6. - Lichterloh

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

Ich riss die Augen auf, das Licht verschwand genauso schnell, wie es gekommen war. Levi stand im Raum, das Glühen in seinem Körper verblasste. Meine Knie zitterten.

„Wie hast du..."

Er fiel auf den Boden. Erst einen Moment später verstand ich, dass er sich auf Gabe zuschob, der Junge zitterte am ganzen Körper. Gabe bewegte sich nicht. Ich lief zu ihnen, stolperte und fiel neben Levi auf den Boden, Salz rieselte mir aus den Haaren in die Augen.

„I-Ich weiß nicht was ich tun soll." Levi sprang auf, ging wieder in die Knie, kletterte über Gabe hinweg, der sich immer noch nicht bewegte. Ich prüfte seinen Herzschlag, seinen Atem, zu flach, zu schnell. „Ich - ich kann ihn doch nicht... Er darf..."

Levi japste nach Luft. Ich dachte an das letzte Mal, Tenos gegen Gabe auf dem Friedhof, Gabe am Boden, das Ankh auf seinen Lippen.

„Küss ihn."

„W-W-Wa-Was?"

Levi zitterte so sehr, dass ich seine Zähne klappern hörte.

„Mund-Zu-Mund-Beatmung, wenn dir das besser gefällt." Ich stand auf, zog einen Stuhl heran und bettete Gabes verletztes Bein darauf, Gabes Kopf kippte zur Seite. Ich dachte an Levis Gefühle für Gabe. „Los!"

Levi presste seine Lippen auf Gabes.

Ich wollte wegsehen und konnte nicht, Licht explodierte an Levis Lippen und schoss in Gabe hinein. Ein Zucken durchlief meinen besten Freund, er packte Levi und ich wusste nicht, ob er ihn festhielt oder von sich stieß, das Licht, das aus Levi strahlte, blendete mich.

Das Licht brach so abrupt ab, wie es gekommen war, Levis struppige Haare qualmten. Gabes Augen waren unnatürlich geweitet.

„Du kleine Schwuchtel." Gabe wollte auf die Füße kommen und fiel zurück in die Bruchstücke des Tisches, Tomatensoße klebte in seinem Gesicht. Levi sprang auf, öffnete und schloss den Mund wie ein Fisch.

„I-Ich..."

Er fuhr herum und rannte davon, einen Moment später hörte ich die Badezimmertür zuknallen.

„Wundervoll." Ich rieb mir das Gesicht, Salz rieselte zu Boden. „Geht es dir...-"

„Ich bring die Ratte um." Gabe riss seinen Fuß vom Stuhl und sprang auf, er schwankte. Sein Bein hielt ihn und als er auf den Küchenschrank zuging und einen großen Löffel herausholte, humpelte er nicht. „Komm raus, Hosenscheißer, damit ich dir diesen Löffel bis zum Griff in deinen dreckigen Arsch...-"

„Er hat dir das Leben gerettet." Gabe schnaubte und stapfte in den Flur, ich packte ihn am Arm. Der Küchenboden war voller Holzsplitter. „Ich habe ihm gesagt, er soll es tun, Gabe."

„Dachtest du, die beiden Schwuchteln stecke ich zusammen, gleich und gleich gesellt sich gern?" Gabe riss sich los, ich stolperte zurück. „Fantastische Idee."

„Gabe...-"

„Schwing deinen Hintern hier rüber, du laufender Eingeweidehaufen."

Gabe hämmerte mit dem Kochlöffel gegen die Badezimmertür. Ich konnte Levi von Innen wimmern hören und wünschte, es wäre nicht das, was Gabe zum Grinsen brachte. Wieder klopfte er an die Tür und dieses Mal war ich mir sicher, dass er Levi wehtun würde, auf mehr als eine Weise.

Ich packte ihn unter den Armen.

„Das Ankh funktioniert nur durch Lippenberührung." Gabe versuchte, mich abzuschütteln, aber ich klammerte mich fest, zerrte mit meinem gesamten Körpergewicht an ihm. „Wäre Levi nicht, wärst du...-"

Gabe schlug mit dem Kochlöffel nach mir.

