Jemand wie du

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Seokjin wusste überhaupt nicht, wie er in diese Situation geraten war, warum er dem ganzen einfach nachging und es noch immer nicht stoppte. Er konnte sich nicht mal mit der Tatsache herausreden, dass er betrunken war, denn irgendwie wusste er ja doch ganz klar, was er hier tat und irgendwie sagte sein Kopf ihm, dass es richtig war.
... Oder der hatte sich auch schon abgeschaltet.

Er hatte alles um sich herum komplett ausgeblendet, es war, als wäre seine ganze Umgebung still, er hörte nur die Worte in seinem Kopf, die wie ein Mantra die selben Worte immer und immer wieder wiederholten. Mehr, mehr, mehr.

Er spürte die kühle Wand durch den dünnen Stoff seines Oberteils an seinem Rücken, er spürte wie seine Beine langsam immer wackeliger wurden und er froh war, noch Halt zu haben, durch den Mann, der vor ihm stand und ihn um den Verstand brachte.

Seokjin hatte aufgehört sich zu fragen, wie sie hier, in den Toilettenräumen, gelandet waren und wie es dazu kam, er genoss einfach nur das Gefühl der Hände, die sich langsam ihren Weg an seinen Seiten hinab bahnten und forderte mehr von den elektrisierenden Berührungen. Er erwiderte jeden Kuss, wenn auch keuchend und nicht sanft, sondern stürmisch und fordernd und seufzte jedesmal leise, wenn sich ihre Zungen berührten.

Hätte ihm jemand gesagt, dass er sich noch an diesem Abend von einem Mann, den er nicht ansatzweise kannte, verführen ließ, hätte er diesen jemand für dumm verkauft, ihn wahrscheinlich noch angemeckert, wie respektlos es war, soetwas von ihm zu behaupten. Und jetzt stand er hier.

Wenigstens, dachte er, kannte er den Namen des Mannes. Er war sich sicher, ihn während ihres Gespräches gehört zu haben, aber das war zum Einen viel zu kurz gewesen, bevor sie hierher gekommen waren und zum Anderen hatte sein Hirn gerade wenig Kapazitäten frei, um sich Namen zu merken.

In seinem Kopf spukten noch immer diese Worte herum, die in ihm so ein Chaos verursachten. Die Worte, die ihn all seine Werte vergessen ließen und die der einzige Grund waren, warum er hier stand und mit jemandem rummachte, den er nicht kannte.

Die Erinnerung an dieses Gespräch durchfluteten seinen Kopf, genau wie die Gefühle sich wieder in seine Brust hämmerten. Seokjin zog automatisch den anderen näher an sich heran und brachte eine Hand in dessen Nacken, um den Kuss noch intensiver zu gestalten und fing an seine Hüfte langsam mit der des anderen kollidieren zu lassen, einfach um dieses Gespräch aus seinem Gedächtnis zu verbannen.

°.:★:.°

„Du scheinst ja richtig gute Laune zu haben, was?"

Ja, Seokjin hatte gute Laune. Er konnte es sich selbst nicht erklären, aber irgendwie stimmte es wohl tatsächlich, dass Alkohol einen die Probleme und Sorgen des Lebens vergessen ließ. Wie viel er getrunken hatte, wusste er schon gar nicht mehr (wer zählte da auch mit), es war aber auf jeden Fall genug, um Namjoon und seine dumme Aktion zu vergessen.
Jin befand sich, entgegen aller Erwartungen, auf der Tanzfläche und bewegte sich mit Taehyung und Hoseok im Rhythmus der Musik. Dabei kümmerte es ihn nicht mal, wie das wohl aussehen musste, denn im Tanzen war er nun wirklich nicht begabt, aber er hatte Spaß und das war für ihn gerade am wichtigsten. Hobi wieder zu sehen machte ihn glücklich und den Abend (mittlerweile wohl eher Nacht) wollte er sich nicht vermiesen lassen.

„Wie wär's mit 'ner Pause?", fragte Tae nach einer Weile. Ihm stand der Schweiß bereits auf der Stirn und seine Atmung ging unregelmäßig, aber er grinste immer noch, als er Jin eine Hand auf die Schulter legte. Zwar war der ältere noch immer voller Energie, aber er wollte auch nicht alleine bleiben, denn Hoseok nickte Taehyung zustimmend zu.

Allerdings kamen sie der Bar nicht sehr nah, da sich ihnen bereits auf halbem Wege eine Junge Frau in den Weg stellte. Ihre braunen Haare hatte sie ziemlich kunstvoll hochgesteckt, aber ein paar Strähnen lösten sich bereits und umrahmten ihr Gesicht. Sie sah ziemlich hübsch aus.

