Die Wahrheit ist

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Double Update wuuuu

°.:★:.°


Ganz kurz, nachdem Seokjin einfach alles rausgehauen hatte, wollte er sich gerne die Hand vor den Mund schlagen. Wie dumm war es, Namjoon, von allen, die er kannte, davon zu erzählen?

Aber jetzt war es zu spät, was gesagt wurde, wurde gesagt und Namjoon saß mit großen Augen vor ihm und bekam den Mund nicht auf. Was sollte man darauf auch antworten?

„Hat er... Das... Also...“, Namjoon führte den Satz nicht zuende, zeigte nur mit seinem Zeigefinger auf seine Lippen. Jin fasste sich selbst schnell an die Lippen, zuckte zusammen, als er die Wunde spürte. Er nickte und wandte den Kopf ab. Die Situation war ihm peinlich. Er fühlte sich wie jemand, auf den man 24/7 aufpassen musste und nicht alleine lassen konnte, dabei war er ein erwachsener Mann.

Die Stille war zum einen gut, denn so musste Jin nicht darüber reden, aber andererseits wusste er auch nicht, was gerade in Namjoon vor ging.

„Ok also, um das klarzustellen“, Namjoon räusperte sich. „Du wolltest 'nen Kerl abschleppen, den du nicht mal ansatzweise kanntest, hast mit ihm auf den Toiletten im Club, wo jederzeit jemand hätte reinkommen können deinen Spaß gehabt. Dann hast du aber kalte Füße bekommen und hast 'nen Rückzieher gemacht und der Kerl hat das nicht gut aufgenommen?“

„Was...“, Okay, das war eigentlich genau sein Abend, aber warum musste er das so abfällig ausdrücken? „Nein, also eigentlich ja, aber“, Seokjin fehlten die Worte, weil er einfach nicht wusste, was er dazu sagen sollte. „Ich-“

„Du hättest auch zu mir kommen können“, sagte Namjoon ernst. So unerwartet wie das kam, sah Jin ihn erstmal verwirrt an. „Ich hätte dir besser helfen können, vielleicht hättest du dann keine kalten Füße bekommen. Weißt ja schließlich auch, wo ich wohne. Und was soll der Scheiß, du kommst nicht damir klar, dass du bist, wer du bist? Du sollest froh sein. Immerhin wirst du nicht in ein Leben gequetscht, welches du gar nicht willst. Wenigstens wirst du nicht für den Rest deines Lebens hinter einem Schreibtisch sitzen, wenigstens musst du nicht jeden Tag Papierkram erledigen. Du musst nicht jeden Tag ein Leben führen, dass dir aufgezwungen wurde, also sei froh wer du bist, Kim Seokjin-“

„Aber wer ist das?!“, Jin hätte nicht gedacht, dass er sich je so provozieren lassen würde, aber Namjoon hatte einen Nerv getroffen. Wütend stand er von der Bank auf und sah auf den Jüngeren hinab. Selbst seine Stimme hatte er nicht mehr unter Kontrolle und genau wie Namjoon, wurde er jetzt laut. „Wer ist Kim Seokjin und was für ein Leben führt er? Ich kenne nur den Bruder von Kim Taehyung, aber komischerweise scheint er keinen Namen zu haben. Er ist ja auch nur dazu da seinem Bruder alles hinterherzutragen und ihn zu chauffieren. Seine Tasche ist voll mit den Sachen seines Bruders, seinen Schlaf opfert er regelmäßig, genau wie seine Mahlzeiten, weil er nicht genug Zeit hat und sein Terminkalender ist voll mit den Terminen seines Bruders“, erschöpft und verletzt und was sonst noch ließ er sich wieder auf die Bank fallen und senkte die Stimme wieder. „Ich bin nur der Bruder von Kim Taehyung und das wollte ich einfach vergessen. Der Kerl kam auf mich zu, hat mich nach meinem Namen gefragt und das hat mich gefreut. Es schien, als würde er sich für mich interessieren. Ich wusste nicht, dass ich so naiv sein kann.“
Frustriert ließ er den Kopf auf das kühle Holz des Tisches sinken. Er wollte Namjoon nicht ansehen, er kam sich noch dümmer vor als vorher.

Er würde den Moment gerne einfrieren und einfach abhauen, sodass er nicht weiter darüber reden musste. Warum hatte er überhaupt das Maul so weit aufgerissen? Er hatte sich nie beschwert und er war doch immer mit allem klargekommen. Alles frustrierte ihn gerade zu sehr, er konnte nicht mal verhindern, dass seine Augen feucht wurden. Aber er schob das ganze Gefühlschaos einfach auf den Alkohol, der sich immer noch in seinem Körper befand. Er fühlte sich elendig, bis er kalte Fingerspitzen durch seine Haare streichen spürte.

„Zufälligerweise kenne ich Kim Seokjin.“, Namjoon klang so ruhig, wenn er so weiter machte, würde Jin ganz sicher in absehbarer Zeit einschlafen. „Er ist eine schreckliche Diva, aber er sieht verboten gut aus und kann auch richtig witzig sein. Manchmal ist er richtig peinlich, aber eigentlich auch richtig süß, deswegen kann man ihm nicht lange böse sein. Und er ist verdammt gut im Bett.“

„Der letzte Satz hat alles kaputt gemacht“, nuschelte Jin, meinte es aber nicht so ernst. Tatsächlich fühlte er sich dadurch besser.

„Ich hatte nicht vor überhaupt so viel zu sagen“, sagte Namjoon, die Hand noch immer in Seokjins Haaren. „Hab erwartet dass du schon nach dem ersten Satz meckerst.“

„Ich mecker nicht.“

„Natürlich nicht.“

Klang sehr überzeugt. Jin hob langsam seinen Kopf an. Bevor Namjoon seine Hand wegzog, griff er aber danach und hielt sie fest.

„Hast du... das alles ernst gemeint?“, fragte er und sah Namjoon in die Augen, um jede Reaktion erkennen zu können. „Ich meine, du hast das nicht nur gesagt, um mein Ego zu pushen?“

„Seh ich so aus, als würde ich Lügen, damit du dich besser fühlst?“

Darauf antwortete Jin nicht, er sah nur stumm auf seine Hand, die noch immer Namjoons festhielt. Sie fühlte sich nicht mehr kalt an. Kurz zögerte er, aber dann schob er seine Finger langsam zwischen die von Namjoon.

„Ich glaube wir haben beide so ziemlich die Arschkarte gezogen“, seufzte er leise. „Tut mir leid für dich, dass du hinter einem Schreibtisch gefangen bist.“

Dieses Mal antwortete Namjoon nicht. Er schenkte Seokjin nur ein gequältes Lächeln und drehte den Kopf nach rechts. Als Seokjin es ihm nachmachte, sah er über den Hochhäusern vor seinen Augen den rot und orange gefärbten Himmel, der immer heller wurde. Weit hinten am Horizont ging die Sonne auf und die beiden bewegten sich nicht vom Fleck, bis sie vollkommen zu sehen war.

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