Er stoppte kurz vor mir, einige Sekunden lang starrten wir uns an, Gabe, der Kochlöffel und ich, und Levis Schluchzen aus dem Bad und Gabes schwerer Atem waren die einzigen Geräusche in der Wohnung. Ich wollte nicht daran denken, wie nah der Kochlöffel meinem Gesicht war.

„Bullshit." Gabe schleuderte den Löffel gegen die Wand, ich zuckte zusammen. „Dieser ganze gottverdammte Bullshit!"

„Gabe...-"

„Was?"

Er schnaufte angestrengt, ich packte seinen Arm.

„Levi hat dir das Leben gerettet." Gabes Armmuskeln spannten sich unter meiner Hand, mein Blick huschte zu dem Kochlöffel in der Ecke. „Oder hast du noch Schmerzen?"

Einen Augenblick starrte Gabe mir in die Augen, seine Hand zuckte zu seiner Seite, zu den Rippen, die bis vor wenigen Minuten noch gebrochen gewesen waren, und kurz dachte ich, er würde sich beruhigen. Fluchend stapfte er in sein Zimmer.

„Leckt mich doch."

Mit diesen dramatischen Worten knallte er die Tür hinter sich zu.

„Dieser Vollidiot." Ich rieb mir die Stirn. „Levi, du kannst rauskommen. Er ist weg."

Levi antwortete nicht. Ich bekam eine Gänsehaut, dachte an das Wesen, das ich im Flur abgeschüttelt hatte. Und das jetzt nicht mehr da war.

„Levi?" Ich rüttelte an der Tür, sie bewegte sich nicht. Von drinnen konnte ich ein Keuchen hören. „Lass den Scheiß, Kleiner, das ist alles andere als..."

Levi schrie.

Ich trat gegen die Tür, das Türblatt bewegte sich nicht. Der Schrei brannte mir in den Ohren. Es durfte Levi nicht erwischen, durfte Levi nichts tun, nicht nachdem wir Tenos losgeworden waren, nicht so ein kleines Wesen.

„Gabe!"

Levis Schrei verstummte, ich hämmerte auf das Türblatt ein.

„Lass dich doch von dem Zombie bespaßen!", schrie Gabe aus seinem Zimmer, einen Moment später dröhnte Beethoven durch den Flur. Ich stützte die Stirn gegen das Türblatt, mein Atem zitterte.

„Levi?"

Levi riss mit einem solchen Ruck die Tür auf, dass ich ihm entgegenfiel, mein Gewicht riss uns beide zu Boden.

„Mist." Levi schubste mich von sich, er ächzte. Seine Haut glühte. „Hast du zugenommen?"

Die Aussage überging ich geflissentlich.

„Was ist da drin passiert?"
„Ich hatte eine Vision." Levi rappelte sich auf und deutete auf seine Wange. Durch das rote Glühen hindurch war der rote Abdruck kaum zu sehen. „Dafür will ich eine Entschädigung."

„Du wohnst gerade als Untermieter bei uns, nur so zur Info." Ich warf einen Blick zu Gabes Zimmertür. Er wusste immer noch nichts von Levis Visionen. „Was hast du gesehen?"

„Eine Frau." Levi zögerte. „Hier in der Wohnung."

„Was für eine Frau?"

„Die Mentorin." Levi rieb sich das glühende Gesicht und stolperte in die Küche. Ich folgte ihm, versuchte, die Zerstörung nicht zu sehen, der zerbrochene Tisch, das Essen auf dem Boden verteilt, das Salz vor den Küchenschränken. „Sie wird uns helfen, aber wir müssen sie zuerst finden."
Sein unheilvoller Ton bereitete mir eine Gänsehaut.

„Sonst was?"
„Nex jagt uns." Levi trank von seinem Saft. Meine Augen brannten vor Müdigkeit. „Tenos jagt uns. Tony..." Bei dem Namen zuckten wir beide zusammen. „Tony jagt uns auch. Ich glaube, das erklärt, warum wir uns beeilen sollten."

Da hatte er leider recht.


---------------------------------------------

Ship it xD

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro