☘Chapitre spécial № 6☘

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Mi, 30. Oktober 2013

Es war still.
Viel zu still, während Kian da saß, schweigend, verloren und sich hundeelend fühlte. Der wachsame Blick von Maya, die direkt gegenüber von ihm auf dem Sofa saß, krallte sich schmerzhaft in seine Brust. Ihre Augen lagen ununterbrochen auf ihm, in denen Bemühungen verborgen lagen, seiner Seele einen Appell zukommen zu lassen, welcher sich hingegen strikt weigerte ihr Gehör zu verschaffen. Es fühlt sich messerscharf an, als würde eine Machete von hinten auf ihn einstechen, dabei aber bewusst nur auf die Stellen abzielen, die ihn immer noch am leben ließen. Vorerst zumindest.

Er wollte etwas sagen, wollte etwas tun. Er wollte sich bei Maya für sein schreckliches Verhalten entschuldigen, das er schon seit ihrer Ankunft, aber insbesondere seit gestern nach dem Anruf von Tia und dem Nervenzusammenbruch, den er erlitten hatte, darlegte. Aber kein Wort verließ die Schwelle seines Mundes.

Sobald Kian den Mund öffnete, sich darauf vorbereitete ihr nur ansatzweise zu erklären, wie sehr er innerlich litt, wie sehr seine Mauern von Mal zu Mal in kleine Teile zertrümmert wurden, da tauchte wieder ihre Stimme in seinen Vorstellungen auf und er erstarrte. Wie sie gestern geweint hatte, als würde ihr jemand das Herz aus der Brust reißen...

Kian würde diese Laute nie wieder vergessen können, nie im Leben. Und diese Bürde, diese Stimme, die er seit jeher immer wieder hörte würde nur  seinen herannahenden Ruin beschleunigen.

Also hatte er, so feige, wie er sich benahm, das bestmögliche getan. Er hatte wieder zur Flasche gegriffen. Wie auch jetzt, indem er es an seine Lippe führte und einen kräftigen Schluck daraus nahm, der einen bitteren Nachgeschmack auf seiner Zunge hinterließ. Es war nicht richtig und das wusste er je länger das Schweigen von Maya in seiner Gegenwart anhielt, die ihn enttäuscht und kritisch zugleich beäugte.

Kians Nerven lagen blank, seine Kontrolle entglitt ihm aus der Hand mit jedem weiteren Atemzug und ihre Trauer war für ihn der letzte Schlag gewesen. Erschlagen von den zu intensiven Gefühlen, die just Kian einnahmen, schloss er auf der Suche nach etwas Ruhe, die Augen. Seine Unterlippe zitterte wieder und er rieb sich müde über die Lider.

Wie sie geschluchzt hatte...
Der letzte Hoffnungsschimmer, der noch leicht auf funkelten wurde immer kleiner und kleiner, bis nur ein kleiner unbrauchbarer Haufen an Nichts vorhanden war. Sein Herz war ein zerissenes Stück Papier. Uneben... unbrauchbar... kaputt. Weder glatt um auf diesem weiterschreiben zu können, noch regenerierbar um mit einem neuen Kapitel zu starten.

Sein zusammen geknülltes Herz konnte auf direktem Weg in eine Mülltonne verfrachtet werden. So sah es aus und nicht anders.

»Das reicht. Das kann ich mir nicht mehr länger mitansehen.«

Kian machte eine plötzliche blitzartige Bewegung aus dem Augenwinkel aus, was ihn neugierig zur Seite zu schauen verleitete, um im Nachhinein zu beobachten, dass eine wutentbrannte Maya in Richtung Küche lief.

Kian runzelte einen kurzen Moment lang die Stirn, wollte dem aber keine weitere Bedeutung beipflichten, sondern legte zum weiteren Nippen an seiner Flasche an, bis er es hörte und sofort in seiner Bewegung innehielt.

Laut drang der Knall einer der Schranktüren der Einbauküche zu ihm rüber und als Kian in dem Moment realisierte, was seine temperamentvolle Freundin vorhatte, da sprang er mit weit aufgerissenen Augen auf die Beine und flitzte in Richtung Küche.

