Die Kraft des Mondes

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Ohne mich groß in die Idee einzuweihen, rief Nachtschweif zu mir schnell: "Wir müssen so weit wie nur möglich vom Berg weglaufen und schauen, dass Darkrai uns folgt!" Ich verstand in dieser Hektik seinen Plan nicht, aber Nachtschweif gab schon das Startkommando und so sprintete ich ihm einfach hinterher. Als wir aus dem Berg liefen, rannten wir dann auch an Darkrai vorbei und Nachtschweif rief zu ihm frech: "Du wirst uns niemals erwischen, du lahmes Magcargo!" Die Provokation schien als solche bei Darkrai angekommen zu sein und wütend versuchte er uns einzufangen. "Na toll!", rief ich zu Nachtschweif sarkastisch und fragte mich, wo das nur hinführen sollte. Weit konnte ich schließlich nicht mehr laufen und Nachtschweif sah ich es deutlich an, dass jeder seiner Schritte eine Qual war. Für mich ergab sein Plan überhaupt keinen Sinn. Wir schadeten uns doch nur selber, weil wir durch das schnelle Laufen nur noch schwächer wurden. Und früher oder später wird uns Darkrai auch kriegen und dann hatten wir verloren. Aber andererseits musste sich doch Nachtschweif was dabei überlegt haben, er war doch sonst so klug. Wir liefen immer weiter weg vom Berg, der hinter uns war, und kamen jetzt immer näher an die Stelle, die uns aus dem Tal führte. Wollte Nachtschweif aus dem Tal laufen? Fragend rief ich zu ihm: "Was soll das werden?" Aber Nachtschweif keuchte immer lauter und war sehr damit beschäftigt, weiter zu laufen, weshalb er mir nicht antwortete. Ich traute mich nicht nach hinten zu sehen, da die Angst, wie nah Darkrai schon an uns dran war, zu groß war. Jetzt waren wir wieder ganz am Anfang des Tals und Nachtschweif stoppte kurz und sah nach oben. Panisch rief ich zu ihm: "Und was sollen wir jetzt tun? Unsere Lage hat sich gar nicht verbessert!"Nachtschweif reagierte auf meine Fragen immer noch nicht und ignorierte mich. Er schien nachzudenken. "Mist, wir sind immer noch ein bisschen zu nah am Berg. Wir müssen das Tal verlassen!", sagte dann Nachtschweif, der immer noch in den Himmel starrte. "Nicht dein ernst, oder?", sagte ich dann erschöpft vom Laufen, doch beim Blick nach hinten erkannte ich Darkrai, der uns gleich eingeholt hatte. Ich bekam wieder Panik und lief als Erstes hinauf. Beim Weg nach oben sah ich selbst in den Himmel und erkannte jetzt, was Nachtschweif vorhatte. Die Wolken verschwanden mit jedem Meter, den wir vom Berg aus zurücklegten. Er wollte dorthin, wo der Himmel über uns frei von Wolken war, damit er sich mit Hilfe des Mondes selbst heilen konnte. Zudem würde das Mondlicht die absolute Dunkelheit erhellen und somit würde Darkrai ein bisschen schwächer werden, auch wenn er dann immer noch ziemlich mächtig sein durfte. Nachtschweifs Plan war aber trotzdem nicht schlecht und so lief ich nun noch motivierter. Wir waren jetzt aus dem Tal heraus und über uns war der Himmel sternenklar und der Vollmond schien auf uns. Ich sah nun nach hinten und sah wieder die Wolken, die die Bergspitze