„Hallo zusammen", sprach sie die drei an, wirkte nicht mal ein bisschen nervös, angesichts der Tatsache, dass alle drei sie um einen Kopf überragten. „Seit ihr schon länger hier? Ich kann nicht fassen, dass ich euch nicht bemerkt habe, so gutaussehende Männer können schließlich nicht lange unentdeckt bleiben. Ich bin Hari", stellte sie sich vor, blickte dabei aber eigentlich nur Taehyung in die Augen und gab ihm die Hand. Mit der anderen hielt sie ihre Clutch und ihr Handy fest umklammert.

„Nenn mich Tae", lächelte Tae und gab Hari zusätzlich noch einen Handkuss. Er wusste eindeutig wie er mit Frauen umzugehen hatte, um sie um den Finger zu wickeln. Genau genommen wäre das aber gar nicht nötig, denn sie hatte eh nur Augen für ihn.

„Was für ein Charmeur", lächelte sie und machte nicht mal Anstalten ihre Hand zurück zu ziehen.

„Ich glaube wir lassen euch dann mal alleine, komm Jin, ich verdurste noch.". Und Jin hatte nicht mal genug Zeit um zu reagieren, Hoseok zog ihn einfach weiter. Taehyung warf ihm noch einen kurzen Blick zu, wandte sich dann aber wieder an Hari, die ihm kaum merklich näher gekommen war.

Als sie an der Bar ankamen, blickten sie beide noch mal zurück. Hoseok lehnte sich ein bisschen zu ihm vor „Meinst du es ist gut für ihn, mit Fremden zu sprechen?",
Jin wusste sofort auf was er ansprach. Taehyungs Ruf könnte durch alles geschädigt werden und so ein Clubbesuch bot eigentlich sehr viele Möglichkeiten. Allerdings hatten sie beide gerade so viel intus, dass weder Jin noch Tae über mögliche Konsequenzen nach dachten.

„Lass dem Jungen doch seinen Spaß", sagte Jin und legte Hobi einen Arm um die Schulter. „Sie scheint ihn ja nicht mal zu kennen, sonst hätte sie ganz anders reagiert. Mach dir keine Sorgen. Die nächste Runde geht auf mich."

„Na dann", gab Hoseok schließlich nach und 'ergab' sich seinem Schicksal.

Es war nicht so, dass Jin seinen Verstand schon völlig verloren hatte. In der Zeit, in der er mit Hobi an der Bar saß, beobachtete er seinen Bruder trotzdem. Das hatte wahrscheinlich weniger zu tun mit der Taehyung-ist-berühmt-Sache sondern mit seinem Beschützerinstinkt, den er als großer Bruder nunmal hatte.

Hin und wieder sah er über seine Schulter zu den beiden, aber sie unterhielten sich tatsächlich nur.

Als er sich wieder umdrehte, sah er dem Barkeeper genau ins Gesicht.

„Darf's noch was sein?", fragte er. Jin kam nicht umhin zu bemerken, dass er ein wenig genervt klang, aber wer konnte es ihm verübeln? Dieser Beruf war sicher nicht leicht, vor allem, wenn man mit Betrunkenen zu tun hatte.

Jin wollte höflich ablehnen, denn langsam wurde ihm echt schon schwindelig, aber Hoseok kam ihm zuvor.
„Deine Nummer, wenn's keine Mühen macht", sagte er, stützte sich mit den Unterarmen an der Theke ab und sah dem Mann ihm gegenüber lächelnd ins Gesicht.

Der verzog aber keine Miene. „Stell dich hinten an."

Und so schnell wie er gekommen war, ging er auch wieder. Hoseok schien das nicht im geringsten an der Laune zu kratzen. Er schnalzte mit der Zunge. „Der wird schon noch weich.", murmelte er Jin zu. „Und wenn es den ganzen Abend dauert." Er stellte sein Glas mit etwas viel Schwung zurück auf den Tisch, der Inhalt schwappte gefährlich über den Rand hinweg, der größte Anteil blieb aber drinnen. Jin sah ihm ins Gesicht.
„Warum willst du das so unbedingt?", fragte er den anderen, ohne noch mal darüber nach zu denken. Hätte er nicht so viel getrunken, hätte er das wahrscheinlich getan. „Ich verstehe nicht, warum du unbedingt den Barkeeper willst. Ich bin doch nicht der einzige, der gemerkt hat, wie viele dich angetanzt haben. Du hast hier ein offenes Feld, könntest jeden rumkriegen, aber du willst jemanden, der dich deutlich nicht will. Warum machst du es selbst anstrengend?"

„Wo bleibt der Spaß, wenn ich mir nicht eine Herausforderung suche?", fragte Hobi, so als hätte Jin etwas vollkommen dummes gefragt. „All die Leute, die was von mir wollen, kennen nur mein Aussehen. Ich hab oft genug mit Menschen geschlafen, die nur mein Aussehen attraktiv finden. Es ist viel lustiger, wenn ich jemanden erst rumkriegen muss." Jin hörte dem anderen aufmerksam zu, nickte auch manchmal mit dem Kopf. Was er erzählte klang für ihn logisch, aber wirklich nachvollziehen konnte er es nicht, schließlich war Taehyung immer derjenige auf dem die ganze Aufmerksamkeit lag.„Nimmst du zum Sex etwa den nächst besten?"