Doch er war zu spät. Sie hatte bereits die vielen Flaschen an alkoholischen Getränke gefunden, denen Kian ein Extraplatz gewidmet hatte, um in nächster Zeit darauf zurückgreifen zu können. Maya die alle einzelne Flaschen heruntergeholt hatte, positionierte sich vor dem Waschbecken und fing an einem nach den anderen zu entleeren. Die Unmengen an Alkohol flossen dahin und wie erstarrt blickte Kian fassungslos in ihre Richtung, ehe er wieder zu sich kam und nun zornig wurde.

»Maya hör auf damit !«, sagte er und wollte aus sie zusteuern, doch als sie wenige Meter vor ihm stehend, abwehrend die Hand anhob und ihn obendrein noch böse anfunkelte, da züchtigte er sich und verharrte an Ort und Stelle.

Maya machte ungestüm mit dem Ausschütteln weiter. Einem nach dem anderen. Wie gerissen fokussierte sie sich darauf, ehe sie bei der letzten Flasche stehen blieb und diese wenige Meter vor Kian laut auf den Tresen knallen ließ.

Ihre Augen sprühten Funken und erst aus dieser Nähe bemerkte Kian, wie sie unkontrolliert zitterte. Plötzlich horchte er auf, der Nebel, den der Alkohol um ihn herum erzeugt hatte, löste sich und sorgenvoll richtete er seine Augen auf die kleine Gestalt vor ihm.

»Maya...«

Sie knallte erneut mit der Flasche auf die Platte und erreichte nun damit, dass er endlich dorthin blickte.

»Das ! Das Kian ist Gift ! Gift für den Körper, für die Organe, für sein Denkvermögen und für deine Seele. Du tust die ganze Zeit über nichts weiter, als dich selbst zu vergiften bis zum Tod fallen.«

Kian schnaubte auf. Er wusste, dass Maya nur Klartext mit ihm sprechen wollte, doch der Alkohol löste erhebliche Stimmungsschwankungen bei ihm aus, weshalb seine nächsten Worte auch genau diesem Zustand zu verdanken waren, als er die Hände abwehrend vor der Brust verschränkte.

»Bist du nun endlich Mal fertig mit deiner Predigt ? Hat es dir Spaß gemacht den ganzen Alkohol auszuschütten. Morgen fliegst du sowieso zurück... Denkst du, ich kann mir nicht erneut davon besorgen Mutter Teresa ?«

Empört über die Frechheit die Kian ungeniert darlegte, schnaubte sie nun zornig und fuchtelte mit dem Zeigefinger vor seinem Gesicht hin und her.

»Nicht so Kian Barroso ! Nicht so. Denkst du der Alkohol wird dir helfen ? Den Schmerz lindern, huh ? Glaubst du wirklich daran ?«

Nun war es Kian der laut auf die Tischplatte schlug und aufknurrte. Die Erinnerungen lauerten wieder um ihn herum und er bekam schreckliche Kopfschmerzen, die er so schnell wie möglich auslöschen wollte, bevor die Dämonen die Oberhand gewannen.

»Denkst du mir macht das Spaß zu einem Säufer zu mutieren, Maya ? Ich sehe doch, dass alles um mich herum nach und nach zerfällt. Doch ich weiß nicht, in welche Richtung ich laufen soll um das Einstürzen zu verhindern ! Ich weiß es einfach nicht, ok ? Mein Herz tut weh... Es tut weh, verdammt... so schrecklich weh ! Wie Glassplitter fühlt es sich an, weil ich sie so sehr vermisse... Ich kann das nicht. Ich kann das einfach nicht. Und nach gestern...« Seine Augen füllten sich mit Tränen und er biss sich auf die Unterlippe und schaute nach oben, damit sie nicht obsiegten und er wie der letzte Volltrottel vor Maya stand.

»Nach gestern bin ich komplett zerstreut und will am liebsten nicht einmal mehr aufstehen. Ich möchte jede Sekunde nur noch in einem Delirium verbringen, damit ihr schmerzhaftes Schluchzen in meinen Ohren ein Ende hat. Ich bin nicht stark genug... Ich schaffe es einfach nicht...«

Maya, die durch Kians Worte fast weich einnickte, weil es auch für sie schmerzhaft war ihren guten Freund so sehr leidend zu sehen, kämpfte dagegen an. Wenn sie jetzt nachgeben würde, würde sie ihm keineswegs eine Hilfe sein. Er würde seinen Weg unbeirrt fortsetzen und das durfte nicht geschehen.