umhüllten. Aber auch um die Spitze herum breiteten die Wolken sich aus. Sie wurden allerdings nach außen hin immer kleiner und dünner, waren aber im ganzen kleinen Tal am Himmel. Erst wenn man das Tal verließ, war auch die letzte Wolke, die vom Schattenberg ausging, am Horizont verschwunden. Nachtschweif war jetzt richtig fertig und musste erstmal mehrmals tief Luft holen. Dann kam auch schon Darkrai, der uns glücklicherweise schön brav gefolgt war und offenbar nicht wusste, was wir vorhatten. Er sagte mit einem Lachen: "Haha, ist euch die Puste ausgegangen! Ihr könnt von mir nicht weglaufen, ihr seid schon so gut wie tot!" Nachtschweif fing nun auch zu Grinsen an und meinte: "Du bist ja so dumm! Schau doch mal zum Himmel." Darkrai erkannte, was los war, war aber nicht davon beeindruckt: "Oh Hilfe, es ist jetzt nicht mehr stockdunkel. Hey, das Mondlicht ist für mich gegen euch keine Behinderung. Euch würde ich sogar bei Sonnenschein den Weg Richtung Grab zeigen können! Haha!" Nachtschweif meinte immer noch: "Dich mag das zwar nicht behindern, aber dafür haben wir jetzt einen großen Vorteil!" In diesem Moment starrte er zum Vollmond, den wir auch schon gestern gesehen hatten, und erholte sich so. Nachtschweif war wieder vollständig fit, was Darkrai nun wütend machte. "Freue dich nur, dein Stolz wird gleich wieder verschwunden sein!", sagte er laut. Bevor Darkrai Schlummerort einsetzen konnte, spritzte Nachtschweif auf ihn Toxin. Darkrai wollte sich wieder in seine Finsteraura einhüllen, doch das helle Mondlicht schwächte seinen dunklen Schutzmantel, wodurch das Gift zu ihm durchdrang. Während ich das beobachtete spürte ich seltsamerweise selbst, wie das Mondlicht mir Kraft verlieh. Ich verstand nicht, was das bedeutete, aber tief in mir drinnen wurde diese Kraft immer stärker, bis ich plötzlich eine helle Lichtkugel aus mir schoss. Da ich nicht zielte und selbst nicht wusste, was das war, traf sie niemanden. Nachtschweif schien das mitbekommen zu haben und rief begeistert: "Hey Lia, das muss die sehr starke Feeattacke "Mondgewalt" gewesen sein. Setzte sie auf Darkrai ein!" Darkrai, der mehr als grantig darüber war, dass er vergiftet worden war, wollte uns wieder mit seiner Finsteraura Schaden zufügen, doch ich warf eine helle Lichtkugel auf ihn und dadurch löste sich die Finsteraura, die sich schon in unsere Richtung ausbreitete, auf und erwischte dann Darkrai genau im Gesicht. "Volltreffer, Lia!", jubelte Nachtschweif, der Darkrai jetzt noch mit einem Konfustrahl blendete. Darkrai schrie aufgrund des Kopftreffers und konnte auch gegen den Konfustrahl nichts tun. Er rief: "Ihr geht mir gewaltig auf die Nerven! Ich lasse mich doch nicht von zwei ganz normalen Pokémon aufhalten! Jetzt werdet ihr die wahre Macht des Meisters der Finsternis kennenlernen. Haha!" Er flog wieder ein wenig empor und schon merkte ich wieder die Schläfrigkeit, die bei mir immer größer wurde. Ich wollte nicht einschlafen und versuchte daher nochmal anzugreifen, doch die Müdigkeit war zu groß.