Jetzt war Jin ein bisschen überfordert. War das eine Ernst gemeinte Frage?

Hoseok schüttelte den Kopf. „Wohl nicht sehr erfahren, oder?", grinste er. Jin fühlte sich plötzlich angegriffen und sein Instinkt riet ihm sich irgendwie zu verteidigen, weswegen er den jüngeren grimmig ansah, aber das kümmerte den Recht wenig. Hobi wackelte mit den Augenbrauen und reizte Jin damit ziemlich, er hatte nicht mal gewusst, dass er sich doch so leicht aus der Ruhe bringen lassen konnte. Wahrscheinlich spielte der Alkohol den er getrunken hatte eine große Rolle dabei, aber er fühlte sich so angegriffen und schutzlos, dass er das Bedürfnis hatte, Hoseok vom Gegenteil zu überzeugen.

Und das tat er auch

Und ja, das war ein großer Fehler.

Augenblicklich schlug Jin sich die Hand vor den Mund, sobald er bemerkte, was er Hoseok da gerade erzählt hatte.

„Du hast eine Affäre?!", rief Hobi und Jin wollte ihn schon tadeln, er solle nicht so laut sein, aber sie waren in einem Club. Wer würde ihre Unterhaltung schon mitbekommen, wenn er selbst fast Probleme hatte, seinen Gegenüber zu verstehen.

„Ich... Ja?", plötzlich war Jin so überfordert. Der Drang sein Getränk einfach runter zu kilpen war ziemlich groß. „Es hat sich einfach so... ergeben, denk ich. Bis jetzt weiß niemand davon." Eigentlich hätte Jin es auch begrüßt, wenn es so geblieben wäre, aber über vergossene Milch soll man ja bekanntlich nicht weinen.

„Man, Jin.", Hobi pfiff einmal anerkennend und sah ihn mit großen Augen an, was dem älteren ein wenig unangenehm war. „Das hätte ich wirklich am wenigsten von jemanden wie dir erwartet."
War das jetzt ein Kompliment? Irgendwo gefiel Jin diese Beschreibung nicht und Hoseoks Wortwahl ließ ihn den gesamten Abend nicht los.

°.:★:.°

Vermischt mit dem Alkohol, den er im Anschluss trank, nahmen die Worte eine viel größere und hässlichere Bedeutung ein. Er versuchte sie einfach wegzuspülen, aber je mehr er trank, desto bitterer wurde das Gefühl, dass sie in ihm hinterließen.

Er sah einen kleinen Funken Hoffnung, als schließlich der Junge Mann zu ihm kam. Hoseok hatte ihn längst alleine zurück gelassen und Taehyung war verschwunden (jedenfalls hatte Jin ihn seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen). Er war völlig allein mit dem Alkohol und seinen Gedanken.

Zu dem Zeitpunkt, an dem der junge Mann, der sich als Minho vorstellte, begann mit ihm zu flirten, war Jin sich sicher, Hoseoks Worte entschlüsselt zu haben und zu wissen, was der jüngere gemeint hatte.

Jemand wie Jin, fällte nicht unbedacht eine Entscheidung.
Jemand wie Jin, war niemand, den andere begehren würden.
Jemand wie Jin, war prüde.
Jemand wie Jin, ging keine Affäre ein.
Jemand wie Jin, ging nicht offen mit seiner Sexualität um.
Jemand wie Jin, war schlicht und einfach langweilig.

Und vielleicht war es der einzige Grund, warum er dem anderen schließlich zustimmte und sich kurze Zeit später von ihm gegen die Toilettenwand drücken ließ, dass er irgendjemanden beweisen wollte, dass es nicht so war. Und dieser jemand, war vielleicht auch er selbst.

°.:★:.°

Wow, es gibt ein Update. Und darauf bin ich sogar ziemlich stolz :3

Ich bin wirklich wahnsinnig glücklich darüber, dass ich in der letzten Zeit sehr sehr viel positives Feedback aller Art von mehreren Personen bekommen habe, was diese Story betrifft. Und das obwohl so gut wie nichts passiert, weil ich so Lahmarschig bin.

Deswegen möchte ich einmal meinen ganz großen Dank aussprechen, an alle, die diese Story lesen, die voten, die kommentieren oder mir anders mitteilen, dass ihnen die Geschichte gefällt :DDD
Allein dadurch konnte ich tatsächlich selbst wieder anfangen mehr aus der Story zu sehen, als ein paar Worte, die ich da hingeklatscht habe.

Mit dem Wissen, kann ich mich viel viel leichter wieder dem schreiben widmen. Ich kann leider noch keine regelmäßigen Updates versprechen, aber ich gebe mein bestes!

Wirklich vielen Dank!

- Lix ★

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