Blöd gelaufen

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Namjoon lief selten einfach nur durch die Straßen, ohne das er ein Ziel vor Augen hatte. Noch seltener war er dabei von Grund auf zufrieden, so wie jetzt gerade.
Die ganzen Menschen um ihn herum störten ihn auch nicht, er war einfach in seiner eigenen Welt. Er war zufrieden.

Gestern Abend noch war er richtig genervt gewesen von dem Schönling der ihm den Platz streitig machen wollte. Dann hatten sie zusammen getrunken, dann hatte der Kerl wieder so lange genörgelt, bis Namjoon seinen Platz freigab und dann standen sie plötzlich auf der Tanzfläche und befummelten sich gegenseitig. Zu dem Zeitpunkt hatte Namjoons Hirn irgendwann abgeschalten.
Was Namjoon aber wirklich nicht erwartet hatte war, dass Jin dann doch so willig war mit ihm nach Hause zu gehen. In der Hinsicht war er schon ein bisschen stolz, denn auch wenn er Jin noch nicht gut kannte, wusste er das der ältere sicher nicht für so schnelle Nummern zu haben war. Der wäre bestimmt nicht mit jemand anderem mit gegangen.

Ein paar Erinnerungen von gestern Abend und heute Morgen flogen ihm durch den Kopf, die ihm eine große Vorfreude für's nächste Mal gaben.
Wie hatte er es geschafft den Kerl zu einer Affäre zu überreden?! Er war doch tatsächlich ein Genie.
Normalerweise schaffte er sowas bei Frauen ja eigentlich ganz schnell, aber die bettelten ja auch mehr oder weniger darum, so dass er darauf schon gar keine Lust mehr hatte. Zu einfach wollte er das ganze auch nicht haben. Bei Jin war das dann komplett anders, denn „Liebe auf den ersten Blick“ verlief bei ihnen genau andersherum.
Er begann zu grinsen als er sich an Jins wütendes Gesicht erinnerte. Den kann man doch nichz ernst nehmen, hatte er sich gedacht. Der sah ja auch aus wie eine Puppe. Aber dann war er doch irgendwie mit dem Schönling ins Gespräch gekommen und hatte gemerkt, dass der doch so einiges im Köpfchen hatte. Das war jedenfalls zu dem Zeitraum ihrer Konversation, in dem noch nicht so viel Alkohol geflossen war.

Während er weiterhin den vergangenen Abend Revue passieren ließ, bemerkte er erst spät, dass sein Handy klingelte. Erst als es bereits verstummte, sah er den Anrufer; Daewoo. Das konnte nichts gutes sein, schoss ihm durch den Kopf. Deswegen überlegte er es sich zwei Mal, ob er wirklich zurück rufen sollte. Widerwillig tat er ws aber trotzdem.

„Namjoon?“, knackte es dann auch schon viel zu schnell im Hörer. Namjoon unterdrückte ein Seufzen, denn Daewoo klang schon am Telefon ziemlich gehetzt.

„Ja?“

„Bist du gerade sehr beschäftigt? Dein Vater fragt nach dir und es scheint wichtig zu sein. Hier ist gerade die Hölle los, könntest du bitte vorbei kommen?“, zwischen durch hörte Namjoon immer mal wieder die gedämpften Stimmen anderer Mitarbeiter, was ihm zeigte, dass Daewoo gehetzt durch die Gegend lief. Da konnte man doch nur Mitleid haben, auch wenn er wusste, dass sein Vater ihn nur die Drecksarbeit machen lassen wollte.

„Ich weiß heute ist dein freier Tag und das-“

„Ich bin unterwegs.“, unterbrach er Daewoo. Er war wirklich der Letzte, der sich schuldig fühlen sollte, nur weil Namjoons Vater außer sich selbst niemandem einen freien Tag gönnte.

Er hörte Daewoo erleichtert aufseufzen. „Danke Namjoon.“, er klang so erleichtert. „Dafür lade ich dich heute Abend auf eine Pizza ein. Oder ein Eis, was dir lieber ist.“

„Das musst du nicht“, Namjoon wollte wirklich nicht von ihm entschädigt werden. Und ein Eis brachte ihm die verlorene Zeit ja auch nicht zurück, dafür war er dann doch ein bisschen zu alt.
Aber natürlich war Daewoo einfach in dieser „netter Ahjussi Rolle“. „Doch ich muss. Das war ja jetzt wirklich nicht das erste mal, dass sowas passiert. Sei nicht so undankbar. Wir gehen Eis essen.“

Damit war dann wohl das letzte Wort gesprochen, denn Daewoo legte einfach auf.
Seufzend steckte Namjoon also sein Handy wieder zurück in die Jackentasche und bog die nächste Straße rechts ab, anstatt einfach in ein Café zu gehen und den Mittag zu genießen.
Es nervte ihn ja schon ganz schön stark, dass sein freier Tag wieder mal so verlief. Allerdings war er das seinem Vater irgendwo auch schuldig. Und Daewoo sowieso, der würde nämlich garantiert angemeckert werden, wenn Namjoon nicht auftauchte. Er hatte eindeutig zu viel Mitleid...

