Geliebter Neil,

seit dem Tag deines Endes sind nun 3 Jahre vergangen.

Du wirst nicht mehr erwähnt und jeder schweigt.

Ich werde bald meinen Abschluss machen und diese groteske Schule endlich verlassen.

Oder schon früher.
Das hoffe ich.

Du erscheinst wieder in meinen Träumen, lachst mir zu.

Wenn ich dann nach deiner Hand greife, wache ich auf.

Ich möchte bei dir sein.

Deine Hand halten, glücklich sein.
Aber das Schlimmste sind deine Eltern.

Sie tun immer noch so, als wären sie nicht Schuld und geben Mr. Keating die Schuld.

Dass er dich angestiftet hätte.

Alle anderen vermissen dich auch.

Sie geben es nicht zu, aber sie tun es.

Aber niemand von ihnen vermisst dich so sehr wie ich es tue.

Ich muss eben an unsere ersten Begegnungen denken.

Du warst schon immer jemand, der die Aufmerksamkeit auf sich ziehen konnte.

Jetzt aber mit deinem Tod.

Hätte ich nur bei dir sein, dich abhalten können.

Ich fühle mich seit dem Schuldig.

Wenn du noch hier wärst, hätte ich dir einfach nur zugehört.

Wie du ein Gedicht nach dem anderen schreibst und ich die erste

Person bin, die sie hört.

Deiner Stimme gelauscht, die alles in süßliche Schokolade verwandeln
konnte.

Ich hätte deine Nähe weiter genießen können.

Tage an denen wir nur in unserem Zimmer hocken und lesen würden.

Ich möchte mich nicht mehr nach dir sehnen.

Ich möchte bei dir sein.

Ich werde diesen Brief nicht anzünden, wie ich es sonst tue.

Das wird die Schule wahrscheinlich tun, um zu verschleiern, dass hier zwei
Menschen umgekommen sind.

Du und nun auch ich.

Ich freue mich, bald bei dir zu sein, Geliebter.

In liebe

Todd