Nachtschweif, der sich gegen die Müdigkeit besser wehren konnte, kam sofort bestürzt zu mir und versuchte mich vom Schlafen doch noch abzuhalten. Daher biss er mir wieder in ein Bein und ich schrie laut auf. Die Müdigkeit verschwand zum Glück wieder. Nachtschweif sagte mir: "Man, das war echt haarscharf!" Ich war darüber auch froh und nun starrten wir wieder in Darkrais Gesicht. Darkrai ließ uns jetzt wieder in seine Finsteraura einhüllen, wodurch wir nur leichten Schaden nahmen, aber diesmal hielt uns dieser dunkle Schleier fest. Nachtschweif und ich bekamen es sogleich mit der Angst zu tun und daher versuchte ich ihn mit dem hellen Licht des Zauberscheins zu zerstören. Aber so weit kam ich erst gar nicht, da Darkrai einen dunklen Ball aus der Finsternis formte und ihn auf uns warf. Weil wir uns nicht fortbewegen konnten, traf uns der Spukball frontal und wir flogen einige Meter nach hinten und kamen hart auf dem Boden wieder auf. Besonders mir tat der Spukball enorm weh und ich musste nun daher mit größeren Schmerzen weiterkämpfen. Darkrai lachte, als er uns Beide am Boden sah, kräftig aus. Er hatte uns das erste Mal nun richtig getroffen. Nachtschweif, der sich wieder aufgerichtet hatte, rief mir zu: "Lia, es ist besser, wenn jeder von uns an einer anderen Position steht, sodass uns Darkrai nicht wieder beide gleichzeitig treffen kann!" Ich verstand und deshalb rappelte ich mich auf und lief einmal um Darkrai herum, sodass ich jetzt hinter seinem Rücken stand. "Was soll denn das werden?", sagte Darkrai erstaunt. Dann gab Nachtschweif das Signal zum gemeinsamen Angriff und ich attackierte ihn mit Mondgewalt von hinten, während Nachtschweif ihn mit Schmarotzer von vorne angriff. Darkrai schien mit unserem Angriff gerechnet zu haben und flog sofort, noch bevor unsere Attacken ihn trafen, höher in die Luft, wodurch er unseren Angriffen auswich. So sprang Nachtschweif ins Leere und meine Lichtkugel traf dann genau auf Nachtschweif, der daraufhin schreiend einige Meter zurückgeschleudert wurde. Als ich das sah, hatte ich sofort Angst, dass Nachtschweif ernsthaft verletzt war, da ja die Attacke "Mondgewalt" ihn sehr effektiv traf, und lief deshalb zu ihm. Ich traute meinen Augen kaum, als ich ihn vor mir sah. Es traf mich wie ein harter Schlag. Sein Gesicht war aufgrund des vielen Blutes nicht mehr als solches zu erkennen. Bewegungslos lag er am Boden. "Nachtschweif! Nein, was habe ich getan!" Dieser Moment war für mich nicht in Worte zu fassen. So schlimm hatte ich mich noch nie gefühlt und ich hatte schon einige negative Phasen. Es dauerte erst einige Sekunden bis ich mir vollends bewusst war, was gerade passiert war. Ich hatte Nachtschweif umgebracht! Meine Kräfte verließen mich vollständig und vor lauter Traurigkeit fiel ich auf meinen Beinen zu Boden. Ich hielt seine toten schlanken Pfoten in meinen Händen und weinte soviel, dass man mit meinen Tränen bestimmt ganze Seen füllen konnte. Immer wieder schrie ich auch laut seinen Namen aus mir heraus. Ich hatte alles verloren. Nachtschweif war der Einzige gewesen, den ich noch hatte. Vor lauter Traurigkeit nahm ich nichts mehr um mich herum wahr. Und wie schon bei meinen Eltern war schon wieder ich am Tod schuld. Allein bei diesem Gedanken kam jetzt zur tiefen Traurigkeit, die mich enorm im Brustbereich schmerzte, auch noch der Hass auf mich selbst hinzu. Ich brach dabei vollständig zusammen und weinte nun am Boden liegend. Nachtschweif war einfach tot. Er, der mir in den letzten Tagen soviel Kraft, Mut und Zuversicht gegeben hatte. Ich fühlte mich selbst tot; alles, was mir im Leben wichtig war, war nicht mehr da. "Haha, besser hätte ich es dem Nachtara auch nicht zeigen können! Das war exzellent! Und um zu beweisen wie hilfsbereit ich bin, werde ich dich von deinem Leiden erlösen. Haha!", nahm ich dann wieder die tiefe Stimme Darkrais wahr. Ich war aber immer noch komplett fertig aufgrund Nachtschweifs Tod, sodass ich nicht in der Lage war, mich zu wehren. Ich versuchte mich wieder aufzurichten und warf einen letzten Blick zu Nachtschweif, dessen Fell mehr rot als schwarz war, und drehte mich dann zu Darkrai. Obwohl ich nun selbst in größter Gefahr schwebte, konnte ich meine Traurigkeit nicht verbergen oder ignorieren. Nachtschweifs Tod nahm mich zu sehr mit. Ich konnte im Moment nur an ihn denken. Plötzlich bekam ich einen gewaltigen Stoß ab, der mich zurückwarf. Es musste ein Spukball gewesen sein. Alles tat nun an mir weh, doch kamen mir diese Art von Schmerzen bei weitem nicht so schlimm vor wie die seelischen. Trotzdem würde ich einen weiteren Treffer nicht überleben. Dennoch war mein Körper aber selbst in diesem Moment noch nicht bereit sich zu wehren und das Schlimmste war, dass mir das auch total egal war. Ich würde, selbst wenn ich wollte, nicht gewinnen können und so versank ich wieder in Hoffnungslosigkeit und auch Traurigkeit und sah dann nur zu, als Darkrai seinen letzten Spukball mit einem Grinsen in meine Richtung feuerte.