„Namjoon-ssi? Hast du nicht heute frei?“
Er drehte erschrocken den Kopf, um rauszufinden wer da so plötzlich aus dem Nichts neben ihm aufgetaucht war und stellte verwundert fest; es war Kim Hong-Mi, die Sekretärin seines Vaters. Sie lächelte ihn freundlich und gleichzeitig ein wenig verwirrt an. Die Frage hätte man durchaus auch falsch verstehen können, aber er kannte Hong-Mi gut genug um zu wissen, dass sie regelrecht fragte, weil sie Namjoon seinen freien Tag gönnte. Allerdings fragte Namjoon sich eher, warum sie wusste, dass er eigentlich frei hatte.

„Ah ja“, er neigte den Kopf etwas nach vorne um seine Mitarbeiterin zu begrüßen. Sie war zwar nur ein Jahr älter als er, aber sein Vater hatte ihm schon vor Jahren beigebracht Respekt vor älteren zu haben. „Anscheinend gab es ein paar Probleme, deswegen sollte ich kommen.“ Er hoffte seine Stimme hörte sich nicht so bitter an wie in seinem Kopf.

„Oh nein“, sie sah ihn ehrlich mitleidig an. „Das tut mir leid. Ich hoffe es wird nicht so lang dauern, damit du wenigstens den restlichen Tag genießen kannst.“
Hong-Mi war eine aufrichtige Person und Namjoon sah ihr direkt an das sie es so meinte, wie sie es sagte, aber trotzdem hatte er da so ein Gefühl, dass sie eigentlich noch etwas sagen wollte.

„Hong-Mi-ssi? Warum arbeiten sie an einem Sonntag?“, das interessierte ihn tatsächlich. Es war kein Versuch Smalltalk zu treiben, er wunderte sich einfach darüber. Normalerweise waren junge Leute in ihrem Alter doch auf ganz andere Dinge aus. Allerdings war seine Frage vielleicht zu persönlich, ups.
„Sie müssen nicht antworten, wenn-“

„Schon okay“, versicherte sie ihm. „Ich wollte mir nächste Woche frei nehmen, deswegen brauche ich jetzt die Stunden.“ Sie lächelte und Namjoon dämmerte es langsam.

„Haben sie etwas geplant? Mit ihrem Freund vielleicht?“, grinste er.

„Nein. Ich habe gar keinen festen Freund.“

Oh. Toll gemacht, Namjoon. Warum trat immer er in solche Fettnäpfchen?!
„Ähm-“

„Keine Angst. Ich werde dir nicht den Kopf abreißen. Allein dass du etwas anderes erwartet hast schmeichelt mir.“

Trotzdem war ihm die Situation gerade unangenehm. Hong-Mi war eine hübsche und kluge junge Frau, er verstand nicht warum sie keinen Freund hatte. Und es schien sie ja nicht mal zu stören. Wofür sie sich dann wohl frei nehmen wollte? Aber  die Frage behielt er für sich. Das war ja dann doch zu aufdringlich.

Als sie am Firmenkomplex ankamen, hielt Namjoon ihr wie ein Gentleman die Tür auf und sie bedankte sich mit einem Lächeln voller perfekter weißer Zähne. Warum war ihm vorher nie aufgefallen wie hübsch Hong-Mi war? Wenn er es früher gemerkt hätte, dann hätte er sie sicher ausgeführt. Aber jetzt hatte er ja Jin und der befriedigte seine Bedürfnisse schon genügend. Und auch wenn Jin ihm eigentlich nicht verbieten konnte zwei spurig zu fahren - schließlich waren sie in keiner Beziehung -, das war ihm dann doch zu anstrengend. Jin reichte ihm voll und ganz.

Er freute sich bereits auf das nächste Treffen mit dem älteren, aber als er in seinem Büro ankam, nachdem er sich bei Daewoo gemeldet hatte und den großen Papierstapel sah, bekam seine Vorfreude einen ziemlichen Dämpfer.

Das würde bestimmt eine Weile dauern.

°.:★:.°

ICH HABE EINEN ENTLASSUNGSTERMIN!!!

Ab dem 26. Juli schaffe ich es hoffentlich wieder rechtzeitig zu updaten. Bis dahin halte ich mich ran und schreibe noch einige Kapitel vor^^
(Die werden dann auch ein bisschen spannender xD)

- Lix ★

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