Kapitel 1

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S U M M E R


Schon seit Stunden liege ich gelangweilt auf meinem Bett und starre an die Decke. Die 1874 Blumen auf meiner Tapete habe ich schon drei mal gezählt und weiss jetzt nichts mehr mit meiner Zeit anzustellen. Als würde die quälende Langeweile nicht schon reichen, ist es auch noch unfassbar heiß. Ich hasse den Sommer. Ich greife zum gefühlt tausendsten mal nach meinem Handy und checke neugierig meine Nachrichten. Nichts besonderes, stelle ich enttäuscht fest. Ich klicke mich durch den Play Store und stoße auf eine interessant klingende App, stutze allerdings als ich die Kommentare lese. Die App heisst "Chat Me" und hat über eine Millionen downloads, dafür aber einige negative Rezensionen.

Dauernd bekommt man zweideutige Einladungen und die Funktion "Melden" funktioniert auch nicht richtig. Keine Empfehlung!

Man findet keine vernünftige Person. Alle nur auf das Eine aus!

Die Typen sind alle sehr aufdringlich und leider kann  man niemanden blockieren. Unverschämtheit!

Sollte ich mir diese App wirlich herunterladen? Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Aber was gibt es denn bitte zu gewinnen? Perverse Nachrichten konnte man nun wirklich keinen Gewinn nennen. Meine Finger bewegen sich wie von selbst zu dem Butten "Installieren" und ich warte gespannt. Als die App endlich gedownloadet ist, erstelle ich mir ein Profil.

Benutzername: Summer2004

Jetzt noch ein Passwort und fertig! Kaum habe ich ein Bild von mir hochgeladen, bekomme ich schon dutzende Nachrichten. Keine Sekunde vergeht, in der keine neue kommt. Das ganze geht fünf Minuten so, die sich aber wie eine Ewigkeit anfühlen. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich einem Channel beigetreten war und jeder neue User begrüßt wurde und demnach alle aufmerksam wurden. Ich verlasse den Channel und beginne meine Nachrichten abzuarbeiten. Nachrichten wie: "Hey Süße", "Du bist total sexy" und "Lust auf ein wenig Spaß?" ignoriere und lösche ich einfach. So langweilig mir auch ist, für solche Menschen habe ich einfach keine Zeit. Mir fällt ein Name ins Auge: Arden. Schöner Name, denke ich und öffne seine Nachricht.

A: Hallo Summer, ich bin Arden und bin 18 Jahre alt. Hoffe das ist dir nicht zu alt. Woher kommst du, wenn ich fragen darf?

Klingt ganz symphatisch. Meine Finger fliegen über die Tastatur meines Smartphones und ich schreibe ihm, ohne zu viel von mir zu verraten. Ich weiss, dass man im Internet mit Informationen über sich umsichtig sein soll. Ich bin so oder so ein verschlossenes Buch, aber im Internet erst recht.

S: Hallo Arden, 18 passt. Ich komme aus der Nähe von Köln, du?

Ich starre gebannt auf meinen Bildschirm als ich das Wort "Schreibt..." lese. Er schreibt im Gegensatz zu den anderen, hirnlosen Typen zimlich gut. Ok, was heisst gut? Er schreibt ganze Sätze, die wirklich Sinn ergeben und nicht bloß ein "Hey" oder mit diesen blöden Abkürzungen wie "wg?" und "wmd?". Das unterscheidet ihn schonmal von den Anderen und es gefällt mir. Ich persönlich schreibe auch lieber in ganzen Sätzen, ohne irgendwelche Abkürzungen. Höchstens wenn ich es ziemlich eilig habe oder mit meiner allerbesten Freundin schreibe. Wir haben sogar Abkürzungen mit bis zu sechs Buchstaben und kennen alle Bedeutungen in- und auswendig.

A: Oh, das klingt super. Ich komme direkt aus Köln. Wo genau kommst du denn her?

Das war ein schöner Zufall. Warum schön?, fragte die kleine Stimme in meinem Kopf und ich muss die Stirn runzeln. Das war eine sehr gute Frage. Immerhin hatten wir gerade erst drei Nachrichten ausgetauscht und ich kann mir nicht sicher sein, was genau er sucht. Viellicht ist er genau so ein Playboy wie die ganzen anderen Typen hier. Sollte ich ihm sagen, wo genau ich herkomme? Er hat zwar kein Bild von sich, klingt aber anhand seiner Nachrichten wirklich nett. Wie sieht er wohl aus? Vielleicht mache ich mir ein kompett falsches Bild von ihm und am Ende sieht er überhaupt nicht so aus, wie ich es gerne hätte. Eigentlich habe ich beschlossen, nicht mehr auf das Äußere, sondern auf den Charakter zu achten. Das war aber leider leichter gesagt als getan.

S: Ich komme aus Gummersbach. Das ist eine Stunde von Kökn entfernt

Unzufrieden lese ich meine Nachricht nach dem Schicken noch einmal durch. Ich habe Köln doch tatsächlich falsch geschrieben. Falsch geschrieben nicht wirklich, ich habe mich einfach vertippt. Was denkt er jetzt bloß von mir? Er weiß bestimmt, dass es bloß ein Tippfehler ist, das passiert immerhin jedem. Ich schüttele den Kopf, lasse den Bildschirm meines Smartphones schwarz werden und ignoriere Ardens Antwort. Er verwirrt mich einfach. Normalerweise ist es mir nämlich völlig egal, was andere von mir denken. Aber bei ihm wollte ich gut rüberkommen, gut genug. Aber gut genug wofür? Für ihn? Ich lege mein Handy weg und tapse die Treppen herunter. Ich biege um die Ecke und mache mir in der Küche schnell etwas zu Essen, da ich fertig sein möchte bevor meine Eltern nach Hause kommen. Ich habe relativ wenig Lust mir ihre Fragen über die Schule und meinen Tag anzuhören und zu beantworten. Es sind sowieso immer die selben Fragen und Antworten. Genervt rolle ich mit den Augen als ich höre wie jemand die Tür aufschließt. Mein Blick gleitet interessiert zur Uhr. Es ist jetzt 22:00 Uhr und Mom und Dad kommen gerade von ihrem gemeinsamen Abend wieder. Jeden Freitag gehen sie zusammen aus, essen etwas und ich habe meine Ruhe. Genau aus dem Grund ist Freitag mein absoluter Lieblingstag. Und natürlich, weil die darauf folgenden Tage Wochenende ist. "Schatz, bist du das?", höre ich meine Mom neugierig fragen, als sie sich gerade die Schuhe von den Füßen streift. "Ja, ich mache mir etwas zu Essen". Ich drehe das Spiegelei in der Pfanne herum, bevor ich es auf einen kleinen Teller platziere. "Wie war die Schule?", kommt es von meinem Dad und ich stöhne genervt auf. Damit komme ich meistens durch und sie fragen nicht weiter. Ich schnappe mir den Teller und haste in mein Zimmer, bevor sie es sich anders überlegen.


980 Wörter und damit doch nicht so kurz, wie geplant. Wie fandet ihr das erste Kapitel?

Ich weiss, es war etwas langweilig :/

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