Meine Augen öffneten sich schlagartig. Ich fühlte mich so schwer und schlapp. Es ging mir im Moment gar nicht gut. Ich lag am Boden. Ich wunderte mich, dass ich noch lebte. Als ich mich umsah, hörte ich jemanden schreien. Es war Nachtschweifs Stimme. Ich meinte, es war Einbildung, doch ich sah dann, wie Darkrai pausenlos Spukbälle auf Nachtschweif warf. Er lag schon am Boden und würde wohl nicht mehr lange leben. Erst jetzt merkte ich, was mit mir geschehen war. Ich musste eingeschlafen sein und Darkrai hatte mir dann Albträume gegeben, die mich scheinbar sowohl physisch als auch psychisch schwächten. Der Albtraum war zwar erschreckend schlimm gewesen, war aber diesmal wirklich nur ein Traum gewesen. Schon wieder hörte ich Nachtschweif wie am Spieß vor Schmerzen schreien, was mich aufschreckte, und deshalb versuchte ich ihm sofort zu Hilfe zu kommen. Der Albtraum hatte mir echt einiges an Kraft gekostet, aber allein der Gedanke, dass ich Nachtschweif jetzt helfen musste, da er es sonst nicht schaffen würde, setzte bei mir eine enorme Energie frei. Ich schlich mich von hinten an Darkrai heran, sodass er mich nicht bemerkte, und dann absorbierte ich das Licht des Mondes und feuerte dann eine Lichtkugel auf Darkrai. Dieser Schlag musste ihn doch schwächen, dachte ich mir und Darkrai lag jetzt tatsächlich das erste Mal am Boden. Nachtschweif sah sofort um sich und schien sich zu fragen, was da plötzlich geschehen war, und als er mich erblickte, sah ich bei ihm die pure Freude, dass ich wieder da war. Ich schrie ihm zu, dass er sich wieder heilen sollte. Nachtschweif tat es sofort und dann lief ich glücklich zu ihm. Es fühlte sich so gut an zu wissen, dass er noch am Leben war. Darkrai stöhnte und flog wieder über den Boden und rief: "Ach sieh mal, wer wieder aufgewacht ist. Aber vor dir brauche ich jetzt keine Angst mehr haben, denn schließlich hat dir mein Albtraum sehr geschadet. Ich verpasse dir am Besten noch einen Spukball und dann bist du Geschichte!" Vielleicht hatte er Recht, dass ich körperlich nahe am Ende war, aber psychisch war ich wieder durch Nachtschweif stärker geworden. Er gab mir einfach im Moment so viel Kraft. Zudem konnte Darkrai auch nicht mehr lange durchhalten, denn das Gift würde ihn irgendwann k.o. gehen lassen. Ich versuchte Darkrai nun mit Zauberschein zu treffen und schickte einen hellen Lichtstrahl genau auf ihn. Darkrai flog aber lässig nach oben und rief: "Das muss doch frustrierend für euch sein, einzusehen, dass ich euch um Längen überlegen bin! Ihr wolltet die Menschen retten und am Ende könnt ihr es doch nicht verhindern. Ihr werdet also sinnlos sterben!" Noch in der Luft schoss er zwei Spukbälle auf jeden von uns. Sie kamen immer näher auf uns zu.

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