
Das schlimmste Jahr in Emmas Leben.
Es hatte gebrannt.
Alles hatte gebrannt.
Ihr Vater machte gerade Mittagsschlaf, während ihre Mutter etwas kochte. Doch genau dann, als Emmas Mutter Maja, Emmas Schwester, bei den Hausaufgaben helfen wollte, brannte das Essen an. Nach nur wenigen Sekunden brannte nicht nur das Essen, sondern auch die Gardinen über dem Herd. Das Feuer breitete sich rasend schnell aus und niemand bemerkte es. Vorerst. Emma war natürlich die erste, die es bemerkte. Sie schrie panisch nach ihrer Mutter, die sofort kam und starr vor Schreck war. "Raus hier, RAUS!".

Diese Worte hallen auch heute noch in Emmas Kopf.

Das Feuer war mittlerweile schon so groß, dass man es nicht mehr hätte löschen können. Emmas Mutter brachte die damals 10 jährige Emma nach draußen und vergaß dabei die 6 jährige Tochter. Ihre Mutter machte sich Heute noch Vorwürfe deshalb. Emma aber, bemerkte es und rannte nochmal zurück ins Haus.
Alles war voller Rauch.
Schwarzer Rauch.
Emma rannte gekrümmt durch das Haus und holte ihre Schwester aus dem Zimmer, die schon bewusstlos war. Sie zog sie an den Armen mit sich. Doch dann blieb Emma schockartig stehen. "PAPA!!!PAAPAAAA!" brüllte Emma, so laut sie nur konnte. Doch es tat sich nichts. Der Rauch wurde immer dicker und Emma konnte schon die Feuerwehr hören. Sie musste hieraus, es ging nicht anders. Sie zog ihre Schwester aus ihrem Zimmer in den Flur. Gerade als Emma sich nochmal Richtung Elternschlafzimmer umdrehte, schoss ihr eine kurze, aber heftige Stichflamme ins Gesicht. Emma schrie vor Schmerz. Doch sie war so voller Adrenalin, dass sie nicht aufhörte, ihre Schwester nach draußen zu ziehen. So kam sie schließlich, mit verbrannter Haut und starkem Husten ins Freie und brach sofort zusammen.

Das nächste woran sie sich erinnerte war das gleichmäßige Piepen des Gerätes neben ihrem Krankenbett.

Sie wird sich immer an diesen Tag erinnern.
Der Tag, der ihr Leben veränderte.
Der Tag, an dem sie zur Heldin wurde.
Der Tag an dem sie zum Mobbingopfer wurde.
Der Tag an dem sie ihren Vater verlor.

Die nächsten fünf Jahre waren grausam.
Jeden Tag gab es Gelächter, komische Blicke und fiese Sprüche.
Emma wurde depressiv.
Nicht stark depressiv, immerhin wusste sie, wofür sie so aussah.
Doch Emma hatte Suizid Gedanken.
Keine Versuche.
Aber Gedanken.

All dies änderte sich in der 9. Klasse. Mit 15 Jahren fand sie die beste Freundin, die sie sich je vorstellen könnte - Lily.
Lily ist die beste.
Lily sorgt für Abwechslung in Emmas Leben.
Sie sorgt für Freude.
Emma lachte das erste Mal seit fünf Jahren wieder aus vollem Halse.

Auch wenn Emma als "Make-Up-Fresse" bezeichnet wird, steigt sie trotzdem mit einem Lächeln aus dem Auto. Denn die erste, die ganz vorne am Schuleingang steht und wartet, ist Lily.

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