Eine schwerwiegende Entscheidung

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Gestärkt von der runden Wiese gingen wir jetzt Richtung Gebirge. Ich hatte zwar keine Ahnung, wo das war, aber dafür wusste es Nachtschweif. Es musste im Moment Mittag sein, da die Sonne direkt über uns stand. Das Laub der vielen Bäume verhinderte aber, dass wir ganz in der Sonne standen, was auch gut so war, weil es mir schon warm genug war. Ich durchbrach das Schweigen dann mit einer Frage: "Wie lange dauert es, bis wir am Gebirge ankommen?" Nachtschweif antwortete: "Wenn wir zügig gehen, sollten wir es heute noch schaffen." Das freute mich. Ich hatte schon Angst, die Reise würde sehr lang werden, sodass wir einige Tage bis dahin brauchen würden. Aber dem war zum Glück nicht so. "Weißt du eigentlich, wann Machomei vorhatte, die Geheimwaffe zu holen?", fragte mich dann Nachtschweif. Mir hatte er es zwar nicht direkt gesagt, aber ich nahm an, dass das sein nächster Schritt war. Das hieß, wir mussten uns beeilen, was ich auch deshalb Nachtschweif sagte. So wanderten wir jetzt einige Zeit, meist ohne miteinander zu reden. Wir beide verbrachten die Zeit eher mit Nachdenken. In den letzten Tagen waren uns ja einige, vor allem unschöne Dinge, zugestoßen. Dann dachte ich speziell über Nachtschweif nach. Ich war echt glücklich darüber, ihn kennengelernt zu haben. Außerdem war er der einzige, den ich jetzt noch hatte. Vulkanus und Freezer werden mich wohl nie wieder als Freunde akzeptieren können, solange sie nicht die Wahrheit kannten. Auf jeden Fall war ich froh darüber, dass Nachtschweif noch bei mir war und mir es nicht übel nahm, dass ich ihm nicht von Anfang an geglaubt hatte. Deshalb sagte ich zu ihm: "Ich bin echt froh Nachtschweif, dass du noch bei mir bleiben willst, auch nach allem, was passiert ist. Ich bin darüber wirklich glücklich! Ich fühle mich mit dir nicht so alleine." Ich lächelte ihn dabei an. Er erwiderte das Lächeln und sagte zu mir: "Ach Lia, ich bin aber auch so froh darüber, dass du noch bei mir bist. Ich bin zwar gerne die meiste Zeit alleine, aber trotzdem fühle ich mich doch in deiner Nähe viel wohler. Du bist so nett und vor allem so sympathisch! Außerdem bewundere ich dich, wie du trotz deiner grausamen Vergangenheit mit dem Leben umgehst." Seine Worte machten mich ganz warm im Herz. Es bedeutete mir viel, dass es noch welche gab, die mich mögen. Solche netten Worte hatte ich die letzten Tage wirklich nicht häufig gehört. Jetzt aber konnte man schon das Gebirge vor uns erkennen. Bald würden wir da sein. Wir waren nun aber auch wirklich den ganzen Tag gewandert. Die Sonne gab auch nur noch orangenes Abendlicht von sich. Aber es sah tatsächlich so aus, als würden wir es heute noch zum Gebirge schaffen. Die Bäume wurden immer weniger und wenn man genauer hinhörte, konnte man ein Plätschern wahrnehmen. Es hörte sich so an, als würde von dem Gebirge ein kleiner Wasserfall nach unten ausgehen. Ich konnte aber noch keinen Wasserfall sehen, wahrscheinlich weil er doch recht klein war und wir noch zu weit weg waren. Auf jeden Fall motivierte das Geräusch mich, wieder zügig weiter zu gehen, da meine Beine schon sehr schwer von der Wanderung waren. Auch Nachtschweif schien ich anzumerken, dass er erleichtert war, gleich beim Gebirge angekommen zu sein, da er ebenfalls ziemlich erschöpft wirkte. Dann waren wir am Waldende angekommen und ich kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Vor mir stand ein sehr hoher grauer