Love is a dangerous word

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„Wie geht's dir?" Grinsend lehnte Tarik sich zu mir herüber. Nervös sah ich ihn an. „Ganz gut...denke ich. Ich bin einfach mega aufgeregt." Weiterhin grinsend sah er mich an, während meine Gesichtszüge immer unkontrollierter wurden. „Es wird schon gut gehen", beruhigte er mich dann doch. „Warum musste nur ausgerechnet ICH dafür ausgewählt werden? Ich meine ich bin doch wohl die Letzte die das hier will." Fast schon verzweifelt blickte ich wieder zu Tarik hinauf.

Schon seit Kindertagen waren wir beste Freunde und so hatte ich nur ihm erlaubt in der Vorbereitungsphase bei mir zu sein. Und ich war froh, dass er bei mir war. Meine Eltern hätten mich nur noch verrückter gemacht als ich es sowieso schon war.

„Hey. Du schaffst das schon. Auserwählte." Beim letzten Wort triefte seine Stimme nur so vor Sarkasmus. Wir hatte uns jedes Jahr auf's Neue über diese Tradition lustig gemacht, doch diesmal wurde ich auserwählt. Das machte es in meinen und scheinbar auch in Tariks Augen nicht ernster, aber ich hatte es noch nie so mit großen Auftritten.

Ein Mann kam zu uns, stoppte und sagte: „Sie werden jetzt erwartet Lady Liana." Wie ich es doch hasste auf meinen Stand angesprochen zu werden, aber so war es nun einmal: ich gehörte zu den Juliern, dem wohl angesehensten Stamm unserer Welt.

Doch es ging los. Das Fest des Jupiters begann. Wir liefen auf ein Portal zu und wurden direkt in die Mitte des Großen Platzes teleportiert. Sofort lag die Aufmerksamkeit der Menge auf mir. Unsicher suchte ich in der Menge den Blick von Tarik. Zwar waren wir zusammen teleportiert, aber das Portal brachte jeden an seinen zugewiesenen Platz.

Endlich hatte ich ihn gefunden, direkt neben meinen Eltern stand er und hielt seine Daumen in die Höhe. Dabei sah er so lächerlich und deplatziert in der Masse aus, dass ich mir ein Lachen stark verkneifen musste. Ein fettes Grinsen konnte ich allerdings nicht mehr verhindern.

„...und somit wird dieses Jahr Lady Liana, aus dem Geschlecht der Julier, den Platz der dem Jupiter Geweihten übergeben", beendete der Mann gerade die Einführungsrede des Festes. Da hatte ich wohl den Hauptteil verpasst. Gespielt anklagend sag ich Tarik kurz an, er hatte mich schließlich abgelenkt.

Der Mann vor mir räusperte sich und ich sah ihn an. „Bist du bereit die Reise auf dich zu nehmen?", fragte er wohl schon zum wiederholten Mal. Ich lief tomatenrot an während ich ihm antwortete: „Ja, ich bin bereit!" Da hatte ich doch glatt meinen Einsatz verpasst. Ich dachte eindeutig zu viel an andere Dinge statt zuzuhören. „...mit Ihnen zu beschreiten?" Na toll und wieder hatte ich die Hälfte des Satzes verpasst. Zum Glück kannte ich den Ablauf der Zeremonie aus den vergangenen Jahren und wusste somit, dass er mich gefragt hatte wer mich auf diese Reise begleiten sollte. „Ich wähle Tarik!" Bestimmt sah ich in seine Richtung und merkte wie auch er jetzt etwas nervös wurde. Wir hatten uns schon vor Jahren geschworen, dass, wenn einer von uns jemals auserwählt werden würde, er den Anderen als Begleiter wählt.

Tarik trat hervor und wurde neben mich gestellt. Grinsend sah ich ihn an und freute mich schon auf unseren Auftrag.

Nur wenig später war die Zeremonie vorbei. Während alle anderen jetzt das Fest feierten wurden Tarik und ich für unsere Reise fertig gemacht. Seit ich erfahren hatte, dass ich die nächste Auserwählte sein sollte, freute ich mich auf diese. Es würde sicher nicht nur ein wenig in der Gegend herum wandern sein, aber dennoch wollte ich die Zeit allein mit meinem besten Freund genießen. Seit jeder seinen eigenen Verpflichtungen nachkommen musste, hatten wir kaum noch Zeit zusammen.

