↻ Part Thirty One: Can't unsee it

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Jeongguk

Es gab mehrere Gründe, warum es eine dumme Idee gewesen war, das erstbeste Zimmer zu nehmen.

Erstens: Jin.

Es war gerade mal der zweite Tag und ich dachte mir nichts Böses, als ich mein Zimmer öffnete und er, er hatte sein Zimmer mir gegenüber, es auch tat. Mein Blick wanderte einmal über den mir gegenüber. Nicht, weil ich das wollte, sondern weil es wie bei einem Unfall war.

"Morgen Gukie", sagte er, als würde er nicht splitterfasernackt, nur mit ein paar Sachen über dem Arm und flauschigen Pantoffeln an den Füßen, vor mir stehen. Er lächelte mir zu. Gestern war schon viel passiert und ich hatte mir die halbe Nacht durch den Kopf gehen lassen, ob ich zu auffällig gewesen war, aber bei dem Anblick hatte ich plötzlich ganz andere Sorgen.

"Süße Locken." Hass. Haaaaass.
"Gleichfalls", sagte ich trocken und legte so viel Missbilligung in meine Stimme wie ich konnte. Interessierte ihn nicht. Er lachte nur und  wartete keine weitere Antwort mehr ab und latschte los. So wie er war. Über den Flur zum Bad.

Ich machte meine Tür wieder zu. Es war zu früh für diesen Scheiß.

Zweitens: Die Lüftung.

Sie ging an, als Jin den Lichtschalter im Bad neben meinem Zimmer betätigte. Ich dachte erst, es sei Glück, so nah am Bad zu sein, doch dann wurde mir klar, war es nicht. Die Lüftung war nicht gerade leise, aber noch lauter war Jin, der anfing zu singen. Er stellte sich die Dusche an und ich konnte die Tür ein zweites Mal hören.

"Oh Yoongi. Pennst du noch, dass du nicht merkst, dass besetzt ist?", konnte ich Jin fröhlich fragen hören und ich runzelte die Stirn. Das war ja peinlich. Yoongis Stimme war leiser, doch ich konnte sie immer noch hören.

"Ja, sorry, ich geh runter", meinte er. Wie dünn waren die Wände hier eigentlich? Ich rollte die Augen und bürstete meine Haare. Wenn ich nicht ins Bad konnte, dann konnte ich schon mal meine Haare glätten, damit sie nicht aussahen wie ein Vogelnest. Wenn ich sie jetzt nicht bändigte, dann verwandelten sie sich im Laufe des Tages sicher in einen dichten, schwarzen, gelockten Nistplatz.Ich hasste meine Locken, also am Arsch süße Locken.

"Ne, ach. Juckt mich nicht", zwitscherte Jin und ich konnte hören, wie er in die Dusche stieg, "und Yoongi? Ist es schon besser geworden mit deiner Schulter? Wenn du willst, kann ich sie mir auch jetzt gleich anschauen." Yoongi lachte rau. Dann hörte ich die Klospülung.

Warte... Was?

Was machten die beiden da? Ging Yoongi da in Ruhe kacken, während Jin am Duschen war? Ich meine... ich interpretierte das doch sicher falsch.
"Yahhh, passt schon, können wir machen. Rutsch ein bisschen, ich komm mit unter die Dusche." Er tat bitte was? In welche Dusche? Neeeeeein, oder? Ich war doch im falschen Film.Leblos sah ich mich im Spiegel an. Das war also jetzt mein Leben, zumindest die nächsten Wochen.

Das... Ich... Irritiert glättete ich mir weiter die Haare.

Ich war noch nicht mal eine halbe Stunde wach und schon bereit meine gesamte Existenz zu hinterfragen. Was mache ich hier eigentlich? Drüben wurde weiter gesprochen, aber ich versuchte es auszublenden, denn ich wollte mir nicht vorstellen, wie die beiden zusammen duschten. Sie quasselten nebenbei, wie Waschweiber. Mir war auch schon aufgefallen, dass sich Jin, Namjoon und Yoongi bereits länger zu kennen schienen, aber dass sie derart vertraut waren, war mir nicht in den Sinn gekommen.

Auch nicht, dass Yoongi kurz nach dem Aufstehen schon so redefreudig war, aber das konnte auch an Jin liegen, der die gute Laune im Schlaf zu produzieren schien. Ich würde ja sagen, ihm schien die Sonne aus dem Arsch, aber so genau hatte ich nicht hingeschaut.

