Tag 2 - Dienstag

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>5:38 Uhr - Guten Morgen Schlafmütze. Ich wünsche dir viel Erfolg für deinen ersten Schultag.<

>7:15 Uhr - Guten Morgen Nachteule. Ich werde nie verstehen, warum du 3 Stunden vor Dienstbeginn aufstehst. Trotzdem wünsche ich dir einen erfolgreichen Tag.<

>8:23 Uhr - 1 Stunde joggen. Jeden Morgen. Täte dir vielleicht auch gut.<

>10:16 Uhr - Endlich Pause. Die sind schlimmer wie Arnold auf einer Feuerwehr-Messe. Willst du damit sagen, dass ich unförmig bin??? 😳<

>10:48 Uhr - Das meinte ich nicht. Deine Form ist perfekt. Sie sind jung und wollen von dem größten Helden Wales lernen. Sei nachsichtig."

>11:59 Uhr - Perfekt? Niemand ist so perfekt wie du.<

>12:31 Uhr - Also perfekt in jeder Hinsicht. Sorry, hatte aus dem Unterricht geschrieben. Konnte mich nicht bremsen. Hab ich dir nicht schon öfter gesagt, du sollst das mit dem Helden lassen?!<

>12:48 Uhr - Ich nehme das mal als Kompliment. Steele spielt wieder verstecken. Diesmal am Bergsteiger-Erlebnispark. Hatte mein Handy in der anderen Jacke vergessen. Du sollst unterrichten. Was bist du denn für ein Beispiel für die Jugend? Und ja, ich weiß, du machst nur deinen Job!<

>12:51 Uhr - Kein Kompliment - Die Wahrheit. Hat Elvis seine Dolly wieder? Ich gelobe Besserung Mrs. Morris. Warum komme ich eigentlich jetzt erst darauf, dass du mir ein paar Tipps hättest geben können, wo du öfter Kurse in Newtown gibst?!<

>12:52 Uhr - Ja hat er, aber Ellie ist eifersüchtig 😉 Du hast nicht gefragt. Ich dachte, du hättest alles im Griff?<

>12:54 Uhr - Auf eine Puppe? Die beiden sind ja ein Dreamteam 😅 Ich weiß, dass du gegrinst hast, als du mir das geschrieben hast! Du hast mich ins offene Messer laufen lassen!<

>12:56 Uhr - Ach du. So schlimm kann es doch nicht sein?!<

>12:58 Uhr - Ein Gefühl sagt mir, dass du lachst...Besserwisserische Halbstarke, wissbegierige Streber und unverbesserliche Klugscheißer. In dieser Klasse ist keiner dabei, der das Herz am richtigen Fleck hat.<

>13:01 Uhr - Erwarte nicht, dass es noch mehr Männer wie dich gibt. Du bist eben einzigartig.<

>13:02 Uhr - Ist das gut oder schlecht?<

>13:05 Uhr - Was kann an dir schlecht sein? Muss los. Hausbrand. Viel Glück noch.<

>13:06 Uhr - Sei vorsichtig.<

>15:56 Uhr - Immer.<

>17:49 Uhr - Alles in Ordnung soweit?<

Sam hatte um 19:00 Uhr das Büro von Boyce verlassen, mit dem er noch ein abschließendes Tagesgespräch geführt hatte und war dann auf dem Weg zurück ins Hotel in ein Restaurant gegangen, um schnell was zu essen. Er wusste nicht, wie oft er bereits auf sein Handy geschaut hatte, nur um wieder kein Lebenszeichen von Penny zu entdecken. Die schlimmsten Szenarien malten sich in seinem Kopf ab und es brachte ihn schier um den Verstand, dass er so weit weg war und keinerlei Möglichkeit hatte, ihr irgendwie helfen oder etwas abnehmen zu können.

Doch dann gab sein Telefon endlich ein Lebenszeichen von sich und er kramte es hektisch aus der Tasche.

>19:34 Uhr - Alles prima. War ein anstrengender Tag. Tut mir leid.<

>19:39 Uhr - Was war los? Wo bist du jetzt?< Sam betrat das Hotel und wurde an der Rezeption aufgehalten, um ein Paket entgegen zu nehmen. Verwirrt klemmte er es sich unter den Arm, als er zu den Treppen ging und sein Handy wieder entsicherte.