Nach zwei Stunden standen Tarik und ich im Scienceroom des Jupiterturms. Dieser war ausgestattet mit der neusten Technologie unserer Zeit. Und dennoch wurden hier Jahrtausende-alte Aufträge, ähnlich wie Prophezeiungen, angezeigt. Unser Volk glaubte daran, dass diese immer in einer von Göttern festgelegten Reihenfolge erschienen. Jedes Jahr zur gleichen Zeit, zur Zeit Jupiters, erschien eine neue Nachricht auf den Bildschirmen, ohne dass diese Daten vorher existiert hätten.

Gespannt starrten wir nun also auf den Bildschirm und warteten auf die Nachricht. Jeden Moment musste es soweit sein, doch es geschah nichts. Verwirrt blickte ich erst zu Tarik und dann zu einem der Wissenschaftler die hier alles überwachten. Verzweifelt suchten diese in den gespeicherten Datensätzen nach dem Auftrag. Ohne Ausnahme kam jedes Jahr ein Neuer, niemals fiel es aus. Und doch war heute keine Nachricht zu finden.

Gerade wurden Tarik und ich wieder hinaus geschickt, da erklang eine ohrenbetäubende Sirene. Die Geräte die neben dem großen Bildschirm noch im Raum standen spielten verrückt, zeigten irgendwelche Zahlen und Wörter ohne Zusammenhang an. Erschrocken sah ich zu dem großen Bildschirm auf und las die Nachricht die dort stand. Aber es war kein Auftrag. Nichts von wegen „Begib dich dort und dort hin und hol mir das und das". Die wenigen Worte die den Bildschirm zierten waren auf einer mir gleichzeitig fremden und doch vertrauten Sprache, vielleicht hatte ich sie einmal in der Schule gehört... Aber dann könnte ich doch unmöglich verstehen was ich dort las: „Love is a dangerous word". In unserer Sprache hieß das so viel wie „Liebe ist ein gefährliches Wort". Aber was bedeutete es? War das trotzdem ein Auftrag oder doch eine Warnung an das ganze Volk? Immer noch verwirrt sah ich wieder die Wissenschaftler und Tarik an.

Doch bevor ich auch nur ein Wort sagen konnte wurden wir beide aus dem Raum gedrängt und in ein Zimmer im Palast gebracht. „Was glaubst du was das bedeutet? >Liebe ist ein gefährliches Wort<..." Ungläubig sah Tarik mich an. „Was? Ist es so offensichtlich was es heißt?" „Du konntest das lesen?" Jetzt sah ich ihn komisch an. „Ja. Du nicht?" „Nein. Das ist der Wahnsinn. Das muss irgendeine alte Sprache oder so sein. Ich kannte sie jedenfalls nicht. Woher kennst du sie?" Die Worte schossen nur so aus ihm heraus. „Jetzt mal langsam. Ich weiß es nicht. Diese Sprache kam mir zwar fremd vor, aber irgendwie auch vertraut. Ich dachte wir hätten sie vielleicht mal in der Schule dran gehabt." „Sicher nicht!" Nachdenklich starrte ich vor mich auf den Boden. „ Was die jetzt wohl deswegen machen? Ich meine, müssen wir jetzt irgendwie rausfinden was es damit auf sich hat?", durchbrach ich die Stille. „Ich weiß nic..." Krachend ging die Tür auf, aber es stand niemand davor. Stattdessen sah man ein Portal, ein Teleportal. Gespannt blickte ich zu Tarik. Dieser hatte die Augen weit aufgerissen und den Mund leicht geöffnet. Damit sah er wieder so lustig aus, dass ich losprustete. „Ich glaube wir sollten den Lichtern folgen", sagte er als er sich wieder gefasst hatte. Jetzt war ich wieder diejenige die dumm aus der Wäsche guckte. „Lichter? Was denn für Lichter? Hier ist doch „nur" das Portal." „Die sind doch nicht zu übersehen. Hier und hier und hier..." Bei jedem „hier" zeigte er auf einen vermeintlich leeren Fleck im Raum, aber immer auf das Portal zu gehend. Noch immer mit offenem Mund sah ich zu Tarik und wieder zum Portal. Langsam bewegte ich mich darauf zu. Kurz bevor ich hindurch gehen konnte hielt Tarik mich am Arm zurück. „Sollten wir nicht lieber warten bis der Rat entschieden hat was jetzt passiert?" „Du hast doch gesagt, wir sollten den Lichtern folgen", sagte ich etwas gereizt, denn ich wollte endlich durch dieses Portal gehen. „Ja schon, aber..." „Nichts aber. Komm schon. Das wird lustig", versuchte ich ihn zu überreden. Er seufzte. „Also gut. Aber auf deine Verantwortung." Grinsend antwortete ich in einem sarkastischen Tonfall: „Aber natürlich der Herr!" Tarik trat neben mich und gemeinsam durchschritten wir das Portal, den Kram für unsere eigentlich geplante Reise bei uns.