Es war wichtig ihm die Augen zu öffnen, ganz gleich wie hart und brutal ihre Worte auch sein mochten. Es musste die Wahrheit erkennen.

»Du bist nicht stark genug...«, wiederholte sie seine Worte flüsternd und blickte ihn an.

»Ja... vielleicht bist du nicht stark genug, aber du versuchst es nicht einmal. Du versuchst es nicht um ihretwillen ! Allein schon aus dem Respekt ihr gegenüber hättest du es versuchen sollen. Wenn Amira dich so sehen würde, was meinst du würde sie denken ? Sie wäre enttäuscht. Sie wäre maßlos enttäuscht von dir. Denn während sie diesen Schmerzen Tag täglich ins Antlitz blickt, jeden Tag dieser Qual ausgesetzt ist und dagegen ankämpft, suchst du den komfortableren Weg. Du betrinkst dich... und fühlst nicht einmal... nicht für eine Sekunde. Sobald du nur den leisesten Hauch fühlst, dass der Schmerz dich einholen möge, greifst du nach der Flasche, aber du bist nicht der Einzige, der sowas durchmacht, sondern auch Amira ist in diesen Kampf miteinverwickelt und sie kämpft, wirklich. Jeden Tag und das bei vollen Bewusstsein.«

Maya warf ihm noch einen letzten bedauernden Blick zu.

»Das ist gegenüber Amira nicht fair Kian... Das ist ihr gegenüber gar nicht fair.«

Dann lief sie an ihm vorbei und verließ die Küche.

Kian, der sich wie erschlagen durch ihre Worte fühlte, klammerte sich an den Tresen, als auch schon seine Fingerknöchel weiß hervortraten.

Sie wäre enttäuscht. Sie wäre maßlos enttäuscht von dir. Denn während sie diesen Schmerzen Tag täglich ins Antlitz blickt, jeden Tag dieser Qual ausgesetzt ist und dagegen ankämpft, suchst du den komfortableren Weg.

Kian fiel das Atmen schwer und er klammerte sich noch gerissener an die spitze Kante, als die Worte ihn rundum einrahmten. Seine Augen brannten. Seine Lunge war wie zugeschnürt. Dann blickte er zur Seite und Entschlossenheit packte ihn, als er die letzte volle Flasche sah, die Maya immer wieder an den Tisch hatte knallen lassen.

Er ging darauf zu, öffnete es mit zittrigen Händen und dann... schüttelte er den Inhalt ins Waschbecken aus.

Sein Blick verharrte währenddessen auf die herabfließende Flüssigkeit, zeitgleich eine feuchte Spur an Tränen sein Gesicht bedeckte.

***

Der nächste Tag erwies sich als erschreckend distanziert zwischen Maya und Kian.

Maya, die ihre Koffer gepackt hatte und die Treppen geräuschlos hinunterlief, zuckte erschrocken zusammen, als sie gesah, dass Kian bereits wach war. Er hatte zwei Kaffeebecher auf dem Tisch abgestellt und blickte nachdenklich drein.
Als Maya zusätzlich noch sah, dass er komplett bekleidet war, war ihr wohl die Verwunderung ins Gesicht geschrieben, denn Kian blickte sie mit einem weniger überzeugenden schiefen Lächeln an und sagte:

»Ich habe dir Kaffee gemacht. Du kannst ihn entweder hier trinken oder auf dem Weg zum Flughafen.«

Er blickte auf seine Armbanduhr, die er trug.

»Das Taxi, das ich für uns herbestellt habe, müsste aber auch schon gleich da sein. Also würde ich dir empfehlen es mitzunehmen.«

Bei dem Wort 'uns' zuckte Maya gänzlich zusammen und sie konnte sich auch nicht davon abhalten, als sie immer noch zu kalt und hart fragte:

»Uns ? Du willst mich mit zum Flughafen begleiten ?«

Kian, dem ihr harscher Tonfall nicht entging, blinzelte kurzzeitig. Trauer kennzeichnete sich in seinen Augen. Sie war immer noch sauer auf ihn, aber verübeln konnte er es ihr nicht. Er hatte sich wie das letzte Arschloch benommen.

Also zwang er sich nochmal ein Lächeln ab und nickte ihr kurz angebunden zu.