Gesteinsblock. Man musste seinen Kopf wirklich ganz nach oben richten, wenn man bis zur Spitze blicken wollte. Sie glänzte in einem schönen gelborangenen Farbton. So stach sie gut ins Auge, da der Rest des Gesteins schon im Schatten war. So hoch die Spitze des Gebirges auch war, so schnell flachte es an der Seite auch ab. Man konnte zwar das Gebirge nicht komplett außen rum überqueren, da sonst der Weg zu lang wäre, weil das Gebirge doch sehr breit war. Aber dafür musste man auch nicht weit von hier weg gehen, bis man soweit von der Spitze weg war, dass man problemlos über das Gebirge drüber gehen konnte, da es wirklich schnell abflachte und dann nicht mehr sehr hoch war und die Steigung für uns machbar war. Dies war der erste Eindruck meiner Augen, der schon echt spektakulär war, doch dann bemerkte ich wieder das Plätschern, das nun sehr gut zu hören war. Es kam von links. Da auch Nachtschweif gespannt war, wie der Wasserfall aussah, gingen wir nun nach links am Gebirge entlang. Wir gingen genau auf dem Weg entlang, der zwischen dem Wald und der grauen Felswand war. Und tatsächlich, wir erkannten vor uns einen Wasserfall, der von ganz oben nach unten prasselte, wodurch auch das laute Geräusch entstand. Durch den Druck, den das herabstürzende Wasser auf den steinigen Boden ausübte, hat sich dort sogar eine kleine Mulde gebildet, in der das Wasser sich sammelte. Das war eine perfekte Trinkstation für uns beide und wir hatten wirklich großen Durst, da der Gang zum Gebirge echt anstrengend gewesen war. Das frische kalte Bergwasser war eines der besten Wasser, das ich jemals getrunken hatte. Es war genau das Richtige nach so einer langen Wanderung. Nachtschweif ließ sich das Wasser auch genüsslich schmecken und sagte zu mir dann: "Ich würde mal sagen, wir machen heute Nacht hier Rast und überqueren dann morgen das Gebirge. Oder was meinst du?" Ich konnte es nicht besser sagen. Außerdem könnten meine Beine mich keinen Meter weiter tragen. Die Wanderung ging bei mir wirklich nicht spurlos vorbei, aber so lange Strecken war ich auch nicht gewöhnt gewesen. Auf einmal hörte ich Schritte kommen. Auch Nachtschweif bemerkte, dass wer in der Nähe war. Es war auch seltsam, dass wir kein einziges Pokémon auf unserer Reise getroffen hatten, aber jetzt schien wohl eins hier zu sein. Die Geräusche, die wir gerade noch so wahrnehmen konnten, da der kleine Wasserfall ziemlich laut war, kamen von dort, wo wir gerade standen, also direkt unter der Spitze. Neugierig gingen wir dorthin, um nachzusehen. Es war ein Hundemon, welches uns jetzt auch bemerkte und deshalb stehen blieb. "Na das ist mal eine schöne Überraschung. Da wandert man tagelang ohne auch nur ein einziges Pokémon zu treffen und nun steht ihr vor mir. Ich freue mich euch kennenzulernen!", begrüßte er uns freundlich und kam direkt auf uns zu. Nachtschweif antwortete ebenfalls in einem freundlichen Ton: "Ja, wir sind heute auch den ganzen Tag gewandert, ohne auch nur ein einziges Pokémon getroffen zu haben." Hundemon sagte darauf: "Wenigstens seid ihr zu zweit unterwegs. Glaubt mir, alleine komplett ohne Gesellschaft zu reisen, macht einen auf Dauer echt fertig. Und müsst ihr auch auf die andere Seite des Gebirges?" Wir nickten. Das Hundemon lachte darauf, da er ebenso das Gebirge passieren musste. Er erzählte dann weiter: "Ich muss leider sehr häufig zwischen diesem Wald hier und dem Tal auf der anderen Seite hin und her wandern. Ich lebe nämlich im Wald, besuche aber auch häufig meine Brüder, die auf der anderen Seite leben. Aber Wandern ist auch gut für die Gesundheit!" Wir stimmten ihm nickend zu. Dann hatte ich die Idee, dass wir gemeinsam morgen wandern könnten. Da Hundemon die Strecke auswendig konnte, wäre er für uns bestimmt eine große Hilfe. Beide waren damit einverstanden und Hundemon sagte darauf: "Ich habe das aber immer so gemacht, dass ich in der Höhle des Gebirges übernachtete. Dort sind wir wenigstens geschützt." Jetzt erinnerte ich mich wieder an die Worte des Panzaeron. Der Spalt durch das Gebirge soll gefährlich sein. Auch Nachtschweif schien daran zu denken, denn er zögerte bei seiner Antwort: "Ach, ich weiß nicht. Uns wurde gesagt, dass es in der Höhle zu gefährlich sei." Das Hundemon war darüber verblüfft gewesen und meinte, dass er immer durch den Spalt durchginge, da es viel schneller ging. Auch war ihm dort nie was zugestoßen. Nachtschweif und ich waren darüber skeptisch. Wir konnten Hundemon ja nicht einfach vertrauen, dafür kannten wir ihn zu wenig. Allerdings schien er ziemlich erfahren zu sein und war zudem noch freundlich. Nachtschweif fragte mich dann: "Und, was meinst du?" Ich überlegte noch ein bisschen. Gespannt sahen mich beide Unlichtpokémon jetzt an. Dann sagte ich: "Naja, wir können ja zumindest in der Höhle übernachten, wobei wir nicht zu tief hineingehen sollten. Trotzdem möchte ich morgen aber nicht durch den Spalt das Gebirge durchgehen, sondern möchte draußen außen rum gehen." Nachtschweif teilte meine Entscheidung und Hundemon schien damit auch zufrieden zu sein. Ob er dann morgen mit uns mitgehen wird, hatte er uns noch nicht gesagt. Er würde es sich noch überlegen. Wir gingen jetzt wieder direkt unter die Bergspitze und tatsächlich war dort an der sehr steilen Felswand ein kleiner Spalt, den ich vorhin gar nicht wahrgenommen hatte. Er war aber auch sehr schmal. Nun gingen wir alle drei hinein und schlagartig wurde es richtig finster. Ich konnte so gut wie nichts sehen. Den anderen schien es wohl nicht so zu stören, aber sie lebten auch am liebsten in der Dunkelheit. Vielleicht hätten wir doch lieber draußen schlafen sollen, da mir das echt unheimlich war, wenn man nicht sehen konnte, wo man war. Dann hatte ich aber eine Idee. Und zwar hatte ich in der Trainingshalle einige Pokémon gesehen, die ein helles Licht aussanden und ich glaubte, dass es sich um eine Feeattacke handelte. So konzentrierte ich mich und stellte mir vor, dass ich hier in der Höhle angegriffen werde. Da ich ja in der Höhle überhaupt nichts sehen konnte, fokussierte ich mich wirklich auch darauf, beim Angriff etwas Licht auszusenden. Am Ende feuerte ich aber eine Konfusion direkt auf die Unlichtpokémon vor mir ab. Zum Glück hatte die Attacke keine Wirkung auf sie und so bemerkten sie mein Missgeschick nicht einmal. Ich wollte mich aber nicht davon entmutigen lassen und probierte es weiter. Ich stellte mir nun vor, dass ich von allen Seiten hier in der Höhle angegriffen werde und ich merkte nun, wie mich ein neues und unbekanntes Gefühl durchströmte. Von mir ging jetzt ein heller Lichtstrahl aus, der die ganze Umgebung für eine kurze Zeit in einem sehr hellen weißen Licht erleuchtete. "Ahh! Wir werden angegriffen! Autscht!", rief plötzlich Nachtschweif und sah sofort um sich. Auch Hundemon hatte Panik und schrie bei meiner Zauberschein-Attacke ebenfalls auf. Dann kam mir selbst der Schock. Beide waren ja Unlichtpokémon und nahmen daher bei dieser Attacke doppelten Schaden, zumindest Nachtschweif. Das hatte ich komplett vergessen und so versuchte ich sie so schnell wie möglich zu beruhigen: "Entschuldigung, ich war das. Ich wollte nur selbst auch was sehen und wollte daher den Raum ein bisschen erhellen. Ich habe euch dabei ganz vergessen. Also sorry." Nachtschweif nahm es mit Humor und sagte: "Na dann bin ich ja beruhigt. Ich hätte schon gedacht, wir würden angegriffen werden. Und weißt du jetzt wenigstens, wie es hier aussieht?" Ich bejahte. Der Gang war viel breiter als es von außen den Anschein machte. Und die Decke war so hoch, dass ich sie in der kurzen Zeit nicht einmal sehen konnte. Nachdem wir jetzt doch einige Schritte in der Zwischenzeit gegangen waren, beschlossen wir nun nicht mehr weiter zu gehen und wollten dann hier schlafen. Meine Angst legte sich, da ich ja jetzt wusste, wie die Umgebung aussah. Als ich mich schon auf den harten Boden hingelegt hatte und meine Augen schließen wollte, hörte ich einen Stein auf den Boden fallen. Dadurch schrak ich sofort auf und stand in Sekundenschnelle auf meinen Beinen. "Geht's dir noch gut Lia? Du solltest dich jetzt wirklich ausruhen, morgen wird wieder ein langer anstrengender Tag.", hörte ich Nachtschweif sagen. Ich fragte ihn, ob er nicht auch das Geräusch gehört hatte. Fast schon genervt sagte er mir dann: "Das war doch nur ein kleiner Stein Lia. Sowas kommt halt in einer Höhle aus Stein schonmal vor, habe ich recht Hundemon?" Beruhigt legte ich mich wieder hin, es blieb aber still. "Hundemon!?", rief Nachtschweif dann ein bisschen lauter, wodurch es nun in der ganzen Höhle laut hallte. Ich flüsterte ihm zu: "Man Nachtschweif, sei doch still! Bestimmt schläft er schon." Nachtschweif wies mich dann darauf hin, dass er nicht mehr neben ihm war. Darauf wollte ich ihn damit beruhigen, indem ich ihm sagte, dass Hundemon vielleicht noch Durst hatte oder noch pinkeln musste und deshalb kurz raus gegangen war. "Das glaubst du doch nicht ernsthaft, oder?", meinte Nachtschweif, wodurch er meine Idee lächerlich machte. Ich hörte jetzt auch, wie er aufstand. Dann sagte er mir fast schon panisch, was mir echt ein wenig Angst machte: "Lia, wir sollten hier sofort verschwinden." Was war denn jetzt mit ihm los? Er war ganz aufgebracht. Nun wollte ich ihn lächerlich machen und sagte scherzhaft: "Du solltest dich aber jetzt auch ausruhen, du bist ja schon ganz verrückt von der Wanderung. Da hilft nur schlafen." Ich lachte ein bisschen dabei, doch Nachtschweif schien es ernst gemeint zu haben, als er sagte, wir sollten die Höhle verlassen, denn er sagte schon wieder in einem panischen Ton: "Nein Lia, ich glaube hier stimmt was nicht! Komm steh auf!" Seine Worte machten mir in der Dunkelheit echt Angst und dann kam mir selbst in den Sinn, was er meinte. Er glaubte, dass es eine Falle war. Ich bekam jetzt selbst Panik und die Angst breitete sich nun ebenfalls in meinem ganzen Körper aus. Sofort stand ich auf und ging mit Nachtschweif zügig zum Ausgang zurück. Als wir das Licht von draußen schon fast erreicht hatten, stellte sich auf einmal eine schwarze Gestalt davor. Eine uns bekannte Stimme sagte uns: "Hehe! Ihr werdet nie mehr nach draußen kommen!" Dann bemerkte ich, dass hinter uns auch welche waren. Ich sah zwar nichts, aber ich hörte aus dieser Richtung sehr lautes Gelächter, was auf eine große Anzahl hindeutete. Die Stimmen aus dieser Richtung kamen immer näher und sagten uns: "Jetzt gibt es kein Entrinnen mehr! Hahaha!"

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