Nur wenige Augenblicke später wurden wir auf eine große, endlos scheinende Wiese teleportiert. Ich blickte mich zuerst einmal um, doch hier war wirklich nichts außer der Wiese und einem Stein, etwa so groß wie mein Kopf. „Siehst du irgendwelche weiteren Lichter?" Fragend sah ich Tarik an. „Würde ich welche sehen würdest du es als Erste erfahren Liana." Genervt verdrehte ich die Augen. „Ist ja gut. Also siehst du nichts?" „Doch ich sehe Gras, den Himmel und diesen Stein da", kommt es wieder unglaublich geistreich von meinem besten Freund. Spielerisch schubse ich ihn ein Stück Richtung Stein, kann mir ein Grinsen aber nicht verkneifen.

„Komm mal her. Hier steht wieder was in dieser Sprache die nur du verstehst." Neugierig ging ich zu ihm und betrachte den Stein etwas genauer. Tatsächlich, da stand etwas drauf. „Was steht denn da nun?" Ungeduldig sah er mich an. Ich betrachtete den Stein noch etwas um Tarik auf die Folter zu spannen und ein wenig zu ärgern. „Also..." „Jetzt mach's nicht so spannend, Liana." „Da steht nur das Gleiche wie auf dem Bildschirm: Love is a dangerous word." Tarik seufzte. „Wenn wir doch wenigstens wüssten was das heißen soll..." „Hm...", überlegte ich, „Love? Das heißt doch Liebe oder?" „Woher soll ich das denn wissen. Ich kenne diese Sprache nicht." „Ist ja gut", noch während ich antworte öffnet sich neben uns wieder ein Portal und diesmal frage ich mich wirklich wie. Normalerweise werden diese Portale technisch erzeugt. In der Tür konnte man sich immerhin noch vorstellen, dass solche Technik verbaut war, aber mitten im Nichts oder besser mitten in der Luft?! Auch Tarik bemerkte nun dieses neue Portal. „Ich sehe immer noch keine Lichter..." In dem Moment trat aus dem Portal ein junger Mann, etwa so alt wie Tarik, höchstens zwei Jahre älter. So schien es zumindest. Und da fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Love. Damit war nicht die Liebe gemeint. ER war Love. Im Geschichtsunterricht hatte ich von ihm gehört. Nur nebenbei, denn eigentlich war sein Leben aus dem Lehrplan gestrichen worden, da es schon so weit zurück lag. Aber was ich gehört hatte verhieß nichts Gutes. Er war damals ein berühmter Kämpfer und Krieger gewesen, aber er soll sich gegen die Götter gewandt haben. Er wollte ihnen ebenbürtig sein und wollte die Weltherrschaft. Damals gelang es einigen besonderen Menschen ihn zu stürzen und, wie wir dachten, zu töten.

„Wer bist du?", fragte Tarik den anderen Mann barsch, aber dennoch mit einem leichten Zittern in der Stimme. Erst jetzt schien Love uns überhaupt zu bemerken. Ich brachte kein Wort heraus und ein Kloß bildete sich in meinem Hals. Was machten wir hier? Wir konnten ihn doch schlecht besiegen. Ich meine, wir waren nur zu zweit und sehr besonders waren wir auch nicht gerade.

Mit rauer Stimme setzte der Mann an zu reden: „Wer ich bin? Hat man mich etwa schon vergessen?" Spöttisch und überheblich sah er uns an. „Ich bin Love und ihr werdet meine Diener sein." Bei seinem nächsten Satz blickte er mir direkt in die Augen. „Vielen Dank, aus dem Geschlecht der Julier Stammende, dass du mich befreit hast." Mit schockgeweiteten Augen blickte ich zu ihm. Ich soll ihn befreit haben? Aber wie? Love is a dangerous word. Das war es: ich hatte seinen Namen laut ausgesprochen.

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Liana = dem Jupiter geweiht; aus dem Geschlecht der Julier Stammende

Tarik = der Morgenstern; der Wegbegleiter / die Orientierungshilfe

Love = (als Jungenname) der berühmte Kämpfer/Krieger

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Wörter: 1830

Schwierigkeitsgrad: Stufe 3

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