>19:43 Uhr - Hausbrand. Katze am Baum. Autounfall. Bergrettung. 2x Wanderer auf Abwegen und Familie von Flut eingeschlossen. Mir reicht's für heute. Bin auf dem Heimweg. <

>19:45 Uhr - Läufst du wieder?<

>19:46 Uhr - Tue ich das nicht immer, wenn ich einen miesen Tag hatte?<

>19:48 Uhr - Lass uns reden. Ich bin für dich da.< Er schloss die Tür seines Zimmers und legte das Paket auf's Bett. Jetzt erst fiel ihm der Absender ins Auge und er musste lächeln.

>19:50 Uhr - Gib mir eine halbe Stunde. Ich will erst noch duschen. Ich ruf dich an.<

>19:51 Uhr - Okay, bis gleich.<

Duschen erschien ihm gar keine so schlechte Idee. Es würde ihm die Zeit vertreiben, bis sie soweit war, zumal man ja Frauen eh nachsagte, dass sie ewig im Bad brauchten.

20 Minuten später klingelte sein Telefon und er schlang sich hektisch das Handtuch um die Hüfte, mit dem er sich grade noch abgetrocknet hatte.

"Hey, Pen. Geht's dir besser?", fragte er und warf sich auf's Bett.

"Ich will nicht klagen. Hab ich dich gestört?"

"Du störst mich nie. Ich hab dir den Anruf doch vorgeschlagen." Sein Blick fiel auf das Päckchen neben ihm und er begann es auszupacken.

"Willst du mir erzählen, du hast die letzte halbe Stunde Löcher in die Luft gestarrt und gewartet, dass ich anrufe?"

"Oh, nicht ganz. Ich war auch duschen. Aber ich war grade fertig geworden." Er entdeckte im inneren des Päckchens drei Bücher und nahm sie heraus."Wie hast du das gemacht?"

"Was meinst du?"

"Na die Bücher, die an der Rezeption für mich hinterlegt wurden?"

"Ich habe eine Schulfreundin, die in Cardiff einen Buchladen hat. Ich habe sie heute morgen angerufen und um diesen Gefallen gebeten."

"Gib mir die Adresse, damit ich die Bücher bezahlen kann."

"Ist schon passiert. Lehn dich einfach zurück und genieße. Ich hoffe, es ist was passendes dabei?"

"Du weißt, dass ich gerne Krimis lese, also ist alles in bester Ordnung. Danke."

"Gern geschehen."

"Also, was meintest du heute morgen damit, dass Joggen mir gut täte?"

"Ich dachte daran, dass es erfrischend ist. Die frische Luft, die Bewegung. Es hellt das Gemüt auf. Du bist morgens schon mal recht mürrig."

"Mürrig?!"

"Wenn du morgens zur Arbeit kommst, ja."

"Ich glaube daran würde auch joggen nichts ändern."

"Sondern?" Sie hatte ihren neckenden Ton aufgelegt.

"Du weißt doch, was man sagt. Man verarbeitet im Schlaf, was man am Vortag erlebt oder was einen beschäftigt hat. Ich schlafe einfach öfter nicht so gut."

"Was belastet dich so, Sam?" Er hörte, wie ihre Stimme umschlug und Besorgnis darin mitschwang. Es ließ sein Herz einen Moment schneller schlagen.

"Es ist alles in Ordnung Penny. Hattest du niemals verwirrende Träume oder welche, die dir das Aufwachen schwer machen?" Er hörte, wie sie durch atmete.

"Fast jede Nacht. Deswegen gehe ich ja joggen. Es hilft mir den Kopf frei zu kriegen."

"Willst du drüber reden? Vielleicht hilft es?"

"Willst du über deine reden?" Sie wusste, dass er es nicht wollte. Welche andere Reaktion hatte er erwartet?

"Also, erzähl mir von deinem Tag." Er hörte, wie sie leise lachte.

"Da gibt es nicht viel zu erzählen. Nach unserer Suchübung heute Morgen hat ein Einsatz einfach den nächsten gejagt. Sie sind alle gut verlaufen. Alles Routine, aber es war kaum Zeit zum Durchatmen dazwischen."

"Weil du als Teamleiterin immer dabei sein musstest. Wäre ich da gewesen, hätten wir uns abwechseln können, wie sonst auch. Es tut mir leid."

"Ach Sam, als wenn du etwas dafür könntest. So anstrengende Tage haben wir nicht oft und morgen sieht die Welt wieder besser aus...Das tut sie jetzt schon." Ich musste lächeln, als ihre Worte mein Herz erwärmten. Ich spürte einfach, dass sie unser Telefonat meinte."Ich könnte mich daran gewöhnen, die Abende mit dir zu verbringen." Ihre Stimme klang mit einem Mal so schön schüchtern.