»Dachtest du wirklich, ich lasse dich da alleine hinfahren ?«

Ja... gab Maya insgeheim von sich. Genau das, dachte sie und genau deshalb hatte sie versucht die Treppen so leise wie nur möglich herunterzugehen, weil sie davon ausgegangen war, dass Kian seinen Rausch ausschlief.

Doch mit einem intensiven Blick auf ihn bemerkte sie, dass sein jetziges Auftreten ganz und gar nicht zu dem Bild passte, was sie gestern noch vor sich gehabt hatte. Er war vor ihr aufgestanden und hatte Kaffee gemacht. Obendrein hatte er sich ordentlich und sauber gekleidet, wie ein zivilisierter Mensch es tun würde. Doch was Maya am meisten erstaunt und durcheinander gebracht hatte, war sein Blick. Seine Augen wirkten klar, nüchtern... Maya konnte nicht umhin, als sich zu fragen, ob sie nicht doch noch träumte und womöglich den Wecker überhört hatte.

Kian, der Maya zu gut kannte, hatte nie Probleme gehabt ihr die Gefühle aus dem Gesicht abzulesen. Klar, sie war professionell und sie konnte gegenüber ihren Geschäftspartnern oder Fremden ihr Pokerface aussetzen, aber bei Kian würde dies ohne weitere Tricks nicht funktionieren. Er kannte ach so jede Ausdrucksweise von ihr.

Und gerade als er ihr ins Gesicht blickte, wusste er, was ihr alles durch den Kopf ging. Sie hatte ihn auf seine Frage nicht geantwortet, aber er wusste, wie die Antwort lautete. Ja, sie hätte wirklich gedacht, dass er sie nicht begleiten würde. Verletzt und beschämt darüber, dass er selbst dafür verantwortlich war, dass seine engste Freundin so von ihm dachte, räusperte er sich, ehe er sich erhob.

Dann lief er auf sie zu und nahm Maya ihr Gepäck ab. Er blickte ihr nicht einmal in die Augen, als er zerknirscht von sich gab:

»Das Taxi müsste da sein. Wir sollten lieber los.«

Dann ging er vor und Maya seufzte auf.

Die Stimmung der beiden blieb auch während der Fahrt gekippt. Die beiden hüllten sich zunehmend in Schweigen und kamen nur dann zu Wort, wenn es sich um den Flug handelte oder darüber ob Maya alles wichtige mitgenommen hatte. Alles verlief also recht oberflächlich.

Dies hielt auch während der Ankunft am Flughafen und während des Check- Ins noch an. Doch als sie nun seit gefühlten 10 Minuten zum Sitzen kamen und darauf warteten, dass Mayas Flug aufgerufen wurde, war die Stille für beide kaum noch auszuhalten.

»Es...«

»Kian...«

Beide verstummten, als sie die Stimme des jeweiligen anderen aufnahmen. Beide blickten sich auffordernd an, unsicher darüber wer nun anfangen sollte zu sprechen.
Und während ihre Blicke anhielten, fing Kian an zu grinsen und Maya musste kichern.

An der Situation war nichts Komisches dran und doch reichte die Geste für beide, um das Eis zwischen ihnen zum Schmelzen zu bringen. Letztlich hielt es Kian nicht mehr aus und versuchte einen erneuten Anlauf.

»Maya... es... Es tut mir leid. Mein Verhalten war absolut inakzeptabel. Dafür gibt es keine Rechtfertigung und du hast mit allem was du gesagt hast recht.«

Sie schüttelte den Kopf.

»Nein, auch mir tut es leid. Ich wollte dich nie so anfahren, aber dass du dich hast so... so in den Abgrund ziehen lassen, das... Ich konnte und wollte mir das nicht mehr mitansehen. Du musst sprechen Kian... Du musst aus dir rauskommen. Wenn du sich bedeckt hältst und schweigst, wird dich das nur noch mehr runterziehen und du wirst deinem eigenen Schmerz zum Sklaven.«

Kian seufzte und senkte niedergeschlagen den Kopf. Er stimmte Maya bei jedem ihrer Worte zu. Er wusste selbst, dass es ihn zunehmend runter zog, wenn es nicht darüber sprach, doch er konnte sich nicht öffnen. Zum ersten Mal in seinem Leben konnte er nicht frei über seine Gefühle reden. Er war Mundtot.