Ich glättete also einfach meine Haare fertig und versuchte die Bilder vor meinem inneren Auge zu verdrängen. Vorsichtig blickte ich aus meinem Zimmer, denn die Dusche war in der Zwischenzeit bereits ausgegangen und ich war mir nicht sicher, wie lange die beiden da noch chitchatten wollten, doch eins wusste ich genau. Ich hatte genug von Jins Penis gesehen für den Rest meines Lebens. Ich huschte also, als die Luft rein zu sein schien, schnell am Bad vorbei und eine Etage tiefer, um da eben meine Zähne zu putzen. Wenn das so weiterging, dann wurde das hier Stealth Mode real life. Ich ließ meine Sachen da auch einfach auf dem Regal, denn ich hatte echt keinen Bock extra noch mal hochzugehen.

Mein Weg führte mich ganz nach unten und in die Küche. Ich brauchte irgendwas zu essen, ein Müsli oder so. Ich fragte mich, ob Tae wohl schon wach war und wenn ja, wie wach. Bei ihm gab es da definitiv Abstufungen, die so von Zombi zu bin-jetzt-halbwegs-wach gingen.

Mich streckend betrat ich die Küche und tatsächlich hockte Taehyung schon auf der Eckbank. Ich lächelte leicht. Das passierte automatisch, wenn ich ihn sah. Er sah irgendwie niedlich aus, wenn er müde war. Seine Haare lagen wild durcheinander und er hatte seine schlanken Finger in den Henkel einer Tasse verhakt. Er sah einfach wunderschön aus, als wäre er aus einem Katalog ausgeschnitten worden, auch wenn seine Augen nur eher halb offen waren.

Ich sollte aufhören diesen Schwachsinn zu denken, er war doch mein bester Freund. Gekonnt verdrängte ich auch unser Stargazing am Abend zuvor. Freunde. Wir waren sehr gute Freunde.

"Rutsch", murrte ich und glitt mit auf die Bank. Er sah langsam zur Seite, doch als er mich erkannte, hellte sich sein Blick auf.
"Gukie. Guten Morgen!", schnurrte er und seine Stimme klang noch rau vom Schlaf. Das sollte mir nicht gefallen. Tat es aber. Verdammt. Aufhören, Jeongguk, ja? Ich setzte mich ganz zu ihm und brummte nur was Unverständliches, dann nahm ich seine Tasse und nippte. Es war Kaffee, sogar schwarzer, also trank ich einen Schluck und stellte die Tasse dann wieder zurück.

"Gut geschlafen?", fragte er, als sei das nie passiert. Ich rollte mit den Augen.
"Schoooon, der Tag ist trotzdem schon gelaufen, kannst du mir glauben", antwortete ich und er schob mir seinen Kaffee ganz rüber, nachdem er noch einen Schluck getrunken hatte.
"Warum denn?", hakte er nach und ich rollte die Augen, während ich die Tasser wieder an mich nahm. 

"Naja", meinte ich abwesend, "Jin ist nackt über den Flur flaniert, als würde er allein hier wohnen, dann ist er in die Dusche und Yoongi ist ihm zugestiegen und jetzt bin ich irritiert, denn das sind Dinge, von denen ich nicht erfahren wollte." Tae grinste verhalten und stieß mich an.
"Ach Jeongguk. Das ist doch alles nicht so schlimm. Wir sind hier alles nur Männer und ich habe gestern bereits gesehen, dass Jin, Namjoon und Yoongi sich bestimmt schon so lange kennen, wie wir, wenn nicht sogar länger. Die sind wie Brüder, die juckt das halt nicht."

"Ich würde auch nicht mit meinem Bruder duschen, wenn ich einen hätte. Mit dir würde ich auch nicht duschen. Ich würde mit gar niemandem duschen!", murmelte ich fahrig. Tae grinste nur.
"Tja, du bist halt nicht der Typ für so was Gukie. Bist halt schüchtern." Tsk. Was wollte er damit sagen, huh? Schon wieder. Auch gestern hatte er das erwähnt. Nicht, dass es nicht stimmen würde, aber musste er es mir unter die Nase reiben?

"Bin ich nicht", behauptete ich und sah ihn ernst an. Er erwiderte meinen Blick nur ungerührt und schien ein Starrduell daraus machen zu wollen, doch das konnte ich nicht. Ich konnte ihm echt nicht so lange in die Augen sehen, also driftete mein Blick weg und ich murrte leise, während er ein amüsiertes, dunkles Lachen hören ließ, welches mich nur noch verlegener machte.

"Okay, fine!", rief ich und verwarf gespielt theatralisch meine Hände. Ich spürte seinen Blick auf mir ruhen und es machte mich nervös. Er sollte aufhören damit, es war viel zu früh am Morgen. Oder ich sollte aufhören. Aufhören und mich einkriegen. Ich nickte das für mich ab, dann ließ ich meinen Blick zu ihm zurückwandern. Das amüsierte Funkeln in seinen Augen wurde nicht weniger und irgendwie triggerte es mich auch ein wenig. Ich legte mir den Zeigefinger locker auf die Lippen und grinste eine Spur frech.

"Sag's keinem", forderte ich und ließ meinem Finger wieder sinken, dann wurde ich ein bisschen leiser, "ist unser Geheimnis, Tae." Er nickte nur, wie die social bean, die er war.
"Kein Wort. Zu niemandem", flüsterte er verschwörerisch. Ich lehnte mich ein wenig zu ihm ran.
"Ich wusste, auf dich ist Verlass", wisperte ich rau und er lehnte sich ebenfalls näher.
"Keine Sorge, ich halte dir den Rücken frei und lenke sie alle ab." Das war sogar die Wahrheit. Nach wie vor. Ich nickte nur und lehnte mich wieder zurück.
"Bist der Beste", äußerte ich gelangweilt und er knuddelte mich mit einem Lachen und einem: "Och Gukieeee!" von der Seite an.

Ich ließ ihn machen und lächelte leicht. Er durfte das, bei ihm fühlte sich das gut an. Außerdem fror er morgens immer, was wohl auch der Grund war, warum er an mir kleben blieb. Ich reflektierte das eben ein wenig und riss die Augen auf. Warte, hatte ich gerade irgendwie aus Versehen geflirtet? Ich wusste es nicht, denn auch wenn ich irgendwie dauernd mit irgendwelchen Leuten in der Lain Ambar flirtete, wusste ich nicht wirklich, wie das funktionierte. Vor allem nicht bei Tae. Ich wollte doch gar nicht mit Tae flirten, das würde nur komisch werden auf Dauer. Ich sollte echt besser aufpassen.

Glücklicherweise schien er es nicht mal bemerkt zu haben, denn er war sein normales bubbly Selbst.

Ich hob den Kopf, denn Jin kam in die Küche.

"Guten Morgen, mein lieber Taehyung", flötete er und Tae warf ein Lächeln zurück. Taes Lächeln war besonders. Es war eines der schönsten, die es auf der Welt gab. Offen, freundlich, fröhlich und... rechteckig. Ich könnte ihm den ganzen Tag beim Lächeln zusehen.

"Ah, Jin, du besitzt ja doch Klamotten. Nach vorhin hatte ich Zweifel", schaltete ich mich zwischen und zog wenig begeistert eine Augenbraue hoch. Jin nahm meine Attitüde auf und lächelte extra sassy.
"Soll ich euch was zum Frühstück machen? Gukie? Wie wäre es mit Würstchen und Eiern?" Ich schnalzte mit der Zunge und gab ein abfälliges Geräusch von mir.

"Ich hatte genug Würstchen und Eier für heute, danke Hyung", lehnte ich ab, doch ich hätte es expliziter ablehnen sollten, denn er richtete sich mit einem: "Kommt sofort!", ganz auf und schmiss den Herd an. Hah. Ich wollte doch einfach nur ein Müsli. Aber ich sagte weiter nichts dazu, irgendwer würde seine Würstchen und Eier schon essen.

"Klingt voll gut, Jin Hyung", freute Tae sich. Sagte ich doch, die wurde er schon los. Ich löste mich also von Tae und machte mir eine Schüssel Müsli fertig.
"Wann ist noch mal Meeting?", fragte ich Jin und er warf einen missbilligenden Blick auf mein Müsli.

"Heute Abend gegen sieben, es sei denn ihr seid dann immer noch am scouten", antwortete er und grinste dann leicht, "aber keine Sorge, niemand wird es verpassen, wir haben hier sicher bald Jennjenn, die uns alle zusammenscheucht. Verlass dich drauf." Damit schmiss er fröhlich ein paar Würstchen in eine Pfanne und Eier in eine Zweite. Ich nickte nur, er hatte recht.

Unser weißes Kaninchen würde uns schon einsammeln.

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