{ Selbstglaube }

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"In meinem Kopf spuken so unendlich viele Geschichten herum, ich weiß aber einfach nicht, wie ich sie aufs Papier bringen soll!", erklärte sie und sah aus dem Fenster. In ihren Blick lag etwas wie Selbstmitleid, sie wollte schreiben, wusste jedoch nicht, wie sie es schaffen sollte. Draußen flogen zwischen den Zweigen des alten Ahorns Spatzen umher, die auf Futtersuche waren. Hier und da landeten sie und pickten an den Ästen oder am Boden herum. Die Blätter bewegten sich und ich hätte sie rascheln hören können, wenn die Fensterscheibe nicht dazwischen wäre.
"Was ist daran so schwer? Du musst im Prinzip nur deine Gedanken niederschreiben!", entgegnete ich und sah sie von der Seite aus an. Ihre Haare waren eine Mischung aus hellbraun, blond und einem Stich rot, was sie besonders machten. Ihre Augen, ein Spiel der Farben eisblau, grau und leichtem grün, sahen etwas traurig aus. Vielleicht auch deshalb, weil der Himmel draußen mit grauen Wolken verhangen war und er sich wohl nicht entscheiden konnte, ob er weinen oder die Sonne hindurchlassen wollte. Anna mochte den Regen schon immer am liebsten. Ich glaubte, weil er die Erde nass riechen lässt und die Luft danach frischer war.
"Du sagst das so leicht.", meinte sie, "Du hast auch schon ein halbes Buch geschrieben!"
Sie strich sich eine Haarsträne aus dem Augenwinkel, die sich aus ihrem lockeren Dutt gelöst hatte.
"Weißt du, wie viele Geschichten ich bereits geschrieben habe?", fragte ich und Anna sah mir kurz, aber tief in die Augen.
"Viele?" Es klang wie eine ungewollte Schätzung.
"Sehr viele sogar", beteuerte ich und sah einem Spatz zu, der einen Wurm aus dem Grasteppich zog, "Und ich habe Fortschritte erkannt, die mich weiterschreiben ließen: Die erste Geschichte hatte gerademal fünf Seiten! Die zweite dann schon sieben oder acht, schließlich wurden es 12, 15 und 22. Es kamen zwei Stories, die ich ab der Hälfte abbrach, da mir die Ideen fehlten oder mir die Grundidee nichtig gefiel. DANN ERST kam die eine, die länger dauerte."
"Und was willst du mir damit sagen?", fragte meine beste Freundin mich und drehte Gedankenverloren den Bleistift, der auf dem Wohnzimmertisch lag, im Kreis herum.
"Ganz einfach: Schreib Deine Gedanken in Stichpunkten, vielleicht auch in Bildern nieder und fasse sie dann in Worte. Und gib nicht so schnell auf, wie ich es bei den beiden verworfenen Geschichten getan habe", versuchte ich sie zu überzeugen. "Jede Reise beginnt mit einem einzigen Schritt, jede Geschichte mit einem einzigen Wort."
Eine Zeit lang herrschte Stille zwischen uns, nur das Zwitschern der Vögel konnte man hören durch das Glas des Wintergartens.
"Das kann doch nicht funktionieren!", lehnte Anna den Versuch, zu Schreiben, ab. Seufzend widmete ich mich wieder vollständig dem Zuschauen der Vögel. Wenn sie es ablehnte, konnte ich auch nichts tun. Ich wollte sie auch nicht dazu zwingen.

Ein paar viele Tage später saßen wir beide auf der Wohnzimmercouch und sahen uns "The Big Bang Theorie" an. Ich wie immer gebannt von der Serie, Anna hingegen beugte sich über ein kleines Notizbüchlein. Es war schon spät, 23:00 Uhr, als ich mich zu ihr drehte und in das Heftchen linste.
"Was machst du da?", fragte ich interessiert und konnte Worte entziffern, kleine Sätze, vor denen Bindestriche standen.
"Ich schreibe", antwortete Anna, nicht ohne einen Funken stolz in der Stimme, und fügte noch schnell hinzu: "Bis jetzt sind es aber nur Stichpunkte."
Ein Lächeln stahl sich auf meine Lippen, als ich die Wörter genauer las. Es schien eine FanFiction zu werden, denn ich las Wörter wie "GLP"; ein YouTuber, der LetsPlays machte.
"Endlich hast du's geschafft.", flüsterte ich ihr zu, und ich sah aus dem Augenwinkel, wie sie zu grinsen anfing.

HEY,
Sry, dass ich kurz dazwischenfunke. Ich will nur kurz sagen, etwa die Hälfte der Geschichte ist erfunden, Teils, weil ich den genauen Ablauf vergessen habe, Teils, weil es sich besser anhört. Die Grundidee ist jedoch wahr!

Lyg.,
Storydragon Dani

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