»Ich weiß Maya... Ich weiß. Doch ich kann nicht... Ich habe es versucht, ich wollte es wirklich, aber etwas hindert mich daran. Ich finde keine Worte dafür zu beschreiben, was in mir vorgeht, welch ein Sturm in meinem Inneren herannaht.«

Bevor Maya daraufhin etwas erwidern konnte, wurde ihr Flug aufgerufen und die ersten Passagiere liefen zum Schalter.

Kian gestand sich ein, dass er sich vorerst von ihr verabschieden musste und das machte ihm plötzlich sehr zu schaffen.
Maya blickte ihn an, bückte sich vor und setzte ihm zart einen Kuss auf die Wange, ehe sie sich von ihren Zehenspitzen herunterstellte.

»Du musst nicht mit anderen darüber sprechen, wenn du nicht bereit dazu bist, aber öffne dich wenigstens dir selbst gegenüber. Du bist ein beeindruckender Mann, Kian Barroso und ich möchte endlich wieder meinen so geliebten witzigen und charmanten Partner zurück haben. Nimm dir alle Zeit der Welt, ok ? Aber versprich mir, dass die Hoffnung besteht meinen Freund wieder zu bekommen.«

Nun veriet das Zittern ihrer Stimme, wie emotional sie eigentlich war und wie sehr sie versuchte sich zu beherrschen. Als Kian die Tränen in ihren Augen sah, füllten sich auch seine Augen mit Tränen und er zog sie plötzlich an sich, sodass er sie in eine innige Umarmung einschloss. Sein Gesicht ihn ihr Haar vergrabend, flüsterte er ihr ins Ohr:

»Ich verspreche es.«

Dann löste er sich von ihr und deutete ihr an zu gehen, bevor sie seine Tränen erkannte. Maya erhob keine Einwände, weil sie wusste, dass er Zeit für sich brauchte. Also winkte sie ihm Lächeln und weinend zugleich zu und begab sich zu der Stewardess, der sie ihr Ticket überreichte.

Kian, der standhaft blieb und in ihre Richtung blickte, ließ sich letztlich, als sie nicht mehr zu sehen war auf den Sitz niederfallen, stemmte seine Arme an den Knien ab und drückte seine Hände fest in seinen Augen, weil ihm die Tränen liefen. Nun da sie weg war, konnte er sich gehen lassen. Er schluchzte auf, da er, nun da Maya auch weg war, wieder die Leere mit seinem vollen Umfang spüren konnte.

Das Gefühlschaos machte ihn fertig, schwach, verwundbar... antriebslos.

Er unterdrückte zwar sein Schluchzen, indem er fest die Lippen zusammenpresste, aber das starke Beben seiner Schultern verriet ihn.

Kian verweilte einige Minuten in dieser Position, als er das Vibrieren seines Handys ausmachte. Intuitiv griff er in seine Hosentasche. Er wollte sich ablenken und endlich damit aufhören zu weinen, doch dann sah er es...

Tia hatte ihm eine Nachricht geschickt. Die schönste Nachricht, die er seit längerem bekommen hatte.

Er konnte seinen Augen nicht trauen.

Ein Bild von ihr...

Ein Bild von Amira, wie sie am Fenster saß und mit leblosen und zugleich wachsamen Blick auf ihren bekritzelten Zeichenblock niederblickte.

Sie zeichnete wieder !

Anhand des Winkels, aus dem das Foto geschossen wurde, war deutlich zu erkennen, dass sie das Bild heimlich gemacht hatte. Kian konnte kaum die Augen davon lassen, bis eine erneute Nachricht ihn erreichte.

Verarbeite deinen Kummer... so wie sie ihren Kummer verarbeitet.

Tia.

Und als hätte die Nachricht einen Knoten in ihn gelöst, wollten Kians Gefühle sich Gehör verschaffen. Sein Kummer, seine Trauer rissen sich und wollten einen Fuß in die Freiheit setzen... sie wollten atmen !

Kian blickte sich hektisch um, entdeckte dann aber letztlich ein kleines loses Blatt auf einem der Sitze und einen Stift, den einer der Passagiere vergessen haben musste.

Er nahm beides in die Hand, griff fester um den Stift und schrieb seine ersten erlösenden Worte auf:

Für dich, querida.

So meine Lieben das war nun endgültig das letzte Kapitel dieser Geschichte 🤗 Ich bedanke mich herzlich, dass ihr dabei wart und mir hin und wieder ein kleines Feedback dagelassen habt. Fühlt euch gedrückt

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