"Da würde ich auch nicht nein sagen, obwohl ich dir dabei lieber in die Augen schaue, wenn ich mit dir rede."

"Du weißt schon, dass wir auf Videotelefonie schalten könnten?" Ich war einen Moment in Versuchung, bis mir bewusst wurde, dass ich noch immer nur mit einem Handtuch bekleidet war.

"Äh, wie wär's morgen?" Penny lachte auf und ich spürte die Hitze in meine Wangen steigen.

"Was ist los? Hast du dir nach dem Duschen die Haare nicht gemacht?"

"Ähm, so was in der Art, ja."

"Wenn ich raten müsste, würde ich sagen, dass ich dich doch gestört habe. Was ist es? Wirklich die Haare oder bist du noch nicht angezogen?"

"Ähm...Welches Buch sollte ich deiner Meinung nach zuerst lesen?...Warum lachst du jetzt?"

"Tröste dich Sam, ich hatte es eben auch so eilig, dass es nur für einen Bademantel gereicht hat." Ich unterdrückte ein Stöhnen. Diese Nacht würde äußerst unruhig werden. Manchmal gab es Momente im Leben, in denen es mehr als nur schwierig war, ein Gentleman zu bleiben und das Kopfkino niederzuringen, selbst am Telefon."Es ist egal, welches Buch du liest. Sie sind alle gut. Such dir was aus. Sag mir, wie dein Tag war."

"Wie ich es dir geschrieben habe. Es war der 1. Jahrgang und es gab nur zwei Meinungen. Die, die sowieso alles wussten oder die, die alles genau wissen wollten. Von Bescheidenheit war aber bei keinem eine Spur zu finden. Ich hoffe nicht, dass sich diese Eigenheiten noch mit der Höhe des Jahrganges steigern."

"Ich kann nur von meinen Erfahrungen an der Newtown-Akademie sprechen, aber das legt sich noch. Im 1. Jahr haben sie nur Theorie, im 2. kommt die erste Praxis dazu und bringt den meisten bereits Respekt bei. Der Rest folgt in den letzten zwei Jahren, wenn sie auch mal das ein oder andere Praktikum absolviert oder Aushilfen übernommen haben. Wie musst du sie unterrichten?

"Jeden Tag einen anderen Jahrgang in aufsteigender Reihenfolge. Samstag und Sonntag dann jeweils einen halben Tag Praxis in der selben Reihenfolge. Waren wir auch so, wie die?"

"Ich mal nicht, aber viele in meiner Klasse. Es hat sich alles so verändert. Heute schauen sich alle Videos im Internet an und meinen dann, sie könnten bereits alles. Sieh dir doch Norman an."

"Der ist von Geburt an Größenwahnsinnig. Ich wette, der ist Dilys einmal zu viel von der Wickelkommode gefallen."

"Sam!", ermahnte sie mich, doch der Ton in ihrer Stimme verriet mir, dass ich sie amüsiert hatte.

"Stimmt doch. So unverbesserlich kann doch keiner sein." Ich drehte mich auf die Seite und stellte voller Schrecken fest, dass es bereits nach 22 Uhr war. Penny's Nacht würde in nicht einmal 6 Stunden vorbei sein."Wir sollten aufhören. Du musst früh raus."

"Vermutlich hast du wie immer Recht." Sie seufzte genervt, was mich zum Lächeln brachte."Das heißt aber nicht, dass ich es will."

"Vernunft zu zeigen, hat selten etwas mit dem zu tun, was wir wirklich wollen."

"Das war ja schon beinahe poetisch", neckte sie mich nun.

"Ja, ich bin etwas weit für mein Alter. Das höre ich öfter", witzelte ich und sie lachte erneut. Ich liebte es so sehr, wenn sie das tat."Schlaf gut, Pen."

"Du auch Sam. Träume schön."

"Das werde ich bestimmt. Wir sehen uns also morgen?"

"Ich freue mich. Gute Nacht."

"Ich mich auch. Gute Nacht, Penny. Träum süß."

Es dauerte ein paar Sekunden, bis sie auflegte und er drehte sich zurück auf den Rücken. Irgendetwas geschah hier grade und obwohl er es nicht genau differenzieren konnte, machte es ihm Hoffnung. Lächelnd sprang er auf und zog sich an, ehe er sich noch ein wenig in eines ihrer Bücher vertiefte, doch seine Gedanken schweiften immer wieder 250 Meilen weit ab, in ein Cottage kurz vor Pontypandy, wo er am liebsten nun wäre.

Fortsetzung folgt...

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